Warum braucht man bei VoIP einen Provider?

Moin!

> Bei mir sieht es mit Erreichbarkeit z.B. so aus,
> VoIP-Provider ist Nikotel:
> 1. sip:[email protected]:5060
> 2. sip:[email protected]:5060
> 3. sip:[email protected]:5060

Muss das bei 3. nikotel-userid sein? Horcht der Adapter/das
Telefon nur auf diesen Namen?

Es wäre natürlich schön, wenn man eh eine feste IP-Adresse
hat, man immer unter dieser erreichbar ist, egal welchen
SIP-Provider man konfiguriert hat (wegen der Festnetznummer...)

> 4. 030-818xxxxxx

> 3. SIP-Nummer, direkte Verbindung zu meinem UA unter Umgehung
> des Providers. Damit ist mein UA SIP-VoIP-technisch für jedermann
> erreichbar. Bei mir ist eben mydomain.org einfach die auf einen
> dyndns-Namen gemappte externe IP meines UA.

Ich habe eine feste IP und daher ist das dann wohl noch "sicherer..."

Das kann man dann mit Hilfe eines ENUM-Providers dann auch
so eintragen: "sip:[email protected]:5060"?

Gibt es eine Art Callthrough für den Test von ENUM?
Man wählt eine definierte Rufnummer und kann dann weiterwählen.

Ich habe ja nur einen Adapter und eine IP-Adresse...

> Die Verbindung zu meinem UA wird vom UA des Anrufenden realisiert.

Wie wichtig ist dann der Teil vor dem @ wirklich? Vor allem beim
AT 286 von Grandstream...

Danke,
Kai
 
Daniel Rehbein schrieb:
Generell gehe ich davon aus, daß einem sprechenden Namen die Zukunft gehört. Die aus Ziffern aufgebauten Telephonnummern sind ein Überbleibsel aus der Zeit der mechanischen Wähler, in denen es technisch am einfachsten war, Telephonanschlüsse über Ziffernfolgen anzusteuern. Für den Benutzer sind die zu merkenden Ziffernfolgen lediglich eine technische Krücke. Sprechende Namen wären da doch viel besser.

Das halte ich - sorry für die direkten Worte - für eine Fehleinschätzung:

Guck Dir doch die hochgelobten Vanity-Nummern an, die haben sich (noch) lange nicht wirklich durchgesetzt (ich kenne einen! Lieferanten, den ich mit 0800-SCHLAGMICHTOT anrufe) und *können* es auch nicht als vollständiger Ersatz: Wenn die Firma mehr als eine Rufnummer hat (0800-SCHMITZ-145 für Nebenstelle 145 ist inkonsequent; 0800-SCHMITZ-BUCHHALTUNG ist unsinnig und wenn die Firma Schlagmichtot heiß, kommen aufgrund der Rufnummernlänge Durchwahlen "hinter" 0800-SCHLAGMICHTOT aus Platzgründen schon nicht mehr in Frage, d.h. wir wären bei 0800-SCHLAGM-145 - und selbst, wenn man im Bereich der Servicenummern 0800-CALLUPS hinbekommt; UPS in Köln erreiche ich deshalb noch lange nicht unter 0221-CALLUPS. Vanity bliebt daher ausschliesslich eine Domäne der 0800- und 0700-Vorwahlnummern - und zwar kein Ersatz für normale Rufnummern, sondern nur eine Werbe-Krücke, um sich die Nummern einfacher merken zu können, weil "normale" schöne Nummern wie 0800-11111111 schon weg sind.

Abgesehen krankt Vanity an
- Endgeräten mit fehlender oder falscher (Ami-Norm) Tastenbeschriftung und
- Zielgruppen, die damit nichts anfangen können (ich kenne sehr viele(!) technisch aufgeschlossene Personen, die Dir sagen können, welchen DSL-Provider sie haben, die SMS verschicken ohne Ende; die Dir ihre Mailadresse sagen können - aber die bei 0800-CALLUPS wirklich überlegen müssen, was damit gemeint ist.

Jede andere "Nummern-Wähltechnik" ausserhalb von Vanity fällt ganz weg, denn es gibt noch keine "wirklichen" Endgeräte, über die man vernünftig! "[email protected]" wählen kann (und die werden im Nicht-SoHo-Bereich auch noch lange nicht flächendeckend verfügbar sein - da ist aber das höhere Gesprächsaufkommen) - und selbst wenn: Mein Telefon hat eine "normale" Schreibmaschinentastatur - einen Vorteil davon hab ich doch nur, wenn ich [email protected] auswendig weiss, die Rufnummer aber nachgucken müsste. In dem Moment, in dem ich die Nummer sowieso "sehe" (weil ich beides nachgucken muss oder vor mir liegen habe), ist die Eingabe von [email protected] defintiv unkomfortabler, weil langsamer.

Bevor sich also "Namenswahl" ernsthaft flächendeckend durchsetzt, brauchen wir einen flächendeckenden Generationswechsel der Endgeräte und am besten der Benutzer auch noch - das dürfte aber noch etwas dauern.

Und vor diesem Hintergrund finde ich ENUM als einen Schritt in die richtige Richtung, nämlich: Etwas seit "Ewigkeiten" international etabliertes wie die Telefonnummer auf neue Techniken wie VoIP zu portieren - und zwar nach einem ordentlichen Standard, damit es eben (wenn denn alle ENUM unterstützen, was eine Frage der Zeit sein wird) keine Insellösung ist.

Gruss

Joern
 
saluton schrieb:
Wie wichtig ist dann der Teil vor dem @ wirklich? Vor allem beim
AT 286 von Grandstream...

Das ist eine Sache, die ich auch noch nicht so recht verstanden habe. Wie ordne ich denn nun eigentlich unterschiedliche Adressen unterschiedlichen Endgeräten zu? Ich habe im Web (auch hier im Forum) verschiedene Stellen gefunden, wo über die Installation mehrerer VoIP-Clients diskutiert wird. Aussage ist dann jeweils, daß man verschiedene Port-Nummern wählen soll, daß aber nicht alle VoIP-Provider das unterstützen würden. Ich kann mir aber nicht so recht vorstellen, daß man unterschiedliche Adressen zu demselben Domainnamen wirklich nur über unterschiedliche Portnummern realisieren kann.

Dann wäre es ja Unsinn, überhaupt etwas vor das "@" zu schreiben. Außerdem unterscheidet man bei keinem anderen Internet-Protokoll unterschiedliche User durch verschiedene Port-Nummern. Beispielsweise bei E-Mails muß ich ja nicht die verschiedenen Empfänger, die diesselbe Domain benutzen, durch unterschiedliche Portnummern adressieren. Und bei HTTP brauche ich auch nicht für jede Webseite, die auf derselben IP-Adresse liegt, eine andere Portnummer. Sogar unterschiedliche Domains können auf derselben IP-Adresse liegen, und jeglicher HTTP-Abruf erfolgt weiterhin unter dem Standardport 80.

Für SIP ist laut der Liste der Well-Known-Ports auf http://www.iana.org/assignments/port-numbers der Port 5060 zugeordnet. Bräuchte ich generell verschiedene Portnummern, um unterschiedliche User zu erreichen, so müssten diese ja auch als Well-Known-Ports standardisiert sein. Außerdem unterscheiden sich ja beispielsweise sip:[email protected] und sip:[email protected] bereits im Namen vor dem "@", da wäre es doch widersinnig, wenn man extra noch unterschiedliche Portnummern als zweites Unterscheidungsmerkmal bräuchte.

Allerdings ist die Unterscheidung zwischen sip:[email protected] und sip:[email protected] ja sicherlich nicht bereits im Router zu machen, denn dort kann ich nur noch Port-Nummern differenzieren, nicht nach dem Inhalt der TCP/IP-Kommunikation, also der Applikationsschicht.

