Gigaset verklagt AVM

Zumindest ein Versuch, den Fritzboxen etwas entgegenzusetzen, ist grandios in die Hose gegangen :mrgreen: (die Rede ist von der D-Link Horstbox Standard) Auch andere Konkurrenzgeräte z. B. von Arcadyan können den Fritzboxen m. E. nicht das Wasser reichen. Gigaset wird sich also mächtig ins Zeug legen müssen, wenn sie AVM auf dem Sektor DSL-/Router-Telefonanlagen-Kombigeräte ernsthaft Konkurrenz machen wollen.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
@mikrogigant
Gigaset bekommt ja aktuell nicht mal ihre Firmware für die Bestands-Produkte in Griff ;-)
da hilft selbst "mächtig ins Zeug legen" nicht viel
 
Auch andere Konkurrenzgeräte z. B. von Arcadyan können den Fritzboxen m. E. nicht das Wasser reichen.

Könnten sie schon, wenn man denn wollte. Aber solange die Firmware Müll bleibt, wird das nichts. Hardwaretechnisch würde da schon was gehen.

Gruß
Sandra
 
Das trifft auch auf die Horstbox zu. Die hat zwar nicht so viele Hardware-Reserven wie neuere Geräte, aber mit einer besseren Firmware könnte man sie durchaus zu einem brauchbaren Gerät aufwerten. D-Link scheint aber das Interesse an der Kiste verloren zu haben, die letzte Firmware-Version (die sich nach meinem Dafürhalten noch im Beta-Stadium befindet und bedeutend mehr Fehler enthält als manche Fritzbox-Labor-Firmware) ist schon über 2 Jahre alt.

Grüßle

Der Mikrogigant
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier scheint es ja um die 'PN-CAP' Funktionen der Gigaset Geräte zu gehen. Diese Unterstützen die FritzBoxen relativ gut weshalb Gigaset DECT Telefone auch so gut an einer FritzBox funktionieren.
Im schlimmsten Fall wird AVM diese Funktionalität wieder aus der Firmware rausnehmen und Gigaset Telefone verhalten sich dann an der FritzBox wie irgendwelche NoName DECT-GAP Telefone. Mir ist es ein Rätsel warum Gigaset daran Interesse haben könnte. Aber vielleicht verkauf Gigaset wegen der FritzBox schon mehr Telefone mit Ladeschalen als mit Basisstationen?
Gigaset wird aber wohl nur interesse daran haben einen Batzen Geld von AVM zu bekommen um damit ihr Quartalsergebnis aufzubessern.
 
Aber erst 2015, vorher wird das nichts in Ddorf;)
 
Ich hab gerade erst im Firmware Thread der 7270 hiervon erfahren - ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Ich finde das Ganze lächerlich von Gigaset (ex SIEMENS). So werden sie Kunden verlieren. Auf Gigaset Handgeräte kann ich verzichten, auf meine Fritz!box dagegen NICHT.

Welche "Patente" sollen verletzt werden? Das Darstellen von Menüs auf Fremdgeräten? Das kann die Fritz!box seit gefühlten 3 Jahren. Sichtbarmachen von speziellen Icons auf dem Fremdgerät? Ist für mich keine Patentverletzung, tut mir leid. Wenn AVM grundlegende Dinge auf (z.B.) seinem C3 1:1 von SIEMENS (äääähhh Gigaset) abgekupfert hätte, dann vielleicht. Aber allein schon von der grundlegenden Architektur her arbeitet das reinrassige Gespann aus AVM DECT Geräten anders, als die SIEMENS Geräte. Mein C3 Gerät ist z.B. auf das Telefonbuch der Fritz!box angewiesen. Ohne Fritz!box wäre es "dumm".

