[Frage] Einfachste, sicherste Lösung für "Kostenlos via VoIP telefonieren"?

Ich meine nicht die Einführung des ISDN 1TR6 Ende der 80er Jahre sondern den massenhaften Ausbau ab Mitte der 90er.
Und schon hier stimmt die Argumentation nicht. ISDN wurde nicht ab, sondern bis Mitte der 1990er ausgebaut:

Quelle: http://shop.heise.de/katalog/isdn-flachendeckend-zunachst-im-westen

Da das hinter einer Paywall ist, zitiere ich hier mal komplett die (kurze) Meldung aus der iX 01/1994.

Im Rahmen des alljährlichen Fachkongresses zu ISDN war auch die Bereitstellung des Dienstes durch die Telekom Thema. Ein Sprecher des Anbieters bekräftigte, daß man bis Ende 1993 in den alten Bundesländern ein flächendeckendes ISDN-Netz anbieten werde. Für die Telekom bedeutet dies nicht einen entsprechenden technischen Ausbaustand des digitalen Dienstes, sondern die Abschaffung des bislang üblichen Sondertarifs für Teilnehmer in ländlichen Gebieten: ab 1994 gilt nur noch der Normaltarif.

Potentielle ISDN-Kunden im Osten müssen sich allerdings noch gedulden. Dort soll ISDN erst 1995 überall verfügbar sein; der aktuelle Ausbaustand ist über die Btx-Seite `*150014#' abrufbar.

Mit Euro-ISDN steht ab Mitte 1994 ein Übergang von ISDN zu Datex-P und X.25-Netzen anderer zugelassener Anbieter über den D-Kanal zur Verfügung. Die Übertragungsraten betragen bis zu 64 KBit/s. Die Tarifierung dieses neuen ISDN-Features ist noch nicht festgelegt.(lh)

Zur Verabschiedung von G.961 im Jahr 1993 habe ich schon vorher etwas geschrieben, ebenso zur Verwendung nationaler Standards (damals waren - zumindest in Europa - die Telcos noch staatlich) und/oder nicht standardisierter Technik durch "early implementers" - das noch einmal zu wiederholen, macht wenig Sinn. Für mein Verständnis ist damit der Unterschied zwischen "ab" und "bis" ausreichend belegt. Auch die entscheidende Differenz zwischen 1TR6 und DSS1 habe ich versucht aufzuzeigen ... als der Standard verabschiedet war und der überwiegende Teil der Technik per Software-Update auf diesen Stand gebracht werden konnte, war mit 1TR6 auch Schluß und es wurde parallel nur noch angeboten, um ältere Investitionen in Technik (und eine TK-Anlage wird nicht in 12 Monaten abgeschrieben, da gibt es gesetzliche Bestimmungen in D) zu schützen, die nicht entsprechend aktualisiert werden konnten.

Ja, da waren schon bessere Technologien bekannt. Es ist Dir ja mit Sicherheit nicht entgangen, daß in großen Märkten außerhalb Deutschlands ISDN nur ein Nischenprodukt ist.
Die Ursachen, die Du dafür verantwortlich machst (also daß ISDN woanders nur eine Nische besetzt), sind aber nicht belegt.

Ganz im Gegenteil ... der Ausbau des ISDN sorgte in D recht früh für einen halbwegs erschwinglichen Zugang zu elektronischen Datennetzen. Daß Du den guten alten Bildschirmtext noch erwähnst, rührt mich fast zu Tränen (meine erste Btx-Anwendung (CEPT) schrieb ich ab November 1995 unter SCO Unix). Wie Dir wiederum sicherlich auch nicht entgangen ist, war D auch keinesfalls das einzige Land, in dem solche text-basierten Dienste angeboten und ausgebaut wurden (z.B. Minitel in Frankreich), viele Quellen dazu kannst Du Dir selbst suchen.

