Einigkeit im Vorfeld?
Falls mal wieder jemand mit mir über Eigentumsverhältnisse an 6490-Geräten diskutieren will - und diese Diskussion gehört nach meiner Ansicht auch durchaus in diesen Thread hinein, der sich mit dem Entfernen eines vorhandenen Brandings als Basis der Beschränkung von Funktionen einer 6490 beschäftigt - dann wäre es nett, wenn so jemand dann in der Diskussion eine Argumentation verwenden könnte, die auch
objektiv richtig und nachvollziehbar ist (oder es zumindest sein will) und gerade NICHT davon abhängt, welche Motivation der Opponent bei einer Nachfrage inkl. einer Begründung (#384) wohl haben möge.
Mir fehlt zwar etwas die Phantasie, inwieweit die Motivation des Gegners nun irgendwelche Auswirkungen auf die Wirksamkeit und Stichhaltigkeit der eigenen Argumente haben kann und warum diese bei "edlen" Motiven nachvollziehbarer wären als bei "schurkischer Intention", aber das ist nun ja offenbar mindestens einmal der Fall gewesen und der mir (und anderen Lesern) durch meinen Fauxpas nunmehr verwehrte Erkenntnisgewinn trifft uns am Ende alle.
Warum war es offensichtlich mein Fehler? Die falsche Platzierung der - schon vor einer entsprechenden Nachfrage erfolgten - Darlegung meiner eigenen, höchst verdächtigen Motive in #389 (8.+9. Absatz), #391 (die drei letzten Absätze), #393 (11. Absatz, die vorhergehenden waren zwar überwiegend kurz, aber offenbar zu anstrengend beim Lesen) und #400 (8.+9. Absatz) - auf der nächsten Seite suche ich jetzt nicht weiter, ob es weitere Stellen gibt - ist ja meinem eigenen Versagen geschuldet. So etwas gehört ganz klar an den Anfang eines Beitrags oder in das "Inhaltsverzeichnis", damit man direkt an diese Stelle springen und zuerst die Motivation ergründen kann, bevor man sich inhaltlich mit einem Beitrag befaßt.
Da es sicherlich auch nützlich wäre - sollte der nächste Wissende, der sich zum vorschnellen (gar pauschalen) Urteil über einen eBay-Käufer einer 6490 mit KDG-Branding berufen fühlt, ebenso Probleme mit dem Lesen längerer Beiträge haben, egal ob das nun in deren tatsächlicher Länge oder in einem gesundheitlichen Problem begründet sein mag - wenn man sich zuvor auf die "Regeln" einigt, wäre ich dann auch dankbar für eine
vorherige Absprache.
Ich könnte bei der Länge der Beiträge die Reduktion auf ein paar wenige Argumente wie in #387 "anbieten" - was bei Verwendung nur eines einzigen, sich stets wiederholenden Arguments auch nicht weiter problematisch ist - bis hin zu mehrseitigen Beiträgen, wenn ich wieder einmal mehr als ein einzelnes Argument verwende. Letztere geraten dann vielleicht zu "Monologen" (der nettere Ausdruck wäre vielleicht "Aufsatz", das ist eine Form der Schrift, die sich mit einem einzigen Thema befaßt und dieses
von mehreren Seiten zu beleuchten versucht), wenn der Adressat auf vorgebrachte Argumente gar nicht mehr selbst eingeht.
Daher sollte man sich zuvor auf die Eckdaten einigen, damit weder die Länge eines Beitrags noch dessen Form (in typographischen Fragen wie Schriftart und -größe, Farbwahl, Zeilenabstand, usw. besteht ja auch nicht zwangsläufig Einigkeit) den Adressaten am Ende davon abhalten können, auf vorgebrachte Argumente nicht nur seinerseits einzugehen, sondern auch einen Stil der "Diskussion" in der Art:
- Alles gut und schön, was Du schreibst, aber dann erkläre auch noch das und das ...
- Da und da steht bei Vodafone
im Forum aber das ...
- Da und da steht
in einem anderen Forum aber das ...
- Egal was Du schreibst, ich habe ja doch recht und das weiß schließlich jeder, la la la ...
- Du bist zu doof zum Schreiben und daher muß ich das gar nicht mehr lesen ... ist für die mir mögliche Aufmerksamkeitsspanne auch viel zuviel ...
- Der hat zu mir ein schlimmes Wort gesagt und jetzt hat er mich auch noch bedroht ...
zu vermeiden.
Das ist zwar noch kein Garant dafür, daß dann jemand auf andere Beiträge, die seinem Gegner in der Argumentation "beispringen" wollen (#396, #401, #386 event. ebenfalls, #406 wohl auch, wobei man hier auch eine "neutrale" Position annehmen könnte) in davon abweichender Form reagiert und nicht ebenfalls in die "Dann frag' doch da nochmal, warum ..."-Attitüde verfällt (schließlich bestand/besteht darüber ja keine Einigung im Vorfeld, zumindest nicht mit diesen Diskutanten - warum mischen die sich überhaupt hier ein? ;-)), aber ich erwarte auch tatsächlich nicht, daß eine Diskussion wie die nunmehr wohl (oder doch nur vermeintlich?) abgeschlossene durch "Mehrheitsmeinung" entschieden werden sollte, sondern durch Schlüssigkeit von vorgebrachten Argumenten.