Fehler mit also vielleicht noch einen lokaler VoIP-Server (lokal innerhalb des kleinen LAN hinter dem DSL-Router), der die eingehenden Anrufe auf die Rechner im LAN verteilt?

Ist vielleicht genau das nicht erst bei mehreren Usern, sondern generell mein Problem? Reicht zum Entgegennehmen von Anrufen ohne VoIP-Provider das Programm X-Lite alleine nicht aus, sondern benötige ich noch irgendeine Serverkomponente für VoIP?

Allerdings müsste ja wenigstens das Heraustelephonieren mit X-Lite funktionieren. Ich weiß aber nicht, wie ich das testen kann. Gibt es einen Testanschluß, den ich ohne VoIP-Provider anrufen kann, um meinen Apparat zu testen? Irgendeinen Anschluß, der vielleicht einfach nur sagt, von welcher IP-Adresse und mit welchen Daten mein Anruf dort angekommen ist?

Das Problem mit der Buchstaben-zu-Ziffern-Umwandlung habe ich inzwischen gelöst. In der Windows-Registry gibt es zu X-Lite den Eintrag "settings:LettersToDigitMode" von Typ DWORD. Dieser Eintrag stand auf dem Wert 1. Nachdem ich ihn auf 0 gesetzt hatte, konnte ich wieder Buchstaben und "@" tippen. Allerdings weiß ich immer noch nicht, wie ich diesen Modus aktiviert habe. In dem PDF-Manual finde ich noch nicht einmal das Wort "Letters".

Ist denn meine Konfiguration des Routers korrekt? Ich habe, wie schon geschrieben, für eingehende Verbindungen die Ports 3478, 5004 und 5060 für TCP und UDP zu meiner lokalen IP-Adresse konfiguriert. Ausgehende Verbindungen gehen ohne ohnehin ohne Probleme durch den Router.

Daniel Rehbein
www.rehbein-dortmund.de
 
...Viele Adressen auf vielen Endgeräten, vergleich mit HTTP...
Deshalb hat es ja bei HTTP einen Webserver der sich um sowas kümmert und bei VoIP einen VoIP-Server (SER, Asterisk) oder einen Provider der einem das regelt. Dann landen alle SIP-Gespräche über Port 5060 am Server der das dann an die bei ihm angemeldeten Clients weitervermittelt.

Ist vielleicht genau das nicht erst bei mehreren Usern, sondern generell mein Problem? Reicht zum Entgegennehmen von Anrufen ohne VoIP-Provider das Programm X-Lite alleine nicht aus, sondern benötige ich noch irgendeine Serverkomponente für VoIP?

Noe. Laut RFC (schau mal rein ;) ) sollte jeder UserAgent auch gleichzeitig basis-Serverdienste können, d.h. Du solltest sehr wohl in der Lage sein, direkt von UA zu UA zu telefonieren. Kann natürlich sein, dass jetzt der gewählte UA etwas fummelig zu bedienen ist, aber derartige Probleme gehören dann in die entsprechende Rubrik.

Allerdings müsste ja wenigstens das Heraustelephonieren mit X-Lite funktionieren. Ich weiß aber nicht, wie ich das testen kann. Gibt es einen Testanschluß, den ich ohne VoIP-Provider anrufen kann, um meinen Apparat zu testen? Irgendeinen Anschluß, der vielleicht einfach nur sagt, von welcher IP-Adresse und mit welchen Daten mein Anruf dort angekommen ist?
Ruf die [email protected] an (Zeitansage) oder die [email protected] (Echotest)

Ist denn meine Konfiguration des Routers korrekt? Ich habe, wie schon geschrieben, für eingehende Verbindungen die Ports 3478, 5004 und 5060 für TCP und UDP zu meiner lokalen IP-Adresse konfiguriert. Ausgehende Verbindungen gehen ohne ohnehin ohne Probleme durch den Router.
Klingt mal nicht furchtbar verkehrt ;) ...wobei TCP eigentlich nicht benötigt ist, da VoIP UDP nutzt (ja, SIP kann auch TCP, aber...)
 
@ Daniel

- X-Lite schreibt nur noch Ziffern: Umschalten durch SPACE-Taste

- X-Lite ohne Provider: Im Hauptmenu v. X-Lite System Settings->SIP Proxy->[Default]
Enable: Yes
Display Name: IrGentWas
Links runterscrollen und "Direct Dial IP" auf "yes" setzen

- Testnummer: [email protected], [email protected]

Gruss
Andre
 
Hätte er diese Fragen im X-Lite Bereich gestellt, hätte er die Antwort vermutlich schneller bekommen ;)

jo
 
Die von Honk empfohlenen Einstellungen hatte ich schon so gesetzt. Aber trotzdem kommen Anrufe an 127.0.0.1 oder an localhost nicht bei mir an. Ich wähle z.B. abcxyz@localhost und erhalte die Meldung "408 Timeout". Ein Timeout läßt aber doch vermuten, daß der Serverprozeß fehlt, daß also trotz gestartetem X-Lite kein Prozeß auf die passenden Ports für ankommende Anrufe lauscht.

Ich habe mal mit dem Windows-Befehl "netstat -a -o" ausgeben lassen, auf welchen Ports gelauscht wird und welches die dazugehörigen Prozesse sind. Dabei stellte ich fest, daß X-Lite lediglich per UDP lauscht und nur auf die Port-Nummern 5060, 8719 und 8734. Müsste er nicht auf die Ports 3478, 5004 und 5060 hören?

Ich habe mal die Adressen [email protected] und [email protected] angewählt. Da höre ich jeweils ein Tuuten, dann bleibt die Leitung still. Eine Verbindung besteht aber offenbar, denn die Uhr in X-Lite läuft voran. Bei den Adressen [email protected] und [email protected] höre ich jeweils die Ansage "Diese Funktion ist z.zt. leider nicht verfügbar". Da es sich um eine deutschsprachige Ansage handelt, nehme ich an, daß diese nicht von X-Lite selber kommt, sondern ich tatsächlich heraustelephoniert habe. Vermutlich funktionieren also zumindest die abgehenden Verbindungen.

Ist X-Lite denn überhaupt das richtige Programm, um als Neuling die VoIP-Technik auszuprobieren? Der einzige Grund, warum ich X-Lite installiert habe, ist die Tatsache, daß ich außer den Softphone der VoIP-Provider kein anderes Freeware-Software gefunden habe. Insbesondere von der seltsamen Handhabung bin ich eher abgeschreckt. Ich habe den Eindruck, daß es hier hauptsächlich darum ging, ein normales Telephon irgendwie peppig darzustellen, als etwas Bedienbares mit dem Look&Feel eine gewohnten graphischen Oberfläche bereitzustellen. Insbesondere das Editieren der Konfigurationseinstellungen ist sehr gewöhnungsbedürftig. Zudem ist der Hersteller Xten ja auch nicht wirklich unabhängig von VoIP-Providern, wie man der Webseite entnehmen kann.

Bei anderen Internet-Diensten, z.B. Web oder E-Mail, habe ich mir aber nicht die Software einzelner Dienstanbieter installiert. Ich verwende keinen E-Mail-Client von Strato, nur weil meine Domain, mit der E-Mail abwickele, bei Strato gehostet wird. Ich habe auch keinen E-Mail-Client installiert, der versucht, die Optik eines Faxgerätes oder eines Fernschreibers nachzubilden, und womöglich sogar die Konfigurationseinstellungen in dieses Erscheinungsbild zwängt. Mir ist auch gar keine E-Mail-Software bekannt, die versucht, die Optik eines Faxgerätes oder eines Fernschreibers nachzubilden.

