OT-Diskussion über echtes Festnetz vs. VoIP

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Ich möchte so recht nicht glauben, dass VoIP (in der hier betrachteten Anwendung) besser dastünde als ISDN, wenn man die beiden mit einer FMEA bewerten würde.
Die Zeitschrift connect hat 2011 einen FMEA-Test gemacht und kommt zu einem ähnlichen Schluss. Den Original-Artikel finde ich jetzt gerade nicht, aber hier ist ein Link zu einem WiWo-Artikel, in dem u. a. darüber berichtet wird:
[url]http://www.wiwo.de/unternehmen/it/internettelefonie-telekom-draengt-auf-abloesung-der-altnetze/6619804-6.html[/URL].

Interessant hierin ist der 2. Absatz.

[Edit] Hier ist ein Nachdruck des Original-Artikels aus der "Connect":
[url]http://www.hpo-consulting.de/arcor/Sonderdruck-Vodafone-connect-2011-11.pdf[/URL]. Der Test (und damit der Artikel) ist sehr umfangreich und bezieht sich auf verschiedene IP-Centrex-Lösungen, wobei diese auch mit ISDN verglichen werden. Das auch für Privatanwender interessante Fazit findet sich auf Seite 12 in der Tabelle sowie im Kasten unten. Dem gibt es, glaube ich, nichts mehr hinzuzufügen.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das auch für Privatanwender interessante Fazit findet sich auf Seite 12 in der Tabelle sowie im Kasten unten. Dem gibt es, glaube ich, nichts mehr hinzuzufügen.
So isses.

Interessanter Artikel, wenn auch mit (für mich) weniger überraschenden Ergebnissen. Die Latenzen sind teilweise doch noch ziemlich hoch.

Aber na gut. Ein Schnell-Redner-und-Denker merkts halt mal eher, und andere nicht. ;)

Grüße

Goggo
 
Interessanter Artikel, wenn auch mit (für mich) weniger überraschenden Ergebnissen.

Wenn man nicht mal angibt, mit welcher Hardware/Firmwareversion getestet wurde, ist so ein Test 100%ig wertlos !

Wenn ich mit einem modernen IP-Phone teste, und als Vergleich ein ISDN-Telefon von 1980 hernehme, komme ich genau zu den umgekehrten Ergebnissen - eine ernstzunehmende Studie muß zwingend die Testbedingungen mit veröffentlichen :rolleyes:
 
Wenn man nicht mal angibt, mit welcher Hardware/Firmwareversion getestet wurde, ist so ein Test 100%ig wertlos !
Nun ja, dass wird dann aber schon zu Erbsenzaehlerei.

Ich gehe mal davon aus, dass abgesehen vom ISDN-Telefon, mit dem gleichen (vielleicht sogar selben) Equipment getestet haben. Somit faellt der Einfluss der client-seitigen Hardware und Software-Einfluesse und Versionen raus.

Ob nun einzelne Hardware und Software fuer den einen oder anderen Provider von Nachteil oder Vorteil ist, kann - oder muss sogar - dem Endkunden egal sein duerfen.

Fuer die Hardware-und Softwareversionen auf der Provider-Seite kann man nicht wirklich erwarten, die ins Messergebnis einfliessen zu lassen.

Wenn ich mit einem modernen IP-Phone teste, und als Vergleich ein ISDN-Telefon von 1980 hernehme, komme ich genau zu den umgekehrten Ergebnissen - eine ernstzunehmende Studie muß zwingend die Testbedingungen mit veröffentlichen :rolleyes:
In Artikel gibt der Abschnitt "So testen Connect und Zafaco" schon einiges an Informationen, wie getestet wurde.

Abgesehen davon wäre ein ISDN-Telefon von 1980 einem IP-Telefon von 1980 haushoch überlegen. ;)

Gruesse,

Goggo
 
GottSeth schrieb:
... mit welcher Hardware/Firmwareversion ...
Die machen das Kraut nicht fett. Es werden keine von 1980 gewesen sein.
GottSeth schrieb:
... mit einem modernen IP-Phone teste, und als Vergleich ein ISDN-Telefon von 1980 hernehme ...
Das glaubst Du ja selber nicht - den Test möchte ich sehen.

G., -#####o:
 
Wenn man nicht mal angibt, mit welcher Hardware/Firmwareversion getestet wurde, ist so ein Test 100%ig wertlos !

Ich ärgere mich auch regelmäßig über die Connect/Zafaco Tests.

