Ich bin sehr froh das AVM die Produkte pflegt und zudem, sofern technisch möglich, sogar neue Funktionen auf alte Baureihen bringt. Das ist ja heute (leider) sehr selten. Um ehrlich zu sein kenne ich nur AVM, die das in dem Umfange tun.
Ich bleibe dabei, daß das eine Firma wie AVM nicht aus Altruismus gegenüber den Kunden macht und auch nicht machen kann, wenn sie am Markt bestehen will ... das ist
immer knallharte Produktpolitik und die "Wünsche" der Programmierer, die ihrerseits meist so etwas wie eine "Beziehung" zu ihrer Software entwickeln, werden i.d.R. bretthart vom Marketing überstimmt, ebenso wie die Erwartungen der Kunden genau dann befriedigt werden, wenn sich daraus ein Synergy-Effekt an anderer Stelle oder eine öffentlichkeitswirksame Verbesserung des Markenimages erzielen läßt. Da werden dann eben - Du weißt es ebenso - vorhandene Funktionen der Produkte beschnitten, um bei der nächsten Version mit "Verbesserungen" in diesem Bereich (die Kunden sind bei Sicherheit etwas sensibler geworden seit Heartbleed und "goto fail") als Marketingargument punkten zu können.
Und das Anbieten von "neuen Funktionen" für ältere Modelle ist auch ein "vergifteter Apfel" (oder kann zumindest einer sein). Wenn man bis zu einer 7270 zurück die neueren Entwicklungen zur HA anbietet, dann sicherlich auch deshalb, weil eine schon vorhandene 7270 die Entscheidung zur Anschaffung einer DECT200 in erheblichem Maße beeinflussen wird beim Kunden. Ansonsten wäre man ja auch schön blöd, wenn man neue Funktionen einfach
freiwillig für alte Hardware anbieten würde ... das verringert ja den Kaufanreiz für die neuen Modelle. Da tobt (dem Vernehmen nach) hinter den Kulissen immer mal wieder ein heftiger Kampf der Produkt-Manager. Wenn der 7490-Verantwortliche das lieber nur für "sein" Modell haben möchte als Alleinstellungsmerkmal, der DECT200-Manager dann aber eine zu kleine Basis für den Verkauf seines Produktes sieht, sind die Interessenkonflikte ja vorprogrammiert. Aber ein Kunde mit einer 7270 und DECT-Steckdosen
kann eben nirgendwo anders hin als zu einem AVM-Gerät bei einem Austausch des Routers, wenn er seine Steckdosen behalten will.
Und eine 7490 i.V.m. 3-4 Steckdosen (in Summe so 350-400 EUR bei Straßenpreisen) hält preislich einem Vergleich mit einem RasPi und meinetwegen der FS20-Reihe nicht stand. Selbst Hutschienen-Systeme wie der Loxone kommen in dieser Preisregion dann langsam als Konkurrenz in Betracht. Nur ist das eben nichts für den "Normalkunden" ... zumindest bei der Einrichtung.
Verbesserungen "unter der Haube" oder Fehlerkorrekturen, damit
beworbene Produkteigenschaften endlich nach dem Stand der Technik funktionieren (dazu gehört dann eben auch I14Y mit anderen Geräten beim WLAN usw.), sind wenig werbewirksam - eher kontraproduktiv, weil sich viele Kunden dann fragen, warum man es nicht gleich richtig gemacht hat - und bei der "eine Version für alle Modelle"-Entwicklung bei AVM wird (zumindest bisher und ich behaupte, auch bei der "06.20 für alle" wird sich wenig geändert haben) der Überblick auch nicht einfacher für die Entwickler.
Ich habe mich zwar bisher persönlich der DECT-Falle von AVM (welcher andere ernstzunehmende Hersteller baut da schon noch weitere Komponenten und HA ist eben nicht nur eine schaltbare Steckdose) bei der "Home Automation" verweigert, aber kenne leider zu viele Leute, die das vollkommen anders sehen und sich wie die Kinder freuen, wenn sie über das Smartphone mit MyFRITZ!App die Futterpumpe für's Aquarium ein-/ausschalten können, weil das so in die Oberfläche integriert ist, daß es jeder bedienen kann.
Wenn AVM die dort investierten Anstrengungen in die Unterstützung eines anderen Standards gesteckt hätte, wäre sicherlich beim FHEM die Installation/Bedienung auch für Normaluser inzwischen einfacher, aber es würde eben vollkommen die "Kundenbindung" an AVM mit der proprietären Technik fehlen. Abgesehen davon ist AVM (für eine Firma, die seit >10 Jahren ihre Brötchen mit dem Einsatz von Open Source Software verdient) auch ansonsten auffallend zurückhaltend beim Veröffentlichen eigener Entwicklungen als Beitrag zur Weiterentwicklung dieser Art von Software. Und das sind nicht ausschließlich Lizenzgründe (also Lizenzen Dritter an AVM), die dem entgegenstehen ... beim DECT vielleicht noch, bei DynDNS und MyFRITZ! ziemlich sicher nicht (um nur mal ein Beispiel zu nennen).