Gigaset (ex SIEMENS) fordert ja auch die "Vernichtung" von bereits produzierten Fritz!box en und DECT-Geräten. Klingt so, als hätte jemand zu tief in's Glas geschaut. Die Geräte ohne Firmware verletzen bestimmt keine Patente. Wie es bei der Firmware bis in das letzte Detail aussieht, kann ich nicht beurteilen. Immerhin ist die AVM Firmware der Boxen größtenteils Open Source. Aber die Hardware an sich KANN keine Patente verletzen, denn es werden DECT Chips von etablierten Herstellern benutzt, die jeder in seine Geräte einbauen darf. Wie intelligent dann die Geräte durch entsprechende Firmware werden, hängt vom Engagement der jeweiligen Hersteller ab und das ist bei AVM deutlich höher, als bei SIEMENS (äääh, Gigaset).

Nochmal: Das Sichtbarmachen von herstellerspezifischen Icons kann kein Patent verletzen. In dem "Patent", auf das sich SIEMENS (Dingens) beruft, geht es u.a. um das Übertragen von gesprochenen Wörtern, geschriebenen Wörtern, Bildern, verschlüsselt oder unverschlüsselt über Standards wie DECT, GSM, etc. Desweiteren wird dort ausführlich beschrieben, wie beliebige DECT-Handgeräte und DECT-Basisstationen miteinander kommunizieren. Da steht, daß das Handgerät einen Druck auf die Tastatur des Geräts lokal auswertet usw. Dies alles bescheibt grundlegende Dinge, wie sie ein jeder der zahlreichen Hersteller von DECT-Telefonen realisiert, weil man es einfach nicht anders machen KANN. Weiterhin stehen dort Dinge drin, die spätestens durch Einführung von CatIQ standardisiert wurden. Ich weiß weder, worauf jetzt Gigaset (ex SIEMENS) Patentanspruch erhebt, noch welche Dinge sie von AVM genau verletzt sehen.

SIEMENS hat aber weder DECT/GAP/CatIQ/GSM erfunden, noch haben sie erfunden, daß man über diese Standards Sprache, Texte, Bilder und Steuersequenzen übertragen kann.

AVM versendet von Anfang an Displaymessages (ein Standard) an Fremdgeräte aller möglichen Hersteller. Vereinzelt haben sie es geschafft, Textmenüs auf Fremdgeräten sichtbar zu machen. Seit neuestem machen Sie Icons, welche in der Firmware / im ROM des Fremdgerätes enthalten sind, sichtbar. Dies stellt für mich keine Patentverletzung dar, weil ewig viele andere DECT-Gerätehersteller ebenfalls bunte Icons auf ihren Geräten anzeigen.

Gigaset wird durch solche Aktionen nicht gewinnen, sondern verlieren, nämlich Kunden.

Ich kann nicht auf meine Fritz!box verzichten, auf Gigaset-DECT-Geräte dagegen schon.

Der Schrieb, auf den sich Gigaset beruft:
https://data.epo.org/publication-server/getpdf.jsp?pn=0886944&ki=B1&cc=EP

Edit:
aber AVM wird die Gigaset-Anpassung in der Entwicklungsabtlg. momentan auf Eis legen.
Denkste: Jetzt erst recht: Die Laborversion vom 4.11. legt hier noch mal einen drauf ;) Danke, AVM
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem "Patent", auf das sich SIEMENS (Dingens) beruft, geht es u.a. um das Übertragen von gesprochenen Wörtern, geschriebenen Wörtern, Bildern, verschlüsselt oder unverschlüsselt über Standards wie DECT, GSM, etc. Desweiteren wird dort ausführlich beschrieben, wie beliebige DECT-Handgeräte und DECT-Basisstationen miteinander kommunizieren. Da steht, daß das Handgerät einen Druck auf die Tastatur des Geräts lokal auswertet usw. Dies alles bescheibt grundlegende Dinge, wie sie ein jeder der zahlreichen Hersteller von DECT-Telefonen realisiert, weil man es einfach nicht anders machen KANN.
Wenn das so ist, wie konnte überhaupt so ein Patent erteilt werden? Meinst du, das Europäische Patentamt ist von Siemens übertölpelt worden?
 