Quellen-Beispiel: http://www.computerwoche.de/a/at-und-t-plant-in-japan-btx-terminal-produktion,1169351

Der Monopolist Deutsche Telekom hat vor 20 Jahren in Deutschland die Weichen falsch auf ISDN gestellt, statt früh DSL aufzubauen. Es wurde u.a. massive Fehlinvestionen in Btx, später Datex-J gemacht. Irgendwann ist die Telekom einem fahrenden Zug hinterhergelaufen.
Die Weichen waren zu diesem Zeitpunkt bereits gestellt, ich kann es nur immer noch einmal wiederholen. Wenn Du Dich einfach mal auf konkrete Jahreszahlen festlegen würdest, könnte man die Ungenauigkeit, die sich aus "vor 20 Jahren" ergeben kann (nicht muß, ich kann auch einfach 20 Jahre zurückrechnen: Feb. 2015 - 20 Jahre = Feb. 1995), ausräumen (fehlt nur noch ein "ungefähr", um das weiter zu verwässern).

Im Zuge der Wiedervereinigung stand die Aufgabe, in den neuen Bundesländern eine Telekommunikationsinfrastruktur aufzubauen. Wenn dabei auf Technik nach dem Stand der Zeit gesetzt wurde, ist das eine nachvollziehbare Entscheidung und unter anderem eben auch ein Faktor, der für einen recht hohen Anteil von ISDN-Anschlüssen in D gesorgt hat, denn anders als in anderen Märkten (auch heute noch) war der Preisunterschied zwischen POTS und ISDN für den Endkunden in D zwar auch gewaltig, aber noch zu finanzieren.

Du schreibst, vor 20 Jahren wurden die Weichen auf Btx gestellt ... und das nun schon zum zweiten Mal. Zur Einführung von Btx in der Bundesrepublik kam es bereits deutlich früher, vermutlich hat so ziemlich jeder schon mal etwas vom Btx-Hack und vom Vortrag von W. Holland auf der DAFTA im Jahr 1984 gehört. Wenn dann diese Technologie auch noch 10 Jahre später auf Basis des bestehenden ISDN weiter ausgebaut wurde, kann man das ja als Fehlinvestition ansehen, damals waren aber andere Computer-Netzwerke auch nur alles Nischen- und Insellösungen (ich habe irgendwo noch CompuServe-Rechnungen), wenn sie kommerziell angeboten wurden (CompuServe, T-Online, ProNet, AOL) - teilweise tatsächlich schon mit Übergang zum "Internet" (versuche mal alte CompuServe-Dienstbeschreibungen zu finden, leider sind Dokumente aus dieser Zeit nicht immer elektronisch verfügbar). Wie gesagt, das gilt alles bis 1995 und nicht ab.

Die aggressive Vermarktung des vormaligen Btx-Dienstes als "Datex-J" (bis 1992 gab es - nach fast 10 Jahren - erst 340.000 Benutzer) über 1&1 begann schon 1992 und führte innerhalb von nicht einmal zwei Jahren zu einer Verdopplung der Nutzerzahlen auf 700.000 Ende 1994 (sogar noch mit 1.200-2.400 bit/s über Modems). Da waren dann auch schon Übergänge zu E-Mail, Fax (für Leute ohne eigenes Faxgerät) und Cityruf (Pager-Dienst) integriert, womit sich die künftige Richtung der Entwicklung auch abzeichnete. Wie gesagt, das war alles bereits in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre und von einem massiven Ausbau nach 1995 ("vor 20 Jahren") kann eigentlich keine Rede mehr sein. Daß ein funktionierender Dienst nicht einfach sofort abgeschafft wurde (auch die Anbieter auf dieser Plattform hatten ja ihre eigenen Investitionen getätigt und die waren nicht gerade gering), ist auch vernünftig.

Ansonsten gab es auf der Seite der Privatleute FIDO (das FIDO-basierte GerNet der c't gab es auch noch, damals wurden noch fleißig Gateways zwischen solchen Inseln geschaffen), da arbeiteten wir bis zur ISDN-Verfügbarkeit mit analogen Modems und wenn jemand Deinen Node anrief, war die Telefonleitung belegt. Dank Ortsgesprächen für einen einmaligen Betrag unabhängig von der Dauer einer Verbindung, war das trotz der unerträglichen Übertragungsraten (aus diesen Zeiten stammen viele Kompressionsalgorithmen und Archiv-Formate) noch ein erschwingliches Vergnügen ... aber das war eben die private Seite der Datenvernetzung. Den Zugang zum Internet auch für Privatleute erschwinglich zu gestalten, versuchten auch schon seit Anfang der 1990er dann eingetragene Vereine, z.B. subNetz e.V. und Individual Network e.V..

