Was ist in diesem Zusammenhang unter "Neuartige Dienste" zu verstehen?
Das WAR (m.W.) die 012-Gasse ... hier tummelten sich Anbieter mit neuen Ideen, was man mit so einer Rufnummer alles machen könnte - meistens "unified messaging". Die 012-Gasse wurde aber 2011 abgeschafft (die 019 ja ebenso) und seitdem hat die BNetzA (wieder nur nach meinem Kenntnisstand, bitte alles noch einmal selbst prüfen) keine neue Gasse zugewiesen, die unter "Neuartige Dienste" im TKG-Text fallen würde.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gerade die Telekom berechnet zu 032 immer das, was sie für ein gewöhnliches Ferngespräch ins deutsche Festnetz auch berechnen würde, bei heute üblichen Flatrates also nichts.
Gut, das korrigiere ich dann dahingehend, daß die Telekom bei einer
kompletten Flatrate tatsächlich keine zusätzliche Berechnung vornimmt, sofern es sich um einen
Tarif für Privatkunden handelt. Den Teil "und damit auch mit einer "Deutschland-Flat" zusätzliche Kosten für den Kunden entstehen läßt" streiche ich oben und ersetze ihn durch eine präzisere (und hoffentlich richtige) Formulierung.
Denn weiterhin wird auch bei Privatkunden bei den Tarifen mit einem freien Minutenkontingent, dieses eben gerade nicht auf Verbindungen in die 032-Gasse angewandt:
Bei Call Basic-Tarifen erhält der Kunde für City- und Deutschlandverbindungen (nicht zur Zugangskennzahl 032) je Anschluss und Kalendermonat ein Budget von Verbindungsminuten, das im jeweiligen monatlichen Grundpreis enthalten ist.
Quelle:
https://www.telekom.de/dlp/agb/pdf/45865.pdf
Hier hast Du also mit "[...] berechnet zu 032
immer [...]" ausgesprochen recht ... zumindest in den von mir - leider nicht präzise genug bezeichneten, aber durchaus so "gemeinten" - Tarifen, in denen nicht von Beginn an irgendeine Flatrate enthalten ist/war (nur dann macht die Flatrate als zusätzliche Tarifoption ja Sinn), ist das tatsächlich so, egal was man als Freikontingent noch zur Verfügung hat.
Allerdings gibt es diese früheren "Festnetz-Flats" ja in den neuen Preislisten für Privatkunden tatsächlich gar nicht mehr (ich muß mich glücklicherweise in letzter Zeit nicht mehr mit der Telekom befassen) - auch nicht als Zubuchoption. Wer eine solche Option gerne hätte, muß dann gleich zum passenden, nächstgrößeren "Paket" mit irgendwelchen Phantasiebuchstaben greifen, in dem diese - früher als Option angebotene - Flatrate dann bereits verwurstet wurde (natürlich ausschließlich im Interesse der Preistransparenz und der Überschaubarkeit der Angebote für den Kunden).
Schon das mit der Nichteinbeziehung in die Freiminuten ist aber die von mir angetextete "Ungleichbehandlung" von 032-Rufnummern, für die (und auch für deren "Einführung") in meinen Augen die Telekom als der Provider mit der größten Marktmacht die hauptsächliche Verantwortung trägt und für die es keine ausreichende technische Begründung gibt und gab ... denn weiter als in "Ferngesprächsdistanz" kann eine ordnungsgemäß zugeteilte NTR in der 032-Gasse gar nicht liegen (und die eigenen Kosten für den Provider sind ebenfalls unabhängig von einer (örtlichen) Entfernung) und wofür der Kunde sein Minuten-Budget verbraucht, sollte dem Provider scheißegal sein - wenn er nicht einfach die Chance ergreifen will, zusätzlich abzukassieren.
