[Problem] Ständig Verbindungsabbrüche durch langsam sinkende Störabstandsmarge

rdiez

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Hallo alle:

Ich bin seit Sommer 2019 Kunde bei Easybell. Diese Firma ist mir sogar halbwegs sympathisch.

Erstmals lief alles gut. Ich habe mit ADSL2+ 16 Mbit/s Download angefangen, mit lächerlichen 1 Mbit/s Upload, aber ich war zufrieden.

In November 2020 brauchte ich mehr Upload fürs Homeoffice und bin auf VDSL 100/40 Mbps umgestiegen. Das ist zwar viel mehr Geschwindigkeit als nötig, kostete aber das Gleiche wie 50/20 Mbps dank eines Sonderangebots.

VDSL 100/40 hat erstmals gut funktioniert bis Juli 2023, dann bekam ich einmal pro Stunde Verbindungsabbrüche.

Wenn die Verbindung nach einiger Minuten wieder da war, habe ich nur 50 Mbps anstatt 100 Mbps bekommen. Die Geschwindigkeit war mir eigentlich egal, nur die ständigen Abbrüche waren nicht hinnehmbar.

Der Router ist ein Speedport W 724V. Ich habe einen 723V als Reserve, aber er hatte die gleichen Verbindungsabbrüche.

Nach einigem Hin und Her kam ein Techniker der Telekom, hat prophylaktisch ein bisschen rumgeknipselt und nichts Gravierendes gefunden. Er hat sich auch das APL angeguckt. Der Techniker meinte, der DSLAM auf der Straße wurde vor kurzem auf Glasfaser aufgerüstet. Er hätte auch den DSLAM-Port gewechselt.

Danach gab es 7 Monate Ruhe. Und jetzt fangen die Verbindungsabbrüche wieder an.

Diesmal habe ich mir eine FRITZ!Box 7520 geholt, die Lieblingsmarke von Easybell. Das FRITZ!Box Betriebssystem habe ich auf die neuste Version 7.57 aktualisiert.

Damit habe ich jetzt 3 DSL-Routers zu Hause. Ich habe viele Stunden in diese Problematik investiert.

Ich habe vieles probiert und beobachtet.

- Verbindungstyp: VDSL2 17a G.Vector (ITU G.993.5)
DSL-Vermittlungsstelle: Hersteller: Huawei Broadcom Version 12.3.86
Leitungsdämpfung: Empfangsrichtung: 9 dB Senderichtung: 6 dB
Entfernung: 150 m

- Laut der Telekom sind bis 250 Mbit/s an meiner Adresse möglich.

- Ich habe keine PowerLine. Ob die Nachbarn im Gebäude PowerLines haben, weiß ich nicht, vermute ich aber kaum.

- Ich habe keine Splitter.

- Ich habe 2 Ethernet-Kabel angeschlossen, eines davon unbenutzt, und der Switch auf dem anderen war mal ausgeschaltet, ohne Änderung. Der Ethernet-Switch ist sowieso nachts ausgeschaltet.

- Ich habe das Kabel zwischen TAE und FRITZ!Box ausgetauscht. Sie sind originale Kabel.

- Ich verwende einen kleinen Brennenstuhl Überspannungs-Schutzadapter. Den habe ich entfernt.

- Ich habe alle FRIT!Box-Einstellungen unter "Einstellungen Störsicherheit" nach "maximale Stabilität" verschoben.

- Das Problem passiert auch nachts, wenn kein Licht, Fernseher oder Mikrowelle läuft.

- Manchmal dauert es 18 Minuten oder noch länger, die DSL-Verbindung wiederherzustellen. Die Speedports scheinen dabei schneller als die FRITZ!Box zu sein, aber ich habe nicht so viel getestet.

Easybell hat erstmals von der Ferne gemessen und eine Port-Reset durchgeführt. Hat auch nicht geholfen.

Ein zweiter Techniker der Telekom kam neulich und hatte ein portables Messgerät dabei. Alle Werte waren grün. Er hat auch dies und jenes außerhalb meiner Wohnung gemacht, ich bin nicht sicher was. Schriftlich gibt es von den Techniker oder von der Telekom nichts. Easybell kann auch den Bereicht vom ersten Telekom-Techniker nach 7 Monaten nicht mehr finden, sie bewahren nicht so viel auf (!).

