Tester für ISDN Verkabelung

mrb90

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Moin zusammen,

wie verlässlich sind eigentlich diese Tester für die Verkabelung beim ISDN BUS?

Ich habe einen relativ langen Bus mit vielen Dosen und ab und zu Störungen. Daher wollte ich die korrekte Verkabelung überprüfen.

2 Tester habe ich im Einsatz:

1. ISDN-BUS TESTER
http://www.reichelt.de/ISDN-BUS-TES...6777&artnr=ISDN-BUS+TESTER&SEARCH=isdn+tester
ISDN_BUSTESTER.png

2. TESTER LT-10 :: Leitungsprüfgerät für RJ11 / RJ12 / RJ45 / ISDN
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=149...=adwords_pla&gclid=CImMxKCxmMMCFcHJtAodvjYA9Q
TESTER_LT10_01.png

Während der ISDN Bus Tester an allen Dosen mit seinen 4 grünen Lämpchen signalisiert, dass der BUS ok ist, zeigt der Tester LT-10 nur auf Ader 4 und 5 eine Verbindung an - obwohl zu der BUS zu 95% tadellos funktioniert.

Wem kann man trauen?
 
Ich habe einen relativ langen Bus mit vielen Dosen und ab und zu Störungen.
... obwohl zu der BUS zu 95% tadellos funktioniert.

Wem kann man trauen?
Man kann keinem trauen. Bei mir wäre nur 100% tadellos. ;)
Wie lang ist der Bus? Wieviele Dosen? Ist der Bus korrekt abgeschlossen?
 
Das erste Modell sollte eigentlich die korrekte Polarität der Speise-Spannung (Phantom-Speisung) auf dem ISDN-Bus berücksichtigen können (also auch vertauschte Paare erkennen können).

Das zweite Modell kenne ich nicht mit expliziter Eignung für den ISDN-Bus, sondern nur als aktiven Tester für Kabel (mit eigener Stromversorgung in dem größeren Gerät) und es prüft dann meiner Meinung nach nicht den S0-Bus (also auch die Polarität), sondern eben nur /Durchgang/Zuordung/kein Schluß/ der Adernpaare.

Zeigt denn der Bus-Tester auch etwas an, wenn man ihn nur mit dem RJ45-Stecker in eine ISDN-Dose steckt? Das sollte er nach meinem Verständnis jedenfalls und ich denke mal, die Buchse am Tester dient nur der alternativen Prüfung eines ISDN-Kabels, was mit dem andern Ende wieder in einer Dose steckt. Ein "Einschleifen" macht imho nur bedingt Sinn, denn für mich sind das eigentlich nur ein paar LEDs an einer Dioden-Matrix zur Abbildung der Spannungsverhältnisse zwischen den vier Leitungen. Ich glaube bei einem Preis von 2,50 EUR nicht daran, daß da ein ASIC, FPGA oder gar ein "richtiger" Mikroprozessor drin steckt, das/der tatsächlich das ISDN-Framing auf dem Bus prüft.

Also: Zwei unterschiedliche Prüfansätze, warum der Leitungstester nur ein Adernpaar anzeigt (das wäre durchaus eine Erklärung für Instabilitäten), würde mich auch stutzig machen. Eigentlich gehört da auch noch 2+5 dazu. Eine Zweidraht-Leitung beim ISDN wird auf der UK0-Schnittstelle verwendet, das ist aber die TAL.

