Hallo Dr.Dirt,
um noch mal kurz was dazu zu sagen:
'Verbindung nicht zustande gekommen' kann auch ein Codec-Problem sein. Mein vorgeschalteter LANCOM-Router kann beispielsweise im Media-Proxy den G.726-Codec des Gigaset selber nicht, lässt aber Reste dieses Codecs bei der Umsetzung im Header (ist als Bug erfasst). Das führt dazu, dass z. B. über 1&1 keine VoIP-Verbindung mehr aufgebaut werden kann (nur nach mehrmaligen Versuchen). Das ist aber wie geschrieben ein Problem im Router bei mir, nicht im Gigaset. Nehme ich jedoch den Codec bereits im Gigaset aus den zulässigen Codecs raus, tritt das Problem natürlich nicht auf.
Wird bei einem VoIP-Gespräch zwischen den beiden Seiten kein gemeinsamer Nenner bei den Codecs gefunden, wird es sowieso nie eine Verbindung geben.
'Verbindung abgebrochen' kann durch einen (kurzzeitigen) Internetverbindungsverlust sowohl bei Dir als auch evt. auf der Gegenseite (falls die auch VoIP verwendet) ausgelöst worden sein. Typische Ereignisse hier sind ADSL-Modem-Synchronisationsverlust, 24-Stunden-Zwangstrennung und Wartungsarbeiten des Providers. An dieser Stelle ist es erforderlich im Router nach Auftreten des Problems bei dem VoIP-Telefonat _genau_ nachzuvollziehen ob es eine Verbindungstrennung gab oder nicht (Syslog-Output, Systemereignisse, Verbindungszeit o. ä.) und diese Probleme in Zukunft zu eleminieren (anderes ADSL-Modem, Trennung der Verbindung per Zeitsteuerung in den Nachtstunden).
'Anrufer hört einen nicht' kann bei der Verwendung einer bestimmten Codec-Reihenfolge tatsächlich auftreten. Wenn ich vom Gigaset aus ein Softphone (X-Lite) intern in meinem LAN anrufe, dann versteht die eine Seite die andere auch nicht. Ein Abändern der Codec-Reihenfolge, wie von confoederatius beschrieben, hat auch bei mir dazu geführt, dass es plötzlich geht. Auch wenn es für mich schwer einzusehen ist, tritt das Problem nicht auf, wenn der G.711 µ-law vor dem G.711 a-law einsortiert ist. Dieses Problem würde ich aber als allgemeines VoIP-Kompatibiliätsproblem einordnen - die Gegenseite kann genauso schuldig sein.
Wenn Du nun aber schreibst,
Mal lief es tadellos, dann wieder gar nicht (nach wenigen Sekunden Verbindungsabbruch). Ist in der Praxis so nicht zu gebrauchen.
dann hört sich das eher nach Zufall an. Also bei 'Verbindung nicht zustande gekommen' würde das bedeuten: Gestern ging noch alles problemlos, heute kommt zu
genau dem gleichen Telefonanschluss (gleiche Nummer, über gleichen VoIP-Provider raus) jedoch keine Verbindung mehr zustande. Genau dann scheint es sich aber nicht um ein Codec-Problem zu handeln.
Meine Internetverbindung ist bombenstabil, habe hier effektiv DSL 13000 mit Alice.
Ok, wenn Du das 'bombenstabil' belegen kannst, dann nehme ich Dir das gerne ab. Die 13.000 beeindrucken mich allerdings nicht. Denn erstens ist das der Download und nicht der Upload und bei VoIP wird immer beides in gleichem Maße benötigt und die Uploadrate ist nunmal deutlich geringer. Und zweitens nützt Dir eine noch so schnelle Leitung gar nichts, wenn sie ausgelastet ist und der Router kein QoS unterstützt. Der VoIP-Traffic sollte bei (umfangreicherem) gleichzeitigem sonstigen Traffic priorisiert werden.
Mag sein, daß der Router auch eine gewisse Schuld trifft (ist ein D-Link DGL-4300), der seinen Dienst ansonsten sehr gut verrichtet. Merkwürdig ist bloß, daß es mal völlig problemlos lief, und dann auch wieder so derbe hakt, das liegt m.E. nicht am Router.
Ich habe mir mal ganz kurz die Beschreibung des Routers bei D-Link angeschaut. Demnach stimme ich Dir eigentlich zu, dass der Router eigentlich geeignet sein sollte, damit klar zu kommen. Demnach hat er auch eine integrierte Datenpriorisierung und kann auch VoIP bevorzugen - bleibt nur die Frage, ob die von Dir korrekt konfiguriert wurde.
Viele Grüße,
Jirka