Moin!
Auch mal ungefragt meinen Senf abgeben...
Ich habe zwar auch selber keine Kinder, gelte aber bei Kindern und Jugendlichen meist als "Ausnahme-Erscheinung" unter den Erwachsenen, der gerne bei Problemen ins Vertrauen gezogen wird. Insbesondere dann, wenn man schon gerne das Ohr oder den Rat eines "Großen" hätte, aber das Gesicht nicht verlieren will. Ich stehe quasi auf der White-List
Mit mir "darf" man also reden, ohne bei den Kunpels/Freundinnen als Petzer oder Weichei/Mamasöhnchen/etc zu gelten. Dadurch erfahre ich so einiges, wovon Eltern häufig nicht mal träumen... :wink:
Das so als Einleitung, damit ich nicht direkt geschlagen werde. So nach dem Motto "Du hast ja keine Kinder, Du weißt ja gar nicht, wovon Du redest".
[hr:b42bb8be8e]Jetzt erstmal zur technischen Seite von URL-/Content-Filtern...
Also, Beschränkungen schön und gut. Aber die halte ich für relativ wirkungslos. Denn wie sollte man solche Filter auf dem Stand der Dinge halten. Welche Worte soll man als "böse" auswählen, ohne gleichzeitig eine Art von Zensur zu machen. Was ist z.B. mit englischen Wörtern, die heute die Kinder ja teilweise besser verstehen als ihre Eltern. Wenn sowas überhaupt gehen soll, dann nur mit einem immensen Aufwand an Speicherplatz und Rechenleistung. Außerdem muß irgendjemand das Warten und Pflegen. Das wird also nur dann mit einem Minimum an Erfolgsaussichten funktionieren, wenn das extern gehostet wird.
Mein BinTec-Router bietet solche Funktionen auch an. Wie üblich bei BinTec weitestgehend konfigurierbar für alle Wünsche. Allerdings greift er auf den Orange-Filter von
www.cobion.de zurück, für den man eine Lizenz braucht. Die Firma kategorisiert Webseiten. Anhand der gefundenen Kategorie kann man dann den Zugriff erlauben oder auch nicht. Aber was macht man dann mit Seiten, die nicht kategorisiert wurden? Sperren, freigeben ...?
Etwas erfolgversprechender wäre es, auch hier eine "White-List" zu implementieren, also eine Liste der Webseiten, die besucht werden dürfen. Das muß dann aber natürlich auch für Weiterleitungen/Verlinkungen/Images usw. gelten. Also auch nicht ganz trivial!
[hr:b42bb8be8e]Jetzt die nicht-technische Seite...
Ich für meinen Teil würde eher versuchen darauf hinzuwirken, daß soviel gegenseitiges Vertrauen vorhanden ist, daß eine einfache Warnung wirkt. Oder noch besser (wenn auch leider selten), daß sich das Kind (böööses Wort im Ohr von Pubis) im Falle von fragwürdigen Sachen an die Eltern wendet, um darüber zu reden.
Ich garantiere, daß ein durchschnittlicher Junge im Alter von 13 Jahren schon eine Menge über z.B. SM oder ähnliche Themen weiß. Oder zu wissen glaubt. Das eigentliche Problem ist meiner Meinung nach nämlich eher, daß das ein gefährliches Halbwissen ist (ähnlich wie bei Aids & Co). Kinder sollten sich daher ruhig informieren können. Für gewöhnlich können sie recht gut sagen "Iiih, sowas will ich gar nicht sehen/wissen", wenn ihnen etwas zu weit geht. Verbote bringen da kaum etwas, da sie höchstens neugierig machen und den Ehrgeiz herausfordern, das Verbot zu umgehen. Und irgendein Weg findet sich immer. Obwohl ich da schon ziemlich abgehärtet bin, schaffen es die Penze doch in der Hinsicht immer wieder, mich zu verblüffen. Und die meisten Eltern tendieren dazu ihre eigenen Kinder zu unterschätzen. Die Zeit, als sie noch am Fläschchen genuckelt haben war ja erst gestern
Eine völlig andere Sache ist natürlich, daß man die Zeit ein wenig einschränken sollte, die Kinder vor dem Computer zubringen. Aber das gilt nicht nur auf das Internet bezogen, sondern ganz generell. Da ist schon eine Art Suchtpotenzial vorhanden, das beobachtet werden muß.