Bei Open-Source-Software bin ich guter Hoffnung, daß darin tatsächlich die allgemein standardisierten Protokolle implementiert sind und keine Besonderheiten einzelner Unternehmen, die kommerziellen Interessen folgen. Gerade bei VoIP scheint mir diese bedeutsam. Denn nur mit Verbindungen über VoIP-Provider zum alten Fernsprechnetz läßt sich Geld verdienen, ich bin aber daran interessiert, VoIP-Verbindungen ohne dazwischenhängenden Provider kennenzulernen.

Für die meisten anderen Dinge im Internet verwende ich die Softwareprodukte von der Mozilla-Entwicklergemeinschaft. Ich verwende den Browser Firefox und für E-Mail und das Usenet den Client Thunderbird. Toll fände ich es natürlich, wenn es von Mozilla auch ein VoIP-Client gäbe, also ein Software, was in der Konfiguration und Bedienung den anderen Mozilla-Produkten entspricht - Gibt es aber offenbar nicht.

Ich habe mich auch mal bei Opera umgesehen. Dort ist immerhin beim Browser nicht nur ein Mail- und Newsclient dabei, sondern es wird auch IRC unterstützt und es können RSS-Feeds gelesen werden. Aber einen SIP-Client sucht man auch bei Opera vergebens.

Gibt es überhaupt irgendwo eine Browser-Suite, wo neben Webbrowser und Mail-/Newsclient auch ein SIP-Client in einheitlichem Look&Feel und mit durchgängiger Konfiguration enthalten ist?

Ich hatte ja schon mal geäußert, daß ich vermute, daß mir ein SIP-Server fehlt. Im Bereich E-Mail gibt es ja diverse Freeware-Mailserver für den Einsatz mit lokalen Netz. Beliebte Produkte in deutscher Sprache sind z.B. der JanaServer oder der Hamster. Speziell für den Hamster gibt es unter http://hamster.volker-gringmuth.de/ eine sehr gut verständliche Anleitungen. So etwas habe ich für VoIP bisher noch nicht gefunden (weder eine einfacher Serversoftware noch ein verständliches Kochbuch). Gibt es vergleichbares für VoIP?

Daniel Rehbein
www.daniel-rehbein.de

------- Nächtliche Ergänzung: -------

Ich habe mir mal mit einem Netzwerksniffer angeschaut, welcher Netzwerkverkehr entsteht, wenn ich mit dem X-Lite herumprobiere. Bei einer Verbindung zu [email protected] sehe ich einen SIP-Invite-Request auf Port 5060. Wenn ich dagegen nach xxx@localhost telephonieren will, sehe ich, wie nach einem SRV-Record für localhost gesucht wird, danach passiert nichts weiter. Gebe ich als Adresse [email protected] ein, so sehe ich gar keinen Netzwerkverkehr.

Wähle ich dagegen meine Wunschadresse sip:[email protected], so sehe ich, daß ein Invite-Request rausgeht und sofort wieder hereinkommt. Das UDP-Datagramm geht von meiner lokaler IP-Adresse zu meiner öffentlichen IP-Adresse (meines Dialup-Zugangs) heraus und kommt mit vertauschtem Absender und Empfänger (also der öffentlichen IP-Adresse als Absender und der privaten IP-Adresse als Empfänger) wieder herein. Und die Port-Nummer ist in allen Fällen (Absender und Empfänger, Send- und Empfangsvorgang) 5060.

Kann es sein, daß das X-Lite damit Probleme hat? Daß es keine UDP-Datagramme auf Port 5060 entgegennehmen kann, während es gerade selbst auf Port 5060 welche sendet? Allerdings ist seltsam, daß X-Lite in seiner Oberfläche drei separate Leitungstasten anzeigt. Da müsste es doch eigentlich vorgesehen sein, daß ein anderer Anruf signalisiert werde, während ich gerade eine Verbindung aufbaue oder spreche? Gibt es andere Softphones, mit denen eine Verbindung nach Localhost funktioniert?

Daniel Rehbein
www.daniel-rehbein.de
 
Daniel Rehbein schrieb:
Ich hatte ja schon mal geäußert, daß ich vermute, daß mir ein SIP-Server fehlt. Im Bereich E-Mail gibt es ja diverse Freeware-Mailserver für den Einsatz mit lokalen Netz. Beliebte Produkte in deutscher Sprache sind z.B. der JanaServer oder der Hamster. Speziell für den Hamster gibt es unter http://hamster.volker-gringmuth.de/ eine sehr gut verständliche Anleitungen. So etwas habe ich für VoIP bisher noch nicht gefunden (weder eine einfacher Serversoftware noch ein verständliches Kochbuch). Gibt es vergleichbares für VoIP?

www.asterisk.org, gibts auch für Windows

Gruss

Joern
 
Daniel Rehbein schrieb:
Die von Honk empfohlenen Einstellungen hatte ich schon so gesetzt. Aber trotzdem kommen Anrufe an 127.0.0.1 oder an localhost nicht bei mir an.
Du startest X-Lite und willst das eben gestartete X-Lite wiederum anrufen? ...Nimm mal Dein Handy und versuch Dich damit selber anzurufen....

PC A: X-Lite/Kphone/... starten, PC B X-Lite/Kphone starten -> user@pcA ruft user@pcB an.

lediglich per UDP lauscht und nur auf die Port-Nummern 5060, 8719 und 8734. Müsste er nicht auf die Ports 3478, 5004 und 5060 hören?
Pflicht ist nur 5060 UDP für die SIP-Signalisierung. Die RTP-Ports für die Audioübertragung werden dynamisch ausgehandelt.

Ist X-Lite denn überhaupt das richtige Programm, um als Neuling die VoIP-Technik auszuprobieren?
...normalerweise schon...

GUI-Philosophiereien
Geschmackssache.

Sorgen um das Protokoll
Wenn SIP draufsteht sollte auch SIP drin sein. Das ist ein RFC. Ob ich jetzt ein Telebim von Cisco hab oder Kphone installier oder X-Lite: *pfffft* Die grundlegenden Merkmale sollten immer da sein.

Mozilla/Opera/Browserallgemeines-VoIP-Plugin
...Mozilla ist OpenSource... und OpenSource SIP-clients/libs gibt es auch schon... ;)


SER: www.iptel.org/ser oder Asterisk: www.asterisk.org
Warnung: Doku musst Du für beides aber selber schreiben ;)
 
Holg schrieb:
VOIP ist glaube ich im Aufwind, weil Leute, wie alle hier im Forum (und ich ganz besonders :wink: ) neben dem technologischen Fortschritt ganz einfach, die Schnauze voll haben (es sei mir verziehen) von großen u.a. rosaroten Konzernen, die einem die Preis-Daumenschrauben anlegen und über Grundgebührpreise alles und jeden über den Tisch ziehen.

Obwohl dieser Beitrag schon ein wenig zurückliegt, möchte ich doch noch dazu Stellung nehmen. Denn ich glaube nicht, daß die rosarote Telekom derzeit wirklich die Preis-Daumenschrauben anlegt.

Statt dessen habe ich den Eindruck, daß es die Mobilfunkkonzerne sind, die über ihre Kunden Anrufer abzocken. So sind mittlerweile selbst im Prepaid-Bereich die Preise für Anrufe vom Handy in den Festnetz recht günstig. Bei E-Plus Weekend kostet das Gespräch ins Festnetz am Wochenende 5 Cent pro Minute, bei O2 7 Cent und bei passenden Prepaid-Tarifen von D1 und D2 immerhin 9 Cent pro Minute. Ich kenne eine Reihe von Leuten, die aufgrund dieser Tarife ihren Festnetzanschluß abgemeldet haben und nur noch ein Handy mit Prepaid-Karte nutzen. Die Zeche dafür zahlen diejenigen, die dort anrufen. Denn für ein Gespräch aus dem Festnetz zu einem Mobiltelephon kann man schon froh sein, wenn man einen Call-by-Call-Anbieter findet, der unter 20 Cent pro Minute berechnet.


