Probleme beim Audio streaming

Tatjana1990

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Guten Tag,

Ich empfinden schon seit fast 2 Monaten Probleme mit vor allem Audiostreaming. Ich habe die Supervectoring Leitung mit 250 mbit down und 40 up.

Die Probleme treten hauptsächlich abends und zu verschiedenen Zeiten auf. Die Telekom hat die Leitung mehrmals geprüft und im Verteilerkasten wurde auch schon geschaut. Das merkwürdige ist, dass es mit einen Vpn zugang wohl funktioniert.

Ich habe die Fritzbox 7590 mit der neuesten Fimware. Ich weiß nicht mehr was zu tun. Vor allem dass mit der gleichen hard- und Software in anderen Haushalten diese Probleme nicht auftreten.

Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann und vielleicht den ultimen Tipp für mich hat.

Tatjana
 
Wenn es mit einem VPN-Zugang funktioniert, ohne VPN aber zur "prime time" (also Abends) nicht, dann dürfte das an der Peering-Politik der Telekom (also ihrer Politik Zusammenschaltungen mit anderen Netzen einzugehen und auszubauen) liegen. Eine nachhaltige Lösung ist da nur der Wechsel zu einem anderen Anbieter.

Hintergrund:

Die Telekom wendet bzgl. der kostenneutralen Zusammenschaltungen zwischen Ihrem Netz und den anderen, großen Tier-1-Netzen eine absichtliche "Under-Peering"-Policy an: Die Kapazitäten werden bewusst knapp gehalten und nur zögerlich ausgebaut, um Hoster und Content-Anbieter (dazu gehören die Streaming-Anbieter) zu "animieren", direkte Zusammenschaltungen bei der Telekom zu beziehen. Das nennt man "Double-Dipping" bzw. "Double-Payment".

Diese direkten Zusammenschaltungen werden den Hostern und Content-Anbietern zwar als Transit (d.h. Zugang zum ganzen Internet) verkauft, die Preise liegen aber deutlich oberhalb des marktüblichen Niveaus. Daher nutzen die Hoster und Content-Provider, welche das Spiel mitmachen, solche Zusammenschaltungen nur als Paid-Peering (also nur als kostenpflichtigen Zugang zum Telekom-Netz mit den darin befindlichen Endkunden), was das Traffic-Ungleichgewicht zwischen Telekom und anderen Tier-1 verschärft wodurch diese "normalen" Zusammenschaltungen noch zögerlicher ausgebaut werden.
 
Vielen Dank für die schnelle aber ein wenig komplizierte Antwort. Heißt das, dass die Telekom die Icecastserver weniger Priorität gibt wenn im Haus viel geserft wird? Und ist es deshalb so dass andere platforms wohl funktionieren? Merkwürdig finde ich dass ich diese Probleme erst seit Anfang November habe. Hat sich zu dem Zeitpunkt hin irgend etwas geändert von seiten der Telekom oder andere Gesetze?


Und wie ist das wenn man den provider wechselt? kann es bei einem anderen Provider nicht auch irgendwann auftauchen? Und welcher Provider bietet mir die gleiche stabile Kapazität oder eventuell noch mehr vor allem im Upload?
 
Das ganze hat nichts mit der Nutzung Deines Anschlusses zu tun sondern mit der Auslastung der verschiedenen Verbindungen des Telekom-Netzes zu anderen Netzen. Auch dort kann es Engpässe geben.

Wenn es - wie Du schreibst - mit einem VPN gut funktioniert, dann liegt es daran, dass die Zusammenschaltung zwischen Icecast und Telekom, die verwendet wird, wenn die Daten zu Dir fließen, überlastet ist. Nutzt Du das VPN, dann fließen die Daten von Icecast zum VPN-Anbieter und von dort zur Telekom, also einen anderen (im Moment nicht überlasteten) Weg.

