ISDN + DSL auf Annex J - IP- Anschluss umstellen?

Selbstverständlich kann man einen DSL-Port an einem DSLAM auch mit Annex B betreiben, wenn kein zusätzliches Telefonsignal aufgeschaltet und kein Splitter vorhanden ist.
Da wollte ich hin. Danke.

Waldo
 
Als ADSL1 eingeführt wurde hat man Millionen von Ports vorsorglich (zuviel) eingebaut - obwohl noch gar keine Kunden dafür da waren - als dann 2-3 Jahre später ADSL2+ auf den Markt kam, hatte man ettliche veraltete Ports, die noch nicht amotisiert, oder noch nie im Einsatz waren.

In Städten wurden dann ADSL2+ Ports nachgerüstet, und die alten ADSL1 Ports hat man der "Landbevölkerung" aufs Auge gedrückt - dazu wurde dann das Märchen erfunden, das Aufgrund hoher Dämpfung in ländlichen Gebieten nicht mehr als DSL3000 möglich ist - so konnte man den veralteten Schrott noch solange einsetzen bis er kaufmännisch "abgeschrieben" ist.
Das halte ich - mit Verlaub - für dummes Zeug:
ADSL und ADSL2+ haben als Unterscheidung hier vorrangig "nur" den genutzten Frequenzbereich, siehe hier: http://wiki.ip-phone-forum.de/internet:adsl, die weiteren Protokollverbesserungen und dynamischeren Aushandlungen spielen hier keine Rolle, sie sind im Prinzip nur zur Stabilisierung der Leitung erarbeitet worden.
Bei ADSL2+ kommen also zusätzlich Frequenzen von 1104 kHz bis 2208 kHz zum Einsatz. Die Physik lehrt uns nun einfach, dass die Dämpfung mit der Frequenz zunimmt. Daher ja auch die nach oben abfallende Bit/Kanal-Kurve aller DSL-Modems. Schön zu sehen auch bei der graphischen Darstellung in der Fritzbox. Und wie es der "Zufall" so will, sind auch die durchschnittlichen Leitungslängen auf'm Dorf erheblich größer, als in den Ballungszentren, genannt "Stadt". Gerade bei den ollen popeligen Kupferdoppeladern, die mal auf Frequenzen bis 4 kHz (der analoge Übertragungsbereich bei der Telefonie) ausgelegt waren, ist die ansteigende Dämpfung um so dramatischer als bei Hochfrequenzfähigen Koaxkabeln.
Fazit: Es ist keine Mär sondern Physik.
 
Doch, jede Menge Provider, wie 1&1, die das dann als Komplettanschluss verkaufen. ;)
Die bekommen auch vom rosa Riesen ADSL2+ geliefert ohne dass der untere Frequenzteil mit Telefon genutzt wird.
Ich kenne viele Leute mit einem 1&1-Komplettanschluss ohne Telekom-Telefon und mit Annex B.
 
Fazit: Es ist keine Mär sondern Physik.

Aus persönlicher Erfahrung sehe ich das halt anders !

10 Jahre lang (2003 - 2012) haben wir hier immer wieder gesagt bekommen mehr als DSL3000 geht nicht - dabei hing ich an einem ADSL1 Port - jetzt hat man im DSLAM ADSL2+ Ports für Annex-J nachgerüstet - selbe Leitung/Leitungslänge/Dämpfung - auf ADSL2+ hab ich jetzt DSL16000 mit effektiv 14000kb/s im Downstream.

