Festnetz schon bald museumsreif

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Festnetz schon bald museumsreif
Telekomriesen fürchten VoIP nicht - Marktdurchdringung bis 2010

Frankfurt / Karlsruhe (pte/19.01.2006/12:37) - Deutsche Experten aus der Internet- und Telekommunikationsbranche rechnen damit, dass Voice-over-IP (VoIP) die herkömmliche Sprachtelefonie im Geschäftsbereich bis spätestens 2010 ablösen wird. Das ergab eine neue Studie im Rahmen des Deutschen VoIP-Report, die von oplink und Interactive Intelligence durchgeführt wurde. 82 Prozent der Befragten gaben in der Studie an, dass die herkömmliche Telefonie bis 2010 vollständig abgelöst sein wird. Nur drei Prozent denken, dass die herkömmliche Form des Telefonierens nie vollständig wegfällt.

Als Vorteile gaben die Befragten in erster Linie die Einsparpotenziale an. 80 Prozent glauben, dass die niedrigen Minutenpreise das Telefonieren günstig machen, 75 Prozent führen das Wegfallen der Telefoninfrastruktur als Faktor Nummer eins für Einsparungen an. Dass Internet-Telefonie generell kostenlos ist, sei ein Irrtum. "Nur bei netzinternen Anrufen telefonieren IP-Nutzer tatsächlich kostenfrei." warnt Toplink-Geschäftsführer Gerhard Wenderoth. Verbindungen ins Ausland oder ins Mobilfunknetz ließen sich die Provider häufig teuer bezahlen, so Wenderoth.

Das Ergebnis der Studie sagt ein noch schnelleres Durchsetzen von VoIP voraus, als der von Arthur D. Little durchgeführte Breitband Report 2005. Darin rechnet der weltweit älteste Unternehmensberater mit einer Marktdurchdringung von 30 Prozent im Geschäfts- und Privatkundenbereich. Forrester Research geht von einer totalen Substitution herkömmlicher Sprachtelefonie durch VoIP erst 2020 aus. Die nationalen Telekomriesen fürchten sich nicht vor VoIP. Eher das Gegenteil ist der Fall. "Jede Applikation, die auf Breitband basiert, ist gut für uns." sagte Alexander Kleedorfer von der Pressestelle der Telekom Austria im Gespräch mit pressetext. Hingegen seien kostenlose Internettelefonie-Anbieter wie etwa Skype noch nicht reif für den österreichischen Massenmarkt und stellen daher auch keine Bedrohung für den Privatkundenbereich dar.

Quelle: pressetext.de
 
Irgendwie muss ich lachen :mrgreen:

Naja, unsere kleinen Anbieter werden schon merken, was passiert, wenn auf einmal nicht 200 Mann gleichzeitig an einem Knotenpunkt telefonieren wollen sondern doch eher mal 10.000 oder gar 20.000 was fürs reguläre Telefonnetz immernoch ein schlechter Witz ist. Dann gehen die ganzen aktuellen VoIP-Lösungen ganz schön in die Knie. Exponentielles Wachstum des Aufwands bei linearem Anstieg der Benutzerzahlen ist schon was blödes ;)
 
Schonmal dran gedacht, dass bis dahin kontinuierlich weiter investiert wird in Infrastruktur, und deren Verbesserung? Sowas nennt man Wachstum. Immerhin kann allein die Telekom schon so ziemlich fast jeden Flecken Deutschlands mit DSL abdecken. Arcor und Versatel decken auch riesige Teile Deutschlands ab. Ländliche Gebiete werden in Zukunft mit WIMAX oder anderen Techniken versorgt, stellen aber auch von der Anschlusszahl insgesammt nicht die riesen Mehrheit dar. Diese Leute werden wohl noch am längsten regulär über Festnetz telefonieren müssen. Sicher wird das noch etwas dauern, aber 5-6 Jahre hat es auch nicht gedauert um ganz Deutschland mit ISDN zu versorgen. Die Telekom will ja auch ein ganz neues Netz ganz alleine aufbauen innerhalb der nächsten 10 Jahre... Sol man sich über so eine Ankündigung auch totlachen? ;-). Ob die Breitband-Anschlüsse dann für VoIP oder anderen Datenverkehr genutzt werden, ist doch egal.... Über ein Netz wird alles an Daten ausgetauscht. Zumal bei ansteigender Voip-Zahl auch Gateways in das Festnetz immer weniger notwendig werden. Weiterhin ist im Netz ein eigener Vermittlungsknoten für VoIP-Datenverkehr in Deutschland eingerichtet worden. Das sollte mit dem Teufel zugehen, wenn da nicht noch weitere folgen werden...

