NN,
Was meinst Du, was die Transportzeiten maßgeblich bestimmt?
Die Zeit für den reinen Transport auf der Leitung kommt immer dazu - aber Stom lässt sich nur schlecht beschleunigen. Der elektrische Strom ist in einem 5m USB-Kabel nicht schneller als in einem 5m Netzwerkkabel. Die Daten fließen also gleich schnell, wenn sie denn mal unterwegs sind...
Das Blockgrößenproblem wird als Ursache häufig vergessen, dabei ist genau das der Grund, wenn es um die Einzelelemente geht, die zusammen die "Bruttotransportzeit" ergeben:
Bruttotransportzeit =
+Zeit zum Sammeln und Verpacken der Information (Verladevorgang)
+Zeit auf der Strecke (nur von der Kabellänge abhängig, ggf bei Glasfaser schneller)
+Zeit in Zwischenverteilstationen
+Zeit für das Auspacken
USB-Adapter haben i.d.R. nur mittlere bis große Blockgrößen, da kleine Blöcke zu viel "Überhang" produzieren würden.
Ein Block muß halt erst mit Informationen "vollaufen", bevor er auf die Reise gehen kann. Und deshalb sind die Blockgrößen bei den kurzen Kabellängen häufig stärker maßgebend als die reinen Wegtransportzeiten. Der Weg geht schnell. Das Verpacken dauert... Und je größer die Pakete, desto länger.
Man kann den Effekt der Blockgröße übrigens sehr einfach selber testen. Man nehme McDialer (call-back-Software) und eine PCI-Karte, die auch kleine Blockgrößen unterstützt. Dann probiere man einen Call-Back bei kleinen Blöcken, bei mittlerer Blockgröße und bei großen Blöcken... Bei kleinen Blöcken super Qualität, bei größeren Echo...
Wie gesagt, der Strom im Netzwerk und im USB-Kabel ist gleich schnell.
Die Verpakungsstationen sind es, die bremsen. Und das tun sie, weil sie paketweise übertragen - und eben Datenpakete bei Netzwerkübertragung deutlich größer sind.
Die im Netzwerk bekannte Signallaufzeit kommt als Summe aller Entpack- und Verpackvorgänge zustande. Jeder Switch muß ein Paket erst vollständig empfangen, bevor es weiterverteilt werden kann. Je größer die Pakete, desto länger dauert das. Es müssen ja Verwaltungsdaten in jedem Paket mit übertragen werden (wer bin ich, wohin will ich, wo gibts hier Tee?), so daß sich nur größere Pakete im Netz lohnen.
Das TCP/IP-Netz hat mehr Verwaltungsüberhang als ein USB-Bus der wiederum mehr Verwaltungsüberhang als ein PCI-Bus hat. Wenn man davon ausgeht, daß man sich nur einen gewissen Wasserkopf leisten will/kann, dürfen die Pakete auf dem PCI-Bus ruhig kleiner sein - im Netz eben nicht.
Und genau dadurch entstehen die Unterschiede in der Brutotransportzeit. Die Netto-weg-transportzeit - also die Zeit, die die Daten auf der eigentlichen Leitung verbringen - ist im Heimbereich ziemlich irrelevant.
Insofern war meine Aussage oben keineswegs falsch, sondern die Ursache, warum die (Brutto!-)Transportzeiten so unterschiedlich sind.