Hätte man schon 2003 die veralteten ADSL1 Ports gegen ADSL2+ Ports getauscht, könnte ich schon seit 10 Jahren DSL16000 haben - nur wurde uns halt hier die ganze Zeit das Märchen aufgetischt, das : "technisch nicht mehr machbar ist" :(

Aber hier aufm Ort hat man halt keine Alternativen - in der Stadt können die Leute schon immer DOCSIS oder Telefonica oder was auch immer nutzen, um schnelleres Inet zu bekommen - also mußte die Telekom dort auf ADSL2+ Ports aufrüsten, um die Kunden zu halten - uns "Landeiern" wurde halt die veraltete Technik aufs Auge gedrückt, da wir eeh keine Wahl haben, und kein anderer Provider hier in moderne Technik investiert - vom Preis her haben wir müssen genau so viel, oder mehr für die veraltete Technik bezahlen, genau genommen ne riesen Schweinerei :verdaech:
 
Aus persönlicher Erfahrung sehe ich das halt anders !
Wie Du einzelne Dinge zusammenfasst und in diesem Zusammenhang falsch interpretierst, ist Deine Sache, die Physik lässt sich dadurch aber nicht überlisten!
10 Jahre lang (2003 - 2012) haben wir hier immer wieder gesagt bekommen mehr als DSL3000 geht nicht - dabei hing ich an einem ADSL1 Port - jetzt hat man im DSLAM ADSL2+ Ports für Annex-J nachgerüstet - selbe Leitung/Leitungslänge/Dämpfung - auf ADSL2+ hab ich jetzt DSL16000 mit effektiv 14000kb/s im Downstream.
Hätte man schon 2003 die veralteten ADSL1 Ports gegen ADSL2+ Ports getauscht, könnte ich schon seit 10 Jahren DSL16000 haben - nur wurde uns halt hier die ganze Zeit das Märchen aufgetischt, das : "technisch nicht mehr machbar ist" :sad:
Vermische nicht viele Dinge unzulässig. Auch in den Großstädten war es so, dass früher engere Speedlimits galten. Noch etwas früher konnte man bei der guten alten Post sogar nachlesen, dass Modemgeschwindigkeiten über 1200/75 Bd die Leitungen zu sehr stören und Telefonie auf Nachbaradern unmöglich machen würden. Auch hat das nichts mit der ewigen Annex-J-Wiederholerei zu tun. Noch einmal: Bei Annex-J wird nur der Upstream um die unteren 138 kHz erweitert, die sonst der Telefonie vorbehalten waren.
Aber sehen wir es mal positiv: Sogar die T-Jungs lernen dazu und passen sich, auf Druck der Konkurrenz, mit ihren arg strikten Dämpfungsgrenzen an und erweitern die Speedgrenzen. Mit Sicherheit war Deine Leitung auch früher schon beim ADSL in der Lage, das 6000er Profil zu schaffen. Und damit war Deine Leitung auch früher schon in der Lage, die erweiterten Leitungsanforderungen von ADSL2+ zu bewältigen. Das hatte rein garnichts mit veralteten und recycelten ADSL-Linecards aus den Großstädten zu tun. :?
- also mußte die Telekom dort auf ADSL2+ Ports aufrüsten, um die Kunden zu halten - uns "Landeiern" wurde halt die veraltete Technik aufs Auge gedrückt, da wir eeh keine Wahl haben, und kein anderer Provider hier in moderne Technik investiert - vom Preis her haben wir müssen genau so viel, oder mehr für die veraltete Technik bezahlen...
Bitte lasse diese Stammtischpolemik dort, wo sie hingehört: An den Tresen Deiner Stammkneipe. Hier ist sie nicht zielführend. :?
 
Vielen Dank für die ausführliche Diskussion!

Zugesagt wird immer nur die Verfügbarkeit eines bestimmten Produkts, nicht die Verfügbarkeit einer bestimmten Bandbreite. Und man darf nicht den Fehler machen, Produktbezeichnungen und Bandbreiten-Angaben zu verwechseln.
Das war auch mein Verständnis. Was mich überrascht hat, ist die wiederholte Aussage unterschiedlicher Telekom-Mitarbeiter, dass wir - im Gegensatz zu den starken Schwankungsmöglichkeiten bei DSL 6.000 RAM - bei DSL 16.000 "garantiert" recht nah an 16 MBit/s rankämen.

Ist das nur "Vertriebler-Gewäsch" oder können 16.000er-Anschlüsse tatsächlich auf einer Anschlusstechnologie geschaltet werden, bei der die Geschwindigkeit nur um einen engeren Korridor schwanken kann?
 
