Außer den üblichen Hinweis doch einfach mal alles neu zu installieren [...]
Oder eben auch, sofern tatsächlich WLAN-Steering eingeschaltet ist, dieses einfach einmal versuchsweise deaktivieren. Der Witz an der Art und Weise, wie die FRITZ!Box die Verteilung der Clients auf die beiden Bänder regelt, ist es doch (folgt man der AVM-(Marketing-)Beschreibung, einen Mitschnitt so eines erzwungenen Wechsels hat m.W. noch niemand hier veröffentlicht), daß dabei ein Client auf dem einen Band hinausgeworfen und nicht erneut akzeptiert wird, damit er auf den Trichter kommt, das andere zu verwenden.
Da braucht ja nun nur die rechtzeitige "Freigabe" einer erneuten Anmeldung nicht mehr zu funktionieren (obwohl der Client sich eben auf dem anderen Band nicht anmeldet), damit es genau solche Phänomene ergibt ... ein Client fliegt (ohne erkennbaren Grund) und kann sich auch für eine Weile nicht mehr anmelden. Zwar sollten das jeweils nur sehr kurze Zeiträume sein (wenn AVM irgendwann mal eine "technische Beschreibung" der umgesetzten Algorithmen auf den Tisch legt, stehen da ja vielleicht auch Zeitangaben drin), aber bei diesem nun doch noch sehr neuen Feature wäre es (behaupte ich jetzt einfach einmal, ohne es konkret beweisen zu können, wie alt und "ausgereift" der Code nun wirklich ist, weil das sicherlich auch davon abhängt, ob der komplett selbst entwickelt oder eben doch irgendwo lizensiert wurde) ja auch nicht wirklich verwunderlich, wenn das noch etwas "abhängen" muß.
Es gibt m.W. keine STA-seitige Unterstützung für so eine Funktion, zumindest keine, mit der ein AP eine STA "bitten" kann, doch auf ein anderes Band zu wechseln. Kennt jemand eine solche, wäre ein Link zum Standard nett. Gibt es keine, "überrascht" so ein erzwungener Verbindungsverlust ggf. auch mal eine STA und dann ist es halt an ihr, wann und mit wem sie alternative Netze (und das andere Band ist ja i.d.R. für eine STA ein anderes Netz, der AP hat eine andere MAC-Adresse, damit auch eine andere BSSID) ausprobiert.
Ich habe gerade mal meine 7490 von der Benutzung zweier getrennter SSIDs auf eine gemeinsame umgestellt und siehe da ... dabei wurde automatisch auch das Steering aktiviert. Ich möchte also nicht wissen, wieviele Leute nach dem Update auf 06.80 das Steering automatisch in ihrem Router verwenden und davon gar keinen Schimmer haben. Da würde ich bei einigen der hier geschilderten WLAN-Probleme doch zuerst einmal nach den Einstellungen schauen und wenn dann die Voraussetzungen und Symptome stimmen (identische SSIDs, Steering aktiv, unerklärliche Verbindungsabbrüche, Probleme beim Herstellen einer Verbindung), einfach einmal den "lbd" abschalten lassen. Zumindest zum Eingrenzen der Probleme könnte das beitragen ... treten sie weiterhin auf, haben sie offenbar doch nichts mit dem Steering zu tun - auch wenn die dabei eingesetzten Techniken genau dieselben Effekte hervorrufen würden.
Ich bin ohnehin auf die technische Beschreibung (so es irgendwann mal eine gibt und man das dann nicht alles selbst ermitteln muß) gespannt ... das geht m.E. schon damit los, wie der AP nun genau ermitteln will, ob eine STA beide Bänder unterstützt - das geht ja nur bei tatsächlich gleichzeitig oder zumindest zeitnah eintreffenden "probe requests". Da, wo bei einer Infrastruktur mit EAP (also da, wo sich die anderen Anbieter von WLAN-Technik mit "Band Steering" normalerweise bewegen) noch eine eindeutige (oder zumindest höchstwahrscheinliche) Identifikation der STA auch unabhängig von der Hardware möglich ist (und damit die dauerhafte Speicherung von "kann beide Bänder nutzen" einen Sinn ergeben
könnte - wobei das ja auch noch nicht vor der Änderung von Client-Einstellungen schützt), kann das bei Verwendung eines PSK nicht mehr an der "Identität" des Clients festgemacht werden. Hat dann eine STA gar noch unterschiedliche MAC-Adressen in beiden Bändern (dann hat der "Client" ja eigentlich auch zwei "STA-Rollen", für jedes Band eine - keine Ahnung, ob das FRITZ!OS das erkennen kann oder überhaupt will), dann kann man eigentlich nur noch auf der Basis anderer Merkmale mit einer gewissen "Wahrscheinlichkeit" eine solche Annahme treffen - das trifft aber bereits bei der Vergabe von Adressen über DHCP zu, daß dann die "Identität" nicht mehr an der MAC-Adresse festgemacht werden kann.
