[Problem] FritzBox 7590 2,4GHz WLAN nur noch sehr sehr schwach

Hallo,

ich habe eine ältere 7590, die zum Glück noch problemlos läuft, aber aus dem problematischen S/N-Bereich ist.

Seriennr. beginnt mit L, die drei MP1477 auf dem PCB sind mit "AUCK" beschriftet.
Macht ein vorsorglicher Tausch Sinn?

Woran erkennt man sicher, dass der MP1477 und nicht die 055F defekt sind? Letztere sind wohl schwieriger zu wechseln und nur gebraucht aus Schlachtgeräten zu bekommen, was die Sache teurer/komplizierter macht.

Danke!
 
@chips klasse Arbeit die Du hier geleistet hast!
Schon mal AVM mit diesen Informationen kontaktiert?

Werden alle 7590 Boxen früher oder später sterben, oder ist es nur eine bestimmte bauteilbatch?
 
Schon mal AVM mit diesen Informationen kontaktiert?
AVM kennt das Thema bestimmt besser als ich, werden sich aber im Sinne des Unternehmens mMn nicht offensiv dazu outen...

Werden alle 7590 Boxen früher oder später sterben, oder ist es nur eine bestimmte bauteilbatch?
bisher waren nur Seriennrn J,K,L der 7590 auffällig bzw. Datecodes AUCH und AUCJ des MP1477
siehe https://www.ip-phone-forum.de/threa...ur-noch-sehr-sehr-schwach.314938/post-2525286

Wenn das spätere Datecodes auch betrifft, dann könnte das zu einem größeren Problem auswachsen, fast alle Fritzboxen ab 75xx und alle WLAN-Repeater sind mit mehreren MP1477 bestückt...

Seriennr. beginnt mit L, die drei MP1477 auf dem PCB sind mit "AUCK" beschriftet.
Macht ein vorsorglicher Tausch Sinn?
defekte Datecodes AUCK und neuere hab ich bisher nicht gesehen - daher würde ich das nicht machen;
aber frag mal in ein paar Monaten nochmal, vielleicht gibts dann neue Erkenntnisse

Woran erkennt man sicher, dass der MP1477 und nicht die 055F defekt sind
bei defekten 055F ist mMn immer der MP1477 vorher am spinnen und an deren Tod schuld.
Den Ablauf vermute ich so:
a) MP1477 altert und regelt irgendwann immer schlechter (liefert >3,5V am Ausgang mit Schwankungen (Sägezahn) statt 3,3V stabil); dann wirkt die 2,2uH-Spule wie ein Lautsprecher, hörbares Pfeifen, WLAN 2.4 funktioniert aber noch
b) bei Reboot/Neustart der 7590 - z.B. nach FW-Update oder Netz-Ein/Aus geht die Last des Reglers von 90..200mA einige Sekunden auf den Ruhestrom von 1mA runter, bis das WLAN initialisiert wird
c) die Ausgangsspannung des gestörten Reglers geht während des Anlaufs der Box wegen des geringen Laststroms noch höher (in Spitzen über 5V)
d) die 055F sterben dann in diesen Sekunden an Überspannung

messen kann man auch, ob die 055F noch ok sind - siehe https://www.mikrocontroller.net/topic/560494#7516760
dort im Forum ist das Thema auch schon aufgeschlagen
Gruß
Chips
 
Und wenn man eine geringe Last (10mA bzw. 330 Ohm) am Ausgang anhängt oder eine 4,3V Zenerdiode um die Spannung beim Einschalten zu begrenzen?
Das könnte man auch ohne SMD-Profi zu sein und würde zumindest alles dahinter schützen.
Bin mir fast sicher ohne reinzusehen, daß alle meine 5 7590er aus der Serie sind, da alle aus 2017-2018.
So könnte ich sie beruhigt weiter betreiben bis WLAN streikt und wäre dann ggf. nur der Regler zu tauschen.
 
ob ein 330Ohm da helfen würde, kann ich momentan nicht sagen - das müsste ich an einer defekten 7590 mal testen;
irgendwann ist der MP1477 aber so kaputt, dass der 330 Ohm als Grundlast nicht mehr hilft - das ist belegt;
Ich hab mir für sowas eine 7590-Platine zum Test präpariert - mit eingelötetem defekten MP1477, um das Verhalten mal zu testen;
dabei sind mir 4 Kandidaten gleich gestorben - das umlöten vertragen die bereits angeschossenen MP1477 selten;
jetzt ist einer der ausgelöteten bösen Exemplare drin und liefert teilweise wildes Verhalten;

zurück zu deinem Vorschlag: Z-Diode oder noch besser Suppressordiode wär eine Option, zusätzlich eine Sicherung (100mA?) in der 12V-Versorgung des MP1477, sonst brennt der MP1477 irgendwann ab und zerstört dir die ganze Platine;

auch ein Bypass über eine Diode zur Haupt-3,3V könnte funktionieren (+ Sicherung);
besser natürlich ist vorsorglich ein Tausch des MP1477...
 