Vor 5-6 Jahren haben sich auch alle an den Kopf gefasst, wenn da jemand behauptete, dass VoIP heute von der Telekom und anderen grossen Carriern angeboten würde... Das war damals überhaupt garkein Thema.. Allein schon weil alle dachten, dass DSL und andere Breitband-Techniken noch Jahrzente brauchen würden, um sich durchzusetzen....

Sicher zur Zeit des grossen Monopols wäre da auch nie was passiert... Nun versuchen halt viele Anbieter ihr Glück. Bestimmt wird da auch so manch einer bei baden gehen, aber im Grossen und Ganzen ist die Richtung doch klar: Festnetz stirbt aus als reines Sprachübertragungsnetz.
 
Zuletzt bearbeitet:
@micro:

Also das fast alle Flecken in Deutschland mit DSL durch die T-Com abgedeckt werden halte ich mal für ein Gerücht.
Ich wohne hier etwas nördlich von Hamburg und kann auf einen Schlag mal 3 Orte im Umkreis von 20km nennen wo die T-Com weder DSL bieten kann noch will. Ok, das sind keine Städte mit zigtausend Einwohnern, aber die haben pro Ort immerhin rund 2.500 Einwohner. Hinzu kommt, daß es hier keine Alternative gibt - nur ISDN ohne Flatrate.
Wenn ich dann sehe, daß in Hamburg selbst schon T-Com-DSL mit über 10 MBit angeboten wird, ist klar, wo die T-Com investiert. Sicherlich ist es mit sehr hohen Kosten verbunden, kleinere Orte anzubinden, aber selbst Bürgerinitiativen mit etwaigen Angeboten seitens der Gemeide scheitern. Hinzu komm der Plan der T-Com die auf neuer Technologie basierenden Anschlüsse anderen Anbietern nicht oder nicht wie bisher zugängig zu machen.... Klar wo das Geld warum investiert wird...

Und in besagten Orten gibt es auch keine andere Möglichkeit ins Netz zu kommen - neue Technologien wie WiMax oder dergleichen sind noch nicht so verbreitet und dazu kommt wieder das Ländliche wo eh keiner investieren mag.
 
Es geht nicht um den Zugang sondern die Vermittlung gleichzeitiger Telefonate ;) - da haperts nämlich noch gewaltig. Die ganzen am Markt befindlichen Lösungen stoßen nämlich sehr schnell an ihre Grenzen. Eben wegen der Paketorientiertheit.

Und wenns dann darum geht, eben statt einiger weniger großer Anlagen viele kleine hinzustellen sehen die Kleinen Anbieter (und das sind für mich auch Sipgate + dus.net) wohl ziemlich in die Röhre. Wo sollte auch das Geld für große Investitionen in den Massenmarkt herkommen?

Deshalb lach ich so. Den etablierten Telcos ist das ziemlich wurscht. Die forschen da schon seit Jahren(!) daran. Die T-Com selbst schon seit den 90er Jahren. Praxistauglich als Festnetzersatz für "alle" ist es aber eben nicht. Und wenn es dann mal soweit ist, dass es doch als allgemeiner Standard genutzt werden kann freuen die sich, da man dadurch Lösungen bündeln kann.
 
@jl_de:

Das habe ich auch nicht gesagt...

Zitat von mir:

Ländliche Gebiete werden in Zukunft mit WIMAX oder anderen Techniken versorgt, stellen aber auch von der Anschlusszahl insgesammt nicht die riesen Mehrheit dar. Diese Leute werden wohl noch am längsten regulär über Festnetz telefonieren müssen.

Das ist leider das Problem, wenn Orte einfach zu klein sind um wirtschaftlich erschlossen zu werden. WiMax dauert auch sicher noch eine Weile bis das in Fahrt kommt.