Da, wo ein "DHCP hopping" beim "normalen Anwender" aber niemanden stört (die wenigsten prüfen nach, welche IP-Adresse sie erhalten haben) und vielleicht die KiSi davon betroffen ist, wenn ein Gerät falsch identifiziert wurde, da ist dann beim "Verweigern" einer WLAN-Anmeldung in der Annahme, dieser Client könne auch das andere Netz benutzen (vielleicht hat der auch einen "Schalter", wie einige Windows-Treiber, wo man eine Auswahl/Einschränkung einstellen kann und der Benutzer hat das (ggf. auch implizit über irgendein "Tool") geändert - und dabei auch noch gewagt, die FRITZ!Box nicht darüber zu informieren, weil es ihm selbst gar nicht bewußt war), schnell mal guter Rat teuer beim "durchschnittlichen Kunden", der sich anhand der Formulierung im GUI "Zur Verbesserung der Datenübertragung darf bei einem Dualband-WLAN-Gerät automatisch der Wechsel zwischen 2,4- und 5-GHz-Frequenzband herbeigeführt werden." vielleicht keine Fragen zum technischen Hintergrund stellt und damit wohl auch nicht unbedingt erwarten würde, daß das nur funktioniert, weil eben in dem einen Band die Anmeldung absichtlich verweigert wird, damit der Client auf das andere ausweicht. Macht der das dann einfach nicht oder klappt die Anmeldung dort nicht und auch die automatische Freigabe für das absichtlich gesperrte Band funktioniert im Anschluß nicht zuverlässig, dann steht der durchschnittliche Kunde am Ende mit einem Gerät da, was sich - aus seiner Sicht - absolut irrational verhält und mal im WLAN funktioniert und mal nicht.
Wenn ich nicht etwas verpaßt habe (ich nehme entsprechende Links wirklich gerne, weil ich selbst nicht fündig geworden bin), gibt es keinen Standard für dieses "Band Steering" und auch keine "Kommunikation" zwischen AP und STA (sind eigentlich auch jeweils zwei AP - für jedes Band einer - und zwei STA), ob der Client "dualband-tauglich" und obendrein "bereit" ist, sich nicht mehr selbst um die Beobachtung der Signalstärken und das "roaming" zwischen mehreren APs mit demselben ESS zu kümmern, sondern das irgendeiner zentralen Steuerung (hier eben dem "lbd" in der FRITZ!Box) zu überlassen. Ohne eine solche Kommunikation sieht so ein "Rauswurf" einer STA auf einem Band für diese aber erst einmal nach einem "Versagen" der Verbindung aus und solange die Hardware des Clients nicht auch tatsächlich ständig parallel in beiden Bändern aktiviert ist (also nicht nur (automatisch) "umgeschaltet" werden kann und ansonsten z.B. dieselben (Kompromiss-)Antennen verwendet), dauert ggf. sogar der Wechsel des Clients auf das andere Band etwas oder er wechselt gar - wenn es andere ihm bekannte Netze auf demselben Band in der Umgebung gibt - in ein anderes Service-Set.
Es mag tatsächlich Situationen und Kombinationen aus Geräten geben, wo das reibungslose Steering auch bei "Heimnetzen" (mit PSK und eben eher ohne "zentrale Verwaltung") funktioniert ... ich bin aber sehr skeptisch, daß es wirklich in den vielen denkbaren Kombinationen und ohne einen passenden Standard (noch einmal, vielleicht gibt es den ja tatsächlich und ich kenne ihn nur nicht bzw. ich kann bei der Suche nach "wlan steering" oder "band steering" auch nichts finden - zumindest keinen Standard, sondern nur das bekannte Whitepaper von LANCOM, die Diskussion dazu bei OpenWRT, die Beschreibung bei CISCO und die Ankündigungen von AVM ... dann ist aber auch das Ende der Fahnenstange erreicht) sauber gelingen wird, einen Client nicht nur "am Anfang" auf ein bestimmtes Band zu "locken" (wie es bei CISCO beschrieben ist für das Bevorzugen des 5 GHz-Bandes, damit das andere für "legacy clients" (also Geräte ohne moderneres WLAN) verfügbar bleibt), sondern ihn auch noch dynamisch und ohne (spürbare) Unterbrechungen (und möglichst noch bei einer gerade tatsächlich für die Datenübertragung genutzten WLAN-Verbindung) und Probleme beim "reconnect" mit sanftem Druck in das andere Band zu zwingen.
Solange das System des Clients dabei nicht bestehende Verbindungen abbricht, weil es sich erst einmal in dem anderen Band per DHCP wieder eine/dieselbe IP-Adresse abholen muß und dabei den IP-Stack neu initialisiert (oder gibt es tatsächlich Systeme, die bei einer WLAN-Verbindung den L2 auf der Basis des 2.4 GHz-Bandes einfach "spur- und unterbrechungslos" gegen einen auf der Basis des 5 GHz-Bandes "austauschen", solange dabei nur die Identifikation auf L2 (also die MAC) dieselbe bleibt), solange müßten eben auch alle darauf aufbauenden TCP-Verbindungen auf L4 und darüber und damit auch HTTP-basiertes Streaming usw. in Mitleidenschaft gezogen werden - also sollte das vielleicht nur dann erfolgen, wenn es gerade keine aktive Datenübertragung gibt.
