@tacitus-nrw:
Ja ... und für die Leute, die lieber einen Router in moosgrün haben wollten, machte eine FRITZ!Box noch niemals Sinn.
Ich frage mich ernsthaft, warum eine FRITZ!Box für Telekom-Kunden keinen Sinn mehr machen sollte - das wird ja sicherlich nicht nur Polemik gewesen sein. Was ist denn jetzt der Unterschied zwischen einem beliebigen Router aus China und einer FRITZ!Box in Bezug auf den Einsatz am Telekom-Anschluß? Bricht jetzt bei der Telekom die blanke "Hilfsbereitschaft" und Neugierde aus, wenn an die Stelle einer FRITZ!Box beim Kunden irgendein anderes Modell (abgesehen von einem Speedport-Router mit aktivierter "EasySupport"-Option) tritt? Halte ich eher für unwahrscheinlich ... aber lassen wir uns überraschen.
Den Bootloader kann AVM gar nicht so schnell und aus dem Stand auch noch verriegeln, dazu bräuchte es eine ziemlich weitreichende Überarbeitung der gesamten Box, weil es an dieser Stelle bisher noch gar keine Signaturprüfungen gibt. Die einzige Stelle, wo das bisher erfolgt, ist das Auspacken eines tar-Files mit irgendwelchen Firmware-Komponenten.
Also bringt es wenig, irgendwelche Parolen in den Raum zu werfen ... ich sage nicht, daß AVM das nicht so lösen könnte. Aber für eine bereits an den Kunden verkaufte 7490 dürfte das wohl kaum noch in Frage kommen - schon weil es grundlegende Produkteigenschaften ändert und damit reversibel sein muß, solange es nicht vorher explizit "angesagt" wird, daß so eine tiefgreifende Änderung stattfinden wird. Das ist in etwa so wie mit der Linux-Unterstützung bei der PS3 ... auch da wurde sehr deutlich gemacht, daß man eben nicht aktualisieren darf, wenn man weiterhin Linux verwenden will.
Wer sich jetzt "aus seiner Box" ausgesperrt fühlt, der hat den Sinn der letzten Änderungen offenbar nicht wirklich verstanden. Solange damit tatsächlich eine Verbesserung der Sicherheit für 99% der Kunden verbunden ist, ist dagegen kaum etwas einzuwenden.
Wir hatten mal das Rechenbeispiel, wieviele FRITZ!Boxen es in D geben mag ... selbst wenn man unterstellt, daß nur die Hälfte davon noch mit neuer Firmware versorgt wird, ist das eine verbleibende Prozent der mit der neuen Security-Auffassung "gehandicapten" Kunden zwar eine höhere fünfstellige Zahl (wenn es überhaupt wirklich so viele sein sollten, was nur schwer einzuschätzen ist), aber die müssen dann eben zugunsten der 99% auch mal zurückstecken können und entweder sie wechseln tatsächlich zu anderen Herstellern (die solche Probleme natürlich nicht haben, am besten geht man zu elmeg/bintec, da kommt man nicht in die Verlegenheit, über eigene Modifikationen überhaupt nachzudenken - auch ist natürlich ein VR900v eine Alternative, nur daß der Preisunterschied sehr gering ausfällt angesichts fehlender ISDN-Funktionalität) oder sie machen sich einfach mal schlau und nehmen den (geringen) Mehraufwand in Kauf, mit dem sie nach wie vor noch dasselbe mit der FRITZ!Box machen können, wie bisher auch.
Lediglich einige potentielle Sicherheitslücken sind eben so nicht mehr vorhanden ... selbst wenn andere weiterhin bestehen und (hoffentlich) demnächst auch noch gefixt werden, ist das trotzdem ein Prozess, den man eigentlich nur begrüßen kann. Endlich ist aus dem "wenn wir da zumachen, geht das aber da und da weiterhin" mal eine Verbesserung Schritt für Schritt geworden, wo nicht verschiedene Sicherheitslücken wechselseitig als Begründung dafür herhalten müssen, warum man das eine Loch nicht stopfen kann und will. Nur wenn man irgendwo mal anfängt, kann das zu einer Verbesserung führen und da ist AVM (für mich) auf einem guten Weg. Wenn sie den jetzt nicht übertreiben und wirklich den "Bastlern" noch die Luft für den eigenen Zugriff lassen, dann gibt es für mich daran nichts auszusetzen.