Vielleicht. Und wenn man in der Presse liest, was bei SIEMENS in anderen Bereichen die Zahlung von viel Geld so alles ermöglicht hat... Ich will hier nichts herleiten, aber mein Vertrauen in SIEMENS geht immer mehr gegen Null.

Beim Durchlesen des Dokument habe ich erst einmal nichts patentwürdiges gefunden. Hast Du es gelesen?
 
Auf Onlinekosten steht folgendes:
Laut Gigaset habe sich AVM über Patente innerhalb des herstellerübergreifenden DECT-GAP Standards für schnurlose Telefone hinweggesetzt. Nach Angaben von AVM will Gigaset dem Unternehmen mit der Klage untersagen, herstellerspezifische Protokolle mit Hilfe von DECT auszuführen. Diese Protokolle sind ein Teil der Betriebssoftware und ermöglichen beispielsweise die Übertragung von Sondermeldungen wie Softkeys oder die Einstellung der Landessprache auf ein DECT-Mobilteil.


Quelle: onlinekosten.de Newsmeldung "AVM weist Gigasets DECT-Patentklage zurück"
 
Beim Durchlesen des Dokument habe ich erst einmal nichts patentwürdiges gefunden. Hast Du es gelesen?
Ja, ich kenne das Patent. Es geht um ein proprietäres (siemensspezifisches) Protokollprofil, das CAP (Common Access Profile) als Ergänzung und Erweiterung zum GAP. Das hat sich Siemens patentieren lassen. D.h. wer das jetzt verwenden will, muss eine Lizenz erwerben. Ob das für AVM gilt, kann ich nicht beurteilen, das wird der Prozess herausfinden müssen.
Aber du zweifelst ja grundsätzlich die Patentwürdigkeit an. Das ist eine ganz andere Sache, das tut nicht mal AVM.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du mußt schon genauer lesen, was ich geschrieben habe. Ich habe nicht geschrieben, daß ich etwas anzweifle, ich habe nur geschrieben, daß ich erstmal nichts finden konnte. Ist ein riesiger Unterschied...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lese normalerweise sehr genau. :) Dann korrigiere ich mich wie folgt: Obwohl du das Patent nicht anzweifelst, hast du weiter oben in deinem Beitrag das Patent in Anführungsstriche gesetzt, weil du im Gegensatz zum Europäischen Patentamt erstmal nichts patentwürdiges finden konntest.
Ich hoffe du bist mit meiner Korrektur zufrieden. ;)
 
Nur, wie kann Gigaset (die ja auch laut eigenen Aussagen seit Anfang November entgültig nichts mehr mit Siemens zu tun haben) gegen eine mögliche Patentverletzung klagen, die auf die Siemens AG ausgestellt ist ? Dazu müsste ja das Patent erstmal an Gigaset übergehen. Nur Siemens Enterprise nutzt dieses ja ebenfalls... :rolleyes:

Und weiter interessant: die Erfinder dieses Patents scheinen alle vom ehemaligen Siemens Werk Bocholt (wo jetzt Gigaset den Sitz hat) zu sein...

Gruß
Sandra
 
OK, das "CAP" als Aufsatz auf das GAP.

Zunächst einmal taucht im DECT-Bereich der Begriff "CAP" als "CTM Access Profile" auf und hat etwas mit Roaming und Handover bei mehreren Basisstationen zu tun.

Das, was SIEMENS CAP nennt, bescheibt etwas komplett anderes. Wenn AVM dies verwendet, um mit den Gigaset-Geräten zu sprechen, wäre das wohl grenzwertig. Ob sie damit ein Patent verletzen, weiß ich nicht. Edit: Ganz im Gegenteil: hierdurch kurbeln sie den Gigaset-Verkauf eher an, nützen also Gigaset. Aber wenn Gigaset das nicht will - selbst schuld.