Aber ganz ehrlich, was nützt mir das, wenn die Probleme, Fehler und Bugs immer mehr werden und es so wirkt, als wären sie hoffnungslos überlastet? Da werden finals veröffentlicht, die hätte man früher nicht als Labor bekommen. Fehler werden mitunter über Versionen im zweistelligen Bereich mitgeschleppt.
Das ist eine Entwicklung, die sich schon über einen langen Zeitraum so abzeichnete und die - da gebe ich Dir Recht - die wenigsten sehen woll(t)en. Man braucht sich nur die Reaktionen - teilweise auch hier im IPPF - auf - sachlich begründete - Kritik noch einmal anzusehen. Einem Argument "Zeig mir erst einmal einen chinesischen Hersteller, der das besser macht." ist schwer zu begegnen, wenn es einen solchen Hersteller nicht gibt.
Solange man aber AVM als Einäugigen unter den Blinden automatisch schon deshalb zum König wählt (wenn die Provider AVM weiter wie im bisherigen Maße unterstützen, kannst Du als Kunde mit einer Kaufentscheidung allem Gerede vom "Markt" zum Trotz ohnehin fast nichts ausrichten) und seitens der Kundschaft keine Besserung
eingefordert wird und sei es mit einem Artikel - inzwischen gibt es diese Lobgesänge nicht nur in Computerzeitschriften, auch mal in der WE-Beilage der Tageszeitung, vielleicht demnächst ja sogar in der Bravo oder Brigitte? - , der mal nicht nur die Vorzüge, sondern auch die Schwächen der AVM-Geräte wenigstens gleichberechtigt beleuchtet und damit dem AVM-Marketing mal etwas zur Reaktion und zum Nachdenken gibt, wird sich da wohl wenig ändern.
Foren wie hier werden i.d.R. von den Leuten genau dann gesucht und gefunden, wenn sie ein Problem haben und der Support es ihnen nicht löst. Und das hat L.Müller eben auch ab und an einmal mit ihrem Internet und dem WLAN der FRITZ!Box, die denkt sich dann aber eher "Aha, typisch Computer, einfach mal Stecker raus und wieder rein, das kennt man ja woanders auch.". Und hartnäckigere Probleme gibt es bestimmt (oder vermutlich?) bei nicht einmal 1% der Kunden (eine an sich gute Quote, wobei die 99% dann auch mit den Funktionen eines chinesischen Billigrouters auskämen), sonst wäre auch hier viel mehr los und AVM müßte endlich mal selbst einen
vernünftigen Support - das ist einer, der auch nach außen hin sichtbar ist und sich nicht in der Publikation von Kontaktdaten und anschließender abgeschotteter Kommunikation mit dem Kunden erschöpft - anbieten. Bei anderen Herstellern kann man meist schon an den Anfragen und am Umgang mit den Anliegen der Kunden im firmeneigenen Support-Forum erste Schlüsse dahingehend ziehen, wie es einem als Kunde
nach dem Kauf ergehen wird, wenn man ein Problem hat. Bei AVM ist man da eher auf Mutmaßungen angewiesen, nicht einmal ordentliche Zahlen zu den Incidents im Verhältnis zu den Geräten "in freier Wildbahn" (ein Teil wird ja auch schon vorher vom Support bei den Providern abgefedert) gibt es meines Wissens. Trotzdem ist der Support wahrscheinlich besser als mein persönlicher Eindruck davon, das will ich gar nicht bestreiten ... da sieht ja jeder nur
sein Problem und ob es gelöst wird.
Empfinde nur ich es so oder hat AVM da einfach tierisch nachgelassen? Vielleicht sind einfach zu viele Modellreihen am Markt, keine Ahnung.
...
Da liegen für mich die Prioritäten falsch und es wird zu viel gebastelt, anstatt mal dafür zu sorgen, dass die schon lange vorhandenen Funktionen richtig funktionieren.