Frage die Vertriebler nach einer schriftlichen Garantie und du wirst einen blitzartigen Rückzug erleben... :lach:
 
So ist es. Darauf gibts keine Garantie. Außer man nimmt V-DSL 25, dann ist das die untere Grenze :)
 
Verstanden, danke!
Dann packe ich gleich mal die heute eingetrudelte 7360 SL aus und stürze mich ins Gefecht. :fecht:
 
Die 7360 SL schnurrt ohne Murren. Ich habe jetzt mal die DSL-Informationen rausgesucht. Fällt Euch da etwas auf?

Übersicht:

1_FB7360_Übersicht.png


DSL:

2_FB7360_DSL.png


Spektrum:

3_FB7360_Spektrum.png


Statistik:

4_FB7360_Statistik.png


Was ich (zu) erkenne(n meine):

  • Offensichtlich hänge ich an einem Anschluss mit Annex B - macht Sinn wegen ISDN/"Universal".
  • Die Leitungskapazität liegt bei knapp 7 MBit/s. Ist das tatsächlich das obere Ende der Fahnenstange oder ist das nur als aktuelle Obergrenze wegen der Limitierung auf DSL 6.000 von unserem aktuellen C&S Comfort (4) Universal-Tarif zu verstehen?

EDIT: Endlich mal wieder ein Router/Modem, wo man ein paar vernünftige Informationen zur Hand hat. :)
 
* Offensichtlich hänge ich an einem Anschluss mit Annex B - macht Sinn wegen ISDN/"Universal".
* Die Leitungskapazität liegt bei knapp 7 MBit/s. Ist das tatsächlich das obere Ende der Fahnenstange oder ist das nur als aktuelle Obergrenze wegen der Limitierung auf DSL 6.000 von unserem aktuellen C&S Comfort (4) Universal-Tarif zu verstehen?
So in etwa. Wenn Du einen Festnetzanschluss (ISDN oder Analog-Anschluss) des Providers hast, dann geht kein Annex-J, dann wird in D-Land immer Annex-B geschaltet. Allerdings kann es auch bei Komplett-DSL-Anschlüssen immer wieder vorkommen, dass Annex-B geschaltet wird, wenn der DSLAM kein Annex-J unterstützt. Der Unterschied ist aber einzig und alleine im Upload zu finden, denn nur der sird nach unten hin vergrößert. Siehe die vorigen Diskussionen dazu.
Daher sind Deine Fragen in diesem Thema rund um Annex-J nicht ganz korrekt eingeordnet. ;)
Die Leitungskapazität liegt geschätzt bei ~7MBit/Sek Downstream, Geschaltet ist bei Dir aber nur DSL3000, die Rückfalloption von DSL6000, weil die Leitungsdämpfung für die T-Jungs angeblich zu hoch ist. Die schalten halt immer noch recht konservativ...
Nachteil: Die niedrigere Bandbreite
Vorteil: Die bessere Störungssicherheit/Stabilität
 
Die Leitungskapazität liegt geschätzt bei ~7MBit/Sek Downstream, Geschaltet ist bei Dir aber nur DSL3000, die Rückfalloption von DSL6000, weil die Leitungsdämpfung für die T-Jungs angeblich zu hoch ist. Die schalten halt immer noch recht konservativ...
"Konservativ" trifft es, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Dämpfungsgrenzen, sondern auch auf die verwendete Technik. Es ist nämlich fixed rate DSL geschaltet, und sowas steinzeitliches gibt es nur noch von der Telekom.

Telekom-Mitbewerber, die mehr Wert als die Telekom darauf legen, ihre Kunden zu behalten, schalten ausnahmslos rate adaptive DSL. Damit erreichen sie deutlich höhere Bandbreiten, und das wohlgemerkt in aller Regel ohne Einschränkungen bei der Zuverlässigkeit.

