DIN EN 50083-1/A1 (VDE 0855 Teil 1/A1):1999-01
Kabelverteilsysteme für Fernseh-, Ton- und interaktive Multimedia-Signale
Teil 1: Sicherheitsanforderungen
Das Dokument enthält Änderungen zu DIN EN 50083-1 (VDE 0855 Teil 1):1994-03
Wie schon aus dem geänderten Titel hervorgeht, wird der Anwendungsbereich der Norm erweitert und umfaßt jetzt auch den Kopfstellenempfang einschließlich der Aufbereitung und Verteilung von Fernseh-, Ton- und den zugehörigen Datensignalen sowie die Aufbereitung, Übergabe und Übertragung von Multimedia-Signalen. Neben der Erweiterung des Anwendungsbereichs sind für den Praktiker im wesentlichen folgende Änderungen von Bedeutung:
- Potentialausgleich und Erdung
Beim Austauschen oder Entfernen von Geräten oder Kabeln dürfen keine Überspannungen zwischen den unterbrochenen Teilen entstehen. Die leitende Verbindung muß auch in diesen Fällen bestehen bleiben, z.B. durch die Verbindung der Außenleiter (Schirme) der Kabel durch einen Potentialausgleich, wie es beispielhaft im Bild 6 der Norm gezeigt wird.
- Netzgespeiste Geräte
Geräte mit Netzspeisung, die in einem Kabelverteilnetz eingesetzt werden, müssen in Schutzklasse II (schutzisoliert) ausgeführt sein. Geräte in Schutzklasse I (mit Schutzleiteranschluß) sind nur dann zulässig, wenn der Netzanschluß durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung geschützt ist.
- Schutz gegen Berührung elektrischer Starkstrom-Verteilsysteme Antennensteckdosen dürfen mit netzspannungsführenden Steckdosen nur dann unter einer gemeinsamen Abdeckplatte montiert werden, wenn bei Arbeiten an der Antennensteckdose keine stromführenden Teile des Starkstromsystems berührt werden können.
- Schutz gegen atmosphärische Überspannungen und Verhinderung von Spannungsunterschieden Antennenanlagen müssen so ausgeführt werden, daß sie einer Blitzentladung standhalten, ohne daß Gefahr besteht.
Die Außenleiter (Schirme) aller von der Antenne herabführenden Koaxialkabel müssen mit dem Mast bzw. dem daran angeschlossenen Erdungsleiter über eine Potentialausgleichsleitung mit mindestens 4 mm2 Cu entsprechend Bild 8 der Norm verbunden sein.
- Mechanische Festigkeit des Mastes
Die Länge des eingespannten Teils des Antennenmastes wurde im Gegensatz zu den bisherigen Forderungen jetzt mit mindestens einem Sechstel der Gesamtlänge des Mastes festgelegt.
- Einbau von Überspannungsschutzeinrichtungen
In den Bildern 11 und 12 der vorliegenden Änderung werden Beispiele für den möglichen Einbau von Überspannungsschutzeinrichtungen in Verteilanlagen gezeigt.