@docfred:

Wenn ich mir vorstelle, dass viele kleine Anbieter á la Sipgate und Dus.net jeweils nur ein paar tausend Gespräche gelichzeitig zu vermitteln haben, dann dürfte das in der Gesammtheit sicher schon was ausmachen. Ausserdem bleibt die Entwicklung der VoIP-Hardware sowohl für den Endkunden, als auch für Carrier nicht stehen.

So Firmen wie QSC oder United Internet (auch wenn ich UI nicht besonders leiden kann), stellen auch keine kleinen Zwerge ohne jegliche eigene Infrastruktur dar. Sicher ist das im Augenblick noch nicht reif für die Ablösung des Festnetzes, aber die Meldung bezog sich ja auch auf einen Blick in die Zukunft.

Die jahrzehnte lange Entwicklung um VoIP herum trägt jetzt langsam Früchte.



@aerox-r:

Was hat das nun mit ISDN/POTS vs. VoiP zu tun?

Tja, für ISDN musste auch ein ganz neues Netz aus Glasfaser-Leitungen verlegt werden und die Vermittlungsstellen mussten digitalisiert werden. Alles in allem kommt das ungefähr auf einen ähnlichen Aufwand, wie die Umstellung auf breitbandige Internetzugänge und die damit zusammenhängende Bündelung von Sprach und Datendiensten über ein gemeinsames Netz.

Die Umstellung von analoger zu digitaler Sprachübertragung stellte damals einen ähnlichen Paradigmenwechsel dar, wie heute die Vermittlung von Sprache über Festnetz im Vergleich zu VoIP.
 
@mirco
Schon klar. Voip ist heute so weit, wie damals das Fräulein vom Amt. Da kommt noch was. Meine Frage bezog sich mehr auf die Diskussion um die Flächendeckung von DSL. VoiP ist ja davon nicht abhängig.
 
micro schrieb:
Wenn ich mir vorstelle, dass viele kleine Anbieter á la Sipgate und Dus.net jeweils nur ein paar tausend Gespräche gelichzeitig zu vermitteln haben, dann dürfte das in der Gesammtheit sicher schon was ausmachen.
Eben. Was denkste, was die erst machen, wenn sie in jeder Stadt auf einmal ein paar tausend Gespräche zu vermitteln haben ;)

So Firmen wie QSC oder United Internet (auch wenn ich UI nicht besonders leiden kann), stellen auch keine kleinen Zwerge ohne jegliche eigene Infrastruktur dar.
Speziell UI hat noch gar keine eigene Infrastruktur sondern kaufen alles ein und vermarkten es einfach unter eigenem Namen - einzige Ausnahme: Webhosting und Mailinglösungen.

Dass dies ein Blick in die Zukunft ist, ist mir schon klar. Allerdings bezweifel ich, dass es
a) so schnell voran geht
b) dass die heutigen "Pioniere" dann noch lange überleben werden

Schon allein aus einem Grund:
In Zukunft wird Telefonie bei Breitbandanbietern keine Option sondern fester Vertragsbestandteil werden. Wer einen Kabelanschluss mit Internet (*yuck*) haben möchte wird auch gleichzeitig Telefonie dazu kriegen/nehmen müssen. Selbes wird für DSL gelten - speziell bei VDSL und ADSL2+. Die Provider wollen Geld verdienen. Und der Breitbandanschluss ist nur das Tor dazu. Geld wird mit den angebotenen Diensten verdient. Und die Provider wären ja schön blöd, sich die Telefonie aus der Hand nehmen zu lassen ;)
Triple-Play heißt das Zauberwort. Internet, Telefonie und Fernsehen aus einer Hand als Gesamtpaket. Und ganz ehrlich:
Wer von der T-Com oder QSC oder KabelDeutschland ein Komplettpaket mit Pauschalpreis für Internet+Telefonie angeboten kriegt wird - sofern die Qualität stimmt - bestimmt keinen weiteren Anbieter verwenden oder suchen. Erst recht nicht, wenn der auch nochmal Geld kostet. Und darauf läufts hinaus. Da bin ich mir sehr, sehr sicher. Wieviele Leute telefonieren heute nur deshalb über 1&1/GMX weil die zum DSL-Anschluss auch gleich die passende Telefonflat anbieten?