ADSL2+ und rate adaptive DSL gibt es übrigens schon seit 2005. Warum die Telekom ihre Ports nicht schon längst entsprechend aufgerüstet hat, sondern viele ihrer Kunden nach wie vor mit vorsintflutlichem fixed rate ADSL1 abspeist, ist mir ein Rätsel. Eine solche Umrüstung kann eigentlich nicht teurer sein als die Umsatzverluste, die durch zur Konkurrenz abgewanderte Kunden entstehen.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Daher sind Deine Fragen in diesem Thema rund um Annex-J nicht ganz korrekt eingeordnet. ;)
Stimmt, tut mir leid, wollte nicht den Thread kapern. ;)

Die Leitungskapazität liegt geschätzt bei ~7MBit/Sek Downstream, Geschaltet ist bei Dir aber nur DSL3000, die Rückfalloption von DSL6000, weil die Leitungsdämpfung für die T-Jungs angeblich zu hoch ist. Die schalten halt immer noch recht konservativ...
Montag wird DSL 6.000 RAM geschaltet. Dann kann ich ja zuversichtlich sein, dass bei einer geschätzten Obergrenze von um die 7 MBit/s wir tatsächlich auch bei knapp 6 MBit/s landen. :cool:

Vielen Dank!
 
ADSL2+ und rate adaptive DSL gibt es übrigens schon seit 2005. Warum die Telekom ihre Ports nicht schon längst entsprechend aufgerüstet hat, sondern viele ihrer Kunden nach wie vor mit vorsintflutlichem fixed rate ADSL1 abspeist, ist mir ein Rätsel. Eine solche Umrüstung kann eigentlich nicht teurer sein als die Umsatzverluste, die durch zur Konkurrenz abgewanderte Kunden entstehen.

Pass auf ! - wenn man hierzu Vermutungen anstellt, wird das von Novize als "Stammtischpolemik" abgetan - ausserdem meine ich, das die ADSL2+ Technik seit 2003 aufm Markt ist - auch wenn in Deutschland die ersten DSL16000 Pakete erst 2005 vermarktet wurden.
 
Hallo zusammen,

ich würde mich gerne bei dem Thema fragend beteiligen.
Ich habe z.Zt. einen Business Anschluss bei der Telekom mit einer DSL 2000 Leitung. Ich habe gehört, dass ich event. auf Annex J und oder DSLRAM umgeschaltet werden könnte. Die Anfrage läuft gerade. Ich müsste dann meinen Business-Anschluss vermutlich aufgeben, was mir bei einer höheren Geschwindigkeit egal wäre.
Meine Frage:
Könnte ich ggf. mit einem IP-Anschluss dann meine vorhandene ISDN-Anlage (1 Telefon, 1 Fax und 1 Türgegensprechstelle) irgendwie weiter nutzen?
Ich habe z. Zt. eine Fritzbox 3390.

Vielen Dank für Eure Antwort vorab!
 
Deine vorhandene ISDN-Anlage kannst du direkt am Anschluss nicht mehr weiter nutzen. Indirekt ginge das an einer Fritzbox mit internem S0-Bus, den hat deine Fritzbox 3390 aber nicht. Mit einer Fritzbox 7390 oder 7270 wäre das möglich.
 
ISDN-Endgeräte lassen sich auch an einem IP-Anschluss betreiben. Dazu braucht man allerdings einen VoIP-/ISDN-Wandler. Dafür eignen sich neben den Telekom-Geräten Speedport W920V/W921V alle Fritzboxen mit internem S0-Anschluss wie z. B. 7170, 7270, 7390 oder 7570.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Vielen Dank für Eure Antworten.
Dann kaufe ich eine Fritzbox 7390. Wenn ich richtig verstanden habe, könnte ich dann meine ISDN-Anlage an dem S0 der Fritzbox 7390 anschließen und alles läuft wie gewohnt weiter - richtig?
 
Ja, der interne S0 der Fritzbox ersetzt quasi den NTBA bei konventionellem ISDN.

Ob "alles wie gewohnt" weiterläuft, wenn du statt echtem ISDN nur noch emuliertes ISDN hast, wirst du ausprobieren müssen ;)

Grüßle

Der Mikrogigant
 
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