Dann habe ich mehr gelernt und beobachtet, wie die Störabstandsmarge über 10 Stunden kontinuierlich sinkt, bis die Verbindung abbricht. Dann fängt das Spielchen von Vorne an. Die "Treppe" nach unten ist ziemlich sauber zu sehen:

1.png
2.png
3.png4.png5.png6.png

[Edit Novize: Riesenbilder auf Vorschau verkleinert - siehe Forumsregeln]

Ich würde raten, dass die ASSIA DSM Software meine Verbindung bis zum Abbruch optimiert.

Ich habe an ein paar Websites gelesen, dass eine Störabstandsmarge unter 5 oder 6 dB schnell einen Verbindungsabbruch verursachen würde, aber ich habe bei mir einen Wert von sogar 1 dB gesehen, und die Verbundung lief immer noch eine Weile stabil. Diese Aussagen zur Störabstandsmarge sind wohl überholt.

Andere Leute haben anscheinend das gleiche Problem über die Jahre gehabt:

VDSL 100 - Syncronisation geht verloren

Störabstandsmarge sinkt kontinuierlich bis zum Sync-Verlust

Verbindungsabbrüche und sehr Niedriege Störabstandmarge

Störabstandsmarge sinkt kontinuierlich auf 1 dB

Eine Lösung dafür habe ich bislang noch nicht gesehen.

Darüber hinaus habe ich 2 komische Meldungen im FRITZ!Box-Protokoll gesehen, die mit der Wiederherstellung einer Verbindung zu tun haben:


1) "bad form"

Nur einmal:
16.03.24 09:57:37 Anmeldung beim Internetanbieter ist fehlgeschlagen. 0014 PXYFFM27 0077340817 bad form

Zweimal nacheinander:
13.03.2024 19:08:32 Anmeldung beim Internetanbieter ist fehlgeschlagen. 0014 PXYFFM27 0075183587 bad form
13.03.2024 19:08:25 Anmeldung beim Internetanbieter ist fehlgeschlagen. 0014 PXYFFM27 0075183527 bad form

Nur einmal:
14.03.2024 18:53:23 Anmeldung beim Internetanbieter ist fehlgeschlagen. 0014 PXYFFM27 0075977622 bad form

Was heißt diese "bad form" Fehlermeldung? Ich habe im Internet gesucht, und einige Treffer gesehen. Ich habe auch Easybell darüber gefragt. Aber am Ende habe ich keine guten Informationen dazu bekommen.

Ich muss eigentlich nichts machen, trotz "bad form" klappt die Verbindung kurz danach von alleine.


2) "PPPoE-Fehler: Zeitüberschreitung"

Es passiert oft, dass die Basis-DSL-Verbindung (die "Synchronisation"?) jedes Mal anscheinend erfolgreich ist, aber dann kommt eine Meldung wie diese, und die DSL-Verbindung wird abgerissen und später nochmals wiederhergestellt. Zum Beispiel:

16.03.24 09:49:11 DSL-Synchronisierung beginnt (Training).
16.03.24 09:48:57 DSL antwortet nicht (Keine DSL-Synchronisierung).
16.03.24 09:48:53 PPPoE-Fehler: Zeitüberschreitung.
16.03.24 09:48:47 DSL ist verfügbar (DSL-Synchronisierung besteht mit 92867/40900 kbit/s).
16.03.24 09:46:22 DSL-Synchronisierung beginnt (Training).
16.03.24 09:46:08 DSL antwortet nicht (Keine DSL-Synchronisierung).
16.03.24 09:46:04 PPPoE-Fehler: Zeitüberschreitung.
16.03.24 09:45:57 DSL ist verfügbar (DSL-Synchronisierung besteht mit 93576/40131 kbit/s).
16.03.24 09:43:31 DSL-Synchronisierung beginnt (Training).
16.03.24 09:43:18 DSL antwortet nicht (Keine DSL-Synchronisierung).
16.03.24 09:43:13 PPPoE-Fehler: Zeitüberschreitung.
16.03.24 09:43:06 DSL ist verfügbar (DSL-Synchronisierung besteht mit 94324/40253 kbit/s).
16.03.24 09:40:52 DSL-Synchronisierung beginnt (Training).


