Grosse Probleme mit dem Stromnetz gibt es nicht mehr wirklich, da hast Du Recht. Und bei wirklich grossen Problemen wie umgeknickten Strommasten wie in einem Winter der letzten Jahre bringt einen eine USV auch nur für 30 Minuten weiter. Immerhin hilft die USV dann, die Systeme sauber herunterzufahren.
Der Sinn einer USV besteht zumindestens für mich darin, die kleineren kurzen Probleme aufzufangen, die dann schon evtl. einen Server runtereissen können. Und die gibt es öfter als man denkt, meine USV meldet ca. alle 2-3 Monate einen Anomalie, bei dem sie kurz eingesprungen ist. Vermutlich hätte der Linux-Server es trotzdem überstanden, aber das ist nicht garantiert. Und auch heutige Journaling-Filesysteme sind durchaus empfindlich gegenüber Stromausfällen.
Du schreibst weiterhin, man bräuchte bei Stromausfall nur noch einen Laptop und einen echten Telefonanschluss, nur werden dir "richtigen" Telefonanschlüsse immer weniger. Selbst bei ISDN braucht man bereits ein notspeisefähiges Telefon, was dann entweder am NTBA hängen muss oder die Telefonanlage reicht das Amt bei Stromausfall durch. Meine alte Gesko-Anlage konnte das über ein Relais, die FritzBox nicht. Bei Stromausfall ist das Telefon also auch weg. Gleiches bei reinen VoIP-Anschlüssen.
Bei ISDN kann man das Durchreichen des Amtes mit dem ISDN-Autoswitch von Auerswald nachrüsten, so dass bei Stromausfall wenigstens ein Telefon an der TK-Anlage vorbei funktioniert. Bei VoIP-Anlagen brauchst Du immer eine USV, wenn das Telefon weiterhin funktionieren muss. Und ein Festnetztelefon (gerade klassisch per POTS oder ISDN) wird im Zweifelsfall länger funktionieren als das Mobilnetz.
Die Vorteile einer USV überwiegen den Strommehrverbrauch in meinen Augen bei weitem, auch bei stabiler Stromversorgung.