Klar, FRITZ!Fon App muss im lokalen Netz (WLAN) erst mal richtig eingerichtet sein.
Das ist das hüpfende Komma. Die Ersteinrichtung
muß nach meinem Verständnis der AVM-Beschreibung über eine WLAN-Verbindung zur Box erfolgen. Wenn das dann alles fertig konfiguriert ist, kann man das VPN über Mobilfunk oder fremdes WLAN
zusätzlich als Zugangsweg nutzen. Für die iOS-Version gibt es - nach der Erstkonfiguration - das Merkmal "Nur bei aktiver WLAN-Verbindung benutzen" nach der
AVM-Dokumentation nicht.
Zu IP-Adresse vs. Hostname:
Voraussetzung für die Nutzung über VPN ist natürlich die Auflösung der in der App hinterlegten Adresse. Meine Empfehlung an der Stelle hängt vom konkreten Szenario des Einsatzes ab, die App beherrscht ja leider (noch ?) keine standortbezogenen Profile.
Wenn man mehrere FRITZ!Boxen im (räumlich getrennten) Einsatz hat und die App an jedem dieser Standorte nutzen will, muß man "fritz.box" als Hostnamen konfigurieren (oder was auch immer der identische (!) Hostname für die Boxen ist). Parallel muß man dann dafür sorgen, daß das Smartphone auf jeder Box auch mit derselben Extension registriert wird, was bei automatischer Einrichtung für meinen Geschmack etwas zu kompliziert ist. Auch das identische Kennwort für den SIP-Account auf allen Boxen versteht sich dann von selbst. Berücksichtigt man diese Punkte, funktioniert nach meiner Erfahrung auch das "WLAN-Roaming" für die FRITZ!App Fon für iOS. Die Nutzung über eine VPN-Verbindung ist dann im Prinzip nichts anderes als eine räumlich entfernte Nutzung des WLANs der Box, zu der die VPN-Verbindung aufgebaut wird.
Bei der manuellen Einrichtung von SIP-Accounts für die iOS-Version der FRITZ!App Fon muß man eigentlich nur berücksichtigen, den Namen für das Telefoniegerät dabei so zu wählen, daß er
nicht den Namen des iOS-Gerätes enthält (und zwar nicht nur am Beginn, sondern auch nicht in der Mitte oder am Ende, also auch keine Teilzeichenkette). Ansonsten neigt diese App beim "Roaming" gerne mal dazu, die per Hand eingerichteten SIP-Accounts durch automatisch eingerichtete (die erkennt man auch in der voip.cfg an dem fehlenden Kennwort und der vorhandenen MAC-Adresse) Accounts ohne Warnung zu überschreiben. Ob das bei der Android-Version auch so ist, habe ich nie getestet.
Will man nur eine einzelne Box benutzen und ist sich sicher, daß man sich auch bei Freunden/Bekannten nicht doch mal in das dort vorhandene WLAN einer fremdem FRITZ!Box einklinkt, ist gegen den Hostnamen "fritz.box" für die Registrierung auch nichts zu sagen, solange er auch über eine VPN-Verbindung richtig aufgelöst wird. Bei einer WLAN-Verbindung in einem fremden FRITZ!Box-WLAN, die man als Transport-Verbindung für sein VPN verwenden will, kann das aber schon mal schiefgehen, wenn da anstelle der VPN-"fritz.box" die lokale WLAN-"fritz.box" aufgelöst wird.
Als Vorbeugung für solche Fälle empfehle ich dann i.d.R. die Benutzung der IP-Adresse in der App. Ich gehöre ohnehin zu den Befürwortern eines lokalen Netzes für die FRITZ!Box, das
nicht die Standard-Adresse 192.168.178.0/24 verwendet. Dann verringert sich die Gefahr der zufälligen Übereinstimmung eines lokalen und eines entfernten Netzes drastisch und das vorstehend skizzierte Szenario tritt seltener ein, selbst wenn das (W)LAN des Gastgebers noch auf .178.0/24 konfiguriert ist.
Denn es ist auch nicht immer lustig, wenn eine - u.U. im Hintergrund noch laufende - FRITZ!App Fon versucht, sich bei einer falschen "fritz.box" anzumelden, nur weil das Gerät mal Zugang zu dem "lokalen" WLAN hatte (und ihn sich "sein Leben lang" merkt). Der günstigste Fall dabei ist noch, wenn die Anwendung nach fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen an der falschen Box (mit falschen Credentials) diese - aus ihrer Sicht - falschen Daten verwirft und zur Neueingabe auffordert. Nach meinen Tests ist dann der einzige Weg, die App umgehend zu killen (also auch nicht "Abbrechen" bei der Aufforderung zur Eingabe von Benutzernamen und Kennwort zu wählen), ansonsten verliert man die bisher gültigen Credentials und darf sich dann später auch im eigenen Netz wieder neu anmelden.
Ich hoffe ja immer noch, daß AVM der Fon-App irgendwann doch mal verschiedene Profile spendiert (bei der MyFRITZ!App geht das doch auch) und dann diese Probleme der Vergangenheit angehören.