OT: Ich entsinne mich noch lebhaft an das Debakel vieler DVB-S2-Hardware-Hersteller (Hauppauge, Kathrein ...) die allesamt auf den Tunerchip eines Herstellers angewiesen waren in der Anfangszeit, und dieser den Markt nicht ausreichend bedienen konnte. Die Lieferzeit meiner ersten UFS910 dauerte ~3-4Monate
Es war zwar ärgerlich, nur wurde dies ebend auch kommuniziert, ohne den Zulieferer namentlich zu benennen.
Wenn OT, dann richtig:
Dass das der STB0899 war, kann kaum ein Geheimnis sein. Damals wurden die Chiphersteller allesamt auf dem kalten Fuss erwischt, als sich in einer der letzten Sitzungsrunden zum DVB-S2 Standard überraschend Hughes mit seinem Vorschlag, LDPC als FEC-Verfahren einzusetzen, durchsetzte - die Hersteller hatten auf Turbo Codes gesetzt und erste Chips dafür auch schon in Produktion und ausgeliefert.
Als ST Microelectronics dann mit der heißen Nadel ein LDPC-Design stricken musste, ging das eben so schief, wie Chipdesign schiefgehen kann: Es war dann erst die dritte Auflage (Cut 3) des Chips, die brauchbar lief - und beim Chipdesign benötigt jede "Schleife" schon einige Wochen, mit jedem "Fehlversuch" sind da locker Monate Verzögerung erzeugt. In der Not hat man sogar schon vereinzelt den Cut 2 ausgeliefert. Ich habe da noch so eine schöne Pinnacle USB DVB-S2 HD Box mit einem solchen "Prachtexemplar", wo man mit einem fetten Kühlkörper die Fehler, die diese Chiprevision nach etwas Erwärmung zeigte, in Grenzen zu halten versuchte... Im Linux-Treiber kann man auch schön sehen, dass da einige Algorithmen, die
eigentlich auf dem Chip ausgeführt werden sollten, in der Host-Software nachprogrammiert werden mussten, weil die Chip-Algorithmen offenbar fehlerhaft waren.
Sicherlich etwas fürs Lehrbuch "What
not to do in chip design"... Ein ähnliches Debakel war übrigens der TI UR8, der eigentlich auch mal VDSL2 unterstützen sollte. Nur bekamen da die Entwickler nicht die Chance, es noch hinzubekommen, sondern wurden gefeuert, bevor TI die DSL-Sparte dann an Infineon verkauft hat.