Das American National Standards Institute (ANSI) hat im März 1993 DMT als standard für DSL formuliert, ITU und ETSI sind dann dem gefolgt.
Wenn Du jetzt zu dem "sind dann dem gefolgt" auch noch die passende Jahreszahl bei der Standardisierung des ADSL dazu geschrieben hättest ... man kann noch lange nicht auf der Basis jedes DSL-Standards auch den Massenmarkt versorgen.

Auch hier gerne wieder von mir eine

Quellenangabe: http://www.bdzv.de/zeitungen-online/information-multimed/artikel/detail/adsl_jetzt_standardisiert/

für die zeitliche Abfolge.

Es ist schon beeindruckend, wie es dem deutschen (Ex-)Monopolisten gelungen ist, die weltweite Entwicklung von Standards über 5 Jahre aufzuhalten (das war dann 1998, hatte ich auch schon erwähnt), nur um ihre Ziele

VoIPmitAlice schrieb:
nämlich, das die Deutsche Telekom den Ausbau von ADSL vorsätzlich verzögert hat um ihre proprietären Standards ISDN und Datex-J in den Markt zu drücken.

zu erreichen. Selbst wenn Du nicht ständig mit den Datumsangaben daneben liegen würdest, ist das Stampfen mit dem Fuß und die (inzwischen mehrfache erhobene) offenkundig falsche Behauptung, ISDN wäre ein proprietärer Standard (lies einfach mal G.961), doch unseriös argumentiert. Bei der Gelegenheit empfehle ich Dir, den Begriff "proprietär" einmal nachzuschlagen (auch wenn ich nur selten auf Wikipedia verweise, in diesem Falle finde ich die Erläuterung passend).

Beispiele für existierende Technologien aus dem mittleren Drittel der 1990er sind noch lange kein weltweit verfügbarer Standard (und das war/ist ISDN nun einmal zu diesem Zeitpunkt schon) und die Frage nach der verfügbaren Technologie, die man stattdessen hätte einführen sollen, hast Du nicht konkret beantwortet. Auch andere DMT-basierende Techniken wie SDSL/HDSL wurden in der Mitte der 1990er entwickelt und auch in D eingesetzt (SDSL z.B. in Form von 2 MBit/s-Anschlüssen als "Standleitung", die sich auch mit vielen parallel im Kabelstrang laufenden analogen und ISDN-Anschlüssen vertrugen, aber nur mit einer sehr begrenzten Anzahl von parallelen xDSL-Anschlüssen und für Privatkunden unerschwinglich waren), die waren/sind aber definitiv nicht tauglich für den Massenmarkt, denn sie setzen eben eine andere Infrastruktur voraus. Erst mit der ADSL-Technologie (zur Zeitachse sage ich nichts mehr) stand dann etwas zur Verfügung, was bis zum Teilnehmer genutzt werden konnte, ohne gesonderte Leitungen zu benutzen.

Man kann nun mal im Rückblick nicht erwarten, daß Entscheidungen nach dem Stand der Technik die künftigen Entwicklungen immer exakt vorhersehen können. Und an dieser Stelle ist Dein Verweis auf den Telepolis-Artikel aus dem Jahr 2001 dann nur das Ende einer vollkommen verunglückten Argumentation, denn die Entscheidungen, die den Ausbau von DSL in den OPAL-Gebieten behindern, wurden 11 Jahre früher getroffen. An dieser Stelle willst Du also offenbar darauf hinaus (wenn nicht, erläutere mir bitte, was dieser Verweis belegen sollte), daß eine Entscheidung für eine Technologie (OPAL) im Osten falsch war und man die Entwicklung hin zu DSL-Verfahren ja auch schon 1990 beim beginnenden Ausbau der Infrastruktur im Osten hätte vorweg erahnen müssen. Wenn dann die Entwicklung von 1993 (Dein Beispiel für DMT-Gedanken) bis 1998 anders verlaufen wäre und sich nicht DSL ergeben hätte, was wäre denn dann aus den Investitionen in diese Technologie geworden? Wäre die dann ein weiteres Beispiel für "proprietäre Lösungen"?