Ok - jettz wirds offtopic :)


Edit:
Achja, du kannst sicher sein, dass die T-Com mit ihrem VDSL Angebot ab diesem Jahr "groß" in VoIP einsteigen wird - da gehört das dann genau so zum Paket wie alle Spiele der Bundesliga live und kostenlos ;)
 
aerox-r schrieb:
@mirco
Schon klar. Voip ist heute so weit, wie damals das Fräulein vom Amt. Da kommt noch was. Meine Frage bezog sich mehr auf die Diskussion um die Flächendeckung von DSL. VoiP ist ja davon nicht abhängig.


Klar ist VoIP von Breitband abhängig. Es gibt zwar genügend Codecs, die auch theoretisch mit ISDN oder gar analog-Zugängen klarkommen, aber kaum Adapter oder andere Hardware, die das auch integriert hat. Versuch doch mal einen Router an ein analoges Modem anzuschliessen, und daran dann die PCs in deinem Haushalt anzuschliessen und evtl. sogar noch ein Sip-Phone bzw. ATA. Da wiord´s schwierig, besonders, falls du für das Anshcliessen eine Lösung gefunden hast und dann alle gleichzeitig übers Netz surfen und VoIPen... Da sind dann auch die besten Codecs am Ende. Mit ISDN siehts da nicht viel besser aus, es sei denn man ist Single und unterbindet jeglichen Datentransfer vom PC wärend eines Telefonates....

Richtig in Fahrt kommt VoIP erst, wenn Hinz und Kunz nur noch über die Frage streiten müssen, wieviel MBit Up- bzw. Download sie mit ihrem Breitbandzugang haben....


docfred schrieb:
Speziell UI hat noch gar keine eigene Infrastruktur sondern kaufen alles ein und vermarkten es einfach unter eigenem Namen - einzige Ausnahme: Webhosting und Mailinglösungen.

Ja UI vielleicht nicht, aber die haben die Kohle um in eigene Infrastruktur zu investieren falls nötig. Es sind ja schon seitens UI Anfragen an die Telekom gestellt worden über eine eventuelle Beteiligung von 25% am Ausbau des neuen Hochgeschwindigkeitsnetzes.

QSC hat devinitiv einen eigenen Backbone.

Generell sehe ich das ähnlich, dass VoIP warscheinlich nur noch gebundled als "Nebensache" mit einem Breitbandzugang angeboten wird. Dus.net hat hier ja auch schon sein Geschäftsfeld erweitert (wenn auch vorerst nur als TDSL-Huckepack-Provider)... Am Ende werden nur die grossen überleben und für kleinere relativ winzige Nieschen übrig bleiben. Auf die Bundesnetzagentur kann man da sicher auch nicht bauen, aber evtl auf die EU, die ihrerseits der Agentur auf die Finger klopft.

Was so Multimedia-Dienste angeht, so versucht es TCom gerade mit seinem T-Online Vision ein paar Hunde hinter dem Karmin hervorzulocken... Verkauft sich aber äusserst schlecht weil zu teuer und Bezahl-Fernsehen und Video on Demand (nichts anderes ist TVision) will kaum einer haben. Daher hat Premiere auch nur solange eine Randposition mit halbwegs schwarzen Zahlen spielen dürfen, solange die ihre Exklusiv-REchte am Fussball noch hatten.

Generell ist mir egal von welchem Anbieter ich eine Dienstleistung bekomme. Entscheidend ist nur die Qualität und der Preis. Darüber wird es auch in Zukunft noch Konkurrenzkampf geben bei gebündelten Angeboten.

Wenn ich Fernsehen, Telefonie und Internet von Provider A zu einem Drittel günstiger bekomme als von Provider B, dann wechsel ich.

In gewisser Weise wird ja jetzt schon mit (Festnetz)Telefonie und DSL gekoppelt Werbung gemacht. Wenn Arcor oder Versatel in der Grundgebühr billiger sind als Telekom+Reseller, dann wechseln die Leute ja auch. Teilweise sogar dann, wenn die Telefongebühren beim neuen Anbieter höher sind als bei der Telekom und CbC nicht mehr geht. Das holt man dann eben über VoIP und dritt-Anbieter wieder raus. Das wäre so eine Niesche von Sipgate und dus.net. Ob dann die Anbieter dazu übergehen, Sip-Ports zu blockieren ist denkbar, aber nicht sicher. Was passiert, wenn Anbieter ihren Internet-Zugang kastrieren, ist ja bekannt....
 
micro schrieb:
Klar ist VoIP von Breitband abhängig.
Was Anderes hatte ich nicht behauptet. Ich meinte nur, DSL ist nicht die Voraussetzung. Also 'conditio sine qua non'.