Mittlerweile verstehe ich vieles nicht.

- Ich verstehe nicht, wie die Störabstandsmarge kontinuierlich sinken kann. Wenn die Verkabelung problematisch wäre, oder es irgendeinen Störer gäbe, dann würde die Beeinflussung anders aussehen und schneller wirken.

- Ich habe zwar 100 Mbit/s gebucht, wäre aber mit 50 Mbit/s glücklich. Ich verstehe nicht, wieso die DSL-Geschwindigkeit nicht begrenzt werden kann, damit die Leitung vielleicht stabil bleibt. Es ist einfach nicht vorgesehen, dass der Benutzer die eigene DSL-Geschwindigkeit begrenzen kann.

- Easybell und die Telekom müssen wissen, was da los ist. Der DSLAM meldet wohl solche Umstände automatisch. Wieso warten diese Firmen, bis der Kunde endlich klagt?

Es kann auch gut sein, dass der Telekom nicht gefällt, dass ich Kunde von Easybell bin.

- Der Easybell-Support antwortet zügig, es sei denn, es ist Wochenende.

Die schnellen Antworten kommen aber oft vom Skript: DSL-Problem -> die Telekom beauftragen, dann kommt ein Techniker, der sich die Verkabelung anguckt. "Ich hoffe, das tut es". Und danach halt "müssten wir den Techniker-Besuch reklamieren", wann können Sie zu Hause nochmals 6 Stunden darauf warten?

Einige zusätzliche absurde Hinweise und Antworten von den Technikern und von Easybell möchte ich den Forum-Nutzern ersparen.


Ich hoffe, jemand kann hier einen Hinweis geben, woran meine DSL-Probleme liegen könnten.

Danke im Voraus,
rdiez
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Spektrum sieht grauenvoll aus, da gibt es definitiv ein Problem mit der Verkabelung. Ob das bei dir im Haus, in deiner Wohnung oder außerhalb hinter dem APL ist, kann man nicht erkennen.
 
Wieviele TAE-Dosen gibt es in der Wohnung? Öffne mal die, an der die Fritzbox angeschlossen ist, und mache ein Foto davon.
 
VDSL 100/40 hat erstmals gut funktioniert bis Juli 2023, dann bekam ich einmal pro Stunde Verbindungsabbrüche.
Somit kann es eigentlich nicht an der Verkabelung liegen!;)
 
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Hier gab es zu dem sehr ähnlichen Problem von thom53281 sofort die Diagnose "Hier ist ganz klar Vectoring gestört."
mit der die Lösung "Die Vectoring-Engine braucht einen Neustart. ... Das muss in der Nacht im Wartungsfenster gemacht werden, da dabei alle DSL ausfallen." thom53281 muss wohl ein Insider oder häufig Leidtragender sein.
Bemerkenswert sind die Vollbilder mit offenbar tiefenspannten Mods.
 
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Reaktionen: rdiez und _jan_
Bemerkenswert sind die Vollbilder mit offenbar tiefenspannten Mods.
Ich jedenfalls habe keine Lust, ewig lang durch die übergroßen Bilder zu scrollen, bis der nächste Post erscheint. Da bin ich schon froh, daß die Mods in diesem Fofum darauf achten, daß man nicht von den Bildern "erschlagen" wird.
 
Also Scrollrad bis es qualmt oder geschickte Benutzung der Scrollbalken. Was nicht bedeuten soll, dass mir Bilder in der Größe/Auflösung irgendwie gefallen. Aber Schluss mit off-topic.

Im Folgenden wurde der nötige Neustart der nicht mehr rundlaufenden Vectoring-Engine von "Telekom hilft" bestätigt, ausgeführt und führte zum vollen Erfolg.
 
In meiner Wohnung ist nur 1 Telefon-Dose, sauber verkabelt, von 2 Telekom-Technikern geprüft (visuell und mit Messgerät, sogar mit dem letzten DSL-Kabel zum Router angeschlossen), und nur für DSL benutzt.

Aber wie gesagt, Probleme in der Verkabelung erklären nicht die beschriebenen Symptome. Defekte Kabel oder Interferenzen würden die Störabstandmarge nicht über Stunden senken lasen, dabei die Übertragungsrate oder Fehlerrate nicht beeinflussen, bis der Abbruch am Ende kommt.

