Was bei 802.11g noch zur Auslöschung durch Überlagerung führt, kann 802.11n über die aufwendigere Signalverarbeitung gewinbringend auswerten. Daher der Reichweitenvorteil.
Ja, aus Sicht eines 11-N Empfängers stimmt das.
Natürlich braucht es eine reine N Verbindung. Ein G Gerät an einem N Accesppoint wird keinen Reichweitenvorteil haben.
Nicht nur "keinen Vorteil", bei einem 11G Endgerät ist ein 11N Router sogar von Nachteil.
Der Router sendet prinzipiell mit weniger Leistung (pro Antenne), um die erlaubten 20dBm EIRP nicht zu überschreiten.
Beispiel:
Annahme Antennengewinn 2dBi peak-gain:
11G Router
=> Er kann mit 18dBm Sendeleistung senden => 20dBm EIRP
11N Router mit 2 Antennen
=> Es entsteht durch Überlagerung/gegenseitige Beeiflussung der beiden Antennencharakteristiken ein effektives "antenna peak gain" von z.B. 5dBi.
D.h. insgesamt darf der Router nur (20dBm EIRP - 5dB) = 15dBm Sendeleistung "in die Luft" bringen, welche sich auf beide Antennen (-3dB) verteilt => ergibt "erlaubte" 12dBm pro Antenne.
Manche Hersteller von 11N Routern sind so mutig und senden auf beiden Antennen auch in 11G (12dBm+12dBm=15dBm TX-power + 5dBi peak gain) , was aber dazu führt, daß sich die beiden (bei 11g identischen) Signale dann in bestimmte Richtungen überlagern (20dBm EIRP), aber dafür in andere Richtungen (destruktiv) auslöschen => starke Einbrücke im resultierenden Antennendiagramm. (während der 11G Router ein wunderbar "rundes" Abstrahldiagramm hat)
Manche Hersteller senden daher lieber auf nur einer Antenne in 11G, aber da sie natürlich für diesen "Spezialfall" keine stärkere PA einbauen, senden sie immer noch mit deutlich weniger Leistung, als unser 11G Router.
Fazit => 11N ist nur von Vorteil, wenn beide Seiten es beherrschen. Durch das 20dBm EIRP Limit in Europa ist 11N in Kombination mit 11G meist schlechter, als 11G + 11G.
Leider kann mein I-phone kein 11N und mein Internetradio auch nicht. Daher bleibe ich lieber beim 11G Router.