Kurzzeitig kann das Problem bei anderen Anbietern auch passieren, aber - weil die anderen Anbieter von den Datenliefernaten (hier Icecast) nicht nochmal Geld kassieren wollen, werden überlastete Zusammenschaltungen i.d.R. viel schneller ausgebaut.

Du kannst die verschiedenen Anbieter bei peeringdb.com recherchieren. Wenn dort "Peering Policy: Restriktiv" steht, dann kann dasselbe Problem wie bei der Telekom auftreten. Heißt es dort aber "Peering Policy: Selektiv" oder noch besser "Peering Policy: offen", dann wird dieses Problem sehr wahrscheinlich nicht auftreten.
Achtung: bei 1&1 landet man je nach Region evtl. noch technisch im Telekom-Netz, da noch nicht überall das eigene 1&1-Versatel-Netz genutzt wird.
 
dann liegt es daran, dass die Zusammenschaltung zwischen Icecast und Telekom, ... überlastet ist.
Es könnte ebenso sein, dass:
- absichtlich von der Telekom gedrosselt wird, um die Qualität der "eigenen Dienste" zu sichern, was eher unwahrscheinlich ist wegen der dezentralen icecast-Server.
- der gewählte icecast-Server sehr stark belastet ist.
- tatsächlich doch dein WLAN überlastet ist.
 
Herzlichen Dank. Sehr hilfreich. Die Telekom meint nur dass Elektrogeräte stören. Aber das kann nicht sein da ich nichts neues in der Zeit gekauft habe und mein logisches denken sagt mir dass es sonst die ganze Zeit auftreten würde.

Ich werde mir die Provider mal ansehen. Danke für den Link! Hoffendlich ist ein Wechsel ohne probleme möglich.Wie kann ich wissen ob das 1&1 netzwerk hier ausgebaut ist? oder soll ich diesen Provider an sich nicht in meiner Recherche aufnehmen
 
Das absichtliche Drosseln müsste im eigenen Netz oder auf dem Kundenanschluß passieren und wäre somit ein Verstoß gegen die EU-Netzneutralitätsverordnung und wird daher nicht praktiziert (das wäre das, was sie 2013 mit den damaligen Tarifideen vorgehabt hätten).

Das "passive Drosseln" durch die Blockade des Ausbaus kostenneutraler Zusammenschaltungen ist hingegen ist (leider) kein Verstoß gegen die EU-Netzneutralitätsverordnung.

Die Telekom meint nur dass Elektrogeräte stören. Aber das kann nicht sein da ich nichts neues in der Zeit gekauft habe und mein logisches denken sagt mir dass es sonst die ganze Zeit auftreten würde.
Vor allem würde es dann auch bei der VPN-Verbindung auftreten.

Dem üblichen Telekom-Hotliner ist dieses Problem aber nicht bewusst, welcher "Normalmensch" befasst sich schon mit Zusammenschaltungspolitik?

Hoffendlich ist ein Wechsel ohne probleme möglich.Wie kann ich wissen ob das 1&1 netzwerk hier ausgebaut ist? oder soll ich diesen Provider an sich nicht in meiner Recherche aufnehmen
Wenn Du Nachbarn bei 1&1 hast, dann kannst Du diese nach ihrer IP-Adresse fragen (www.wieistmeineip.de), diese kannst Du dann bei peeringdb.com eingeben und suchen lassen. Kommt als Netzbetreiber AS3320 heraus, dann ist das die Telekom, kommt hingegen AS8881 heraus, dann ist es 1&1 Versatel.
 
Wenn ein Streaming-Angebot bei einem 250M-Anschluss nicht sauber funktioniert, VPN aber sehr wohl, dann ist die Vermutung, dass es an einen 'underpeering' schon sehr mutig.

Kann es nicht einfach sein, dass dieser Streaming-Anbieter zu dieser zeit zu wenig Kapazitäten hat?

Denn genannt wurde er ja nicht, so dass man nicht wissen kann, ob es einer der beiden mit dem A am Anfang oder der mit dem S als ersten Buchstaben ist.
Oder irgend jemand anderes.
 
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