Im moment sind wir noch 3dsl Kunden aber ich bin am überlegen ob wir nach Arcor wechseln sollen oder auf den neusten Tarif wechseln sollten.
Beide Varianten haben grundsätzlich den Vorteil, dass sie deutlich billiger sind als die Kombination aus 1&1 DSL und Telekom-Telefonanschluss.
Den 1&1-Komplettanschluss würde ich allerdings trotzdem nicht nehmen. Dafür gibt es hauptsächlich 2 Gründe:
Zum einen handelt es sich um einen VoIP-basierten Anschluss, bei dem man allerdings im Gegensatz zu 3dsl auf den echten (Telekom-)Festnetzanschluss verzichten muss und daher im Falle eines Ausfalls der VoIP-Verbindung keine Ausweichmöglichkeit mehr hat bzw. aufs Handy angewiesen ist. Die Ausfallwahrscheinlichkeit bei VoIP-Anschlüssen ist prinzipbedingt höher als bei konventionellen Festnetzanschlüssen. Außerdem gibt es noch einige andere Nachteile. Vorteile hat ein VoIP-basierter Festnetzanschluss dagegen kaum.
Und zum anderen ist 1&1 ein Reseller ohne eigenes Netz, d. h. er muss wesentliche Leistungen seines Angebots von anderen Carriern einkaufen. Folge: zwischen Kunde und Netzbetreiber steht als eigentlich überflüssige Instanz ein Reseller, was besonders im Störungsfall zu Kompetenzgerangel führen kann, welches dann auf dem Rücken des Kunden ausgetragen wird.
Ausweg: man wählt einen Anbieter, der a) konventionelle Festnetzanschlüsse schaltet und b) ein eigenes Netz besitzt. Arcor (bzw. Vodafone) ist ein solcher Anbieter. Allerdings muss man, um tatsächlich das Gewünschte zu bekommen, ein paar wichtige Details beachten. Beispielsweise bekommt man bei Vodafone nur dann einen konventionellen Anschluss, wenn man zusätzlich zum Anschlusspaket die Option "Komfort-Anschluss classic" dazubestellt (kostet 4 Euro zusätzlich und man bekommt dafür echtes ISDN mit 2 Leitungen und mehreren Rufnummern). Wenn diese Option nicht verfügbar ist, dann bekommt man auch bei Vodafone nur einen VoIP-basierten Anschluss, bei dem Vodafone aber in der Regel wenigstens auf eigene Technik zurückgreift. In Einzelfällen muss aber auch Vodafone einen Vorleister nutzen, und zwar die Telekom. Das erkennt man dann an einem 5-Euro-Zuschlag auf den Monatsgrundpreis. Neben den höheren Kosten hat ein solcher Anschluss auch den gleichen Nachteil wie ein 1&1-Anschluss, denn es ist ein Resale-Anschluss, bei dem der Vertragspartner des Kunden nicht gleichzeitig der technisch Verantwortliche ist.
Weitere überregional agierende Anbieter von echten Festnetzanschlüssen mit eigenem Netz sind die Telekom, Versatel und Alice, wobei die Telekom mittlerweile zumindest bei Entertain und Anschlüssen mit VDSL ebenfalls auf VoIP setzt. Dafür ist aber bei der Telekom garantiert kein Vorleister im Spiel. Die Verfügbarkeit von echten Festnetzanschlüssen der Anbieter Versatel und Alice wiederum ist lokal begrenzt. Auch diese Anbieter schalten in vielen Anschlussgebieten nur VoIP-basierte Anschlüsse und sind ebenso wie Vodafone an verschiedenen Standorten auf Vorleister angewiesen. Was man für einen Anschluss erwarten kann, muss man im Einzelfall herausfinden, was zwar möglich, aber manchmal etwas kompliziert ist. Die Anbieter machen gerne ein Geheimnis aus den Details der von ihnen angebotenen Anschlüsse, was angesichts der beschriebenen Nachteile von VoIP-basierten (Resale-)Anschlüsse auch kein Wunder ist.
Grüßle
Der Mikrogigant