Das ist schon mal (weitestgehend) falsch ... über das UDP-Broadcast-Paket wird der Bootloader einer startenden Box angewiesen, sich erstens zu melden (mit einer Unicast-Antwort) und zweitens (optional) eine bestimmte IPv4-Adresse (für alle 4 Ethernet-Ports) zu setzen.
Danach steht dann der FTP-Server unter dieser IPv4-Adresse für die nächsten 5 Sekunden bereit (handgestoppt), das Timeout wird mit der ersten erfolgreichen FTP-Verbindung ausgesetzt.
Das Ändern von "linux_fs_start" macht in Bezug auf TFFS-Probleme gar keinen Unterschied. Diese Einstellungen sind nur einmal pro Gerät vorhanden (daß es - außer bei NAND-TFFS - zwei Partitionen sind, hat nichts damit zu tun, daß es zwei Systeme gibt) und damit interessiert da die Umschaltung auf das alternative System auch niemanden.
"eva_discover" dient also eher dazu, der Box eine definierte IPv4-Adresse zu geben (nochmal, das ist die IP des Bootloaders, die hat mit der eines laufenden FRITZ!OS praktisch nichts zu tun, selbst wenn die natürlich identisch sein können) und den richtigen Zeitpunkt für die FTP-Verbindung zu finden. Das geht (habe ich auch irgendwo geschrieben) notfalls sogar mit einem x-beliebigen AVM-Recovery-Programm, solange das nicht zu der verwendeten FRITZ!Box paßt (für die Leute, die sich etwas ungeschickt anstellen bei solchen Aktionen) - das arbeitet im Prinzip genauso und läßt die Box dann mit aktiviertem FTP-Server und ohne laufendes Timeout "stehen", wenn es die Unverträglichkeit entdeckt.
Der Start eines FTP-Clients oder auch von "nc" per Hand zum richtigen Zeitpunkt scheitert ggf. schon daran, daß ein ARP-Paket zur Ermittlung der richtigen MAC-Adresse zur verwendeten IP-Adresse zum falschen Zeitpunkt (etwas zu früh, wenn die Box die Schnittstelle noch gar nicht aktiviert hat) gesendet wird ... beide Skript-Varianten (Linux und PowerShell) senden im Abstand von einer Sekunde immer wieder Broadcast-Pakete aus und auf eines davon reagiert dann die Box mit einer ersten Antwort, aus der dann auch die verwendete IP-Adresse (wenn man die im Paket nicht explizit setzen würde) hervorgeht. Wer das richtige Timing beherrscht (und ggf. einen festen ARP-Eintrag inkl. fester IP-Adresse für das eigene Interface gesetzt hat), der kann das natürlich auch direkt starten ... die Möglichkeiten reichen eben von einem FTP-Client bis zur Verwendung von "telnet", "socat" oder "nc" als "low level"-Zugriff - im Extremfall reicht schon das /dev/tcp der "bash" aus.
Und gerade weil es so viele Möglichkeiten gibt (das hängt von den eigenen Skills und von den zur Verfügung stehenden Systemen und dort installierten Werkzeugen ab), macht eine "step by step"-Anleitung auch so ausgesprochen wenig Sinn. Im Rahmen von "modfs" habe ich (in Deutsch)
beschrieben, was die aus meiner Sicht einfachsten Wege sind, auf den Bootloader zuzugreifen.
Das ist definitiv die letzte "Zusammenfassung" dieses Themas meinerseits ... daß ich sie hier noch einmal aufgeschrieben habe, ist nur der Tatsache geschuldet, daß es für die 6490 eben kein Recovery-Programm gibt und derartige Tools (beim Suchen der Box und Starten des FTP-Server arbeitet das ruKernelTool nebenbei bemerkt genauso, das könnte man also auch verwenden - ich bleibe dabei, daß dann ein AVM-Recovery-Programm für das falsche Modell wieder einfacher ist) im Moment der einzige Weg sind, sich selbst zu helfen. Es bringt aber auch nichts, dieselben Informationen wieder und wieder aufzuschreiben ... sie müssen auch noch gelesen und verstanden werden.
Hier schließt sich dann der Kreis zu #716 ... das mit dem "Verstehen" hat da noch nicht so ganz funktioniert. Ich nehme aber durchaus zur Kenntnis, daß an die Stelle vorschneller Ausführung zumindest schon mal das Nachfragen getreten ist ... auch wenn ich beim besten Willen nicht verstehen kann, wie man auf die Frage
andydessau schrieb:
ich mache eva_discover(entweder über linux oder mit Powershell) auf den Port 5035 um zu sehen ob die Box die IP (192.168.178.1) hat?
kommen kann, wenn doch im Kopf der Datei recht genau beschrieben ist, was da eigentlich mit so einem UDP-Paket passieren soll:
Code:
Modern EVA versions are able to set-up an arbitrary address, if they're
contacted with a broadcast packet on UDP port 5035. The exact format of
such UDP packets is unknown (as far as I know), but it looks like the
requested address may be specified within such a packet at offset 8 in
big endian format (as any normal IPv4 address).