Hallo @ Kritiker-Gemeinde ;-)
wie oben schon erwähnt hab ich die Gallionsfigur von 1&1, Marcell D'Avis, am Freitag persönlich in Montabaur getroffen.
Zwischen 15 und 18 Uhr gaben Pressesprecherin Consumer Products Ingrun Senft, Leiter Social Media Andreas Maurer (mit Frau Deborah Overstreet) und der Pressesprecher für Unternehmenskommunikation Michael Frenzel fleißigst Auskunft, was man da so mit Herrn D'Avis macht und das man es durchaus ernst meint:
„Das ist mein Gesicht, das da dann verbrannt wird, wenn's in die Hose geht!“
Herr D'Avis zeigte sich sichtlich unwillig, mit der Kampagne den Bach runter zu gehen.
Nein - Gehirnwäsche hat man bei mir nicht betrieben - dafür sind ein Rucksack und Notizbuch samt Kugelschreiber keine ausreichenden Door-Opener.
Auch das Lachen der anwesenden 4 Blogger beim Bloggertreffen in Montabaur dürfte ein wenig getroffen haben, als man uns den neuen Werbespot mit dem "Sturm-Klingeln" zeigte. Die Versprechungen sind einfach sehr gewagt.Die D'Avis Kampagne ist einfach nur der logische Schritt, wenn man in einem Markt an dem Punkt angekommen ist, an dem 1&1 momentan steht: Konsolidierung.
Neukundenzahlen stagnieren - jetzt muss man eben Maßnahmen rausholen, damit man auf dem Stand bleibt, auf dem man ist.
Der Bereich Social Media wurde im August / September 2009 neu geschaffen, um sich genau mit diesen Maßnahmen am Kunden zu betätigen.
Es geht darum, dass Bild von 1&1, das kaum schlechter ist, als das aller anderen DSL-Anbieter, offensiv positiv zu beeinflußen.
1&1 wünscht sich Umsätze und die gibts nur durch zufriedene Kunden. Leider gibt es eine Menge an Baustellen, die 1&1 nicht beeinflußen kann und die dem Kunden richtig weh tun - z.Bsp. Umzüge und DSL-Schaltungen.
Hier sind die Wirtschaftsinformatiker gefragt, die sicher eine Vorstellung davon haben, wie es ausschaut, wenn die Systeme von zwei Großkonzernen komplexe Datenaustauschprozesse vornehmen sollen - da herscht einfach noch mehr Chaos, als der Kunde erwartet.
Herr D'Avis schilderte, dass teilweise Excel-listen mit Port-Nummern von 1&1 direkt an das Backoffice der Telekom gehen, damit sich etwas tut, weil die Einträge in den beiden Systemen nicht zueinander passen.
Übrigens hat keiner der Anwesenden mit dem Finger auf die Telekom gezeigt - aber wir wissen ja, wie das ist mit den Techniker-Terminen, die mehrfach platzen. Mir hat man im letzten Jahr bei der Aufschaltung meines Nachbarn die Leitung gekappt und der Techniker der kam, um die Schaltung dann zu komplettieren, interessierte sich nicht die Bohne für mein abgeklemmtes Adernpaar.
Die Vertreter vom Bereich Social Media haben offen eingestanden, dass man die Internetforen auswertet, um sich ein Bild vom Bild von 1&1 zu machen - aber das tun alle anderen Unternehmen auch, die um das Markenimage bedacht sind.
Fazit:
Ein netter Nachmittag bei Kaffee und Kuchen, ein paar Werbegeschenke und eine Führung durch das Call-Center von 1&1 am Bahnhof Montabaur waren mir die 40 km Anreise wert. Die Hintergründe der Kampagne werde ich ein wenig in meinem Blog beleuchten, der bald online geht.
P.S.:
Personenschutz braucht Herr D'Avis noch nicht, aber man hat sehr wache Augen auf die Aktionen, die rund um seinen Namen laufen. Fakeprofile bei StudiVz verschwanden relativ schnell wieder und Hetzkampagnen, die eigentlich lustig gemeint sind, werden starfrechtlich schneller relevant, als das bei der Fantasie-Figur Onkel Dittmeyer der Fall war
P.P.S.:
Auch ich hatte viel Last und Ärger mit 1&1, konnte aber spätestens bei fundierter Androhung einer Kündigung meine Kosten-Nutzen-Rechnung wieder relativieren.
Insofern haben es sich die Damen und Herren aus Montabaur auch mal verdient, dass ich gut Wetter mache!