Wie das dann wieder zur "Umleitung" von Paketen über den "packet accelerator" paßt, wo ja die Pakete dann auf einem "fast path" mehr oder weniger am System vorbeigeschleust werden (der "lbd" läuft - zumindest dem Augenschein nach - als Userland-Prozess), wird sicherlich die Zukunft noch zeigen ... aber daß bei einer derartigen Technik (und m.W. ist AVM der erste Hersteller, der das ins "Heimnetz" bringen will und dabei eben keine zentrale Steuerungskomponente verwendet bzw. das soll hier die FRITZ!Box neben ihren Rollen als AP für die beiden Bänder auch noch übernehmen) auch entsprechende Startschwierigkeiten zu erwarten sind, versteht sich von selbst und man muß eben etwas Geduld aufbringen.
Daraus würde ich jetzt nicht unmittelbar folgern, daß man bei AVM das WLAN so gar nicht im Griff hat (war hier auch irgendwo zu lesen) ... allerdings hoffe ich auch, daß es bei AVM so umgesetzt wird/wurde, daß beim Abschalten des Steerings tatsächlich ein stabiles WLAN das Ergebnis ist, was zumindest nicht hinter die bisher gezeigten Leistungen (auch da gab es ja teils unmotivierte Deauth/Deassoc-Orgien bei einigen, wenigen Clients) zurückfällt.
Ansonsten hätte man sich mit diesem Versuch, "band steering" in den Consumer-Bereich zu bringen, einen Bärendienst erwiesen. Ich hoffe ja, daß AVM irgendwann wirklich mal die Vorgänge dabei erläutert und das nicht am Ende alles mit dem Mäntelchen des "Betriebsgeheimnisses" bedecken will ... so etwas wie das vierseitige Whitepaper von Lancom sollte vielleicht auch bei AVM "drin" sein, damit man wenigstens eine Vorstellung davon kriegt, nach welchen Kriterien AVM wirklich arbeitet und wie man sich dann bei Problemen vielleicht selbst helfen kann, ggf. auch ohne das Steering abschalten zu müssen.
Irgendwelche Einstellungen für Trigger-Werte (wie bei LANCOM) gibt es ja bei AVM wohl nicht (zumindest nicht im GUI und beim WLAN rate ich auch von Änderungen in irgendwelchen Dateien ab) und damit ist schon die höchst unterschiedliche Topologie eines WLANs eine ziemliche Herausforderung. Bei der größeren Zahl potentieller Kunden sind auch die Kombinationen sicherlich wesentlich vielfältiger als in einer Firma, wo der Admin das dann auch noch "ausmessen" und Stück für Stück optimieren kann, z.B. durch zusätzliche AP oder eine Änderung von deren Platzierung.
Das macht das Vorhaben, eine "allgemeingültige" Lösung für WLAN-Steering zu entwickeln, die sowohl auf dem Land oder beim freistehenden Einfamilienhaus mit ausgedehntem Grundstück als auch in der Stadt im Mehrfamilienhaus mit zig benachbarten Netzen zuverlässig, reibungslos und wie vorgesehen funktioniert, schon zu einem sehr ambitionierten und ich hoffe einfach mal, daß man sich das bei AVM gründlich überlegt hat, bevor man es in Angriff nahm.
Wenn jetzt nach und nach auch die Repeater daran angepaßt werden (einige Router-Modelle sind ja auch nicht betroffen, weil der Router für's Steering schon dualband-tauglich sein sollte), dann wird sich sicherlich auch im Verlauf des nächsten Jahres irgendwann mal zeigen, wie gut das funktioniert - auch dann, wenn man nicht nur irgendwo eine einzige, zentral aufgestellte FRITZ!Box verwendet und diese dann einen "Gerätepark" von Repeatern (auch hier gibt es ja sehr verschiedene Modelle und Arbeitsweisen, von anderen Herstellern will ich noch gar nicht reden) zu "orchestrieren" hat.
Spannend finde ich ja die Frage, ob das auch für Dualband-Repeater denkbar/machbar/geplant ist, wenn diese als AP (per LAN-Kabel mit einer FRITZ!Box ohne Dualband-Funktion gekoppelt) arbeiten - wenn ich am Aufstellort der FRITZ!Box (da, wo der Anschluß die eigenen vier Wände "betritt") gar keinen Bedarf für WLAN-Clients habe und per Repeater irgendwo anders ein Netz aufspanne (zentral im Wohnbereich, da wo ich es brauche - der 1750E sollte doch genau das können), dann wäre das ja (abhängig von der Nachbarschaft) immer noch keine unnütze Funktion, daß die vorhandenen Clients nach ihren eigenen Fähigkeiten und ggf. sogar noch dynamisch anhand der Signalqualität und der Auslastung (so lese ich das bei AVM jedenfalls) verteilt werden.