rsl schrieb:
Unter Druck sind lediglich ankommende Gespraeche. Das ist nur ein Teil
der Veranstaltung und der bringt noch nicht mal Einnahmen. Wenn der
Anbieter den Focus auf abgehende und SIP- interne Gespraeche legt gibt
es keinerlei Handlungsbedarf.
Das sehe ich anders. Mittel- bis langfristig zielen die meisten Provider darauf ab, den normalen Festnetzanschluss durch ihre VoIP-Angebote zu ersetzen. Dann muss aber auch eine Erreichbarkeit der Kunden aus dem Festnetz gegeben sein, und zwar zu moeglichst gleichwertigen Gebuehren.
Wenn Anrufer ueberteuerte Gebuehren zahlen muessen, dann werden diejenigen sich beim Anschlussinhaber beschweren. Dessen "Komfortgefuehl" sinkt, und damit auch seine Bereitschaft, VoIP als Festnetzersatz zu nutzen. Wenn Kunden wegbleiben, wird die eigentliche Dienstleistung, an der VSPs verdienen, auch weniger genutzt.
Fazit: jeder VSP wird da sehr wohl Handlungsbedarf sehen, wenn er nicht voellig out of space ist. Indirekt bringt die Erreichbarkeit aus dem Festnetz zu akzeptablen Konditionen naemlich durchaus Einnahmen.
rsl schrieb:
Aus meiner Sicht ist es der falsche Weg Geld fuer irgendwelche Nummerierungsloesungen zu verpulvern. Jeder der da mitspielt gibt RegTP das Signal "alles fein, wir machen das" und das
ist fatal.
Jeder, der da nicht mitspielt, wird einen langen finanziellen Atem beweisen muessen. Und das duerfte auf keinen der momentan am Markt agierenden reinen VSPs, gelten. Freenet, web.de, 1&1 und Broadnet haetten vermutlich mehr Luft, um diese Grabenkaempfchen auszutragen. Den anderen aber geht die Luft aus, bevor sie "Einspruch" rufen koennen. Es bleibt ihnen also IMO garnichts anderes uebrig, als erstmal mitzuspielen.
rsl schrieb:
Selbst die Portierung ist nur eine Krücke. Mit ENUM gibt es eine brauchbare Loesung.
Zum einen muesste ENUM erst einmal von den Festnetzanbietern eingesetzt werden - davon sind wir noch weit entfernt. Zum anderen muss die Rufnummer, die ueber ENUM aufgeloest wird, trotz allem vergeben werden.
Davon abgesehen ist die Zielsetzung einer Portierung eine ganz andere als die von ENUM. Die Portierung dient dazu, eine bereits zugeteilte Rufnummer auch dann behalten zu koennen, wenn man den Anbieter wechselt. Also beispielsweise dann, wenn jemand von der T-Com zu einem VSP wechselt. Ohne die Moeglichkeit der Portierung waere durch den Wechsel die alte Rufnummer verloren. Da hilft auch ENUM nichts.
rsl schrieb:
Z.B. koennte sich ein CbC- Anbieter auf die Fahnen schreiben "mit 010XX
erreichen sie alle Internettelefone" (und damit seine ENUM- Abfrage
meinen).
Die ENUM-Abfrage alleine macht doch noch keine Erreichbarkeit aus. Die CbC-Anbieter muessten dann noch die entsprechende Infrastruktur aufstellen, um die Anrufe auch tatsaechlich ins Internet zu routen. Und hier auf schnelle Investitionen der Anbieter zu hoffen halte ich fuer blauaeugig.