Das Prinzip des "Firmware-Flashens" ist folgendes: Mit dem speed-to-fritz-Script wird aus einer zum Speedport-Modell passenden Firmware ein Firmware-Image erzeugt. In diese Firmware baut das Script die aufgrund der Hardware-Unterschiede zwischen dem Speedport und der "echten" Fritzbox notwendigen Treiber (z.B. für das DSL-Modem) ein. Die Frage, ob eine originale AVM-Firmware geflasht werden darf, ist damit beantwortet: Nein.
Die Box würde zwar vermutlich starten, aber aufgrund fehlender oder falscher Hardware-Treiber nicht mehr laufen und schlimmstenfalls in einer "Reboot-Schleife" enden. Das einzige Speedport-Modell, mit dem die Verwendung einer originalen AVM-Firmware möglich ist, wäre ein Speedport W920v. Dieses Modell läuft mit der Firmware der fast baugleichen Fritzbox 7570.
Das Script packt die neu erzeugte Firmware in das Unterverzeichnis Firmware.new im speed-to-fritz-Ordner. Nach einem "normalen" Durchlauf sind dort zwei wichtige Dateien: zum einen eine, dessen Name mit fw_C_speedport... beginnt und auf ...image endet. Diese Datei kann als reguläres Firmware-Update auch auf eine bislang "ungefritzte" Box hochgeladen werden. Allerdings ist die Firmware mittlerweile so gross geworden, dass diese Möglichkeit nicht mehr funktioniert. Die neue Firmware muss ja zunächst zwecks Überprüfung im RAM der Box zwischengespeichert werden. Hier wird der Speicherplatz dann zu klein und es ist dann nur ein unvollständiges Image vorhanden, welches nach der Überprüfung wieder verworfen wird. Nach dem Hochladen und dem anschlíessenden Neustart ist also nach wie vor die alte Firmware vorhanden.
Die zweite wichtige Datei heisst: kernel.image.
Diese Datei (und nur diese) ist diejenige, welche per FTP hochgeladen werden darf. Das Script macht das automatisch, wenn (voreingestellt) die Option Push firmware to box via FTP angewählt worden ist. In Phase 10 des Scriptdurchlaufes kommt die Aufforderung, die Box neu zu starten (please reboot your box) und es laufen Punkte über den Bildschirm. Nun soll die Box aus- und wieder eingeschaltet werden. Nach ein paar Sekunden müsste dann der Firmware-Upload beginnen, wenn die Box erkannt worden ist.
Leider ist das bei Verwendung einer virtuellen Maschine insbesondere unter Win7 nicht immer der Fall. Die VM muss hier mit "Als Administrator ausführen" gestartet werden. Der Grund: damit ein Upload per FTP möglich ist, muss die Netzwerk-Adresse der Box auf 192.168.178.1 geändert werden. Die Windows-Benutzerkontensteuerung verbietet jedoch einem "normalen" Nutzer und damit auch dem Script, diese Adresse zu ändern, das funktioniert nur mit Administratorrechten.
Weiterhin sind auch noch andere Faktoren im Spiel, die ein erfolgreiches Hochladen verhindern können. Die VMWare benutzt zum Hochladen die erste physikalisch vorhandene Netzwerkkarte, die es im Rechner findet. Sollten weitere Netzwerkkarten oder -Geräte im Rechner aktiv sein (dazu gehören auch WLAN-, ISDN- oder TV-Karten bzw. Sticks), landet der Upload möglicherweise auf der falschen Karte. Also alle zusätzlichen hardwaremässig vorhandenden Karten mit Ausnahme der eigentlichen Netzwerkkarte deaktivieren.
Jetzt zum Upload selbst: Wie schon gesagt, das Script macht es automatisch. Wird der Router trotzdem nicht erkannt (Punkte laufen auch nach dem Wiedereinschalten weiterhin durch), kann das Script mit STRG-C abgebrochen werden, es wird nichts mehr passieren. Der FTP-Zugang existiert nur innerhalb einer Zeitspanne von 3-5 Sekunden nach dem Einschalten bzw. einem Neustart, innerhalb dieser Zeit muss ein FTP-Login auf der Box stattfinden. Alles danach ist bereits zu spät und wird nicht mehr akzeptiert.
Sollte das der Fall sein, gibt es in Script die Möglichkeit, die Option "Push firmware to box via FTP" ab und "Build recover firmware" anzuwählen. In diesem Fall lädt das Script nichts mehr auf die Box, sondern erzeugt im Firmware.new-Ordner eine unter Windows ausführbare Recover.exe-Datei. Diese kann per Drag&Drop nach Windows gezogen und von dort gestartet werden. Hierzu sind jedoch weitere Voraussetzungen erforderlich, welche beispielsweise
in diesem Beitrag für ein Speedport W701v genannt worden sind. Das Prinzip und die Voraussetzungen sind die gleichen.
mfg