Wenn sie das CAP bei den eigenen Geräten wie MT-F oder C3 1:1 implementiert hätten, dann könnte man von einer Patentverletzung sprechen. Kann mir nicht vorstellen, daß AVM so "dumm" gewesen sein soll und dies getan hätte.

Wie auch immer: die Forderung von Gigaset, bereits produzierte Geräte zu vernichten, ist wohl eher lächerlich, da alles nur über deren Firmware läuft.

Für mich als über 15 jährigem, treuen Gigaset-Kunden läuft derlei Gehabe (welches fast 3 Jahre zu spät kommt, denn fast 3 Jahre unterstützt AVM die Gigasets recht brauchbar), daß ich mich von dieser Marke abwenden werde, sollte AVM gezwungen werden, die ganzen Erweiterungen wieder aus der Firmware der Box zu entfernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich verstehe die Aufregung nicht. Das ist ein "ganz normaler" Streit zwischen zwei Wirtschaftsunternehmen. Auch AVM ist kein Neuling auf diesem Gebiet.

Es hat ueber 10 Jahre gedauert bis Siemens/Gigaset dieses Patent zuerkannt wurde. Offensichtlich hat kein Mitbewerber, auch nicht AVM, es fuer noetig gehalten Einspruch gegen dieses einzulegen. Ausserdem hat es ja seit 2008 Gespraeche zwischen Gigaset und AVM gegeben, die offensichtlich zu keiner Einigung gefuehrt haben. Im Lichte dieser Gegebenheiten ist es sicherlich nicht ungewoehnlich, das es erst 3 Jahre spaeter zu einem Rechtsstreit kommt.

Das AVM bei Gigaset kopiert hat, kann ja jeder selbst kontrollieren. Dumm nur, wenn AVM dabei patentwuerdige Ideen kopiert haette. Ich bin zuversichtlich das die deutsche Gerichtsbarkeit dort zum richtigen Urteil kommen wird.

Das die Implementierung des Siemens/Gigaset Protokolls in den Fritz!Boxen die Hardwarebasis fuer Gigaset Mobilteile verbreitert ist sicherlich richtig. Aber durch fehlerhafte oder fehlende Implementierung entstehen bei Gigaset z.B. genauso wahrscheinlich auch ein erhoehtes Support-Aufkommen und aehnliches. Ein gutes Beispiel ist das nicht funktionierende Leistungsmerkmal Picture-Clip im Zusammenspiel von Fritz!Box und Gigaset Mobilteilen.

Mein Fazit: Pack schlaegt sich, Pack vertraegt sich.

Wir werden in absehbarer Zeit hoeren/lesen das sich Gigaset und AVM irgendwie einig geworden sind ;)
 
Hoffe ich doch.

Vor allem machen mich solche Dinge traurig, weil ich ein paar Mal dort (bei der anderen SIEMENS Sparte) war, als der Laden noch brummte, und auch am ersten Arbeitstag nach der Namensänderung, wo es schon gespenstisch leer aussah (nicht nur dort in der Halle):

http://www.youtube.com/watch?v=hmeZqfssSdA

http://www.youtube.com/watch?v=b93petuD7gc

Von daher kann ich diese Aktionen nicht verstehen, die Gigaset eher schaden, als daß sie nutzen. Kunden, die sich Telefone nur deshalb kaufen, weil sie ganz gut an der Fritzbox laufen, sind auch Kunden. Jeder Kunde ist wichtig.
 
Da könnte man ja auch auf den dummen Gedanken bzw. Vermutung kommen, daß man eventuell eine Fusion oder Übernahme damit anstreben möchte!
 
das AVM > Gigaset übernimmt ;-)
anders herum würde es zum Fiasko kommen
 
Warum sollte es? Siemens/Gigaset wissen z.B. was ein Klimaschrank ist und wie man ihn benutzen muß ;) Und sie wissen auch was ne funktionierende QA ist. Da könnte AVM noch sehr viel lernen ;)

happy computing
r@iner
 

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