Sind mittelfristig WLAN-Techniken in Sicht, wo sich das gesamte WLAN "selbsttätig dynamisch optimal konfiguriert und anpasst an die aktuelle Situation"? Ich rede natürlich nicht von der physischen Platzierung der AP, sondern nur von der Konfiguration.
Davon ist nicht auszugehen, weil WLAN mehreren Ziel-Konflikten unterliegt. Im normalen Haushalt ist das der Konflikt zwischen Reichweite/Abdeckung und Geschwindigkeit. Diesen Konflikt kann man nur bedingt durch mehr WLAN-Basen auflösen, daher der aktuelle Trend hinzu Mesh, der mit einer völlig überhöhten (= überteuerten) Geschwindigkeit versucht quasi nebenbei die Abdeckung in den Griff zu bekommen.
Und damit hast Du die nächsten Ziel-Konflikte: Preis pro Basis, Anzahlen an Basen, Roaming innerhalb der Basis (Band-Steering) und Roaming zwischen den Basen (AP-Steering). Die letzten beiden Punkte versucht man aufwendig mit Software-Unterstützung durch die Clients in den Griff zu bekommen (Stichworte: 802.11k und 802.11v). Das AP-Steering berührt einen anderen Zielkonflikt nur bedingt: Die Auslastung einer Zelle bzw. die Auslastung des Gesamt-WLANs bzw. die Auslastung des Gesamt-Frequenzspektrums. Und dann hast Du einen weiteren Zielkonflikt, den Heim-Basen nicht berücksichtigen: Die Anzahl
gleichzeitiger Clients an
einer Basis.
AVM-Geräte sind für eine kleine Familie, eine fünfköpfige Familie ausgelegt. Jeder davon surft mit bis zu zwei Geräten, im Einfamilien-Haus. AVM-Geräte mit zwei Spatial-Streams sind für kleine Wohnungen (eine Etage) bzw. zweiköpfige Partnerschaften ausgelegt. Diese surfen ab und zu mal mit insgesamt zwei Geräten gleichzeitig. So ist die Denke hinter diesen AVM-Geräten. „Entsprechend“ sind die Zielkonflikte ausgelegt. In Anführungszeichen, weil die Einsatzmöglichkeiten dehnbar sind. Aber nur so als Grund-Denke zum Verständnis, wo die Hardware her kommt bzw. hin will. Gegenbeispiel: Du kannst mit AVM-Hardware locker ein ganzes Schloss ausstatten. Aber dann können bei einem Event noch lange nicht alle „gut“ surfen, wenn überhaupt.
Man kann ein gutes WLAN als Laie nicht selber bauen, das können nur Spezialisten von Hand schnitzen, für jedes Büro völlig individuell.
Nein. Was wir Dir sagen wollen, ist, dass Du bitte 4 bis 10 Telefonate führst und die IHK bzw. Deine regionalen System-Integratoren abklopfst. Vor Ort kann man solche Dinge einfacher einschätzen, als wir das hier über das Internet können.
Man kann ein gutes WLAN als Laie nicht selber bauen, das können nur Spezialisten von Hand schnitzen, für jedes Büro völlig individuell.
Nein. Was wir Dir sagen wollen, ist, dass kaum ein Mensch auf dieser Welt jemals Deinen Aufbau gemacht hat. Du hast viele WLAN-Clients in einer WLAN-Basis. Das ist soweit noch normal und entspricht einem Schulungssaal bzw. Hörsaal. Aber Du hast einige Clients, die wahnsinnig viel Daten saugen und
pushen, dabei eine Real-Time-Anwendung nutzen und parallel dazu einige Casual-Surfer. Dein Szenario ist selten.
Man kann ein gutes WLAN als Laie nicht selber bauen, das können nur Spezialisten von Hand schnitzen, für jedes Büro völlig individuell.
Nein. Was wir Dir sagen wollen, ist, dass die baulichen Gegebenheiten betrachtet werden müssen. Aktuell geht der Trend zu (mindestens) einer WLAN-Basis pro Raum (Decke = frei Sicht zu jedem Client), schlicht und einfach weil 5 GHz bzw. das kommende Wi-Fi 6E so gestrickt sind. Problematisch wird es, wenn Du mehrere WLAN-Basen pro Raum hast. Dann ist eine Lösung gefragt (Steering, WLAN-Roaming bzw. separate SSIDs). Die Wenigsten hier im IP-Phone-Forum wissen zum Beispiel was
DSSS ist und was das für die Zell-Größe einer WLAN-Basis bedeutet. So landen wir in den Ziel-Konflikten Reichweite und Geschwindigkeit.