Deine Behauptung [...] ist falsch. Denn ADSL und vor allem die ADSL flatrate hat das Internet erst für jedermann erschwinglich gemacht.
Deshalb ist eben derjenige, der des verstehenden Lesens mächtig ist, klar im Vorteil. Ich schreibe eindeutig von "wesentlich später" und nichts von "hätte ohne ISDN nicht stattgefunden".

Und jetzt erzähl mir nix da hätten Leute aufs Internet verzichten müssen. Vor 1995 kannten die meisten doch Internet nur vom Wort her. Der Anteil privater Internetnutzer über modem oder ISDN card dürfte vor Mitte der 90er Jahre im Promille Bereich gewesen sein. Das hat sich erst mit ADSL schlagartig geändert.
Das ist sicherlich richtig, weil es vor der Freigabe des Internets für kommerzielle Anbieter (eine Riesendiskussion) auch nur wenige Anreize (außer bei Computer-Enthusiasten für den Austausch untereinander) gab. Es gab praktisch nur zwei Online-Dienste in D, einmal Datex-J und einmal CIS. Da beide vollkommen unterschiedliche Zielgruppen hatten, kamen die sich nicht ins Gehege und lebten schiedlich-friedlich über mehrere Jahre nebeneinander her. Erst 1995 traten dann weitere kommerzielle Wettbewerber in den Markt ein, die das "Internet" nach D bringen wollten.

Auch hier paßt die Äußerung "Das hat sich erst mit ADSL schlagartig geändert." nicht zum Zeitrahmen. Das hat zwar tatsächlich einen Entwicklungsschub ausgelöst, der kann aber eben nicht schon Mitte der 1990er eingesetzt haben, denn da gab es diese Technologien nicht in einer Form, die für den Massenmarkt tauglich gewesen wäre. Und hier (bei der Entwicklung des Internets) wäre jetzt eine Zeitachse ab 1995 wirklich mal angemessen gewesen:

1995 - ISDN verfügbar in ganz D
1998 - ADSL standardisiert (Working Group im Mai gegründet), Telekom verkündet Anfang Juni T-DSL-Einführung
1999 - CeBIT - T-DSL-Präsentation, ab Juni erste Privatkunden

1995 - G7-Treffen, u.a. mit Beratungen zum "Weg zur Informationsgesellschaft" (Februar 1995, das sind Deine 20 Jahre)
1995 - Freigabe des Internets für kommerzielle Nutzung
1995 - Altavista, Yahoo, Lycos
1995 - E-Mail (auch Privatpersonen in D - snafu.de z.B.)
1995 - "Multimedia"-Initiative der Bundesregierung in D, Streit um die Einordnung des Internet unter den Rundfunkstaatsvertrag
1995 - eBay, Amazon
1996 - (Februar) Initiative "Info 2000 - Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft" der damaligen Bundesregierung, nachdem jede Menge Kommissionen getagt hatten
1998 - Google
1999 - Napster

Napster ist dann auch mal ein Beispiel für ein "Multimedia"-Angebot, was wirklich Breitband-Zugang erforderte (und der Zeitpunkt der Einführung des "nicht-deutschen" Dienstes spricht auch Bände, weil er erst nach der Verfügbarkeit entsprechender Zugänge auch Sinn ergab), damit der Download eines Musikstücks nicht länger dauerte, als es brauchte, um dieses zu hören - vorher nicht als "Echtzeit"-Dienst zu realisieren. Hier könnte ich jetzt schon wieder auf die Wikipedia verweisen (der zweite Absatz im Abschnitt "Geschichte" stellt die Situation treffend dar), aber es stimmt eben auch längst nicht alles, was in der Wikipedia steht, wie wir aus dem von Dir zitierten Artikel zu B-ISDN schon wissen.

