Hier zwar OT, aber nun ist dieser Thread ja auch nicht so fürchterlich "überlaufen":
Dieses AVM-"Marketing" treibt dann tatsächlich auch immer mal wieder recht merkwürdige Blüten ... vielleicht hat sich ja schon mal jemand auf der AVM-Seite die Informationen zum "Mesh" angesehen (
https://avm.de/mesh/) und ist dabei dann auch in dieser Präsentation auf den Text gestoßen (unterhalb eines Logos vom "stern"):
Hier kann AVM punkten. Mit der hierzulande extrem populären Fritz!Box hat der Hersteller ein Gerät im Portfolio, das Modem und Router in einem ist – so spart man sich das Aufstellen einer weiteren Box.
Das, was hier zunächst nach einem "Punktsieg" für AVM klingt, steht im originalen Artikel (der sich unmittelbar davor mit Netgear Orbi, Linksys Velop und Google WiFi befaßt und dem neuen Erscheinungsbild solcher Geräte, deren Preis und möglicher Zusatzfunktionen - z.B. einer Alexa-Integration) unmittelbar nach dem Satz
Der Nachteil der drei Systeme: Man benötigt nach wie vor ein separates Modem.
Da liest sich doch der bei AVM zitierte Satz (und damit wir uns nicht falsch verstehen, das Zitat ist keineswegs falsch und AVM hat hinter das "stern"-Logo sogar noch den Link auf die Quelle gelegt) schon wieder ganz anders ... oder geht das nur mir so?
Jedenfalls war bei den anderen Punkten zuvor von AVM und irgendwelchen FRITZ!-Gerätschaften noch gar nicht die Rede, dafür widmet sich der Rest in dem "stern"-Artikel dann den Aussagen von AVM in einem Interview näher. Was man dann von Feststellungen wie der unmittelbar nach dem AVM-Zitat folgenden:
Im Gespräch mit dem stern betont AVM, dass man bereits seit Jahren auf das Mesh-Prinzip setze. Statt zusätzlicher Router-Satelliten bevorzuge man aber eher Powerline-Adapter, welche die Reichweite der Fritzbox (Topmodell 270 Euro) ohne spürbare Geschwindigkeitsverluste erhöhen und nur in die Steckdose gesteckt werden müssen.
halten soll, mag jeder selbst einschätzen ... immerhin gut zu wissen, daß AVM "bereits seit Jahren auf das Mesh-Prinzip setzt".
Nun weiß man natürlich nicht, ob man dazu extra Strickerinnen beschäftigt hatte oder ob dem Marketing-Onkel oder dem Journalisten da die Gäule durchgegangen sind, aber vielleicht will man ja auch "das Mesh-Prinzip" zuvorderst mal als "zentrales Management" verstanden wissen - was andere Hersteller (und die halbe Branche) natürlich auch als einen Teilaspekt ansehen, was aber noch lange nicht "das Mesh-Prinzip" darstellt.
Klar ... es gibt auch bei AVM Änderungen am Funknetz, die einige Aspekte von "Mesh-Networks" nachrüsten und für einige andere - von AVM nicht unterstützte - Aspekte, wie das "jeder mit jedem" (oder zumindest mit dem Nachbarn, sofern das mit dem klappt, was ja auch nur mit dem richtigen Spülmittel der Fall ist) oder das "self healing", kann man ja mal im Internet nachlesen, was man gemeinhin noch so alles zum "Mesh-Prinzip dazuzählt. Das will also auch niemand bestreiten, auch wenn das alles doch eher etwas überstürzt daherkommt, nachdem andere Hersteller auf der CeBIT mit Geräten "zum Anfassen" aufgelaufen waren.
Wenn dann AVM auch PowerLine zum "Mesh-Bestandteil" erklärt und sogar der Meinung ist, man hätte das jahrelang ggü. "Satelliten-Boxen" präferiert (gut, die wenigsten wollen sich freiwillig eine FRITZ!Box auf das Sideboard stellen, wenn da auch ein Netgear Orbi stehen könnte), dann muß man den Begriff des "Mesh-Networks" (der bei anderen in erster Linie auf "wireless" abstellt) auch schon ziemlich "vergewaltigen", wenn man das bei AVM unter einen Hut bringen will.
Beim "wired mesh network" unterstützt AVM jedenfalls (meines Wissens) noch lange nichts, was dem auch nur nahekäme ... wenn ich bei mir im Kabel-Netzwerk einen Loop baue, mit vier FRITZ!Boxen (2x 7490, 1x 7580, 1x 7412) und dabei die drei "großen" FRITZ!Boxen im Kreis verbinde und die 7412 als "Abstich" an die 7580 hänge, dann klappt da erst mal gar nichts mehr richtig - von "SPB" (shortest path bridging) ist da nichts zu sehen und wenn man ein "wired network" "vermaschen" will, dann gehört es eben auch dort dazu, daß es redundante (und gleichzeitig aktive) Verbindungen zwischen den Komponenten geben kann, damit bei Verlust einer Verbindung überhaupt eine "Selbstheilung" erfolgen kann.
Insofern ist es aber auch irgendwo ein Armutszeugnis, wenn schon das AVM-Marketing auf solche Tricks wie oben (und für mich ist das ein solcher, der hart an "fake news" vorbeischrammt, weil er "Sätze herauspickt") zurückgreifen muß und man keine anderen, positiven Rezensionen von "prominenten Laudatoren" finden kann, die man besser an dieser Stelle platziert hätte.
Auch wenn man sich den Artikel bei golem.de mal richtig durchliest, aus dem AVM zwei kleine Sätze zitiert, klingt da ja eigentlich eher Skepsis beim Autoren durch als ein "Hurra, ich würde jederzeit von einem anderen System zum AVM-Mesh wechseln.".
Sieht man sich die ganzen anderen Aspekte an, die ansonsten so für diese Systeme als "Gesamtkonzept" eine Rolle spielen (bis hin zur "Wohnzimmertauglichkeit" der Komponenten),
kann AVM ja nur ins Hintertreffen geraten. Es fehlt ja nicht nur an technischen Voraussetzungen in den Geräten (z.B. dem separaten Modul für den Backhaul-Channel), sondern auch an der Optik (meines Erachtens einer der Gründe, warum da eine (auch für die Dame des Hauses mit etwas Glück halbwegs akzeptable) 7590 nachgereicht wurde) und der einzige Punkt, den AVM wirklich für sich verbuchen kann, ist die Verbreitung in den Haushalten in D.