Wieso geht aber der PCB auf 4 dB runter wenn ich die Leitung zusätzlich dämpfe? Dann kann er doch nicht im DSLAM festgesetzt sein oder?
Im Moment habe ich ja den maximalen Download mit ca. 17720 erreicht, mehr gibt der DSLAM sowieso nicht her.
Meine Erklärung muß ich deshalb ein wenig genauer machen:
bei niedrigerem Signalpegel durch ein vorgeschaltetes Dämpfungsglied
erscheint nur der Fritz!Box der DSLAM-PCB als niedriger. Der DSLAM-seitige PCB und damit der Signalpegel vor dem Dämpfungsglied ist aber gleichgeblieben.
Nun könnte dieser DSLAM-seitige Signalpegel durch den Netzbetreiber z.B. 6dB höher eingestellt werden (entspräche einem um 6dB reduzierten PCB), sodaß insgesamt eine noch höhere Datenrate möglich - sowohl mit und ohne Dämpfungsglied - werden würde. Bei Vorschalten eines Dämpfungsgliedes wäre aber auch dann noch eine relativ höhere Datenrate erreichbar, s. die folgende Erklärung.
Nun mein
Erklärungsversuch des Phänomens der höhen maximalen Datenrate mit Dämpfungsglied
(bei unverändertem Signal, mit dem das Dämpfungsglied gespeist wird.)
Was haben wir hier?
- ein hohes Eingangssignal (erkennbar z.B. an einer normierten Dämpfung < 10dB, PCB 0-? dB).
- ein zusätzliches Dämpfungsglied im Signalweg
Wir lassen die Wirkung evtl. erhöhter Leitungsreflexionen durch Fehlanpassung sowie nichtohmsche Anteile des Dämpfungsgliedes in der weiteren Erklärung außen vor.
Das Dämpfungsglied dämpft Signal und Rauschen gleichermaßen. Das Eingangsrauschen der FritzBox sowie das Widerstandsrauschen des Dämpfungsgliedes kann vernachlässigt werden.
Die maximal erreichbare, decodierbare Datenrate hängt nun nicht nur vom - gleichgebliebenen - SNR, sondern auch von den Klirr- und Intermodulationsverzerrungen des Signals ab.
Die
prozentualen Störanteile des Signals durch Klirren und Intermodulation sind aber bei niedrigerem Signalpegel und gleichem SNR prinzipiell niedriger.
Klirren und Intermodulation wirken deshalb bei der Decodierung eines gedämpften Signals wie ein relativ niedrigerer Anteil zusätzlichen Rauschens. Dadurch steigt auch die maximale Dekodierungsrate des Signals.
Sobald Klirren und Intermodulation relevant werden, spricht man von Übersteuerung. Die Fritz!Box befindet sich hier bei hohen Pegeln im Übersteuerungsbereich.
Der
von der Fritz!Box angezeigte SNR enthält aber entweder diesen klirr- und intermodulationsbedingten veränderten Rauschanteil nicht, oder die Auflösung reicht nicht, um eine geringe Differenz anzuzeigen.
-jesko