Allerdings sollte man an die Stelle der "Vergabe von Aufträgen" in Diskussionen ("Dann frage doch das und das auch noch da und da oder erkläre
mir das und das auch noch ...") ohnehin die eigene Initiative setzen (ich griff erst zur Persiflage dieser Form, nachdem offenkundig wurde, daß das wohl der einzige Weg sein könnte, auf dem man "durchzudringen" vermag) und entweder selbst dort nachfragen oder sich selbst anhand anderer (valider) Quellen informieren, wenn man erst einmal den roten Faden in die Hand gedrückt bekam - egal ob man den nun auf Goethe zurückführen will oder auf griechische Mythologie. Auch Theseus mußte selbst laufen und wurde nicht zur Jagd auf den Minotaur getragen.
Zusätzlich wäre beim Nächsten, der über Selbstreflektion, Selbsterkenntnis und das Hinterfragen des eigenen Standpunktes schwadroniert, vielleicht auch mal das "Nachzählen" anderer Meinungen und Standpunkte ein vielversprechender Ansatz (zusammen mit dem Vergleich der Zahlen derjenigen, die den eigenen Standpunkt sichtbar teilen) ... der alte Witz:
Code:
"Achtung, auf der A1 kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgehen."
"Wieso einer, viele ..."
sollte genau das auch nur sein, ein Witz und es ist wenig hilfreich, den nun auch noch als "gespielten Witz" ins "richtige Leben" (soweit man so ein Forum dazurechnen mag) zu übertragen.
Jedenfalls würde so eine Einigung von Beginn an vermutlich den Gegner dann auch der Notwendigkeit entheben, irgendwelche "Rückzugsgefechte" wie in #414 führen zu müssen, wo dann gar nicht mehr die Argumentation, sondern die Integrität des Opponenten angegriffen wird und selbst für den Fall, daß die Rechtslage nicht der eigenen Argumentation entsprechen könnte, für sich die "moralische" Überlegenheit der eigenen Position zu reklamieren.
Den Vogel schießt dann aber eine Formulierung wie
robert_s schrieb:
Wie man das moralisch und charakterlich bewertet, mögliches und bisweilen wahrscheinliches Unrecht durch juristische Floskeln pauschal abzusprechen [...]
ab (und hier sehe ich mich aus Gründen der intellektuellen Redlichkeit dann doch noch einmal gezwungen, eine bestimmte Person zu zitieren und das nicht ohne Nennung des Autoren anzuführen) ... und das in einer Diskussion, in der es genau darum geht, daß man solche
pauschalen Urteile eben gerade nicht abgeben sollte (auf den angetexteten Zweifel an Moral und Charakter gehe ich gar nicht erst weiter ein).
Während aber beim "Absprechen" von Unrecht diese Pauschalität durchaus gerechtfertigt ist (die eigentlich allseits bekannte "Unschuldsvermutung", das geht sogar soweit, daß im Strafrecht (in dubio pro reo) bei bestehenden Zweifeln auf "nicht schuldig" zu erkennen ist, auch wenn es (sogar gut begründete) Verdachtsmomente geben mag), ist sie das im umgekehrten Fall eben nicht und genau das war der "Aufhänger" der Diskussion und dieser Ansatz "Recht mag zwar das eine sein, richtig wäre aber das andere." mag zwar im Zusammenhang mit Hundewelpen und sonstigen "süßen" und das "moralische Empfinden" ansprechenden Umständen nachvollziehbar sein, ändert aber rein gar nichts an einer Rechtslage - wer sich darüber entrüstet und wem diese Lage nicht paßt, der muß sich dann halt um die Änderung des anzuwendenden Rechts kümmern. Abgesehen davon liegt der Teil "richtig wäre aber etwas anderes" naturgemäß immer im Auge des Betrachters.
Es ist zwar auch schön als Illustration, wie weit die Rezeption beim Opponenten nun ging (auch wenn die nachfolgende Verarbeitung der übermittelten Sinneseindrücke nach meinem Dafürhalten mangelhaft war), wenn jemand am Ende die eigene Argumentation verwendet, um das genaue Gegenteil zum Ausdruck zu bringen, aber es zeigt sich auch hier wieder einmal, daß man mit denselben Worten in anderer Anordnung eben noch lange nicht dasselbe zum Ausdruck bringen muß und wie wichtig in der deutschen Sprache doch Satzbau und Zeichensetzung sind, damit dort tatsächlich das beim Lesen ankommt, was man eigentlich sagen - oder besser schreiben - wollte.