Das Problem ist, daß im klassischen Telephonnetz stets der Anrufer das gesamte Gespräch zahlt. Wer sich ein Handy zulegt und dafür seinen Festnetzanschluß abmeldet, bürdet die Kosten anderen Personen auf. Die Mobilfunkkonzerne freuts, können sich doch die Anrufer kaum gegen die Kosten wehren. Aus ähnlichem Grund rennen ja auch Schaaren von Vertretern durch Land und erzählen den Unternehmen, daß es besonders kundenfreundlich wäre, eine Servicehotline nicht mehr unter einer ortsgebundenen Rufnummer, sondern unter 0180 oder 0700 zu haben. Die Unternehmen müssen ja die höheren Gesprächskosten nicht zahlen.

Vor etlichen Jahren habe ich mal gedacht, daß es cool wäre, für die mobile Kommunikation den Textnachrichtendienst SMS zu nutzen. Ich habe mir dafür extra einen Anschluß zum Tarif ProTel-D1-DataOnly zugelegt. Die einzelne SM kostete 15 Pfennig, bei über 100 SM pro Monat hätte ich sogar ab der 101. Nachricht nur 5 Pfennig pro SM bezahlt (ich habe allerdings nie soviel verschickt). Der Dienst SMS war damals noch recht unbekannt, bei D1 hieß er damals noch "D1AlphaService", D2 hatte auch einen Spezialbegriff dafür. Der Preis von 15 Pfennig pro Nachricht war damals durchaus üblich. Nachdem die Konzerne plötzlich merkten, daß SMS genutzt wird, stiegen die Preise rasant an. Als erstes verschwand der Mengenrabatt, mit der Euro-Einführung wurde der Preis auf 19 cent pro SM geändert. Von 15 Pfennig auf 19 Cent, während ansonsten die Telekommunikationspreise ja eher fallen! Gerade dieser Fall zeigt, daß man kein Kommunikationsmedium unterstützen sollte, das auf den Angeboten weniger zentraler Provider basiert.

Die eigenen Kunden zocken die Mobilfunkbetreiber über Sonderdienste und modifizierte Geräte ab. Speziell Vodaphone tut sich damit hervor, die Firmware von Handys so zu modifizieren, daß ein falscher Tastendruck eine teure Verbindung zu Vodaphone-Mehrwertdiensten auslösen kann. Teilweise kann man mit einer ungewollten Verbindung teure Abonnementdienste aktivieren, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Die Zielgruppe der Jugendlichen ist zudem in juristischen Dingen auch nicht so erfahren, daß sie sich erfolgreich dagegen wehren könnte. Gerade diese Beispiele zeigen, daß man sich möglichst nicht auf das von einem Provider bereitgestellte Endgerät (was auch eine Software sein kann, z.B. im Falle VoIP ein SoftPhone) verlassen sollte. Man fährt auf Dauer besser, wenn man sich über die technischen Standards des gewünschten Dienstes informiert und sich anbieterneutral ein Endgerät besorgt.

In keinem dieser Fälle sehe ich, daß es der rosarote Riese, also die Telekom wäre, die hier ihre Kunden abzocken würde. Statt dessen ist es ein providerübergreifend festzustellendes Phänomen, das nicht durch einen reinen Anbieterwechsel (von Telekom, Arcor etc. zu Sipgate, Nikotel, etc.), sondern erst durch einen vollständigen Wechsel in die reine Internet-Kommunikation erledigt. Nur in dem Zustand, daß ich einen reinen TCP/IP-Zugang habe und selbst dafür verantwortlich bin, welche Protokolle ich darüber abwickele, bin ich frei von den Machenschaften einzelner Dienstanbieter.

Würde sämtliche Fernmeldekommunikation über das Internet ablaufen, wäre das für den Endkunden ideal. Man muß sich nicht mehr Gedanken machen, in welchem Netz und bei welchem Anbieter der Kommunikationspartner sitzt. Wer seine E-Mails gerne mobil auf dem Handy empfängt, kann seine Kosten nicht dem Absender aufbürden, er muß selbst für seine Anbindung sorgen. Kein Anbieter kann kommen und plötzlich für den Versand von E-Mails oder für HTTP-Requests die Hand aufhalten. Einen TCP/IP-Zugang kann ich ohne Probleme der ganzen Familie zur Verfügung stellen, da können keine zusätzlichen Kosten entstehen. Bei der klassischen Telephonie muß man, speziell dann, wenn man pubertierende Teenager im Haushalt hat, ständig überlegen, welche Vorwahlen nun gesperrt werden müssen oder nicht. Plötzlich gibt es sogar teure Sexnummern ganz ohne Null am Anfang (118...), plözlich sind die teuren 0190er-Nummern gar nicht mehr in der Gasse 01, sondern haben mit 0900 eine ganz andere Nummer. Plötzlich kommen Unternehmen auf die Idee, R-Gespräche anzubieten, gegen die ich mich als Anschlußinhaber gar nicht wehren kann.

Vor einiger Zeit hatte ich mal auf meinen ISDN-Anschluß einen Anruf von der Nummer 012345678910 (ohne Hinterlassen einer Nachricht). Hätte ich da wegen der Neugier, wem denn diese seltsame Nummer gehört, einfach zurückgerufen, wäre ich gleich 20 Euro losgeworden, siehe http://www.lucy.tv/ Würden wir gar nicht mehr über das klassische Telephonnetz telephonieren, sondern nur noch über TCP/IP, gäbe es solche Abzocke nicht mehr.

Daniel Rehbein
www.daniel-rehbein.de
 
Daniel Rehbein schrieb:
Vor einiger Zeit hatte ich mal auf meinen ISDN-Anschluß einen Anruf von der Nummer 012345678910 (ohne Hinterlassen einer Nachricht). Hätte ich da wegen der Neugier, wem denn diese seltsame Nummer gehört, einfach zurückgerufen, wäre ich gleich 20 Euro losgeworden, siehe http://www.lucy.tv/ Würden wir gar nicht mehr über das klassische Telephonnetz telephonieren, sondern nur noch über TCP/IP, gäbe es solche Abzocke nicht mehr.

das ist Unsinn, denn bei 118*, 0190, 0900 und 01234 zahlst Du für eine telefonisch in Anspruch genommene Dienstleistung und nicht für das Gespräch selbst; und wenn sich das Telefon-Netz auf Dauer ändern würde, ändert das nichts daran, dass Bedarf an solchen a) einfach abzurechnenden (ohne Eingabe von Kreditkartennummer usw) und b) besonders tarifierten Gesprächen besteht.

Also wird es auf Dauer auch bei VoIP möglich sein, 0190-Nummern anzurufen (oder auch z.B. Auslandsgespräche in ein Nicht-IP-Netz, bei denen der Carrier eine Leistung erbringt (Einspeisen ins Telefonnetz) und gleichzeitig noch an die andere TelCo einen Betrag abdrücken muss, d.h. garantiert nicht - nur weil Du per IP "reinkommst" - das Gespräch kostenlos sein wird.

Oder, um ein "seriöses" Beispiel zu nehmen: Sollen 11880&Co ihre Dienstleistung dann in Zukunft kostenlos erbringen, nur weil Du über IP anrufst?