Und dieses Einbeziehen der 032-Gasse in Flatrates erfolgt ganz gewiß noch nicht soo lange ... bei meinem "BusinessBasic Complete VDSL - BusinessCall Plus Mobile am Mehrgeräteanschluß" (bis vor zwei Jahren) war die 032-Gasse in einer Festnetz-Flatrate (als Tarifoption) jedenfalls noch nicht inkludiert, was zu der merkwürdigen Situation führte, daß ich zwar in die Schweiz im Rahmen einer Flatrate (Country-Flat irgendwas) telefonieren konnte, aber nicht mal innerhalb von Berlin, wenn der Angerufene eine 032-NTR hatte.
Wobei ich mich dann auch dafür entschuldige, daß ich da eigene, ältere und vor allem schlechte Erfahrungen mit der Telekom nicht explizit mit der Zeitangabe versehen habe ... ob oder warum oder auch "warum nicht" die anderen Provider da nun besser oder schlechter sind, kann bzw. will ich aktuell gar nicht einschätzen, weil inzwischen auch die 032-Gasse (für meine Begriffe jedenfalls) die damit verbundenen Chancen verpaßt hat und das dank der (m.E. überdeutlichen) Bemühungen einiger Player, allen voran die Telekom.
Schaut man sich dann noch die Geschäftskundentarife der Telekom an (DeutschlandLAN IP Voice und die heißen nicht etwas "Voice", weil sie nur Sprachverbindungen beinhalten - die Verträge ohne "Voice" beinhalten hingegen keine Telefonie), werden z.B. "Datenverbindungen" zu 032-Rufnummern nach der Preisliste (
https://www.telekom.de/dlp/agb/pdf/45632.pdf) IMMER (S. 2) mit 0,024 EUR/Min. berechnet, selbst im teuersten "L-Kontingent". Was dann "Datenverbindungen" sind, legt die Telekom inzwischen auch gesondert fest (
https://www.telekom.de/dlp/agb/pdf/45870.pdf) und zwar vollkommen unverbindlich (siehe einleitender Text in der Aufstellung) und ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit, woraus der Kunde ja seinerseits eine Sicherheit gewinnen könnte.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nun wird kaum jemand wirklich seinen Anschluß mit einer 032-Nummer für Datenverbindungen hernehmen ... das macht man dann heutzutage halt gleich mit Datenübertragung über das Internet. Aber das ist hier auch gar nicht das hüpfende Komma in meinen Augen ... diese "Sonderstellung", die der 032-Gasse von Seiten des Providers zugewiesen wird, geht für mich eindeutig auf das Konto der Marketing-Strategen bei der Telekom, die damit zumindest am Beginn auch die Mitbewerber (im VoIP-Segment) kleinhalten wollte, die anstelle von ortsbezogenen Rufnummern ihren Kunden direkt die 032-Gasse offerierten.
Anstatt die einfach wie "normale Fernverbindungen" zu behandeln, die sie auch nur im schlechtesten Falle sind - man könnte sogar als Anbieter hingehen, zunächst das Routing bestimmen und dem Kunden dann eine passende Preisansage machen, ob das Gespräch nun als City- oder Deutschland-Verbindung abgerechnet wird und was es kosten wird ... von "nichts" (im eigenen Netz) bis zum Gespräch in ein anderes Netz - ist die Telekom hingegangen und hat die Gespräche aus ihrem Netz in diese Gasse sinnlos verteuert; das begann ja schon zu einer Zeit, wo die Telekom tatsächlich noch der größte Player in deutschen Festnetz war. Damit wurden Anrufe bei den Kunden dieser anderen Provider unverhältnismäßig teuer und diese mußten nach und nach zur Vergabe von NTR mit Ortsbezug wechseln (und entsprechende Blöcke natürlich auch erst mal von der BNetzA zugeteilt bekommen) oder das zumindest als primäre Option anbieten.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Was "heute üblich" ist, auch im Hinblick auf die Tarifstrukturen und Angebote mit "Flatrates", kann man sicherlich auch trefflich diskutieren (vermutlich aber auch nur im Privatsektor, wo die Anbieter mit einer "Privatnutzungsklausel" dann schon mal sicherstellen können, daß die Anzahl der telefonierenden Personen begrenzt wird) und die Aufpreise für Flatrates in den entsprechenden Tarifen werden zwar nicht gesondert ausgewiesen von den Anbietern, sind aber natürlich trotzdem eingepreist in deren Kalkulationen und werden von den meisten Kunden als versteckte Kosten und zusätzliche Rendite für die Anbieter mitgetragen, sofern nicht wirklich alle Kunden diese Flatrates auch in nennenswertem Umfang nutzen (und tun sie das, werden sie vom Anbieter gekündigt in so manchem Falle).
