Ihre Ticket-ID: CID3148761
Guten Tag Herr XXXXX,
vielen Dank für Ihre Geduld.
Ich habe den Fall von meinem Kollegen übernommen und möchte auch gleich zum
Thema kommen. Die aktuellen Mechanismen zur Sicherung des QoS in der
Festnetz- und VoIP-Telefonie sind an sich erst einmal gewollt. Dadurch
konnten wir aus intensiven Lastsituationen heraus ein signifikant
verbesserte QoS-Niveau unter der aktuellen Firmware 84.05.50 erzielen. Eine
Feinjustierung dieses Mechanismus und die Prüfung auf
Optimierungspotentiale wird nun folgen, sodass es mit dem nächsten großen
Feature-Release dann auch weniger nicht notwendige Einbußen geben sollte.
Notwendig an sich wurden diese Maßnahmen dadurch, dass die Lastsituationen
in realen Einsatzumgebungen mittlerweile deutlich ausgeprägter ausfallen
als noch vor einiger Zeit. Hier spielt nicht nur der mittlerweile nicht
selten tatsächlich effektiv ausgenutzte Down- und Upstream an schnellen
VDSL- und Kabelanschlüssen eine Rolle, sondern auch der interne
Netzwerktraffic über die Gigabit-LAN-Ports, die WLAN-Schnittstellen sowie
die integrierten USB-Ports. Leider lässt sich nicht alles im Bedarfsfall
schnell bzw. schnell genug und damit halbwegs gleichgewichtet reduzierend
beeinflussen (zumindest nicht ohne nicht gänzlich unerwünschte
Seiteneffekte), damit sich abzeichnende Telefonieaktivitäten letztlich
unbeeinträchtigt im Bedarfsfall umsetzbar sind (z.B. signalisiert das
Abheben des Hörers ja schon eine sich abzeichnende Telefonieaktivität, aber
es ist noch nicht klar, in welche Richtung hin sich diese entwickeln wird).
Aus den vorherigen Ausführungen sollte erkennbar werden, weshalb gerade bei
schnellen Internetanbindungen die Auswirkungen besonders signifikant
ausgeprägt in Bezug auf den Internettraffic sind. Erzeugt der
Internettraffic wenig Last, wird sich meist auch kaum eine Reduktion
ergeben, da dann primär nur Bandbreite für VoIP durch das Traffic
Management im erforderlichen Umfang weichen muss. Zudem reagieren die die
laufenden Downloads liefernden Gegenstellen bei hohem Up- und Downstream
deutlich weniger sensibel auf geringe Reduktionen des Upstreams als dies
bei schmalbandigeren Anschlüssen der Fall ist. Da der Downstream nun einmal
von der Endgeräteseite aus nicht direkt steuerbar ist, ist dies aber das
einzige Werkzeug zur mittelbaren Downstreambeeinflussung und folglich muss
mind. initial eine erhebliche Reduktion im Upstream stattfinden, um einen
hinreichend signifikanten Effekt im Downstream zu erzielen.
Wie gesagt, eine weitere Optimierung wird hier ganz sicher folgen. Sind
Ihnen die derzeitigen Auswirkungen zu stark ausgeprägt und benutzen Sie
zudem beständig über den Tag die Telefonie, so bleibt vorerst nur der
Wechsel auf eine vorherige Firmwaregeneration. Bei einem herkömmlichen
Haushalt wird sich i.d.R. die Telefonie über die VoIP- bzw.
Festnetzanbindung in einem Rahmen halten, in dem die Vorteile dieser
QoS-Garantiemaßnahmen gegenüber den temporären Einbußen beim
Internetdurchsatz überwiegen.
Freundliche Grüße aus Berlin