Gruss

Joern
 
jodost schrieb:
Daniel Rehbein schrieb:
Vor einiger Zeit hatte ich mal auf meinen ISDN-Anschluß einen Anruf von der Nummer 012345678910 (ohne Hinterlassen einer Nachricht). Hätte ich da wegen der Neugier, wem denn diese seltsame Nummer gehört, einfach zurückgerufen, wäre ich gleich 20 Euro losgeworden, siehe http://www.lucy.tv/ Würden wir gar nicht mehr über das klassische Telephonnetz telephonieren, sondern nur noch über TCP/IP, gäbe es solche Abzocke nicht mehr.

das ist Unsinn, denn bei 118*, 0190, 0900 und 01234 zahlst Du für eine telefonisch in Anspruch genommene Dienstleistung und nicht für das Gespräch selbst; und wenn sich das Telefon-Netz auf Dauer ändern würde, ändert das nichts daran, dass Bedarf an solchen a) einfach abzurechnenden (ohne Eingabe von Kreditkartennummer usw) und b) besonders tarifierten Gesprächen besteht.

Also wird es auf Dauer auch bei VoIP möglich sein, 0190-Nummern anzurufen (oder auch z.B. Auslandsgespräche in ein Nicht-IP-Netz, bei denen der Carrier eine Leistung erbringt (Einspeisen ins Telefonnetz) und gleichzeitig noch an die andere TelCo einen Betrag abdrücken muss, d.h. garantiert nicht - nur weil Du per IP "reinkommst" - das Gespräch kostenlos sein wird.

Oder, um ein "seriöses" Beispiel zu nehmen: Sollen 11880&Co ihre Dienstleistung dann in Zukunft kostenlos erbringen, nur weil Du über IP anrufst?

Das sehe ich genau so. Auch wir haben ja vor einiger Zeit die ersten VoIP-Mehrwertnummern entwickelt und eingeführt. Diese werden stets dazu benutzt, Dienstleistungen, meist in Form von Beratungsgesprächen oder Service-Hotlines (oft PC-Hilfen) abzurechnen.

Das ist grundsätzlich eine gute Sache und wird früher oder später sicherlich auch von anderen VoIP-Providern eingeführt.

So ist der Lauf der Zeit.
 
PURtel.com schrieb:
jodost schrieb:
Daniel Rehbein schrieb:
Vor einiger Zeit hatte ich mal auf meinen ISDN-Anschluß einen Anruf von der Nummer 012345678910 (ohne Hinterlassen einer Nachricht). Hätte ich da wegen der Neugier, wem denn diese seltsame Nummer gehört, einfach zurückgerufen, wäre ich gleich 20 Euro losgeworden, siehe http://www.lucy.tv/ Würden wir gar nicht mehr über das klassische Telephonnetz telephonieren, sondern nur noch über TCP/IP, gäbe es solche Abzocke nicht mehr.

das ist Unsinn, denn bei 118*, 0190, 0900 und 01234 zahlst Du für eine telefonisch in Anspruch genommene Dienstleistung und nicht für das Gespräch selbst; und wenn sich das Telefon-Netz auf Dauer ändern würde, ändert das nichts daran, dass Bedarf an solchen a) einfach abzurechnenden (ohne Eingabe von Kreditkartennummer usw) und b) besonders tarifierten Gesprächen besteht.

Oder, um ein "seriöses" Beispiel zu nehmen: Sollen 11880&Co ihre Dienstleistung dann in Zukunft kostenlos erbringen, nur weil Du über IP anrufst?

Das sehe ich genau so. Auch wir haben ja vor einiger Zeit die ersten VoIP-Mehrwertnummern entwickelt und eingeführt. Diese werden stets dazu benutzt, Dienstleistungen, meist in Form von Beratungsgesprächen oder Service-Hotlines (oft PC-Hilfen) abzurechnen.

Genau das bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen, was passiert, wenn man sich bei VoIP an Provider bindet, statt es direkt abzuwickeln: Plötzlich können Anrufe zu bestimmten Adressen separat tarifiert werden.

Bisher herrscht im Internet das Prinzip, daß alle Verbindungen gleich teuer sind. Abgerechnet wird nur der Zugang (nach Zeit, nach Volumen oder Flat). Es ist egal, welche Protokolle ich nutze, zu welchen Adressen ich Verbindungen aufbaue und was der Inhalt meiner Kommunikation ist. Wenn ich auf einer Webseite einen Link anklicke, muß ich nicht erst darüber nachdenken, ob die HTTP-Adresse womöglich eine Mehrwertadresse ist, die besonders tarifiert wird. Wenn ich jemandem eine E-Mail schreibe, kann es mir nicht passieren, daß die Empfängerdomain zu einem Adreßbereich gehört, der einen besonderen Entgeltposten auf meiner nächsten Internet-Rechnung bewirkt.

Wer im Internet von mir Geld haben will, der soll das gesondert abrechnen!

Die Tatsache, daß im Telephonnetz einfach durch Anwahl einer bestimmten Nummer plötzlich Geld in fremde Kassen fließt, sehe ich ganz und gar nicht als Vorteil. Es hat dazu geführt, daß unter 118 nicht nur Auskunftsdienste zu finden sind, sondern auch Vermittlungsdienste zu Sexangeboten. Von den "innovativen Diensten", für die die RegTP die Gasse 012 vorgesehen hat, kenne ich nur den beschriebenen Dienst "lucy", der wie alle unseriösen Angebote wahllos ISDN-Anschlüsse anruft, um dort die "Mehrwertnummer" als Rückrufnummer zu hinterlassen.

Während man bei Sprachverbindungen immerhin noch teure Mehrwertnummern durch Sperren von Vorwahlen blocken kann (was aufgrund der diversen Nummern immer komplizierter wird), ist das bei Premium-SMS in den Mobilfunknetzen nicht möglich. Der Versand einer SM an eine fünfstellige Nummer kann den ganz normalen Tarif kosten, es kann aber auch sein, daß man damit ein Abonemment abschließt, so man nur kompliziert wieder kündigen kann. Der Nummer sieht man das vorher nicht an!

Aus diesen Gründen will ich mich keiner neuen Technik zuwenden, die genau solche Mechanismen wieder ermöglicht. Ich will kein Kommunikationsmedium unterstützen, wo alleine durch den Aufbau einer Verbindung zu einer bestimmten Nummer bzw. Adresse ein zusätzlicher Rechnungsposten auf der nächsten Abrechnung erscheint. Wer für eine bestimmte Dienstleistung Geld will, der soll dafür einen separaten Vertrag abschließen!

Daniel Rehbein
www.mein-dortmund.de
 
ne, Daniel, - so schlimm ist das nicht. Hast Du schon einmal eine PURtel-Mehrwertnummer eingerichtet oder angerufen? Probiers mal aus, ist ganz easy und schafft Vertrauen.

- Tarifansage
- Aufforderung zur Eingabe von 1 und 9
- Dann erst wird durchgeleitet

Im PSTN gibt es nicht annähernd solch faire Methoden sowohl für den Verbraucher, als auch für den Anbieter.

SOWAS sollte sich die RegTP mal zum Beispiel nehmen!
 
rajo schrieb:
Du startest X-Lite und willst das eben gestartete X-Lite wiederum anrufen? ...Nimm mal Dein Handy und versuch Dich damit selber anzurufen....

Ja, ich will localhost anrufen. Das mache ich doch bei allen anderen Internet-Protokollen genauso. Wenn ich z.B. einen Webserver einrichte, dann starte ich den Browser und gebe http://127.0.0.1/ ein, um zu schauen, ob der läuft. Und entsprechend teste ich natürlich auch VoIP, indem ich einen Anruf nach 127.0.0.1 probiere. Das Telephon müsste dann doch zumindest einen eingehenden Anruf melden.