Das alles entscheidende ab einer bestimmten Kabellänge ist es aber tatsächlich, daß der Bus an den jeweiligen Enden (also den äußersten Dosen) korrekt terminiert wird durch 2 100 Ohm-Widerstände, die zwischen a1/b1 und a2/b2 geschaltet werden. Damit werden Reflexionen des Signals vermieden, indem die "Energie" verbraucht wird. Solche Reflexionen verzerren das Signal für die am Bus angeschlossenen Geräte und sind wohl der tatsächliche Auslöser der Probleme, wenn Du nicht richtig terminiert haben solltest. Die korrekte Terminierung können solche einfachen Tester wie Deiner auch nicht feststellen, da die Speisespannung dadurch nicht beeinflußt wird. Das braucht dann tatsächlich ein Ohm-Meter, wenn man den Bus auftrennen und nur das eine Ende messen kann bzw. wenn man einen inaktiven Bus messen kann. Bei Terminierung an beiden Enden ist dann natürlich der Widerstand halbiert bei einer Messung einer inaktiven Verkabelung. Ansonsten kriegt man an einem aktiven und gespeisten Bus (das übernimmt der NT, in diesen Fall die FRITZ!Box) das nur durch Analyse der Signale an einer TE heraus, ob da Probleme durch Reflexionen vorhanden sind.

Wie das allerdings bei der FRITZ!Box selbst aussieht, weiß ich gar nicht genau. Wenn die Box selbst intern terminiert, müßte sie an einem Ende des Busses sitzen ... das ist bei einer RJ45-Buchse im Gerät das Verhalten, was ich erwarten und annehmen würde.
Das ist dann natürlich wieder blöd, wenn der Kabelweg eigentlich einen Anschluß irgendwo in der Mitte erforderlich machen würde ... vielleicht terminiert sie ja doch nicht? Ich weiß es einfach nicht, vielleicht kann mir ja da auch jemand auf die Sprünge helfen.

Und zum Thema: "Wem kann man trauen ..." kann man eigentlich nur sagen: "Beiden bzw. keinem.". Es sind halt verschiedene Aussagen.

Der Leitungstester erfordert einen maximalen Widerstand eines Adernpaares, was durch das kleinere Teil am anderen Ende praktisch kurzgeschlossen wird. Liegt der Widerstand unterhalb dieses Wertes, funktioniert das Adernpaar für das Testgerät, ansonsten nicht. Jedenfalls sollte das so sein, daß da eine entweder/oder-Entscheidung getriggert wird und nicht etwa eine LED mit halber Kraft leuchtet. Hier würde also eine Leitungsunterbrechung (z.B. ein simpler Kabelbruch) tatsächlich zu einer fehlenden Anzeige für das zweite Adern-Paar führen.
Der ISDN-Tester prüft die Spannungsverhältnisse zwischen den Leitungen. Hier macht ein kleiner Kabelbruch mit entsprechend kleiner "Lücke" ggf. nichts aus, denn die Spannung auf dem S0-Bus ist mit 40V nun nicht gerade im Bereich einer Monozelle. Bei den Wechselstrom-Gesetzen unterliegenden Signalen ist das auch nicht unbedingt ein Problem, was zu einem permanenten Fehler führt.

Wenn Du tatsächlich mit dem Leitungstester nur ein Adernpaar angezeigt bekommst, würde ich das durchaus ernst nehmen. Das zweite Paar könnte tatsächlich unterbrochen sein. Mach doch mal einen Test an einer alternativen Leitung (keine Ahnung, wie Deine Installation aussieht). Wenn da dann zwei "ordentliche" Paare angezeigt werden, steigt die Wahrscheinlichkeit der Unterbrechung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du tatsächlich mit dem Leitungstester nur ein Adernpaar angezeigt bekommst, würde ich das durchaus ernst nehmen. Das zweite Paar könnte tatsächlich unterbrochen sein.
Das widerspricht aber der Aussage des TE, dass "der BUS zu 95% tadellos funktioniert."
Bei einer echten Unterbrechung würde der Bus zu 0% tadellos funktionieren.
 
Das widerspricht aber der Aussage des TE, dass "der BUS zu 95% tadellos funktioniert."
Bei einer echten Unterbrechung würde der Bus zu 0% tadellos funktionieren.
Ne, das ist für mich ein Irrtum aus der Schwachstromtechnik (bei eher kleinen Spannungen) und bei Gleichstrom. Nun ist zwar ISDN noch kein HF, aber auch bei NF gelten einfach schon andere Gesetze. Solange da nur ein "Wackelbruch" vorliegt und kein ganzer Millimeter zu überwinden ist (nagele mich bitte nicht auf einen konkreten Abstand fest, das ist von zu vielen Faktoren abhängig), klappt das noch "ziemlich" gut und dieses "ziemlich" können auch 95% sein. Da wirkt so ein Kabelbruch dann mehr wie eine kleine Kapazität (Kondensator), wie sie auch gerne als Gleichstromfilter mal eingesetzt wird.
 