Man kann dafür AVM-Hardware vergessen, man braucht professionelle andere Hardware.
Nein. Was wir Dir sagen wollen, dass das noch nie jemand (von uns) mit AVM-Mesh gemacht hat. Es kann gut sein, dass alles einwandfrei funktioniert. Wenn Du viel auf Ethernet-Kabel und die Videos in Auflösung (max 720p) und Bildfrequenz (max 30 Frames pro Sekunde) beschränkst, könnte alles locker klappen.
Die von deutschen ISP praktizierte extreme Asymmetrie zwischen Up- und Downstream […] nervt.
Leider müssen hier einige auf solche Bewertungen einhauen, weil sie das konziliant finden, also Dir den Mund verbieten wollen. Anstatt Ansätze und Lösungen zu bieten … Wie geschildert, wenn Du die telefonische Produktunterstützung bereits telefonisch
und per Brief angehauen hast,
und wenn Du bereits in Deinem lokalen Vodafone Kabel-Internet Store vorstellig gewesen bist, dann schreibe
auch noch einen Brief an die deutsche Geschäftsführung. Wenn Ihr ein größerer Verein seit bzw. eine Dach-Struktur habt, auch den Dachverband mal anhauen (Lobby-Arbeit leisten oder Rahmenvertrag vorhanden?).
Problematisch ist in Deinem Fall, dass Du vermutlich in einem Privat-Kunden-Tarif bist. Vielleicht geht über Business mehr. Die Frage ist auch, warum DSL bei Euch so schlecht war. Bei DSL existieren regional symmetrische Angebote. Wenn Ihr das überhaupt braucht. Es kann sein, dass der Upload bei Euch ausreicht. Diesen Upload brauchen ja eigentlich nur die Video-Teilnehmer.
Ich hatte gehofft, dass mit einer Technik wie Mesh, das ganze individuelle Konfigurieren Geschichte sei.
Was wir Dir sagen wollen: Du musst Dich um „den“ Flaschenhals kümmern. Die Frage ist, was ist der Flaschenhals bei Euch. Ist es nur einer oder sogar mehrere. Ich sehe den Flaschenhals bei Dir im Upload. Novize sieht den Flaschenhals im WLAN. Die Frage ist, wo genau im WLAN der Flaschenhals ist: Ich sehe hier den Flaschenhals weniger in der absoluten Bandbreite als mehr darin, dass so viele Clients eine WLAN-Basis nutzen sollen. Daher mein Vorschlag mit MU-MIMU. Problem bei Internet und WLAN: Ist der Flaschenhals überschritten, leiden nicht nur wenige sondern oft alle in Deinem Netz. Das kann von kleineren Problemen bis zu einem Totalausfall gehen. Das bedeutet, eine Überlastung an einer Stelle – dem Flaschenhals –, kann das Netz unbrauchbar machen.
Man kann dafür AVM-Hardware vergessen, man braucht professionelle andere Hardware.
AVM erlaubt nicht, die Zellgröße einzustellen. Du kannst zwar die Sendeleistung reduzieren. Aber normalerweise steuert man eine Zellgröße über die aushandelbaren Geschwindigkeiten. Und die kann man bei AVM nicht einstellen. Die langsamste Geschwindigkeit kann man auch bei vielen angeblich professionellen Lösungen nicht wirklich einstellen. Daher Novizes Vorschlag mit mehreren SSIDs zu arbeiten und das Gesamt-Spektrum von WLAN auszuleuchten (also viermal 80 MHz in 5 GHz bzw. viermal 20 MHz in 2,4 GHz).
Lange Rede, kurzer Sinn: Probier es aus! Es hat vor Dir noch nie jemand gemacht.
- Parallel dazu versuchst Du andere Vereinsmitglieder dazu zu bringen, einen FRITZ!Repeater 2400 oder 3000 zum Testen/als Notfall mitzubringen.
- Parallel dazu versuchst Du Dich an den lokalen Systemintegratoren.
- Parallel dazu versuchst Du Dich am aktuellen bzw. an potentiellen Internet-Anbietern auf Vereinsangebote bzw. Dein Upload-Probleme einzugehen.
- Parallel dazu machst Du soviel Ethernet statt WLAN wie möglich.
Und irgendein Ansatz wird gelingen.