Selbstverständlich wurde die Internet-Nutzung erst mit erschwinglichen Flatrates (und dann meinetwegen auch mit der Verfügbarkeit von Breitband-Anschlüssen) für die breite Masse attraktiv. Das war aber auch nicht der einzige begrenzende Faktor. Nach Zahlen des BMWi gab es 1995/1996 7 Mio. Personal-Computer in deutschen Haushalten. Das ist zwar schon ein Potential für die Nutzung des Internet, aber eben auch noch lange weit von einem "Massenphänomen" entfernt. Nur mal so zum Vergleich: Nach demselben Bericht (Internet-Quelle dafür habe ich nicht zur Hand, das BMWi stellt solche alten Sachen offenbar nicht mehr zur Verfügung) gab es in D 3,7 Mio. Mobiltelefone (das ist wirklich "Mitte der 90er").

Und ein entscheidendes Problem jedes neuen Dienstes läßt Du dabei auch unberücksichtigt. Nur die prinzipielle Verfügbarkeit eines Dienstes/einer Plattform führt zu ersten Angeboten auf diesem Dienst, diese wiederum zu einer erhöhten Attraktivität und diese dann wieder zu einem umfassenderen Einsatz. Wenn man erst nach Mai 1998 mit der anständigen Nutzung des Internets in D hätte beginnen können (da war der Standard auch noch nicht festgeklopft), dann wäre der Rückstand noch größer gewesen. Und es ist ja auch nicht so, daß es einen großen Knall gibt und dann ist ADSL ausgebaut und die Dienste sind auf einen Schlag aus der Taufe gehoben. Ohne die Phase des Internet-Schmalbandzugangs (ich gehe sogar soweit zu sagen, ohne Btx->Datex-J->T-Online, CIS, AOL, MSN, usw. - das sind alles Beispiele aus der "Modem-/ISDN-Zeit") hätte es auch bei Verfügbarkeit von ADSL in D keine Dienste gegeben, die auch nur ansatzweise eine Massennutzung ausgelöst hätten.

Der Ausbau und die Akzeptanz des Internet in D hinkten von Mitte bis Ende der 1990er Jahren in D ohnehin schon hinterher (Probleme waren eben u.a. mangelnder Ausbau von Einwahlknoten (auch für analoge Modems) und zu geringe Kapazitäten zwischen den VSt. bei der Anbindung an den "Backbone") ... da dann auch noch zu behaupten, man hätte ja ruhig die Entwicklung von 1993-1998 auslassen können, ist einfach Mumpitz, ich muß es so deutlich schreiben. Die Alternative wäre erneut nur der Einsatz einer Technologie gewesen, deren endgültige Entwicklung niemand absehen konnte und die nicht standardisiert war (das ist dann tatsächlich die Definition von "proprietär" in diesem Zusammenhang).

Was Du hier zusammenfabulierst hat nix mit der Sache zu tun, nämlich, das die Deutsche Telekom den Ausbau von ADSL vorsätzlich verzögert hat um ihre proprietären Standards ISDN und Datex-J in den Markt zu drücken.
Das Beispiel war deutlich überspitzt und diente nur dazu, die Absurdität einer Argumentation zu verdeutlichen, die auf Basis späterer Entwicklungen - die aber schon früher in Denkansätzen existierten - zurückliegende Entscheidungen kritisiert. Wobei Kritik sicherlich erlaubt ist, aber wenn dann bitte mit richtigen Daten und Fakten und nicht nur mit Behauptungen.

Zu "vorsätzlich verzögert" und "propietär" ist aus meiner Sicht alles geschrieben. Solltest Du andere Quellen haben, nehme ich entsprechende Verweise gerne zur Kenntnis. Aber ständig mit irgendwelchen Daten um sich zu werfen, die durch nichts belegt sind und sich damit die Argumentation entsprechend zurecht zu basteln, ist keine vernünftige Diskussion. Sollten wir uns also nur noch im Kreis drehen, können wir auch aufhören.