Der Thread spricht von VoiP, nicht von DSL. Es gibt auch andere Breitbandnetze.
 
aerox-r schrieb:
Was Anderes hatte ich nicht behauptet. Ich meinte nur, DSL ist nicht die Voraussetzung. Also 'conditio sine qua non'.

Der Thread spricht von VoiP, nicht von DSL. Es gibt auch andere Breitbandnetze.


Ja, aber DSL ist die einzige zur Zeit nennenswerte breitbandige Übertragungstechnik, mit der sehr grosse Teile der Bevölkerung versorgt werden können. Kabel ist ein Witz mit den paar tausend erreichbaren Haushalten, und WiMAX steht gerade erstmal in den Startlöchern. Abgesehen davon teilen sich alle Kunden eines Strassenzuges bei Kabel-Zugang bestimmte Bandbreiten, sodass dann bei stärkerer Frequentierung schnell Schicht im Schacht ist. Ob und in welchem Ausmass WiMax dann tatsächlich eine Rolle spielen wird ist nocht nicht klar.

Fakt ist, wer hier in Deutschland Breitbandig surfen will, der wird mit sehr hoher Warscheinlichkeit nicht um DSL herumkommen können.
 
micro schrieb:
Ja UI vielleicht nicht, aber die haben die Kohle um in eigene Infrastruktur zu investieren falls nötig. Es sind ja schon seitens UI Anfragen an die Telekom gestellt worden über eine eventuelle Beteiligung von 25% am Ausbau des neuen Hochgeschwindigkeitsnetzes.
Ja. Wirklich zum brüllen, oder? :mrgreen:

Haben gerade mal einen Jahresumsatz von ~800 Mio Euro und wollen der T-Com 500 Mio Investitionsgelder mit ungewisser Zukunft anbieten? Zu komisch ;)

Am Ende werden nur die grossen überleben und für kleinere relativ winzige Nieschen übrig bleiben. Auf die Bundesnetzagentur kann man da sicher auch nicht bauen, aber evtl auf die EU, die ihrerseits der Agentur auf die Finger klopft.
Was sollte die EU da machen? Mit welcher Begründung sollten die das "verbieten"?

Was so Multimedia-Dienste angeht, so versucht es TCom gerade mit seinem T-Online Vision ein paar Hunde hinter dem Karmin hervorzulocken... Verkauft sich aber äusserst schlecht weil zu teuer und Bezahl-Fernsehen und Video on Demand (nichts anderes ist TVision) will kaum einer haben. Daher hat Premiere auch nur solange eine Randposition mit halbwegs schwarzen Zahlen spielen dürfen, solange die ihre Exklusiv-REchte am Fussball noch hatten.
Zum einen lag das bis dato daran, dass die Bandbreiten für anständige Bildqualität nicht gereicht hat, das ändert sich jetzt mit VDSL. Zum anderen haben die Inhalte gefehlt. Die sind jetzt da. Bundesliga live "für lau" ist nur der Einstieg. Die Hollywoodstudios stehen auch Schlange, ihre Filme direkt zu vermarkten. Das gibt noch das große Geschäft.

Dem Kunden ist es egal, ob das Fernsehbild aus dem Kabel, vom Sat oder der Antenne kommt. Der will nur seine Box aufstellen, Kabel rein, muss in guter Quali funktionieren. VDSL und ADSL2+ bieten die Bandbreiten um sowas zu realisieren. Mit VDSL kannst du bsp. wahlweise zwei Telefongespräche führen, 2 Fernsehprogramme in HDTV 1080i ansehen und trotzdem noch mit x Mbit/s surfen ohne dass sich die Anwendungen gegenseitig stören. Wer kann da schon nein sagen, wenn es das ganze dann für 50 bis 60 Euro im Monat pauschal gibt?

