Ich tippe mal wieder stur auf eine zusätzlich vorhandene "Security-Suite" und deren Mißtrauen gegenüber Java-Programmen, was sich in irgendeiner obskuren Regel für
ausgehenden Verkehr manifestiert (im einfachsten Falle ist das sogar die "Windows Firewall"). Zumindest könnte das die unterschiedliche Behandlung im Browser und im FBEditor erklären ... ansonsten gibt es zur Klärung solcher Probleme "Wireshark".
Wobei der Down- und Upload von Hand auch noch den Vorteil bietet, daß man automatisch eine Sicherungskopie der alten (und - wenn man schlau ist - auch der neuen) Einstellungen hat und vor allem erhält man in der Regel eine aussagekräftigere Fehlermeldung als sie der FBEditor einem zukommen läßt. Ich will jetzt nicht in den Java-Quellen schmökern, aber kennt der außer "Fritz!Box wurde nicht gefunden. Bitte die Einstellungen prüfen." bzw. "Beim Einlesen der Daten ist ein Fehler aufgetreten!" überhaupt eine genauere Fehlermeldung?
Das ist ja schon ein Unterschied, ob da gar keiner unter der IP-Adresse antwortet, es keine FRITZ!Box ist (der Editor liest ja die "system_status" aus, die bei vorhandener featovl.cfg anders aussieht und wo dann der reguläre Ausdruck nicht mehr paßt) oder "nur" Benutzername und/oder Kennwort nicht stimmen (selbst das kann man von intern ja (leider) ermitteln, ob der Benutzername vorhanden ist) bzw. ob die Rechte nicht stimmen (das ist schon wieder schwerer zu ermitteln).
Wenn ich nicht so stinkend faul wäre (und den selbst tatsächlich auch benutzen würde), hätte ich schon lange mal über einen passenden Dialog mit den gemeinsamen Einstellungen "Adresse", "Benutzer" und "Kennwort" nachgedacht. Da das auch "organisch gewachsen" ist mit der Benutzerverwaltung der FRITZ!Box, ist das m.E. sehr unhandlich, wie ich immer wieder bemerken muß, wenn man jemandem bei der Verwendung des FBEditors helfen muß/will. Das ist ja schon etwas betagter dieses Programm (die erste Version von Oliver stammt aus 2005 und damit aus einer Zeit, als es noch kein richtiges TR-064 in der Box gab) ... heutzutage würde man das sicherlich gleich auf der Basis der dokumentierten
SOAP-Schnittstelle machen. Gut, für den Upload auf diesem Weg bräuchte man einen lokalen HTTP-Server und damit das Recht auf eingehende Verbindungen in der Firewall für das Programm ... das ist schon noch ein Unterschied. Aber schon bei der Suche nach einer FRITZ!Box im lokalen Netz ist SSDP-Discovery eben besser als die direkte Eingabe (meinetwegen als "Expertenfeature" noch sinnvoll bei Leuten mit mehreren Boxen, wobei die Discovery eben auch alle gleichzeitig finden sollte).
2005 mag Java auch für eine "portable Programmierung" (heute versteht man teilweise unter dem Begriff schon etwas anderes) noch eine wirklich gute Wahl gewesen sein, heutzutage (auch bei der Oracle-Politik in Bezug auf Java) würde ich nicht mehr als erstes dazu greifen, sondern eher zu C# oder gar JavaScript im Browser, wenn der Editor auch auf Smartphone und Tablet laufen soll. Auf Privat-PCs ist Java heutzutage eher Exot und auch im Enterprise-Umfeld findet man es eher auf dem Server als auf einem Client.
Das soll weder die Arbeit von Oliver schmälern noch die von pikachu in Frage stellen ... nicht falsch verstehen. Aber ... The Times, They Are a-Changin' ... auch wenn der Song fast so alt ist wie ich, ändert sich eben immer wieder auch die Systemlandschaft rundherum und so wird sich kaum noch jemand die Mühe machen, diese Software immer wieder aufs Neue an die Änderungen bei AVM anzupassen.
Schon die Vorgehensweise bei der Eingabe der Zugangsdaten kann aber schnell zu einem Problem werden, wenn man mal davon ausgeht, daß der FBEditor bei jeder einzelnen Änderung eines dafür notwendigen Wertes (s.o.) erneut einen Zugriff versucht. Durch das exponentielle Wachstum der Wartezeit bei falschem Login geht dann ganz schnell das Login in die Box fürchterlich in die Hose:
- erster Versuch bei Start des "frischen" Editor mit dem Standard-Namen "fritz.box" und ohne Benutzer oder Kennwort -> Box gefunden, aber Fehler -> zwei Sekunden "delay"
- zweiter Versuch nach der Kontrolle/Änderung der IP-Adresse durch den Benutzer und seinem Drücken auf "OK", selbst wenn er nichts geändert hat -> zweiter Fehler, vier Sekunden "delay", die Zeit zwischen den Versuchen ist irrelevant, nur ein erfolgreiches Login setzt den Counter für die IP-Adresse wieder zurück
- dritter Versuch, Eingabe des Kennworts -> dritter Fehler (Benutzername fehlt noch), inzwischen schon 8 Sekunden Verzögerung
- vierter Versuch, jetzt alles richtig -> Login könnte funktionieren
Aber wehe, dem Benutzer unterlaufen jetzt zwischendrin weitere Fehler, weil er sich vertippt oder generell irrt (z.B. bei den Berechtigungen eines Benutzers) ... dann verursachen weitere Versuche ganz schnell ziemlich häßliche Verzögerungen, die der Benutzer aber gar nicht als solche wahrnimmt, weil er sie ja vom FBEditor nicht angezeigt bekommt und dessen Login-Versuche selbst mit nunmehr gültigen Credentials aber innerhalb der "Sperrzeit" weiterhin fehlschlagen.
Leitet jetzt der Benutzer aus der Fehlermeldung des FBEditors die Schlußfolgerung ab, daß die (eigentlich richtigen) Anmeldedaten eventuell doch nicht stimmen, dann wird das ein endloses Probieren mit allen möglichen Einstellungen und am Ende steht die Feststellung: Der Editor funktioniert nicht.
Solange das früher nur eine Login-Verzögerung in Javascript war (und das war es, als Oliver das Programm begann), ist das alles kein Problem gewesen ... seitdem AVM da intern "mitzählt", ist der FBEditor bei der ersten Verwendung (also ohne eigene Einstellungen) fast nicht zu gebrauchen.
Hat man erst einmal die Einstellungen vorgenommen und die passende "FBEditor.properties.xml" existiert, sollte man den Editor noch für ein paar Minuten (je nachdem, wieviele Login-Versuche der gemacht hat) beiseite legen und sich einen Kaffee kochen. Manchmal brauchen solche Login-Probleme mit dem FBEditor nur eines ... nämlich Zeit ... und alles behebt sich anscheinend von alleine.
EDIT: Ok, die Security-Suite hatte jetzt schon jemand vor mir in Verdacht ... mal sehen, ob das ein gemeinsamer Irrtum wird oder ob es nicht doch wieder ein Problem ist, das man ohne solche Programme gar nicht hätte.