Mag sein, dass du in diesem Fall Recht hast. Für einen HF-Techniker ist ja eh alles unter 1 MHz Gleichstrom. ;) Obwohl die Taktrate beim S0-Bus ja sogar noch weit niedriger liegt.
 
Moin zusammen,

wie verlässlich sind eigentlich diese Tester für die Verkabelung beim ISDN BUS?

Ich habe einen relativ langen Bus mit vielen Dosen und ab und zu Störungen. Daher wollte ich die korrekte Verkabelung überprüfen.
Wem kann man trauen?

Teil 1 habe ich auch und es funktioniert relativ zuverlässig, obwohl es Konstellationen der Adernpaare
geben kann, die auch alles Grün zeigen.
Deine Beschreibung viele Dosen und Lang sagt aber nicht aus, wie viele Verbraucher = Geräte am Strang hängen.
ISDN nennt zwar 8 Geräte wenn ein NTBA angeschlossen ist, aber wenn man genau
ließt dann nur noch 4 Endgeräte die sich als Verbraucher melden, also ihren Stromverbrauch
NUR über den ISDN Anschluß beziehen.
Eine Fritzbox sollte nur 2 Geräte mit Strom versorgen, hier soll man dann einen NTBA dazwischenschalten
der dann an 220 V angeschlossen wird und die benötigte Power zur Verfügung stellt.
Meine Geräte an der ISDN TK von Euracom sind absolut unkomform als Sternverkabelung angeschlossen
und funktionieren seit Jahren ohne Tadel.
 
Erstmal wundert mich, das der Tester 1 "grün" gibt, denn das meint, das der NTBA am Netzanschluss hängt. Sofern keine Telefone ohne Netzteil betrieben werden, ist das unnötig.
Dann: Das Ding hat tatsächlich nur 4 LEDs mit Doppelfarben und testet nur, ob der Strom richtig rum anliegt.
Datenübertragung und Leitungswiderstände, Potentialkopplungen und was weiß ich noch kann er nicht feststellen, das ist nur mehr ein Tester ob die Verkabelung richtig rum sein könnte.

Tester 2 ist reiner Leitungstester.
Da wird an einem Ende einfach reihum auf einen Draht Plus gegeben, alle anderen sind Minus, und schon leuchtet die LED am anderen Ende, dazu darf allerdings am Bus nichts angeschlossen sein, auch keine Abschlüsse (in den Dosen...)!
Auch dieser Tester ist blind, wenn es um gewisse ISDN-Gesetze geht.
Die Paarigkeit und die Abschlusswiderstände kann er nämlich auch nicht erkennen.
Das die LEDs des zweiten Paares nicht leuchten, kann durchaus auf überhöhte Leitungswiderstände hinweisen, da dort billigste Bauteile verbaut werden, müssen schon ein paar mA über den Draht, was bei halb leerer Batterie und/oder vielen Klemmstellen und Kabelmetern nicht mehr unbedingt klappt.

Von daher:
Alle Dosen aufmachen und Kabelbelegung und Anschluss überprüfen. Evtl. ist durch Feuchtigkeit irgendwo das Metall etwas oxidiert, oder in einem Stecker sind Fremdstoffe.
Abschlusswiderstände und Paarigkeit kann man dabei auch gleich überprüfen.
Und schrittweises Testen mit Tester 2 hilft evtl. auch mit, die schuldige Dose zu finden.