Ich verweise mal auf die offiziellen Statistiken (die BNetzA veröffentlicht z.B. solche), wonach heutzutage das Minutenaufkommen im Mobilfunk das Aufkommen im Festnetz überholt hat (schon in 2018) und dabei trägt das Festnetz sicherlich immer noch den größeren Anteil der Verbindungen ins Ausland (zumindest bei denen - und zwar inkl. Firmen - die ihrerseits rechnen können und zumindest etwas Bewußtsein für die eigenen Kosten haben, auch wenn die gewinnmindernd geltend gemacht werden können).
Das läßt den "Gegenwert" einer solchen "Deutschland-Flat" für nationale (Orts- und Fern-)Gespräche dann auch wieder entsprechend schrumpfen (sie spart beim Anbieter sogar noch Infrastruktur ein, weil die Verbindungen nicht zu Abrechnungszwecken erfaßt und gespeichert werden müssen) ... und daher werden auch die Kunden, die ihrerseits (a) rechnen können und (b) diese schon mit "eingepreisten" Flatrates gar nicht benötigen (weil sie diese eben bereits in ihren Mobilfunkverträgen eingeschlossen haben) auch weiterhin nur zu gerne auf die "heute üblichen" Angebote im Festnetz verzichten und stattdessen lieber zu preiswerteren Angeboten greifen (so der Anbieter solche auch bereithält).
Mal abgesehen davon, daß es für Geschäftskunden (auch kleine Unternehmen gehören da schon noch dazu, z.B. der Bäcker oder die Tischlerei) eben noch ganz andere Tarife gibt, die deutlich mehr darauf abstellen, daß diese ja die "Abgaben" an die Provider wieder vom Gewinn absetzen können. Der "Service" (und wenn ein Wort in Gänsefüßchen gehört, dann nach meinen Erfahrungen dieses - das gilt für verschiedene Provider, fast fühle ich mich versucht zu schreiben: für alle) ist und bleibt dabei nach meinen Erfahrungen jedenfalls derselbe ... zumindest in der Realität, auch wenn es auf dem Papier mal besser daherkommen sollte und wohl jeder Anbieter auch irgendwelche Phantasie-Optionen hinsichtlich Service im Portfolio hat ... bei der Telekom m.W. derzeit eine "4 h-Option" - die natürlich nur die "Reaktionszeit" abdeckt und nicht etwa die Zeit für das Beheben eines Problems.
Aber das rutscht jetzt meinerseits zu sehr in die Richtung "allgemeine Providerschelte" ab ... wie oben festgehalten, stimmt Deine Aussage für die Tarife mit Flatrates (und meine nicht), die Ungleichbehandlung setzt aber spätestens bei den Tarifen mit Freiminuten wieder ein und ich weiß nicht (nehme das aber gerne noch als Zusatzinfo, wenn jemand Quellenangaben hat), seit wann die "echten Flatrates" bei der Telekom das tatsächlich abdecken und ob das für den GK-Bereich ebenso gilt.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Irgendwann wird es der Telekom jedenfalls auch noch gelingen, die 032-Gasse genauso kaputt zu kriegen, wie man es bei der 0700-Gasse erfolgreich vorexerziert hat - man ist jedenfalls auf dem besten Weg zu diesem (unterstellten) Ziel. Bei beiden Diensten gibt und gab es keine wirklich zusätzlichen Kosten für den Anbieter (die Routing-Infos muß er ohnehin beziehen/verwalten und die Rufnummerninhaber hatten schon entsprechende laufende Kosten bei ihrem Provider, wenn sie eine 0700-Nummer schalten ließen) und trotzdem versuchen viele Anbieter, hier bei den Kunden gesondert zu kassieren. Ich behaupte auch nicht, daß die Telekom alleine für den Niedergang bzw. das aktuelle Dahinkrebsen dieser Dienste in Deutschland verantwortlich wäre, aber sie nimmt hier eine unrühmliche Vorreiterrolle ein, weil m.W. die anderen Provider den Marktführer hier nur "nachgeahmt" haben.