Zustimmung in weiten Teilen ... nur daß ich es nicht auf zuviele Modellreihen schieben würde (andere Anbieter haben ganz andere Produktpaletten), sondern auf eine "Tradition" der Entwicklung, die man - betriebswirtschaftlich wieder nachvollziehbar - nur ungern überdenken und schon gar nicht überarbeiten/überprüfen mag. Von "Basteln" sehe ich ehrlich gesagt nur noch wenig bis gar nichts ... kleine Detailverbesserungen (z.B. die Unterstützung von CDC-Sticks) mal außen vor, wobei die Anbieter, die weiter "Sofort-Start"-Pakete anbieten wollen, ihnen da sicherlich auch auf den Füßen gestanden haben werden, denn die älteren Sticks mit Modem-Emulation sterben langsam aber sicher aus. Und wenn dann wirklich mal einer "bastelt" und seine Vorstellungen es auch bis in ein Produkt schaffen (sagen wir mal das DVB-C-Multicasting in der 6490), dann schlägt da auch wieder schnell "der Markt" in Form der Provider zu, die es dann schaffen, ein derartiges Produkt immerhin schon 18 Monate nach seiner Vorstellung für die Öffentlichkeit zu "evaluieren". Der Mann (es kann natürlich auch eine Frau sein), der die TV-Unterstützung in die DOCSIS-Boxen eingebaut hat (man kann Rudimente davon auch in Firmware für andere Modelle finden), tut mir irgendwie sogar ein wenig leid. Bis seine Software sich in der Realität "beweisen" kann, wird sicherlich noch einiges an Zeit vergehen. Wahrscheinlich war da auch das Marketing von der geringen Resonanz der Kabelanbieter etwas überrascht; an Kunden, die das in SD-Auflösung für ihr Tablet "in Kauf nehmen" würden, mangelt es jedenfalls wohl nicht ... aber welcher Kabelanbieter legt schon Wert darauf, seinen Kunden den DVB-C-Empfang
ohne Smartcard und Pay-TV-Optionen zu erleichtern? Mit einem Smartcard-Leser und Crypt-Unterstützung sähe das vielleicht anders aus, aber das würde wohl niemand zertifizieren.
Das ist zwar alles vollkommen OT hier, bitte also über das Symbol unten links ggf. von einem Moderator verschieben lassen, der verbalen Prügel stelle ich mich aber.
Es ist "Fundamentalkritik" an AVM und nur mittelbar auf die LABOR-Entwicklung bezogen ... aber vielleicht eine weitere Meinung und eine Anregung für andere, nicht nur immer bei der Eröffnung des nächsten Labor-Threads der/die erste sein zu wollen, sondern auch mal die Fortschritte von Version zu Version zu hinterfragen. Ich bin ja dafür (da schiebe ich die Arbeit aber gerne auf andere), daß mal jemand einen Thread aufmacht, der die bekannten Probleme in einem Beitrag auflistet und wie lange es jeweils dauert, bis sie behoben werden (wenn es denn jemals dazu kommt). Diesen Beitrag dann immer um neue Probleme, die von wenigsten drei Lesern bestätigt werden können, ergänzt (um persönliche Fehlleistungen zu minimieren und kein Bashing zu betreiben) ... und man hat so etwas wie eine eigenen "Hitliste" der Fehler in der Firmware und kann schön schauen, wie die Prioritäten des Herstellers bei deren Behebung da wirklich sind und was er wahrscheinlich gar nicht als Problem wahrnimmt und somit auch niemals korrigieren wird.
Ich steuere dann auch gerne die ersten Einträge bei, z.B. diesen:
AVM schrieb:
NEU - Ersteinrichtung um WLAN-Information erweitert (Anzeige SSID, Schlüssel, Option zur Änderung)
Es ist zwar sehr löblich, daß es jetzt einen Assistenten dafür gibt ... leider wird dieser aber erst als x-ter Schritt bei der Einrichtung aufgerufen und nur die allerwenigsten Kunden dürften diesen jemals zu Gesicht bekommen. Ein einziger notwendiger Neustart im Prozess der Einrichtung (und das meint den Assistenten und nicht die ganze Box) reicht dafür schon aus.
Ganz im Gegenteil, die - vermutlich im Ergebnis irgendwann einmal gewünschte - automatische Erkennung der Konfiguration der Box beim ersten Start nach dem Laden der Werkseinstellungen führt bei mir dazu, daß eine 7390 ohne DSL-Kabel, dafür mit einem funktionierendem DHCPv4/v6-Server über LAN1 verbunden, sich immer
sofort selbst auf LAN1-Betrieb konfiguriert (es sind
keine USB-Speicher angeschlossen, es ist also keine "provideradditive"-Konfiguration) und damit den Assistenten gar nicht mehr anzeigt. Nach der Festlegung des Kennwort erscheint automatisch die Übersicht und die Box ist an LAN1 ihrer Meinung nach mit dem Internet verbunden.
Zuerst dachte ich dabei auch an Reste einer vorherigen Konfiguration, aber auch nach einem Recover, Update auf die Labor, Werksreset ergibt sich immer wieder dasselbe Bild.