Achja:
Wie lang ist denn der Bus, wieviele Dosen, wie viel Strippe dazwischen, welche Geräte sind an welchen Dosen?
Evtl. ist der Bus zu oft/selten abgeschlossen, oder es treten generell zu viele Störungen durch falschen Busaufbau auf.
 
das meint, das der NTBA am Netzanschluss hängt.
In diesem Unterforum "... mit internem S0-Bus" würde ich eher erwarten, daß er auch den internen Bus meint und da gibt es sicherlich nur dann einen zusätzlichen NTBA, wenn er den zur Speisung mehrerer passiver Geräte zusätzlich installiert hat.

Da erscheint mir eine Speisung für den S0-Bus durch die FRITZ!Box irgendwie plausibler und dann wundern die grünen Anzeigen mich eher weniger, solange er das Kabel nicht aus der RJ45-Buchse an der Box zieht.
 
Stimmt, hab ich übersehen. bin von normalem ISDN-Bus ausgegangen.
Die FB speist auch selber, und gerade da ist die Länge des Busses wohl eintscheidend, die FB ist da etwas schwach auf der Brust.
 
Moin – vielen Dank für Eure Gedanken und Expertise…

Der Bus ist ca. 30m lang und hat 9 Dosen. An beiden Enden terminiert, einmal durch Fritz.Box bei Einspeisung des ISDN Signals an der ersten Dose und durch einen NTBA mit 220V am Ende des Busses. Am Bus hängen 5 ISDN-Telefone ohne Stromversorgung (daher der NTBA).

Das Problem ist nun, dass der Bus zwar aus meiner Sicht "Bus-konform" geschaltet wurde, d.h. keine Sternverbindungen aufweist sondern durchgängig ein Bus ist. Allerdings:
1. musste ich den Bus aus bestehenden Telefonkabeln einer ehemaligen analogen Sternverkabelung "zusammenbauen", d.h. Farben der Kabelandern wechseln oft.
2. sind die unterschiedlichsten Dosen im Haus installiert – mit unterschiedlichen Beschriftungen für die Adern (von ISDN mit a1, b1, oder 3,4,5, bis hin zu umfunktionierten Ethernet-Dosen mit farblichen Markierungen).

Aufgrund dieser Situation habe ich dann die Kabeltester gekauft, um sicherzustellen, dass die Verkabelung im Bus auch wirklich funktioniert. Bin mir aber aufgrund der unterschiedlichen Resultate nicht sicher, welchem ich trauen kann.

Gibt es denn weitere Tester, die in Euren Augen "sichere" oder "bessere" Resultate abwerfen?

Andere Möglichkeit wäre, alle Dosen im Haus zu tauschen und die Verkabelung nochmal neu zu machen. Würde ich aufgrund des (finanziellen) Aufwands nur sehr ungern, zumindest nicht ohne sicher zu sein, ob die Verkabelung wirklich fehlerhaft ist. Was sind Eurer Meinung nach denn die besten Dosen - falls ich mich dazu entscheide?
 
Danke Dir - das macht es übersichtlicher.

Den "Hin-und-zurück"-Trick mit Ethernet habe ich auch mehrmals verwendet - das macht es ja so kompliziert, die richtige Verkabelung zu checken...
 
Ein NTBA bringt standardgemäß eine Regelstromversorgung von 4,5W, was häufig in 4 Telefone "umgerechnet" wird. Mit den 5 Verbrauchern dürfte es etwas knapp werden, es sei denn, es sind besonders sparsame Modelle. Eigentlich dürfte es so nur Störungen an den 5 Geräten ohne eigene Stromversorgung geben.
 
Mmmmh. Guter Punkt - aber die Fritz.Box speist ja zusätzlich zum NTBA auch ein. Dann müsste es ja reichen.

Kann man die Leistung vom NTBA erhöhen? Bspw. per jumper oder paralleles Kabel zur 2. ISDN-Buchse des NTBA? Oder muss ich einen 2. reinhängen?
 
Ich hoffe für die Entwickler der Fritzbox, dass man das vorgesehen hat, denn bei der einfachen Parallelschaltung von Spannungsquellen könnte schon mal Rauch entstehen.
Ob das die oder eine Ursache ist, lässt sich ja mit dem einfachen Weglassen des 5. Telefons klären.
 
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