Wie soll ich mich von einem Handy aus anrufen? Ich probiere ja VoIP ohne Provider, also auch ohne Rufnummer. Demnach kann ich ja auch nicht von einem Handy meinen VoIP-Account anrufen.

Mehrere Rechner, mit denen ich VoIP testen könnte, stehen mir leider nicht zu Verfügung. Neben dem Rechner, an dem ich sitze, gibt es in meinem LAN noch einen weiteren Windows-Rechner, der steht in einem anderen Raum und um dessen Benutzung streiten sich meine Frau und die Kinder. Im Allgemeinen steht mir dieser Rechner daher nicht zu Verfügung.

Und dann gibt es noch einen alten 486er. Der steht ohne Monitor und Tastatur unter dem Tisch und beherbergt eine Installation von Suse Linux 6.3 (Kernel 2.2.13). Den Rechner habe ich nur, weil Linux mit Vboxgetty einen programmierbaren Anrufbeantworter mitbringt, für den man unter Windows vierstellige Eurobeträge hinblättern müsste. Wenn ich da dran was machen will, dann nutze ich PuTTY, um mich dort einzuloggen und arbeite an der Konsole. Ich habe mich ein wenig mit TCL/TK beschäftigt und für Vboxgetty ein Skript programmiert, das den Anrufer mit einer umgangssprachlich formulierten Zeitansage im 5-Minuten-Raster begrüßt (z.B. um 23:26 sagt der "Guten Abend, es ist, fünf, vor, halb, zwölf"), ihm seine eigene Rufnummer nennt und dazusagt, daß ein Rückrufwunsch gespeichert wurde. Außerdem laufen auf dem Rechner meine in Java programmierten Spamtrap-Anwendungen, die als HTTP- und SMTP-Server fungieren.

Ich habe aber von Linux keine Ahnung. Ich kenne die paar Befehle, um mich durch die Verzeichnisse zu navigieren und ich kann mit dem Editor Emacs umgehen, weil ich den auch unter Windows benutze. Das ist alles. Insofern glaube ich nicht, daß ich es in akzeptabler Zeit hinbekomme, dort eine Soundkarte einzurichten, ein Softphone zu installieren und dann aus der mit PuTTY durchgeführten Konsolensitzung Anrufe zu tätigen oder entgegenzunehmen. Ich an den diversen Paketabhängigkeiten gescheitert, als ich vor einiger Zeit mal ein aktuelles Java-Runtime-Environment dort installieren wollte. Das Suse Linux 6.3 beinhaltet Java 1.2.2, ein aktuelles Suse Linux kann ich nicht installieren, weil Suse keine 486er mehr unterstützt.

Wenn ein Anruf nach Localhost bei VoIP generell nicht geht, bliebe zum Testen im lokalen Netz ja nur der Kauf eines TAE-Adapters. Der schlägt aber mit Minimum 95,- Euro zu Buche :-(

rajo schrieb:
GUI-Philosophiereien
Geschmackssache.

Aua! Meine Tippfehler sind ja furchbar. Ich meinte "GUI-Philosophien".

rajo schrieb:
SER: www.iptel.org/ser oder Asterisk: www.asterisk.org
Warnung: Doku musst Du für beides aber selber schreiben ;)

Brauche ich denn wirklich so etwas ausgewachsenes? Ich meine, ich will doch bloß Anrufe entgegennehmen und ggf. zu verschiedenen Endgeräten durchstellen.

Bei HTTP habe ich so etwas schon mal in einem kleinen Java-Programm implementiert. Wenn ich z.B. auf 192.168.0.1 einen Webserver für die Domain eins.example.com laufen habe und nun möchte ich auf 192.168.0.2 einen Webserver für die Domain zwei.example.com laufen lassen, habe aber nach außen nur eine einzige IP-Adresse, so muß ich intern eine Art serverseitigen Proxy implementieren. Dies heißt, ich lasse den Webserver auf 192.168.0.1 auf einem anderen Port, z.B. 81, laufen. Auf Port 80 lasse ich dann ein selbstgeschriebenen Programm laufen, das die HTTP-Requests auf Port 80 entgegennimmt und abhängig von dem im Request genannten Hostnamen dann den Request entweder nach Port 81 auf Localhost oder nach Port 80 auf 192.168.0.2 weiterschickt, um dann die von dort kommende Antwort seinerseits als Antwort nach draußen zu geben.

Viel mehr brauche ich doch eigentlich für VoIP auch nicht, oder? Andererseits wäre es vielleicht ganz interessant, einen ausgewachsenen Server auf meiner Linux-Kiste zu installieren, um dort auch ISDN-Anrufe entgegenzunehmen und über VoIP weiterzuleiten. Immerhin beinhaltet die Maschine eine Fritz!Card. Aber es ist für einen Neuling natürlich schwer, wenn es kein verständliches Kochbuch gibt :-(

Daniel Rehbein
www.mein-westfalen.de
 
Mit Interesse habe ich dieses Thema verfolgt. Daniel Rehbein, du hast zu 100% Recht. Jede deiner als Fragen formulierten Denkanstöße trifft ins Schwarze. Die Antworten an dich sind zwar technisch meist absolut fundiert aber tendenziell und vorbei an deinem Anliegen.
Natürlich gibt es aus Nutzersicht keinerlei Notwendigkeit für VoIP-Provider. Probleme wie die Namensauflösung und die dynamische IP der meisten Nutzer lassen sich seit längerer Zeit (vor der Existenz von VoIP-Providern) kostenlos und einfach lösen. Hier wird ganz klar die technische Unbedarftheit der meisten Nutzer zur Schaffung neuer Abhängigkeiten mißbraucht. Es wird im Grunde versucht, ein an sich dezentrales Internet wieder zu zentralisieren und der kommerziellen Kontrolle einiger weniger Firmen (mit der Zeit immer weniger, wir kennen das ja) zu unterwerfen. Die Regulierungsbehörde wird hier durch die Zementierung des Rufnummernquatsches (klar sind die Leute dran gewöhnt und trotzdem ist es Quatsch) zum Steigbügelhalter (und ich glaube nicht an Zufälle).
Es gibt in Warheit nur eine Leistung, die von den VoIP-Providern erbracht wird (und die lassen sie sich ja auch bezahlen), die der Gateways in das konventionelle Telefonnetz. Mit steigender Breitbanderschließung der Haushalte gibt es auch dafür aber bald keine technische Notwendigkeit mehr. Das gleiche gilt für den Mobilbereich. Hier gehört die Zukunft WLAN u. WIMAX, das mußten selbst die UMTS-Lizenzen-zu-teuer-kaufenden Monopolisten, wie die Telekom, schon eingestehen. Kurz, bald werden wesentlich mehr Leute über IPs als über konventionelle Telefonnetze erreichbar sein (und das weltweit). Kasse machen geht also in Zukunft nur noch über den Traffic (Volumen), oder ein künstliches Konstrukt, wie die VoIP-Provider und sei es technisch auch noch so absurd.
Übrigens, meine IP-telefonierenden Freunde erreichen mich unter einer ganz gewöhnlichen URL und dafür muß ich trotz dynamischer IP nicht einmal DynDNS-Dienste in Anspruch nehmen und auch keine fette Zusatzsoftware und erst recht keinen VoIP-Provider. Mein mit Linux gefütterter Router (Linksys) versorgt nach IP-Wechsel einen Freewebserver mit meiner IP der dann seinerseits diese freundlicherweis an telefonierwütige Zeitgenossen ausreicht.
Das Thema Mehrwertdienste gehört hier eigentlich nicht rein, ist aber durch seine technische Vorgehensweise von echtem VoIP (also ohne unnötige Provider) existenziell bedroht.
[color=green schrieb:
PURtel.com VoIP-Provider[/color]]
ne, Daniel, - so schlimm ist das nicht.
Doch Herr Purtel, es ist leider noch sehr viel schlimmer.
Mit ungewollten (also kriminellen) Mehrwertdiensten werden gigantische Umsätze eingefahren (auch für Staatsunternehmen). Diese würden dann entfallen. Die Gewollten könnten ihre Leistungen nach wie vor anbieten, müssten dies jedoch über ein Zahlungssystem tun, welches eine Nutzerzustimmung tatsächlich voraussetzt. Ich bin mir aber sicher, daß so gut wie alle Nutzer von Kommunikationsdiensten eine solche Entwicklung begrüßen würden.