Schon die Unterscheidung in "Ortsgespräche" und "Fernverbindungen" ist heutzutage kompletter Bullshit und dient nur noch dem Marketing bzw. der Preisgestaltung ggü. dem Kunden ... anders als in früheren Zeiten wird heute auch durch eine Weitverkehrsverbindung keine CuDA in irgendeinem Kabel "belegt" und steht damit anderen nicht mehr zur Verfügung. Und auch ein "Ortsgespräch" muß - sofern der B-Teilnehmer in einem anderen Netz zu finden ist - erst mal als IP-Paket bis zum Peering-Point mit dem anderen Anbieter gehen ... das belegt also genauso viele Ressourcen (hier Bandbreite auf dem Backbone des Providers), wie jedes Ferngespräch, dessen B-Teilnehmer in demselben Netz eines anderen Providers zu finden wäre.
Es gibt also keine (oder zumindest wenige) technische Grundlagen für eine solche Unterscheidung ... und trotzdem reden die Provider ihren Kunden fleißig ein, daß "Ferngespräche" etwas besonders Teures wären oder irgendwie anders abliefen, als "Ortsgespräche". Einige Provider unterscheiden aber wenigstens schon mal (fairer ggü. ihren Kunden), ob Verbindungen in ihrem eigenen Netz bleiben (dann kosten sie nicht mal die Interconnection-Gebühren) oder zu einem anderen Anbieter führen.
Ich will die Zeiten zurück, wo ein Ortsgespräch in Berlin ohne jeden Takt geführt werden konnte (bis 01.09.1992) ... und das, obwohl damals tatsächlich noch Ressourcen gebunden wurden, bis hin zu Hubdrehwählern in den VSt. mit analoger Technik.
Wobei ... bei der Telekom heißen sie ja inzwischen auch nur noch "City-Verbindungen", selbst wenn sie niemals eine wirkliche "City" auch nur streifen, weil die Telekom hier das eigene und alle angrenzenden Ortsnetze einbezieht und ggf. noch andere, die in max. 20 km Entfernung liegen - wer also eine Stelle in D ohne Stadt im Umkreis von 40 km findet, der führt "City-Verbindungen" auch dann, wenn da nichts ist, was den Namen "Stadt" verdient.
Jedoch weiß ich nicht, ob das tatsächlich vorkommt, denn gerade Bayern mit der größten Fläche hat auch die größte (nominelle) Anzahl von Städten, auch wenn man so manches Mal staunt, ab wann sich eine Siedlung dann doch "Stadt" nennen darf. Rothenfels im Nordwesten von Bayern (knapp vor der Grenze "ins Hessische") bringt es auf gut 1.000 Einwohner ... wenn da in einem schlechten Jahr mal ein paar Alte auf einen Schlag auschecken, rutscht man ratz-batz unter die 1000er-Marke und die "kleinste Stadt" in D (Arnis in Schleswig-Holstein) bringt keine 300 Einwohner auf die Waage (alles Wissen für das Kneipen-Quiz) ... soviele stehen schon mal (zumindest gefühlt) zum Wochenendeinkauf im Supermarkt an der Kasse vor mir bzw. zumindest an allen geöffneten Kassen gesamt.