Umstellung auf Asterisk

robber437

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Es ist so weit, wir haben uns in der Firma endlich für die Umstellung der Telefonanlage auf VOIP entschlossen.

Die Ausgangssituation ist folgende: Wir haben einen ISDN-Anlagenanschluss mit glaube 6 Basisanschlüssen und etwa 30 Telefonen. Wegen Vergrößerung der Firma planen wir etwa 20 Telefone extra ein. Zusammen wären das also dann 50 SIP-Telefone wobei wir den Anlagenanschluss weiter verwenden möchten. Natürlich wollen wir das ganze nicht in Auftrag geben sondern selber ein wenig fummeln:) Der Wechsel soll auch erst in 1-2 Monaten erfolgen.

Zunächst einmal stellten wir uns die Frage ob wir eines dieser Telefonanlagenkits verwenden sollten oder lieber alles selber konfigurieren. Die Teilnehmerzahl wird bestimmt in den nächsten Jahren noch weiter steigen, das ganze soll also so übersichtlich und modular wie möglich sein.
Dabei bin ich auf Tribox, Gemeinschaft und AsteriskNow gestoßen wobei mir Gemeinschaft noch am sympathischsten war weil ich nicht so auf diese Fertigditros stehe.

Nun die Frage: Lohnt sich überhaupt der Einsatz so eines Kits bei einer Zahl von 50 Teilnehmern, ich hab gesehen, dass allein die Installationsanleitung zu Gemeinschaft 60 Seiten lang ist.

Ich wäre dankbar für jede Anregung oder auch Links zu ähnlichen Use-Case-Modellen. Weitere Details folgen natürlich noch...

Grüße
robber
 
weil ich nicht so auf diese Fertigditros stehe.

Ich würde auch die selbstkonfiguration vorziehen, aber das ist Ansichtssache- die bis zum Glaubenskrieg führen kann.

Nun die Frage: Lohnt sich überhaupt der Einsatz so eines Kits bei einer Zahl von 50 Teilnehmern, ich hab gesehen, dass allein die Installationsanleitung zu Gemeinschaft 60 Seiten lang ist.

Es ist viel bequemer und schneller zu installieren als der blanke Asterisk. Wenn ihr aber irgendwann mal Funktionen braucht, die diese Fertiglösung nicht kann, müsst ihr tief einsteigen und die Sachen nach deren Regeln aufbauen.


Generell solltet ihr zunächst mal ein Pflichten- und Lastenheft erstellen, also was euer Asterisk können muss und soll.

Dann braucht ihr noch ein paar Grundsatzentscheidungen,

- bleibt die alte Anlage oder stellt ihr komplett auf voip um,
- wie bindet ihr euer ISDN an, mit Karte im Asterisk oder mit externem Gateway
- Nummernplan, Prioritäten, Rufnummerngruppen, Weiterleitungen usw
- Provider
- USV, wenn ja für was
- welche Telefone
- wie stabil und leistungsfähig ist euer Internet, reicht das?
- kann euer Router den Telefonverkehr prioriesieren oder braucht ihr eine eigene Anbindung für Voip
...
 
Die Anforderungen tragen wir gerade zusammen. Die Telefone sollten halt ihre typischen ISDN-Dienstmerkmale und Rufnummern behalten, Konferenzen und Voicemailboxen sollen möglich sein aber das wird alles noch detailliert...

Was die ISDN-Anbindung angeht so wollte ich einfach zwei ISDN-Karten mit jeweils vier Ports an die Telefonanlage anschließen. Die Lösung mit dem ISDN-Gateway kenne ich noch garnicht, ist die effizienter/kostengünstiger?

Bei den Telefonen hatte ich zu snom tendiert, wir haben zum probieren ein snom300, ein snom370 und ein paar grandstrems geholt, mal sehen was dabei rauskommt.

Das große Problem wird das Bandbreitenmanagement, wir haben ziemlich hohen Netzwerktraffic. Das muss ich aber später mit den Admins abklären.

