Kritik an ENUM-Strategie der DSL-Provider

[kombjuder]

"DSL-Provider und die Deutsche Telekom machen sich daran, die logische Weiterentwicklung des Internet auszubremsen", meint der Vorstand des Münchner Internet-Service-Providers Spacenet AG, Sebastian von Bomhard.

Weiter hier:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/73249

 

[rollo]

Das untermauert die "walled garden" Strategie die schon seit längerem international von VoIP Experten angeprangert wird. Da mischen übrigens auch die Mobilfuncarrier kräftig mit. Alle nutzen ENUM oder planen es, aber nur für ihr eigenes Netz.

jo

 

[der_Gersthofer]

Das Problem liegt aber auch schlicht daran, dass für viele User das Prinzip hinter VoIP und insbesondere hinter ENUM nicht klar ist.

Wie viele Visitenkarten oder auch Emailsignaturen hast du schon gesehen, auf denen die eigene SIP URI ([email protected]) angegeben ist und es damit anderen ermöglicht wird, einen grds. kostenlos zu erreichen?

Die Provider locken dann mit Flatrates ins Festnetz - je mehr Menschen voipen desto weniger sinnig sind diese aber für die Kunden, da sie andere Voiper ja grds. kostenlos erreichen könnten wenn sie nur deren SIP URI hätten.

 

[VOIP-Freak]

Kommunikationsergonomie und die Grenzen von ENUM

Guten Morgen allerseits,

sicher ist alles richtig, was oben zur Einführung von ENUM gesagt wurde. Längerfristig sollte muß man allerdings beachten, dass die ICANN erst vor kurzem die Einführung der neuen Domain .tel vorgenommen hat.:rock: Ob es nun in Zukunft so sein wird, die folgende "Rufnummer", wie z. B. [email protected] auf seiner Visitenkarte zu haben, muß sich m. E. aber erst noch zeigen.
Sicher war es schon immer der "Traum" vom unified messaging, also was spricht auch gegen [email protected] oder [email protected], ohne hier das Problem Müller, Mayer oder Schulze lösen zu können.
Ich denke mal, solange man keinen einheitlichen Standard, aufgrund der Skype-Problematik, hat, kann das PSTN als Möglichkeit für ein Interworking fungieren.:noidea:

HaveANiceDay

 

[JSchling]

die neuen Domains helfen ja eigentlich nicht, ganz im Gegenteil
die Verbreitung mag etwas voran kommen, ich denke es wird vielen Usern leichter verständlich sein, wenn es um "etwas bekanntes wie Domains geht" und TEL dann ja auch recht logisch ist... da ist der Weg über e164.org (was ein Name unter dem sich keiner was vorstellen kann), oder e164.arpa (noch schlimmere Namensgebung) von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das hört sich für Otto-Normalverbrauch gleich vom Start an viel zu technisch und kompliziert an, das vergisst man schon, bevor man es sich angesehen hat.
Auf alle Fälle ist eines der tollen Features von ENUM ja, dass man sich keinen Kopp um SIP-URIs und der gleichen machen muss. Wer einen ENUM-Eintrag hat muss seine SIP-URI eigentlich nirgends mehr erwähnen, es ist dann allerhöchstens ein Problem des VoIP-Anrufers, wenn dieser (bzw seine Hardware, sein VoIP-Provider) nicht auf ENUM zurückgreift.
In dem Zusammenhang ist es allerdings ein grosses Problem, dass viele VoIP-Provider anrufe zu SIP-URIs ihrer Kunden aus fremden VoIP-Netzen sperren. Auch das kann technisch sicherlich umgangen werden, klar, aber für die meisten doch viel zu kompliziert über DynDNS. Aber an diesem Problem lösen auch noch so viele neue Top-Level-Domain-Namen rein garnix.

 

[PierreR32]

Servus.
VoIP ist eine momentane Modeerscheinung Und das versuchen die Anbieter mit Flats gegen zusteuern. Wenn das bei einem Kunden nicht zieht wird halt auch ein VoIP Produkt angeboten.
Da ja mehr oder weniger enum funktioniert sehen die Anbieter wieder einmal Ihre Felle wegschwimmen.
Seien wir mal ehrlich. Grosse VoIP Provider müssen funktionierende Server zur Verfügung stellen, haben Traffic und Wartungskosten.
Da enstehen halt Kosten. Wenn dann die leute auf einmal alle per enum telefonieren wird es noch weniger was die verdienen

Das schlimme daran ist wohl das die Provider anscheinend Hersteller wie AVM fest im Griff haben und denen sogar vorschriften machen Anders wird es wohl nicht sein.

Im Prinzip gilt immer 2 Seiten anschauen.
Der eine will billig oder gar umsonst telefonieren
und der andere will Geld verdienen damit er seine technik und Leistung finanziert bekommt.
Und umsonst ist nichts ...


Gruss

 

[rollo]

@PierreR32

Dein Beitrag hat nun überhaupt nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun. Bitte wieder zurück zu
Kritik an ENUM-Strategie der DSL-Provider
jo

 

[PierreR32]

sorry habe das als kritik bzw. meine Meinung zu diesem Thema gesehen ... das nächste mal übe ich dann Kritik und nicht einwenig verständnis.

gruss *verwirrt*

 

[rollo]

Hätte vielleicht abstufen sollen, die Beiträge davor sind ja auch bereits abgeschweift

jo

 

[starry99]

Da prallen einfach zwei Geschäftsmodelle aufeinander

Servus!

Diese Entwicklung ist zwar schade, aber bei näherer Betrachtung vollkommen logisch. In der Telefonwelt gibt es Münzen pro Minute und auch Münzen für das Terminieren eines Calls. In der DSL Welt regiert die Pauschalabrechnung.

Solange ein Telefonprovider bares Geld dafür bekommt einen Anruf an einen seiner Teilnehmer durchzustellen (=terminieren), ist es nicht sehr wirtschaftlich, den direkten Weg zum Teilnehmer "freizumachen" und auf die Kohle zu verzichten, oder?

Das artet dann auch so aus, daß es hier bei mir im Ort einen kleinen DSL-Provider gibt, der seine Kunden zwar per Gratis-Fritzbox-Fon anbindet, aber weder ENUM noch VOIP von außen erlaubt, nicht mal VOIP zwischen seinen Kunden!!!

Je schneller die ganze Gratishysterie aufhört und man mit Telefonie wieder Geld verdienen kann, werden auch alle Enum einführen. Derzeit findet ausnahmslos Quersubvensionierung und/oder Glücksrittertum statt (möglichst vielen subscribern Vorkasse für Telminuten abnehmen und das problem auf später verschieben!

Bye
Starry

 

[Tuxi]

Das schlimme daran ist wohl das die Provider anscheinend Hersteller wie AVM fest im Griff haben und denen sogar vorschriften machen Anders wird es wohl nicht sein.

Naja, so fest im Griff haben die AVM ja auch nicht. Ansonsten wäre die ENUM-Abfrage völlig verschwunden und nicht nur versteckt. Und verbieten können die es ja auch nicht. Denn mit meiner Hardware kann ich machen was ich will.

Bye Michael

 

[mister_wichtig]

Und verbieten können die es ja auch nicht.

Das nicht, aber wenn es nicht implementiert wäre, (was es ja zum Glück nicht der Fall ist ) dann bräuchten sie es mir nicht zu verbieten!

Stefan