Um das noch einmal zu verdeutlichen: Es wurden in D bei der Entwicklung der "digitalen Gesellschaft" sicherlich genug Fehler gemacht, unsinnige Regulierungen ersonnen und sogar viel zu lange Monopole geschützt. Auch wenn ausschließliche Liberalisierung von Märkten vollkommen ohne Regulierung und entsprechende Leitplanken für eine Entwickluing eben auch keine Lösung ist, wie man an der immer noch nicht flächendeckenden Breitbandversorgung sehen kann. Aber wer sich jetzt in der Rückschau hinstellt und etwas von "proprietärer Lösung" und Fehlentwicklung bei der Einführung von ISDN erzählt (und die dann auch noch zeitlich falsch einordnet), der argumentiert falsch und das ist dann eben der berühmte "red herring" aus meinem ersten Beitrag zu der von Dir schon vorher mehrfach angetexteten Meinung. Die Verzögerung bestreitet niemand und sie behindert Entwicklungen in D sicherlich immer noch, aber die Ursache dafür in ISDN zu suchen, ist einfach Unfug.

Was man durchaus diskutieren könnte ist die Frage, ob die hohe Verfügbarkeit digitaler Zugänge auf der Basis von ISDN die Einführung von nicht-standardisierten Breitband-Lösungen in D negativ beeinflußt hat, weil ein entsprechender Entwicklungsdruck (Leidensdruck war genug vorhanden - bei mir jedenfalls) gemindert war und man die Standardisierung erst einmal abwarten konnte/wollte ... und da würde ich sogar zustimmen. Aber das ist nun mal eine andere These als das bisher von Dir geschriebene ...
 
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B....Sicherste: Wenn unterstützt dann natürlich auch gleich: SIPS, SRTP oder der allerbeste ZRTP
C....Das Endgerät kann auch eine Fritz!Box sein, wie praktisch, wurde auch in Post #1 angegeben

Sooo - und genau da drehen wir uns im Kreis - lassen wir mal Freetz und irgendwelche Manipulationen an der Firmware weg (gibt ja auch keine eindeutigen Tuts) - ist es eben nicht möglich mit einer Fritte als Registrar SIPS/SRTP/ZRTP zu nutzen.

Man kann mit deiner Methode, nun eigentlich was erreichen ?

Abhören verhindern ? - nöö, da ja unverschlüsselt übertragen wird, kann das Jeder mit dem entsprechenden Know-How abhören.

Anonymer Verbindungsaufbau ? - auch nicht, die IPs lassen sich ja eindeutig zuordnen.

Lediglich kostenlose Verbindungen aufbauen ist mit der Methode möglich - aber ohne Dyn-DNS nicht wirklich sinnvoll realisierbar - jedoch von "Sicherheit" keine Spur :rolleyes:
 
Da stimme ich dir sogar zu.
Ohne ENUM werden eh normale Anwender/Telefonierer über ihren ITSP telefonieren.
Was die Verschlüsselung angeht, das ist auch ein gutes Argument gegen ISDN... :mrgreen:
....wird es auch mehr kompatible Endgeräte geben.

Bei mir geht lokal nur: SRTP aber ohne SIPS
Mehr als ein abhörsicheres Babyphone (interne Kommunikation) ist bei mir also auch nicht möglich.
 
Ich hab aber gar kein IPhone!
Auch kein Android. Und zwischen den Fritzboxen ist es am einfachsten.
 
Naja, ich persönlich bin ja kein Freund von Frickellösungen.

War ja auch für die Allgemeinheit, weil es ja doch sinnvoll sein kann, Telefonate zu verschlüsseln.

Nur ich selbst kenne mich da zu wenig aus, habe das in den inapp Käufen gesehen.
 
Das Problem haben auch millionen andere Telefonierer über VoIP.
...wenn VoIP "endlich" funktioniert, dann bleibt es so wie es ist.
Und wenn sich Millionen nicht für sicheres/verschlüsseltes telefonieren über ihren ITSP interessieren....
....pasiert auch nichts in dieser Richtung.

Es sei denn, Frau Merkels Kryptohandy fällt aus, sie telefoniert mit Putin über VoIP und NSA/GCHQ lassen sich beim Abhören erwischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, heutzutage ist es nicht schwer eine Lösung zu finden, wenn man es braucht.

Sipgate hat einen kostenloses VPN, den man nutzen kann, aber ob das hilft?

Ich habe keine Telefonate, die schützenswert sind, und wenn ein NSA Agent an Langweile stirbt, wenn er meinen Telefonaten zuhört, ist sein Problem.
 