Mir fehlen die Angaben:
* "Rufaufbauzeiten": was zu was? SIP2CS, CS2SIP, SIP2SIP?
* "Fehlerrate pro Gespräch": was ist das? Packet Loss? Was ist dann "Dropouts Sprache"? Für was gibt es die etablierten Begriffe Latenz, Loss und Jitter?
* Verwendete Infrastruktur? Welche Hardware, welche Infrastruktur?
* Sprachqualität/-verzögerung: auch hier: was zu was? SIP2CS, CS2SIP, SIP2SIP?
* Wie sehen Referenz-Pings aus? Liegt der hohe Packetloss und vor allem die Latenz am Access, am Backbone oder am RTP-Proxy? Diese Angaben sind relevant, da sich ersteres pro Anbindung unterscheidet, die letzteren beiden nicht

Als Beispiel Sipgate: ich schaue mir mal meine Messungen an und habe bei Sipgates Gratis-SIPzuSIP-Lösung eine "Successful Session Setup - Session Request Delay (RFC 6076 SSS-SRD)" von 87ms(!) bei einer Sample-Size von 22.000 Calls (Verfügbarkeit Signalisierung: >99.9%). Warum ist der Delay so niedrig: weil beide Messnodes an einem dicken Backbone betrieben werden. Würde ich die gleichen Tests über Mobile Access mit einer One-Way-Latenz von 50ms machen, würden 300ms (6x50) hinzukommen. Das Ergebnis wäre dann statt 87ms 387ms, also eine Verviereinhalbfachung. Wenn also der Access so relevant ist, warum wird der nicht seperat herausgerechnet und hervorgehoben - _das_ ist nämlich der von Kunde-zu-Kunde variable Wert

Ich finde Tests und Vergleiche gut, aber sie müssen Hand-und-Fuß haben. Und den Eindruck habe ich (trotz hohem Aufwand) bei connect oftmals nicht.
 
Ich ärgere mich auch regelmäßig über die Connect/Zafaco Tests.
[..]
Ich finde Tests und Vergleiche gut, aber sie müssen Hand-und-Fuß haben. Und den Eindruck habe ich (trotz hohem Aufwand) bei connect oftmals nicht.

OK, soweit erst mal akzeptiert.

Gibt es denn andere Tests, die mehr Hand und Fuss haben (ernsthafte Frage)?

Genau so auch würde mich interessieren, ob und wie die getesteten Provider die Testergebnisse in Frage gestellt haben. Die müßten ja bei vermeintlich zweifelhaften Testergebnissen als Erste auf den Plan kommen, um ihre Pfruende zu retten.
 
Gibt es denn andere Tests, die mehr Hand und Fuss haben (ernsthafte Frage)?

Das ist nicht einfach und hängt von der Fragestellung ab:
* Will ich Processing Delay in der Core-Infrastruktur messen? Die ist von Kunde zu Kunde (bei selbem Profil) ident - dann stelle ich die Messinfrastruktur direkt an den Switch davor
* Will ich User Experience testen? Dann muß ich mir den Access genauer anschauen, und dann wird es wirklich kompliziert und aufwändig - die vielen sich widersprechenden "Netzqualitätstests" (u.a. von connect) zeigen das plakativ.
Die BNA hat dieses Problem erkannt und im Sommer auf http://initiative-netzqualität.de/ die Dienstqualität von fixed line Internetanbindungen messen lassen. Da ist aber mobile Internet eben noch gar nicht berücksichtigt.

lg
der Michl
 
Nachsatz:

Die müßten ja bei vermeintlich zweifelhaften Testergebnissen als Erste auf den Plan kommen, um ihre Pfruende zu retten.

Das Thema ist derzeit noch nicht heiß genug - hingegen ist bei den Mobilfunkbergleichstests die Hölle los, da geht es wirklich um viel Geld. Wie formuliere ich das juristisch korrekt: Es gibt Messberichte, wo man sich Gedanken machen muß inwiefern die reellen Meßergebnisse oder wirtschaftliche Interessen den Ausschlag für einen Testsieg ergab.
 
Nun ja, OK. Ist halt wie immer. In anderen Worten: "Man sollte in einer Zeitschrift auch mal nachschauen, wieviele Anzeigen der Testsieger geschaltet hat."

Daher, wie schon zuvor, für andere solche Tests um diese zu vergleichen, bin ich immer offen.
 
Ist halt wie immer. In anderen Worten: "Man sollte in einer Zeitschrift auch mal nachschauen, wieviele Anzeigen der Testsieger geschaltet hat."
"ISDN" dürfte keine Anzeigen geschaltet haben, denn einen Anbieter dieses Namens gibt es nicht ;) Der Sieger unter den IP-Lösungen ist Vodafone. Der ist hinter ISDN aber nur zweiter. Überraschenderweise landet Sipgate auf dem zweitletzten Platz. Das hätte ich jetzt nicht erwartet.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es gibt sogar einen, der ISDN (im Vergleich zu einem ähnlich ausgestatteten IP-Anschluss) ohne Zuzahlung anbietet, zumindest für Privatkunden. Und dieser Anbieter heißt rein zufällig Vodafone ;)

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Dann passt es doch :ziggi:

Vodafone unterstützt ja bei seinen ISDN-Anschlüssen keine Vor-Vorwahlen - je mehr Kunden ISDN benutzen, umso mehr Umsatz für Gespräche ins Handynetz (zu echten Wucherpreisen) - lohnt sich also für Vodafone, so ne gefakete Studie in Auftrag zu geben :cool:
 
Vodafone unterstützt ja bei seinen ISDN-Anschlüssen keine Vor-Vorwahlen
Dafür ist der Monatsgrundpreis von Vodafone ISDN 5 Euro billiger als bei der Telekom. Das lässt das fehlende CbC u. U. verschmerzen. Auch ich kann seit meinem Wechsel von der Telekom zu Alice kein CbC mehr nutzen (stell dir vor, das war mir auch vollkommen wurscht ;)). Trotzdem ist meine Telefonrechnung unterm Strich billiger geworden.

