AVM hat ein standardkonformes, nacktes IPsec implementiert. Damit kann man zu recht vielen Geräten und Systemen anderer Hersteller Verbindungen aufbauen, wofür sie Anleitungen in ihrem VPN-Portal publiziert haben. Es kommuniziert aber als IPsec über mehrere Ports, die Du allein schon wegen der VPN-Passthrough-Funktionalität, die Du von der fremden Firewall brauchst, nicht ändern könntest. Außerdem scheiterst Du mit UDP-basierten Kommunikationen an jedem Webproxy.
Das Problem sind nicht die Ports (ich habe in den RFC nicht gesehen, dass da bestimmte festgelegt wären), sondern IPsec selbst. Sobald die Aushandlung der Parameter und die Authentifizierung abgeschlossen sind, kommunizieren die Partner (Gateways) nur noch per ESP. Dabei wird ein modifizierter IP-Header verwendet, den einige Firewalls blocken und einige (Firewalls oder auch Gateways/Router) gar nicht unterstützen.
Du solltest Deine VPN-Versuche vielleicht einmal bei ausgeschaltetem https-Zugang wiederholen. Wenn Fritz!Fernzugang die VPN-Verbindung hergestellt hat, solltest Du die Fritz!Box (wie zu Hause auch) mit ihrer internen IP-Adresse erreichen.
Aber Vorsicht! Wenn der Fernzugang einmal ausgeschaltet ist, kann man ihn natürlich nur "zuhause" wieder einschalten, es sei denn, VPN funktioniert!
Man kann auch ohne ausgeschalteten Fernzugriff (HTTPS) bei aktiviertem VPN auf die interne IP-Adresse der Fritzbox zugreifen, um das auszuprobieren. (Man hat bei aktiviertem und funktionierendem VPN also dann zwei Möglichkeiten, auf das Webinterface der FB zuzugreifen.
... es scheint wohl geblockt zu werden - dabei wundert es mich halt stark, dass die verbindung an sich hergestellt werden kann (nachzuprüfen per https-webinterface + dyndns-adresse oder z.b. per vnc und browser von nem rechner im heim-LAN o.ä.)..
Das liegt daran, dass die Aushandlung der Parameter (s.o.) noch per normalem IP stattfindet. Erst danach (wenn die eigentlichen Daten übertragen werden) kommt IPsec bzw. ESP zu Einsatz.
ansonsten klingt das alles sehr sehr schlecht mit dem AVM-VPN :mrgreen:
muss ich wohl bei openVPN auf dem LAN-server bleiben oder warten bis AVM die konfiguration offenlegt und IPsec über TCP/IP kapselbar macht..
Die Konfiguration liegt offen! Man kann sich die entstehenden Konfig-Dateien ganz einfach im Text-Editor ansehen. Verwendet wurde außerdem standardkonformes IPsec. So schlecht ist das also gar nicht! Nur halt kein OpenVPN mit seinen vielen und teilweise komplizierten Optionen.
Hier hat AVM einfach eine Lösung verwendet, die meistens funktioniert und sehr einfach einzurichten ist, dafür aber nicht alles unterstützt (und nicht ganz so sicher ist - siehe Agressive Mode). Also ein Kompromiss! Alle die mehr wollen, müssen sich halt Freetz und OpenVPN auf die Fritzbox holen.
Ich finde es auch schade, dass z.B. UPnPAV nicht über das AVM-VPN läuft, aber ich kann damit leben und habe einfach keine Lust und Zeit mir eine gemoddete Firmware zu installieren.
vg,
harley