Ich habe mich mal durch die 1TR112 gearbeitet. Download hier:
http://hilfe.telekom.de/dlp/eki/downloads/1/1TR112_V12_xDSL_GPON.zip
Dadurch weiß ich jetzt auch, warum bei mir gewisse Frequenzbereiche fehlen. Naja, man lernt nie aus. Aber es ging ja um die Spannungen auf Telefonleitungen in Deutschland. Dazu findet man die genaue Auflistung auf Seite 26. Hier geht es um Spannungen, die neben dem DSL-Signal auf der Leitung sein können, und die das DSL-Modem am U-R Interface eigentlich abkönnen müsste (bei easybell hängen die DSL-Modems ja auch direkt ohne Splitter an der Telefonleitung).
Seite 26 gibt Auskunft: Generell können Spannungen bis zu 105V auf der Leitung liegen - und zwar Gleichstrom! Die Polarität ist hierbei aber egal.
Beim Analoganschluss (POTS) muss man natürlich zusätzlich noch mit Klingelzeichen bzw. CLIP und SMS rechnen.
Selbst beim reinen DSL-Anschluss können Spannungen durch andere Systeme (Stromleitungen, Stromversorgung von Schienenfahrzeugen) induziert werden:
- langfristig bis zu 60V
- kurzzeitig bis zu 430V
- maximal 650V
Es ist kein Überspannungsschutz gegen Blitzeinschläge implementiert, wenngleich dieser in Einzelfällen trotzdem vorhanden sein kann. Deswegen muss auch jegliches angeschlossene Terminal-Equipment (also die Endgeräte) mit Potentialausgleich ausgestattet sein... Das erinnert mich irgendwie an die vielen Analog-Modems, die bei mir über die Jahre verbrutzelt sind. Da waren teilweise die beiden Kontakte am Relais zusammengeschmolzen... Seit 1997, als ich dann ISDN hatte, passierte das nicht mehr - da blieb scheinbar alles im NTBA hängen
Nur hänge ich jetzt bei easybell ja sozusagen mit der FRITZ!Box wieder direkt an der Leitung...
Immerhin ist laut 1TR112 der Telekom das Risiko, Block-Spannungen über 1500V zu erhalten, gering (S. 27). Die FRITZ!Box muss also nur immer wieder mal kurzzeitig 1500V aushalten
Generell kann ich sagen, dass Anfang der 90er Jahre hier noch Oberleitungen für Telefon vorhanden waren. Unser Haus allerdings hatte 1978 als erstes Haus der Straße schon einen unterirdischen Telefonanschluss bekommen - dem Himmel sei Dank. Dennoch hilft das nicht viel bei Blitzeinschlägen in die Oberleitungen der anderen Häuser. Dort sind teilweise die Sicherungen aus dem Sicherungskasten über den ganzen Dachboden geflogen, und man sah schwarz die Leitungen in den Wänden abgemalt. Aus den Steckdosen schossen grüne Blitze. Natürlich waren in diesem Fall sofort sämtliche Computer im Haus, Kühlschrank etc. kaputt. Das war dann aber bei Nachbarn der Fall. Dennoch hatte ich nach solchen "Events" bei mir *immer* das Analog-Modem kaputt sowie meistens diverse Netzteile. Ich habe folglich im Laufe der Zeit eine große Aversion gegen oberirdisch geführten "Spatzendraht" entwickelt. Mittlerweile fangen die Oberleitungen erst zwei Straßen weiter an. Vielleicht hilft das ja bei Gewittern im nächsten Sommer...
Warum ein Tausch der beiden Kupferadern der Telefonleitung zu einem viel höheren Sync führen kann, habe ich jetzt immer noch nicht verstehen können. Aber es ist ja toll, dass es so klappt. Zumindest beim VDSL.