Generell ist mir egal von welchem Anbieter ich eine Dienstleistung bekomme. Entscheidend ist nur die Qualität und der Preis. Darüber wird es auch in Zukunft noch Konkurrenzkampf geben bei gebündelten Angeboten.
Jupp. Und da können die aktuellen VoIP-Pioniere einpacken, da sie *nichts* haben mit dem sie im Wettbewerb bestehen könnten.
 
Einige Gedanken...

VoIP wird Festnetztelefon meiner Meinung nach niemals ganz ablösen..

da nur ca 12 % der Bevölkerung Weltweit Internet zugang haben ist das sowieso utopisch

vielleicht wir westlichen Länder aber sag das mal den Leuten in der dritten Welt die Hungern und nichtmal das nötigste haben und da wird schon von der Weltrevolution des VoIP geredet.

bei aller Nützlichkeit sind doch wohl die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht zu vernachlässigen....

Die meisten Leute haben doch sowieso keine Ahnung von computern geschweigedenn voip solange man soviel konfigurieren muss wird sich voip glaube ich nicht durchsetzen wenn ich meinem Opa von voip komme erzählt der mit was von seinem letzen Arztbesuch..

und schon wieder sind wir beim Problem der vergreisenden Gesellschaft.. aber das Problem wird sich irgendwann biologisch lösen.. aber nicht bis 2010 viell 2030 oder 40 und bis dahin... vpr 50 Jahren war noch Krieg oder fast 60 aber egal wer weiss schon wie es bis dahin aussieht. Ob Deutschland überhaupt noch in seiner jetzigen Form existiert oder wie es ausssieht mit Wasserknappheit und Kriegen.

Man will den Teufel nicht an die Wand malen aber man weiss ja nie...


Und wie die Preisentwicklung in Sachen VoIP geht weiss keiner die wollen ja schliesslich auch was verdienen und wenn das Telefonnetz ausgedient hat dann naja dann sind wir ja wieder beim Alten und VOIP ist das monopolnetz und die Preise können wieder anziehen.. Oder die Telefonanbieter gleichen die Preisstruktur an die von VOIP an um konkurrenzfähig zu bleiben.. Warum sollte man dann noch umsteigen wenn es einem keinen Preisvorteil bringt??

Das war jetzt alles nichts gegen VoIP ich finde es auch super und nutze es auch selbst aber waren nur mal so ein paar Gedanken..
In diesem Sinne.... gute Nacht!

Bob
 
diese "Studie" ist eine Frechheit

und setzt vorraus, dass meine gerade mal 66jaehrige Mutter in 4 Jahren tot sein muesste, gleiches gilt fuer ihre Bekannten, sagen wir mal mindestens 20 weitere Rentner: die haben teilweise (2-3 Mann) nen Computer mit Modem und ne Mailbox, auf welche sich die Internetbenutzung im Allgemeinen auch schon reduziert (ist ja auch schon kompliziert genug). Tatsache von denen wird KEINER jemals DSL oder aehnliches bestellen, geschweige denn VoIP, die nutzen nicht mal Haendy.
Was auch immer die Macher der Studie vorher genommen haben, aber auf 97% scheitn es eine zu heftige Wirkung gehabt zu haben, wenn sie die Welt so rosa sehen :(
 
Sipurabob schrieb:
... und schon wieder sind wir beim Problem der vergreisenden Gesellschaft.. aber das Problem wird sich irgendwann biologisch lösen.. aber nicht bis 2010 viell 2030 oder 40 und bis dahin... vpr 50 Jahren war noch Krieg oder fast 60 aber egal wer weiss schon wie es bis dahin aussieht. Ob Deutschland überhaupt noch in seiner jetzigen Form existiert oder wie es ausssieht mit Wasserknappheit und Kriegen.
attention9ha.gif

"Do not Drink and Write!"
 
JSchling schrieb:
und setzt vorraus, dass meine gerade mal 66jaehrige Mutter in 4 Jahren tot sein muesste,
und Deine Mutter arbeitet immer noch?
 