[edit]P.S.
Andererseits wäre es vielleicht ganz interessant, einen ausgewachsenen Server auf meiner Linux-Kiste zu installieren, um dort auch ISDN-Anrufe entgegenzunehmen und über VoIP weiterzuleiten. Immerhin beinhaltet die Maschine eine Fritz!Card. Aber es ist für einen Neuling natürlich schwer, wenn es kein verständliches Kochbuch gibt
Das schreit ja förmlich nach einem Eisfairserver. :wink: [/edit]
 
Fassen wir also zusammen:

- VoIP geht natürlich direkt von A nach B, sofern A und B wissen wo sie sich finden können
- Will ich ins "alte" Festnetz muss ich das entweder selber mit ner ISDN-Karte o.ä. machen oder ich wende mich an $PROVIDER.

Wobei die Provider auch Zusatzdienste anbieten (Voicemail, Fax etc.) die sie sich dann auch bezahlen lassen und dem Anweder (hoffentlich ;) ) Support bieten wenn was nicht tut.

Brauchen tut man es natürlich nicht zwingend -- aber es kann hilfreich sein.

franzl schrieb:
Hier wird ganz klar die technische Unbedarftheit der meisten Nutzer zur Schaffung neuer Abhängigkeiten mißbraucht. Es wird im Grunde versucht, ein an sich dezentrales Internet wieder zu zentralisieren und der kommerziellen Kontrolle einiger weniger Firmen (mit der Zeit immer weniger, wir kennen das ja) zu unterwerfen.

:gruebel: Und was ist mit den ganzen Webhostern etc? Sind die auch böse? Ich meine: ich hab hier schon nen alten P1 als Router rumstehen, Webserver gibt es auch frei verfügbar, ich hab ne DSL-Flat und ich kann meinen eigenen Webserver betreiben. Kann auch jeder machen der will. Und trotzdem gehen die meisten Leute zu irgendwelchen Webhostern.

Es gibt in Warheit nur eine Leistung, die von den VoIP-Providern erbracht wird (und die lassen sie sich ja auch bezahlen), die der Gateways in das konventionelle Telefonnetz. Mit steigender Breitbanderschließung der Haushalte gibt es auch dafür aber bald keine technische Notwendigkeit mehr.
hmm... was voraussetzt, dass auch wirklich jeder auf VoIP umsteigt. Aber was mache ich, wenn ich jemandem auf dem Handy anrufen will :gruebel:

Das gleiche gilt für den Mobilbereich. Hier gehört die Zukunft WLAN u. WIMAX, das mußten selbst die UMTS-Lizenzen-zu-teuer-kaufenden Monopolisten, wie die Telekom, schon eingestehen.
...über UMTS kann man trefflich diskutieren -- aber was die "Zukunft" im IT-Bereich anbetrifft, da würde ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen... es gab schon mehr als einmal überraschende Wendungen.

Übrigens, meine IP-telefonierenden Freunde erreichen mich unter einer ganz gewöhnlichen URL und dafür muß ich trotz dynamischer IP nicht einmal DynDNS-Dienste in Anspruch nehmen und auch keine fette Zusatzsoftware und erst recht keinen VoIP-Provider. Mein mit Linux gefütterter Router (Linksys) versorgt nach IP-Wechsel einen Freewebserver mit meiner IP der dann seinerseits diese freundlicherweis an telefonierwütige Zeitgenossen ausreicht.
Klar -- geht auch. Macht nur das anlegen von Kurzwahlen ein wenig kompliziert. Da würd' ich persönlich dann doch ne DynDNS-basierte Lösung vorziehen.

Daniel Rehbein schrieb:
Ja, ich will localhost anrufen. Das mache ich doch bei allen anderen Internet-Protokollen genauso. Wenn ich z.B. einen Webserver einrichte, dann starte ich den Browser und gebe http://127.0.0.1/ ein, um zu schauen, ob der läuft. Und entsprechend teste ich natürlich auch VoIP, indem ich einen Anruf nach 127.0.0.1 probiere. Das Telephon müsste dann doch zumindest einen eingehenden Anruf melden.
Ausnahmen bestätigen die Regel ;)

Wie soll ich mich von einem Handy aus anrufen? Ich probiere ja VoIP ohne Provider, also auch ohne Rufnummer. Demnach kann ich ja auch nicht von einem Handy meinen VoIP-Account anrufen.
...der Vergleich war eher so gedacht, dass Du Dein Handy nehmen sollst und dann Deine eigene Handynummer versuchst vom Handy aus anzurufen. (Kannst Du natürlich auch mit Deiner Festnetznummer machen)


Mehrere Rechner, mit denen ich VoIP testen könnte, stehen mir leider nicht zu Verfügung. Neben dem Rechner, an dem ich sitze, gibt es in meinem LAN noch einen weiteren Windows-Rechner, der steht in einem anderen Raum und um dessen Benutzung streiten sich meine Frau und die Kinder. Im Allgemeinen steht mir dieser Rechner daher nicht zu Verfügung.
...ich glaube, wenn Du die mal ganz lieb fragst... ;)
 
@rajo
rajo schrieb:
ich hab ne DSL-Flat und ich kann meinen eigenen Webserver betreiben. Kann auch jeder machen der will. Und trotzdem gehen die meisten Leute zu irgendwelchen Webhostern.
Warum wird dann der Upload so restriktiv gehandhabt. Technisch gibt es für diese Asymmetrie keinen Grund :wink: . Im übrigen muß ein echter Hoster einen riesen Aufwand betreiben, vieleicht kannst du dir ja mal so einen Serverraum anschauen und die Bandbreite mit der die Sache angeknüppert ist.
rajo schrieb:
hmm... was voraussetzt, dass auch wirklich jeder auf VoIP umsteigt. Aber was mache ich, wenn ich jemandem auf dem Handy anrufen will
Ich dachte, ich hätte das erwähnt, mittels WLAN und WIMAX. In den neueren Smartphones wird soetwas nicht umsonst generell eingebaut. Es gibt sogar bereits einen Standard für Roaming zwischen GSM und WLAN. Ich glaube nicht, daß das Zufall ist :D .
rajo schrieb:
...über UMTS kann man trefflich diskutieren -- aber was die "Zukunft" im IT-Bereich anbetrifft, da würde ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen... es gab schon mehr als einmal überraschende Wendungen.
Genau auf Grund solch überraschender Entwicklungen investieren die großen Player jetzt doch hastig statt in UMTS in WLAN und WIMAX.
rajo schrieb:
Klar -- geht auch. Macht nur das anlegen von Kurzwahlen ein wenig kompliziert. Da würd' ich persönlich dann doch ne DynDNS-basierte Lösung vorziehen.
Wieso? Ich hab doch euer Forum hier auch mit einem Klick erreicht :?: Vieleicht habe ich mich auch unklar ausgedrückt, IP ausreichen meint Umleiten. Obwohl DynDNS natürlich auch eine akzeptable Lösung darstellt.
Ich glaube, wir sollten aufhören so kompliziert zu denken. Genau das treibt die Nutzer in die Arme von "Dienstleistern".
 