Und bei der Wiederherstellung der Verbindung würden solche Umständen keine PPPoE Timeouts und "bad form" Fehlermeldungen verursachen, um dann gleich eine perfekte 100 Mbps Verbindung zu ergeben, bis dem nächsten Abbruch. Das macht keinen Sinn.

Darüber hinaus wollte ich über den "Forstschritt" bei dieser Angelegenheit berichten.

Der Easybell-Support antwortet zwar zügig, die Kommunikation ist trotzdem sehr zäh. Unterschiedliche Mitarbeiter sind an einem Ticket beteiligt, und alle lesen die E-Mails kaum. Mann muss ständig darauf aufmerksam machen, dass etliche Fragen in der vorigen E-Mail noch unbeantwortet sind, und dann kommen generelle, nichtssagende bzw. unklare Antworten.

Als Beispiel:

"Danach scheint es, als ob die Wiederherstellung noch nicht allen Knoten "bekannt" ist, sodass die [PPPoE] Zeitüberschreitung kommt."

Was soll ich mit dieser Erklärung anfangen? Ist das sowieso nicht ein Zeichen, dass irgendwas seitens der Telekom nicht richtig funktioniert?

Noch ein Beispiel:

"Ein schwankender SNR (Signal-Rausch-Abstand) spricht ebenfalls für einen Fehler in der Synchronisation, statt der Einwahl, wobei ein Wert von 5,9dB durchaus recht gering ist, aber nicht zwangsläufig automatisch Störungen verursacht."

Dabei habe ich auch hier gemeldet, dass der Störabstandmarge/SNR bis 1 dB sinkt (nicht schwankt), und ist in den Grafiken oben sichtbar. Den Link auf diesen Beitrag habe ich Easybell längst gegeben.

Die ASSIA/DSL/Expresse Software wird von der Telekom eingesetzt und der Easybell-Support meint, sie können ASSIA nicht deaktivieren. Soweit ich woanders gelesen habe, ASSIA greift nur im Wartungsfenster zwischen 2 und 5 Uhr ein, und kann in eine bestehende Verbindung sowieso nicht eingreifen, ohne sie zu unterbrechen.

Easybell kann angeblich auch nicht die Störabstandmarge überwachen, nur Momentaufnahmen manuell einsehen. Der Kunde soll solche Grafiken über die Zeit selbst melden (wenn er technikversiert ist).

Mittlerweile habe ich noch jemanden im Internet gefunden, der das gleiche Problem gemeldet hat:


Die saubere "Treppe" nach unten der abgebildeten Störabstandmarge sieht genauso aus wie bei mir. Habe ich Easybell auch mitgeteilt, als weiteres Beispiel.

Trotz wiederholter Fragen will Easybell nicht sagen, ob sie dieses Problem bereits kennt, und kann keine Erklärung für meine Symptomatik liefern.

Ich denke, Easybell mauert und die Telekom hat ihre DSLAM-Geräte nicht im Griff. Als Kunde, wenn man Pech hat, dann hat man Pech.

Der einzige Ausweg für mich ist wohl, andere Internet-Technologien auszuprobieren. Ich höre, UnityMedia/Vodafone hat letztes Jahr die Kabel-Routers ausgetauscht und dabei Probleme in der Nachbarschaft verursacht. Vielleicht haben sie ein Jahr später die Problematik bereits gelöst.

Ansonsten bleibt wohl nur "4G/LTE für zu Hause" übrig. Mittlerweile wird unbegrenztes Volumen und relativ hohe Geschwindigkeiten dadurch angeboten. Ob dieses Versprechen hält, wenn das Kabel-Fernsehen endlich ausgeschaltet wird, und man den ganzen Tag übers Internet streamt bzw. fernsieht, weiß ich noch nicht.
 
Vielleicht mag sich ja jemand vom „Telekom hilft Team“ hier im Forum das mal anschauen!
Wäre schon verwunderlich wenn du der einzige mit diesen Vectoringengineproblemen an diesem DSLAM bist! Vielleicht hast du ja gute Chancen einen Telekomanschluss am selben DSLAM aus der Nachbarschaft zu finden!
 

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