Wem die Minutenpreise für Gespräche ins Mobilfunknetz zu hoch sind, der kann auf VoIP ausweichen. BTW: Flatrates für Gespräche vom Festnetz zum Mobilfunk sind bei Vodafone auch billiger als bei der Telekom. Unter den Umständen würde zumindest ich CbC überhaupt nicht vermissen.

Ob die Studie gefakt ist oder nicht, kannst du nicht beurteilen. Du warst nämlich nicht dabei, als sie erstellt wurde.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
mikrogigant schrieb:
Und dieser Anbieter heißt rein zufällig Vodafone...
So nebenbei: Vodafone realisiert bei seinen einfachen AiO-Paketen, so es denn mit eigener Technik geht, den Telefonanschluss mit ISDN *) und nicht mit VoIP. Warum wohl?

*) Die von Vodafone ausgegebenen Easyboxen haben Splitter und NTBA integriert, sodass sich die Anwender nicht um deren Verkabelung kümmern müssen. Die korrekte Konfiguration wird mit einem "Modem-Installationscode" erledigt.

G., -#####o:
 
So nebenbei: Vodafone realisiert bei seinen einfachen AiO-Paketen, so es denn mit eigener Technik geht, den Telefonanschluss mit ISDN *) und nicht mit VoIP. Warum wohl?
Das ist mir neu. Ich war bisher der Meinung, Vodafone-Privatkunden-Anschlüsse werden seit einiger Zeit standardmäßig als IP-Anschluss realisiert. Echtes ISDN bekommt man nur, wenn man explizit die Option "Komfort-Anschluss classic" dazubestellt.

Auf jeden Fall gilt: echtes ISDN gibt es bei Vodafone ohne Aufpreis. Der "Komfort-Anschluss" kostet nämlich in der ISDN- und in der IP-Variante (Komfort-Anschluss plus) das Gleiche.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Wem die Minutenpreise für Gespräche ins Mobilfunknetz zu hoch sind, der kann auf VoIP ausweichen.

Von dir als VoIP-Gegner so ein Rat - der sich zudem (für den "Normal-User") nicht umsetzen lässt :(

Die Easyboxen erlauben keine/sperren VoIP-Clienten im LAN, und Fremdanbieter lassen sich in der Box auch keine einrichten, wenn man die Easybox per MIC konfiguriert hat - was wohl bei den meisten Usern der Fall sein wird !

Und von günstig kann man da wohl kaum reden :

Vodafone schrieb:
Deutsche Mobilfunknetze
Vodafone, T-Mobile, Lycamobile : 0,19€
E-Plus, O2 Germany : 0,22€

Die Preise sind im Schnitt 3200% höher als beim derzeit günstigsten VoIP-Anbieter - mit den Gewinnen lassen sich einige gefakete Studien finanzieren !
 
Ich habe jetzt die Diskussion über die Vor- und Nachteile von ISDN gegenüber VoIP und umgekehrt über Wochen verfolgt und finde die Diskussion absolut müßig. Es dürfte wohl klar sein, dass es bei allen Telefonanbietern mittel- und langfristig in Richtung VoIP geht. Zuverlässigkeit und Qualität sind möglicherweise noch nicht ganz auf dem Niveau von ISDN, aber in einem Bereich, den >99% der Kunden für akzeptabel halten.

Was eindeutig für VoIP spricht, sind die Flexibilität und das Preis-Leistungsverhältnis. Die technischen Möglichkeiten von VoIP aufzuzeigen, würde wahrscheinlich Seiten füllen. Preislich ist VoIP für Privathaushalte nahezu unschlagbar. Wenn ich die Kosten für den Internet-Anschluss und die Internet-Flat beim Smartphone abziehe, liegen meine Telefonkosten inklusive Mobiltelefonie bei unter 20€/Jahr. Darin eingeschlossen sind in erster Linie Telefonate eines 4-Personenhaushaltes ins deutsche Festnetz, Gespräche in deutsche Mobilfunknetze und Gespräche ins Ausland, hauptsächlich USA und Frankreich.

Ich denke, da muss jeder selbst entscheiden, inwieweit das immer geringer werdende Mehr an Qualität und Zuverlässigkeit bei ISDN die doch recht deutlichen Mehrkosten rechtfertigt.
 
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