Das generelle Problem ist glaube ich die öffentliche Darstellung von VoIP. Daß VoIP auch ohne Provider funktionieren soll, wird so gut wie nirgends dargestellt. Es wird immer davon ausgegangen, daß man bei einem Provider eine Rufnummer bestellt. In einem Parallelthread wird über ein VoIP-Teilnehmerverzeichnis diskutiert. Auch dort werden keine sip-Adressen, sondern Rufnummern aufgelistet. VoIP erscheint immer nur als ein durch TCP/IP realisierter Anschluß an das klassische Telephonnetz, nicht als eigenständiger Kommunikationsdienst im Internet. Die VoIP-Anbieter geben also den technischen Standard nur so weit wieder, wie das zu deren Marketingstrategien paßt.

Eine ähnliche Tendenz ist bereits seit längerem bei Webhostern zu beobachten. Diese schaffen teilweise eigene Begrifflichkeiten, die mit den technischen Stanards des Internet nur bedingt übereinpassen. Aufgrund von Diskussion in anderen Foren oder im Usenet habe ich die Erfahrung gemacht, daß viele Neueinsteiger, die direkt mit einem Webhoster loslegen, nicht mehr unterscheiden können zwischen einer Domain und einer URL. Es wird behauptet, Domainnamen fingen mit "www" an, oder es kommen Formulierungen wie "Der Inhalt der Domain", womit die Webseite unter der Subdomain "www" gemeint ist. Als Schlußfolgerung nehmen Leute z.B. an, eine Domain sei ungenutzt, wenn sie keine Webseite darunter abrufen können.

Wenn man neu an eine Technik herangeht, sollte man erst anbieterneutral das technische Basiswissen erwerben. Erst damit kann man die marketingorientierte Sprechweise der Anbieter (in diesem Beispiel die Webhoster) in die neutralen Begriffe übersetzen und richtig einordnen. Und erst, wenn man die Technik verstanden hat und weiß, wie die Dienstleister arbeiten, kann man sich daran begeben, über Übergänge in andere Netze nachzudenken (z.B. auf seiner E-Mail-Adresse auch Faxe empfangen, über die Webseite Cityruf-Nachrichten absenden, etc).

Bei VoIP habe ich den Eindruck, man soll den zweiten Schritt vor dem ersten tun. Bevor man die Technik überhaupt versteht und weiß, wie sie arbeitet, soll man bereits einen Anbieter beauftragen und einen Übergang in ein anderes Netz (POTS bzw. ISDN) nutzen. Genau das will ich nicht.

Ich möchte mich zuerst kundig machen, wie VoIP als eigenständiger Dienst funktioniert. Erst wenn ich das auf die Reihe bekommen habe, weiß ich einzuordnen, was die Dienstanbieter für mich tun können. Und danach kann ich darüber nachdenken, einen Übergang in das POTS bzw. ISDN zu nutzen.

Wenn diese Reihenfolge klappt und ich also ein technischen Grundverständnis über den jeweiligen Internet-Dienst aufgebaut habe, dann habe ich auch nichts gegen dienstbezogene Provider. Ich benutze ja selbst verschiedene Hoster (z.B. Strato) für Web und E-Mail. Und ich hatte ja in dieser Diskussion auch schon mal nachgefragt, ob zu erwarten ist, daß Hoster zukünfig ihren Kunden neben URLs und E-Mail-Adressen auch SIP-Adressen mit der eigenen Wunschdomain anbieten.

Ich habe jetzt mal ausprobiert, wie das läuft, wenn ich einen Übergang in das klassische Fernsprechnetz bestelle. Dazu habe ich mich bei Sipgate angemeldet. Darüber kann ich tatsächlich vom Festnetz aus mein X-Lite anrufen. Allerdings klappt die Sprachverständigung nicht so recht. Was ich in das Mikrophon des Headsets spreche, höre ich etwa eine knappe Sekunde später deutlich über den Kopfhörer des Headsets, während im Hörer des anrufenden Festnetztelephons nur undeutliches Rauschen zu hören ist. Ich weiß nun nicht, ob das am Headset, an der Konfiguration von X-Lite oder an Sipgate liegt.

Was mich aber insbesondere irritiert hat, war die Art, wie man bei Sipgate seine Rufnummer konfiguriert. Wenn ich ein Fax2Mail-Gateway nutze, dann konfiguriere ich nicht meinen lokalen Mail-Client auf die Faxnummer, sondern ich teile dem Fax-Gateway mit, daß es eingehende Faxe an meine bestehende E-Mail-Adresse schicken soll. Ich ordne also der Faxummer meine existierende E-Mail-Adresse mailto:[email protected] zu. Entsprechend müsste ich bei einem Isdn2Voip-Gateway nicht meinen lokalen VoIP-Client anpassen, sondern dem Isdn-Gateway mitteilen, daß es Telephonanrufe zu meiner existierenden SIP-Adresse durchstellen soll. Ich müsste also irgendwo der Rufnummer meine Adresse sip:[email protected] zuordnen.

Bei Sipgate werde ich aber angewiesen, die Konfiguration meines X-Lite wegzuschmeißen und dort eine spezielle Konfiguration für die von Sipgate bereitgestellte Rufnummer einzutragen. Demnach habe ich dann auch keine Möglichkeit, verschiedene Rufnummern unterschiedlicher Provider bei mir ankommen zu lassen (was dagegen bei Fax2Mail-Gateways überhaupt kein Problem ist). Da paßt doch wieder was nicht!

P.S.: Zum Thema Beispieldomains (hier in der Diskussion sind Beispieladressen in existierenden Domains wie z.B. deinserver.de oder meinedomain.org aufgetaucht) noch ein Hinweis: http://www.daniel-rehbein.de/rfc2606.html
 
franzl schrieb:
[color=green schrieb:
PURtel.com VoIP-Provider[/color]]
ne, Daniel, - so schlimm ist das nicht.
Doch Herr Purtel, es ist leider noch sehr viel schlimmer.
Mit ungewollten (also kriminellen) Mehrwertdiensten werden gigantische Umsätze eingefahren (auch für Staatsunternehmen). Diese würden dann entfallen. Die Gewollten könnten ihre Leistungen nach wie vor anbieten, müssten dies jedoch über ein Zahlungssystem tun, welches eine Nutzerzustimmung tatsächlich voraussetzt. Ich bin mir aber sicher, daß so gut wie alle Nutzer von Kommunikationsdiensten eine solche Entwicklung begrüßen würden.

Hallo Herr Franzel,

wie bereits oben beschrieben, sind kriminelle Machenschaften die derzeit im PSTN noch möglich sind mit PURtel-Mehrwertdiensten überhaupt nicht machbar! Wählt ein Anrufer eine PURtel-Mehrwertnummer an, so bekommt er eine transparente Tarifansage und muss EXPLIZIT(!) auf seinem Telefon die Eingabe von "1" UND "9" machen um den kostenpflichtigen Dienst überhaupt erst in Anspruch nehmen zu können und durchgestellt zu werden!

DAS gibt es im PSTN nicht einmal annähernd und die RegTP sollte sich an unserer Vorgehensweise mal ein Beispiel nehmen! Fairer geht es für Verbraucher und Anbieter gleichermaßen nicht.

SOETWAS regelt zum Beispiel ein VoIP-Provider, - und dies ist bereits ein Teil der Antwort auf die im Topic gestellte Frage, - auch wenn dies längst nicht alles ist.
 
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