Odysseus schrieb:
Die Sendeleistung ist bei beiden Systemen nicht konstant, auch bei WLan wird die Leistung nur bei Bedarf hochgefahren (zumindest bei PCMCIA-Karten, aus Stromspargründen)
Das waere mir neu. Man kann zwar einen Stromsparmodus aktivieren, aber der aeussert sich nicht in einer dynamischen Anpassung der Sendeleistung. Vielmehr legt sich die Karte fuer eine gewisse Zeit schlafen, mit der Folge, dass waehrend dieser Zeit weniger Strom benoetigt wird. Die Sendeleistung bleibt aber konstant.
Odysseus schrieb:
Das mit der Störanfälligkeit wegen der eben geringeren Bandbreite ist i.O., hielt ich an dieser Stelle aber eher nicht für nötig zu erwähnen, da es ja nur als grober Anhaltspunkt dienen sollte.
Gerade das ist aber der entscheidende Punkt
Im Prinzip ist es wie bei Modems: je besser die Leitungsqualitaet, desto schneller kann gearbeitet werden. Oder umgekehrt: ist die Leitung mies, muss man die Uebertragungsgeschwindigkeit drosseln, damit die Fehlerrate nicht zu hoch wird. Bei Funkuebertragungen verhaelt es sich aehnlich.
Odysseus schrieb:
Auch feuchte Wände (Regips) absorbieren sehr viel an Strahlung.
Zu Regips kann ich nicht viel sagen. Ich bin auch kein Chemiker / Baustoffexperte, aber ein guter Teil der Daempfung, die Du da siehst, koennte auch von den Mineralien kommen, die eventuell in den Platten eingelagert sind.
Odysseus schrieb:
Die beste Frequenz zur Wassererwärmung sind 2,4 GHz zwar nicht, werden aber auch in Mikrowellenherden eingesetzt.
Es ist eine "urban legend", dass Funkwellen bei 2.4 GHz von Wasser gut absorbiert werden. Vielmehr wurde diese Frequenz aus verschiedenen "strategischen" Gruenden gewaehlt.
Zum einen ist dieser Frequenzbereich weltweit fuer ISM-Anwendungen (ISM = Industrial, Scientific, Medical) freigegeben. Wer solche Frequenzbereiche nutzt, muss keine Lizenzgebuehren bezahlen, muss aber mit Stoerungen durch andere Anwendungen rechnen. Entsprechend werden in diesen Baendern keine wichtigen Anwendungen betrieben, die durch einen Mikrowellenofen gestoert werden koennten.
Zum anderen waren die Bauteile, die man benoetigt, um die Mikrowellen im gewaehlten Frequenzbereich mit der noetigen Leistung zu erzeugen, vergleichsweise guenstig herzustellen. Hoehere Frequenzbereiche waeren besser geeignet gewesen, aber der naechste ISM-Bereich liegt bei 5 GHz - und die benoetigten Bauteile waren damals wohl uebermaessig teuer (man darf nicht vergessen, dass Mikrowellenoefen schon einige Jaehrchen auf dem Markt sind). ISM-Baender in niedrigeren Frequenzbereichen waren nicht so gut geeignet, weil man mehr Leistung haette aufwenden muessen, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Es war zum damaligen Zeitpunkt daher wohl die beste Wahl, Mikrowellenoefen in diesem Frequenzbereich arbeiten zu lassen. Aber wie gesagt nicht, weil diese Frequenz besonders gut von Wasser absorbiert wird, sondern aus anderen Ueberlegungen heraus.
Ich hatte dazu auch mal einige Informationen zusammengetragen und auf meinen Webserver gepackt. Aber ich kann sie momentan nicht finden...
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Kaum geschrieben, schon ist die Datei wieder aufgetaucht
Hier gibts weitere Infos zu oben gesagtem, allerdings auf englisch.
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Odysseus schrieb:
D.h. die Wand wird warm aber LAN gibts nicht.
Aehm... nein. Glaub mir, die mickrige Leistung, die ein WLAN normalerweise abgibt, reicht nicht dazu aus fuer eine messbare Erwaermung der Kellerwaende. Dafuer braeuchte man schon
deutlich hoehere Leistungen - nicht umsonst arbeiten Mikrowellenoefen mit mehreren 100W Leistung (WLANs duerfen maximal 100mW abstrahlen, die tatsaechlich erzeugte Sendeleistung liegt in der Regel nochmal darunter).
Odysseus schrieb:
Deshalb sind Kellerwände eher ungünstig ... feucht und meist auch noch Stahlbeton.
Wobei die Feuchtigkeit das geringste Problem sein duerfte. Wenn wirklich Stahlbeton im Spiel ist, dann ist das die eindeutig groesste Problemquelle. Dazu kommt, dass man bei stockwerksuebergreifenden Installationen viel Augenmerk auf die Abstrahlungscharakteristiken der eingesetzten Antennen richten und diese passend aufbauen muss.