Sipurabob schrieb:
VoIP wird Festnetztelefon meiner Meinung nach niemals ganz ablösen..

da nur ca 12 % der Bevölkerung Weltweit Internet zugang haben ist das sowieso utopisch

bei aller Nützlichkeit sind doch wohl die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht zu vernachlässigen....
Bob

Erstmal haben Weltweit betrachtet sicher nicht die meisten Leute überhaupt einen eigenen Telefonanschluss. Besonders nicht in den Entwicklungsländern. Die haben da teilweise nicht mal fliessend Wasser und Strom. In manchen Ländern herrscht zudem noch Bürgerkrieg und die Menschen müssen um ihr Leben fürchten.

Also bitte.. Denkst du etwa auch immer bei jedem Bissen den du isst an einen armen verhungernden Jungen irgendwo in Afrika, und schiebst dann deinen vollen Teller beiseite? Oder bist du bereits eine Patenschaft für so ein Kind eingegangen um gegen das Elend der Welt persönlich was zu tun?

Das hier ist ein VoIP und Telekommunikations-Forum und naturgemässer Weise wird hier auch vornehmlich über solche Themen geredet. Du rennst doch auch nicht nach Saturn, stellst dich da auf einen Tisch und erklärst den Leuten erstmal wie trivial und eigentlch unnötig solche Elektronik-Fachmärkte sind da ja in der dritten Welt die Menschen ganz andere Probleme hätten, oder? ;-) (Ich hoffe mal nicht, dass du sowas machst :D ) Fakt ist, dass immer alles Museumsreife billig an Entwicklungsländer verramscht wird. Das sieht man auch bei Handies, die hier gebraucht gesammelt werden und aufpoliert in Afrika für neu vertickt werden, anstatt dafür zu sorgen das in diesen Schwellenländern ein eigenständiger Markt enstehen kann, der nicht von unseren Almosen Abhängig ist. Kakao (wie vieles Andere auch) ist hier auch nur deswegen so billig, weil wir uns weigern den Bauern auf den Plantagen vernünftige Preise zu zahlen und sie aufgrund ihrer Armut und mangels anderer zahlender Abnehmer sowieso keine grosse Wahl haben, als den kleinen Finger zu nehmen den wir ihnen hinhalten. Das ist ungerecht, aber so ist es nunmal, deren Armut ist zu grossen Teilen unser Reichtum.

Die drittte Welt ist hier aber nicht das Thema. Ich erlaube mir mal das ganze nur in dem eingeschränkten Horizont der Industrie-Nationen zu betrachten ;-).

Und wie die Preisentwicklung in Sachen VoIP geht weiss keiner die wollen ja schliesslich auch was verdienen und wenn das Telefonnetz ausgedient hat dann naja dann sind wir ja wieder beim Alten und VOIP ist das monopolnetz und die Preise können wieder anziehen.. Oder die Telefonanbieter gleichen die Preisstruktur an die von VOIP an um konkurrenzfähig zu bleiben.. Warum sollte man dann noch umsteigen wenn es einem keinen Preisvorteil bringt??

Du redest von VoIP so als wäre das ein monolithischer Anbieter wie die Telekom oder Arcor... Ich glaube du verwechselst da was.. VoIP ist lediglich eine andere Technologie, die letztlich über eine andere Infrastruktur das Gleiche macht wie Festnetz oder Mobilfunk, nämlich Sprache und evtl. Bilder zu übertragen.

Diese andere Infrastruktur nennt sich Internet ;-). Erkläre mir mal bitte, wie du auf "VoIP als Monopolnetz" kommst. Sowas gibt es garnicht. Es konkurrieren lediglich zich verschiedene VoIP-Anbieter mit verschiedenen Geschäftsmodellen untereinander im Internet. Und wie Du weisst belebt der Wettbewerb das Geschäft und drückt die Preise. Wenn irgendwann mal alle Gespräche über das Internet per VoIP geführt werden, dann werden aufgrund der total anderen Infrastruktur des Internets auch ganz andere Abrechungsmodelle eingeführt werden. Vielleicht treten dann heutige Carrier als Internet bzw. Multimedia-Anbieter auf, die über einen Breitbandigen Anschluss von Fernsehen, Radio bis hin zu Telefonie alles über ein Netz bieten. Das wird dann alles Pauschal ohne Minuten-Tarife oder so abgerechnet. Eben wie eine heutige Flatrate. Reine Telefonie wird da eher ein kleiner Nebendienst sein.

