Internet ist ausgehender Verkehr, die Suche nach der Box über UDP 5035 ist eingehender Verkehr. Letzterer wird ggf. auch durch die Windows-Firewall blockiert, wenn die Einstellungen für das Recovery-Programm entsprechend festgelegt wurden bei der Nachfrage der Firewall.
Wenn die FRITZ!Box über den UDP-Broadcast gefunden wird, setzt sie ihrerseits eine eigene IP-Adresse, die zu der Absenderadresse dieses Broadcasts paßt ... z.B. auf 169.254.9.1, wenn der Broadcast von der 169.254.9.156 (die zufällig gewählte APIPA-Adresse meines Netzwerkadapters, wenn kein DHCP vorhanden ist) kommt. Das trägt sie auch unter "my_ipaddress" in die Urlader-Einstellungen ein und dann antwortet sie mit dieser Adresse an die Source-Adresse im Broadcast - ebenfalls mit einem UDP-Paket von Port 5035 an Port 5035. Und genau für den Empfang dieses Pakets an den Port 5035 braucht das Programm das Recht, einen UDP-Listener aufzusetzen ... der Broadcast-Request kommt noch von einem zufälligen Port, die Antwort geht aber an den PC unter dem Port 5035.
Allerdings schafft es (bei meinem Mitschnitt) z.B. die 7390 nicht, einen ordentlichen Wert in das FCS-Feld eines solchen Paketes zu schreiben. Das sollte auch kein Empfänger-Fehler sein, das ist auf mehreren Rechnern so, auch mit verschiedenen Wireshark-Versionen (wobei die Nullen im Paket ja ohnehin unabhängig von der Wireshark-Version sind). Ob das bei einer 7490 auch so ist, müßte ich erst noch einmal nachsehen, aber ich will die bisher erreichte "uptime" im Moment nicht für einen solchen Test "opfern".
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Ich glaube zwar nicht daran, daß es etwas ausmacht (ich habe auch mit W10 getestet), aber irgendeine andere Firewall könnte sich auch an diesem L2-Fehler in den Paketen stören (wenn die überhaupt "so weit runter" kommt).
Frag mich nicht, was genau in dem Antwort-Paket der Box steht, aber die IP-Adresse (hier: 0x0109fea9 - 169.254.9.1 in LE-Kodierung) ist gut zu erkennen, selbst wenn man da nicht die Absenderadresse der Antwort auswerten sollte.
Für dieses "Finden" der FRITZ!Box braucht es jedenfalls genau zwei Pakete ... wenn man wirklich den Adapter direkt mit der FRITZ!Box verkabelt, wird das Broadcast-Paket eben auch erst dann gesendet, wenn die Box bei Starten ihrerseits den Switch aktiviert und damit die Ethernet-Verbindung auf L1 überhaupt erst in die Gänge kommt. Auf dieses eine Paket des PCs muß dann die Box mit genau einem einzelnen UDP-Paket antworten, damit sie gefunden wird (was dann im Anschluß andere Fehler als 1460 hervorrufen sollte). Solange das Recovery-Programm erstens diesen Listener auf dem UDP-Port einrichten darf (bei direkter Verkabelung mit "media sensing" sollte die Abfrage der Firewall nach den zu gewährenden Rechten auch vom Timing her kein Problem sein, man steckt eben die FRITZ!Box erst dann an den Strom, wenn das Programm sich schon im "Wartezustand" befindet), zweitens dieses Paket verschickt (nachdem es eine Adresse für den Adapter ermittelt hat und der "bereit" ist) und es drittens eine Antwort auf dieses UDP-Paket erhält, kann da eigentlich nicht viel schiefgehen.
Was im allerersten Anlauf bei der DHCP-Einstellung eventuell noch schiefgehen könnte, wäre ein zu langsamer DHCP-Request, wo das Windows dann erst nach dem Timeout vom DHCP-Server auf APIPA umschaltet (bzw. auf das, was da unter "Alternate Configuration" eingetragen ist) und es dann ggf. erst nach den 5 Sekunden zum Senden des Broadcast-Paketes kommt, wenn ein frisch gestarteter Rechner (der bisher noch kein Kabel am Ethernet-Port hatte und deshalb noch keine Adresse konfiguriert hat) verwendet wird. Aber spätestens beim zweiten Anlauf sollte das dann auch funktionieren, ansonsten ist der PC zu lahm beim Aktivieren der Netzwerk-Karte und er schafft das dann nie in den notwendigen 5 Sekunden. Dann hilft entweder die Abschaltung von "media sensing" oder die erwähnte Verwendung des Switches zwischen der Box und dem PC - wobei man dann die Reihenfolge umdrehen sollte (erst Strom, dann (schnell) das letzte "Weiter"), damit der Broadcast auch auf eine bereits eingeschaltete Box trifft, denn der wird dann natürlich umgehend gesendet, weil der Adapter im Windows ja schon bereit ist.
Ob es jetzt mit anderen IP-Adressen auch funktioniert, weiß ich zwar nicht 100%ig ... da das ein Programm für Windows ist, sollte dort entweder DHCP für den Adapter aktiviert sein, mit dem Ergebnis einer APIPA-Adresse für den Adapter oder - wenn man feste Adressen einstellt - die 192.168.178.2/24, so lautet jedenfalls die Empfehlung des Recovery-Programms, wenn es keinen passenden Adapter findet oder keine passende IP-Adresse für die Verbindung zur Box ermitteln kann. Die betreffende Fehlermeldung des Recovery-Programms findet man mit einem Hex-Editor (eigentlich reicht ja ein Viewer) auch problemlos in der Datei.
Wenn das Programm also die Box nicht findet, solltest Du vielleicht ja doch einmal einen Netzwerk-Mitschnitt anfertigen und nach dem Broadcast-Paket und der entsprechenden Antwort Ausschau halten. Das spart viele unnötige Versuche ... wenn es nun Avira nicht war und Du nichts anderes mehr installiert hast, muß es irgendwo anders ein Problem geben ... das Recovery-Programm funktioniert jedenfalls sowohl unter Windows 7 als auch unter Windows 10 reibungslos - für beide Modelle (7390 und 7490), sonst hätte schon so mancher meiner Kunden in die Tischkante gebissen.