Und wenn sich Millionen nicht für sicheres/verschlüsseltes telefonieren über ihren ITSP interessieren....
....pasiert auch nichts in dieser Richtung.

Das Interesse ist schon da - nur darf es halt Nichts (oder zumindest nicht allzuviel) kosten - und irgendwelchen dubiosen Providern mit Sitz in Rumänien (oder sonst wo) würde ich jetzt auch nicht unbedingt vertrauen - bei den IOS/Android-Apps läuft das ja über Server XY, der weiß Gott wo steht - da kann ich genauso gut gleich die NSA oder den KGB als Provider für verschlüsselte Anrufe nehmen :rolleyes:

Ich hab mir nen V-Server aufgesetzt, mit dem man (nur verschlüsselt, SIPS + SRTP/unverschlüsselte Gesprächsanfragen werden vom Server sicherheitshalber abgelehnt) andere SIP-URIs oder halt untereinander anrufen kann, und kann mich vor Anfragen aus dem Freundes/Bekanntenkreis kaum retten - hab schon überlegt, ob ich nicht doch was dafür verlangen soll :cool:
 
Ich hab mir nen V-Server aufgesetzt, mit dem man (nur verschlüsselt, SIPS + SRTP/unverschlüsselte Gesprächsanfragen werden vom Server sicherheitshalber abgelehnt) andere SIP-URIs oder halt untereinander anrufen kann, und kann mich vor Anfragen aus dem Freundes/Bekanntenkreis kaum retten - hab schon überlegt, ob ich nicht doch was dafür verlangen soll
Ja, die letzte Überlegung macht mich ein wenig traurig.
Denn wenn Millionen das nicht selber können, bleibt nur eine teure Dienstleistung und die wiederum werden sich die meisten sparen.
Und das geht jetzt nicht gegen dich persönlich. Geldverdienen ist erstmal keine Schande. ;)

Ich habe keine Telefonate, die schützenswert sind, und wenn ein NSA Agent an Langweile stirbt, wenn er meinen Telefonaten zuhört, ist sein Problem.
Dazu fällt mir eine 2. Weltkriegs Kryptogeschichte ein. :mrgreen:
Verschlüsselung ganz einfach: Sprecht Plattdeutsch :lach:
 
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SEHR INTERESSANTER Thread, den ich mir eben am Stück durchgelesen habe.

SEHR INTERESSANT, weil

1. nahezu alle der in nur 6 Tagen zusammengekommenen über 100 Beiträge OT sind (und sich vermutlich deshalb auch der TE nach seinem ersten und einzigen # nicht mehr beteiligt hat)

2. ich für mich trotzdem eine Menge interessanter Infos gelesen habe, auch wenn sie nichts mit dem Thread-Titel zu tun haben.
 
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:lach:
"Ich hab nichts zu verbergen..."
Ich weiss, wie du das meinst...
Und ich höre den Projektmanager für angewandtes "Social engineering" lautschallend lachen.
Denn genauso wollen uns die...
Blackhats
Spione
Polizisten
Sachbearbeiter beim Jobcenter
...und Versicherungsvertreter
 
Wenn ich die Liste nochmal überfliege: "Nur ihren Job machen"
 
Der Zusammenhang?
Wenn ich wüsste das ich abgehört werde, würde ich auflegen.
Und anschliessend Phillip Glass über meine IP-Telefone streamen.
Momentan ist telefonieren über VoIP ohne starke Verschlüsselung so sicher wie Postkartenschreiben.
...oder besser: Internetradio

Was mich zu der Frage führt:

Ist die Privatsphäre beim telefonieren übers Internet automatisch und Grundsätzlich ausser Kraft gesetzt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist deutlich sicherer als zu Analogzeiten, da konnte wirklich jeder mithören. Und davor hat das Fräulein vom Amt tatsächlich mitgehört...
 
Unverschlüsselt ist es aber genauso unsicher wie analog. Bei Provider-VoIP vielleicht noch "egal" weil da die Anzahl der Hops gering ist, aber wenn du einen externen Anbieter hast kann man an jedem Hop mithören.
 

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