Für den Anfang wollten wir erstmal ein kleines Testnetz mit 10 Telefonen aufbauen, ein paar Konferenzen schalten, über ISDN/SIP raustelefonieren und die Sprachqualität testen. Dafür könnte ich später vielleicht Hilfe brauchen.

Grüße
robber
 
Am komfortabelsten bekommst Du ein TK-System auf Basis von Asterisk mit Gemeinschaft umgesetzt (funktioniert stabil und ist sehr funktional); das ist allerdings nix für Einsteiger.

Die Amtsanbindung würde ich immer mit Medien-Gateways machen, z.B. Patton SmartNode 463x für ISDN. Grund: kein Gebastel mit den ISDN-Subsystemen und Abhängigkeiten von Server-Hardware. Die Anbindung von standalone-Faxgeräten ebenfalls mit Patton-Gateways, da diese dann untereinander T.38 zur sauberen Faxübertragung nutzen können.

Als Endgeräte kommen funktional und aus Stabilitätsgründen nur Snom, Aastra DeTeWe und Polycom in Frage; alle anderen Endgeräte haben diverse Eigenschaften/Einschränkungen, die sie weniger sinnvoll nutzbar als "Systemendgerät" eines TK-Systems machen.

Details zu all diesen Dingen findest Du hier reichlich im Forum.

Ich habe inzwischen diverse Installationen mit Gemeinschaft laufen, und das funktioniert wunderbar (allerdings habe ich auch ne Menge Funktionen und Features "nachgeleistet"). Grund für mich von FreePBX wegzugehen war der "bessere" Funktionsumfang von Gemeinschaft sowie die vernünftigere Codebasis für größere Installationen (bei >400 Endgeräten skaliert FreePBX nicht mehr so toll...).
 
Den obigen Ratschlägen kann ich nicht wiedersprechen :) nur noch das eine oder andere hinzufügen:

- Du bist an dem Punkt wo der Umstieg zu einem E1 ISDN Anschluss sinnvoll werden kann, und dies hat dann Auswirkungen auf die benötigten Karten bzw. das externe Gateway. Diese Überlegung hängt aber auch davon ab, wieviele der ausgehenden Gespräche Du über VoIP führen willst bzw. kannst.
Anstelle eines oft teuren Patton Gateways könntest Du auch einen zweiten Asterisk als selbstgebautes Gateway einsetzen der dann nur als ISDN Gateway arbeitet. Die "user box" kann dann recht unkompliziert regelmässig ein upgrade erfahren ohne dass Hardware Treiberversionen dies deutlich verkomplizieren.

- Wie immer ist das Thema "Fax" mit besonderer Aufmerksamkeit zu behandeln, es gibt da verschiedene Methoden die eine verlässliche Lösung ermöglichen - und viele andere die grosses Potential für Ärger in sich bergen.

- Idealerweise kommt ein eigenes (physisches) "Voice LAN" mit der Umstellung einher; ein eigenes VLAN sollte es aber in jedem Fall sein. Telefone, WLAN und Netzdosen in öffentlichen Bereichen sind unter Sicherheitsaspekten gesondert zu betrachten.

- VoIP und SIP bringen viel Neuerungen und ungeahnte Integrationsmöglichkeiten mit sich, allerdings gibt es auch einige ISDN features die nach wie vor nicht oder nur schwer in der Asterisk Welt umsetzbar sind.
 
Anstelle eines oft teuren Patton Gateways könntest Du auch einen zweiten Asterisk als selbstgebautes Gateway einsetzen der dann nur als ISDN Gateway arbeitet.

Damit löst man aber nicht das Problem der instabilen ISDN-Subsysteme und die Faxproblematik.
 
Rückruf bei Besetzt wäre ein solcher Fall.
 
Intern Null problemo, extern etwas aufwendiger.

Nächstes Feature? ;-)
 
Mir fällt eins ein :) Aktivierung einer Rufumleitung in der Vermittlungsstelle.
 
Auch das ist kein großes Problem mit Bristuff und ein wenig Handarbeit. Meine Anlage im Büro kann das :)
 
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