Opa und Oma werden garnicht merken, dass sie mit ihrem alten Telefon über das Internet telefonieren. Das vorhandene Telefonnetz is dann bereits auf IP-Technologie umgestellt und alle daran angeschlossenen Teilnehmer telefonieren so weiter wie bisher.


Aber schlaf dich erstmal aus und lese Dein Posting nochmal bei einer guten Tasse Kaffee (den du hoffentlich in einem Transfair-Laden ca. doppelt so teuer wie im Supermarkt gekauft hast) ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
[humbleOpinion]
Im Grunde nutzen heute sehr viel mehr Teilnehmer bereits VoIP implizit, da viele Carrier Verbindungen über VoIP-Tunnel schalten. VoIP im Carrier-Bereich ist nicht mehr so exotisch... Das sieht man auch daran, daß im Carrier-Router-Bereich viele VoIP-Router erscheinen oder etablierte Telekom-Ausstatter ihre Vermittlungsstellen mit VoIP anbieten.

VoIP als Consumer-Produkt wird auch kommen, denn VoIP-Telefone, die inzwischen ja unter EUR 100 zu haben sind (vergl. frühere ISDN-Telefone), unterscheiden sich in der Bedienung nicht wesentlich von den alten Analogtelefonen. Man gibt eine Nummer ein und bekommt eine Verbindung. Damit können alle im Alter von 0 bis 200 so ein Ding ohne Schulung bedienen. Der Anschluß ans Netz sieht dann vielleicht etwas anders aus, aber wen kümmert denn die Form des Steckers ;-) Das ist eine Frage des Packaging für die Consumer.

In Deutschland gibt es ein gut ausgebautes DSL-Netz (oder mehrere, aber nicht flächendeckend... Hamburg ja, aber ein paar Schritte nach Moorende Richtung Buxtehude und es gibt nix mehr ;-) ) und es gibt ein gut ausgebautes Kabelnetz. An WIMAX glaube ich noch nicht so recht mittelfristig. Die Bandbreite dürfte jedoch in den nächsten Jahren nicht mehr das Problem sein (heute überlege ich, ob ich 2, 4, 6 oder 10 Mbit haben will... 1987 war ich mit 9600 baud zufrieden).

Geiz ist geil... also werden die Kosten für Telefonie den Markt treiben. Und wenn ich mir die Anzahl der aus dem Boden schießenden Call-Shops anschaue, dann wird sich da noch einiges tun... VoIP nutzt uns heute schon bei vielen Call-by-Call Anbietern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Services näher zu den Endkunden kommen... ;-)
[/humbleOpinion]

Nehmen wir doch ein paar Analogien...

Wie viele Leute hätten gedacht, daß es nicht nur Züge geben wird, sondern flächendeckend Autos für jedermann/frau?

Wie viele Leute hätten gedacht, daß PCs so günstig werden, daß sie die heutige Durchdringung von Privathaushalten erreichen?

--gandalf.
 
...nd es gibt ein gut ausgebautes Kabelnetz.
Also das es ein gut ausgebautes Kabelnetz gibt bestreite ich nicht. Aber davon ist doch nur ein winzig kleiner Bruchteil Rückkanal-Fähig und damit für Internet-Dienste einsetzbar. Wenn du mal bei Kabel Deutschland schaust, dann decken die nicht mal 3% der Bevölkerung mit Internetdiensten ab.... Da muss sich noch gewaltig was tun.

Wer heute Breitbandinternet nutzen möchte, der kommt leider immer noch nicht um DSL herum. Die paar tausend Haushalte in Baden-Württemberg oder NRW, oder sonst wo mal ausgenommen, die Internet über Kabel bereits nutzen können....

Nehmen wir doch ein paar Analogien...

Wie viele Leute hätten gedacht, daß es nicht nur Züge geben wird, sondern flächendeckend Autos für jedermann/frau?

Wie viele Leute hätten gedacht, daß PCs so günstig werden, daß sie die heutige Durchdringung von Privathaushalten erreichen?
Genau. Diese ganze VoIP-Technologie ist gerade erst im Kommen, und die Märkte darum herum bilden sich erst noch. Wenn sich das alles erstmal konsolidiert hat, steht am Ende sicher etwas völlig Neues, was wir alle so erstmal nicht erwartet hätten.
 
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