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@chips: Wie lötest Du die Bauteile ein?
Die SOT563-Gehäuse müsste man mit Lötkolben, Flussmittel und Entlötlitze noch sauber von Hand löten können; oder nimmst Du Lötpaste und Heißluft?
 
ich mach das mit dem hier gezeigten Equipment:
raus/rein mit Heißluft+Unterhitze+Mikroskop und Flußmittel,
danach mit feinem Lötkolben (Weller WMRP) etwas nachlöten mit Lötzinn und säubern mit Isopropanol
Lötpaste brauch ich nicht, da ist immer noch genug Zinn drauf
Gruß
Chips
 
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Ist etwas über die 7590 AX v2 bekannt?

Sporadisch fällt da das 2.4 ghz aus und läßt sich nur über ein stromlos machen wieder zum arbeiten überreden.
Ist noch in der Garantie und wird ausgetauscht, aber interessant, das nur das 2.4 ghz Probleme macht.
 
Ist etwas über die 7590 AX v2 bekannt?
Ja, bisher unauffällig. Einfach weil zu neu und daher vermutlich die problematischen (älteren) Chargen (AUCH und AUCJ) des Spannungswandler MP1477 darin nicht verbaut sind. Die scheint man bisher nur in Modellen zu finden beginnend mit einer Seriennummer J, K oder L. Die 7590ax gibt es aber erst beginnend mit N, die v2 gar erst mit P.

Kann man u.a. nachlesen in folgendem Thema:
 
Ist etwas über die 7590 AX v2 bekannt
Ich hatte bei der 7590AX V2 bisher defekte Quarze an dem 5GHz-WLAN-SOC (WAV624), das zeigte sich aber in Bootloop,
bei sporadischen Fehlern würde ich eher auf Lötstellen-Probleme an dem WAV624 tippen, zumal der ein sehr feines Pinout hat (siehe Bild)


Zum Thema MP1477 hatte ich gerade wieder ein ganz böses Exemplar 7590 - die 055F waren bereits gestorben, ein paar 5GHz-Frontends auch schon;
Ruhestrom der RF-3,3V mit Labornetzteil gemessen 80mA statt 1mA, nach WLAN-Init ging die Last noch höher, die 055F wurden dann richtig heiß;

Der MP1477 lieferte nach poweron den bekannten Sägezahn 3,3V..3,9V mit 3,7kHz, dann nach WLAN-Init erst recht Überspannung bis knapp 6V mit 850Hz
d.h. den Fehler kaschieren mit höherer Grundlast (Widerstand) dürfte nicht immer helfen;
es erklärt auch den Effekt, dass sich das Pfeifen nach WLAN.-Init (ca. 1 min nach poweron) manchmal ändert
 

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@chips Danke für die super Infos die du hier postest. Meine Fritzbox hat zunächst angefangen zu pfeifen und dann angefangen Reboots zu machen. Das Wlan wollte dann starten und ging aber aus. Ich habe es dann gerade noch geschafft mein Setting zu sichern. Heute habe ich dann die MP1477 bekommen. Habe die MP1477H (BECY als "Datecode") bekommen, weil vom Kollegen falsch bestellt, dieser hat 1.2MHz Switching Frequency, im vergleich zu 800kHz, des MP1477, und in der Effizienz etwas schlechter. Habe dann alle 3 getauscht. Die Spannung des MP1477 unter dem 3.3V waren vor beginn der Reparatur nur noch 0.92V und dieser wurde heiß. Nach dem Tausch bootet die Fritzbox nun wieder und die Spannung beträgt 3.3V und 2x 1.1V. Danke für dein Engagement und die vielen Infos die du hier postest!
 
MP1477H (Marking BECx) geht auch als Ersatz, der hat den "pulse-frequency modulation (PFM) mode" nicht:
"When the MP1477 works in pulse-frequency modulation (PFM) mode during light-load operation, the MP1477 reduces the switching frequency
automatically to maintain high efficiency, and the inductor current drops almost to zero.
When the inductor current reaches zero, the low-side driver goes into tristate (Hi-Z).
Therefore, the output capacitors discharge slowly to GND through R1 and R2.
"

-> Daher kommt der bessere Wirkungsgrad des MP1477 bei geringer Last;

wegen der 1,2MHz vs. 800kHz sollte dann eine 1,5uH Spule statt 2,2uH verwendet werden laut Datenblatt,
aber bei den Ausgangsströmen <1A bei der 7590 ist das mMn unkritisch
 
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Hallo,

habe gerade die FB vom Bekannten auf dem Tisch, Seriennr. beginnt mit J, die MP1477 sind mit "AUCH" beschriftet, also definitiv "Problemgerät" mit dem bekannten WLan-Ausfall.

Ich habe den von @chips beschriebenen Test gemacht, also kein Netzteil dran, DMM in Reihe mit einer 3V-Batterie (Minuspol an USB-Masse), mit der Messspitze (+) an den Anschluss der Spule 2R2, der zur benachbarten 6R8 zeigt.
Da fließen ca. 9,4mA, was leider auf defekte Frontends hinweist. Es sind keine sichtbaren Schäden/Kokelspuren auf Platine oder Bauteilen zu erkennen.

Ich meine auch, dass diese Box keine bzw. nur sehr leise Pfeifgeräusche gemacht hat.
 
@chips Ich hätte Zugriff auf Spulen von Würth WE Mapi 4020. Wenn man das Datenblatt (Sample Circuit) ließt sollten bei 1.2V Vout sogar nur 0.68uH als Spule dran. Nimmt man den Rechner auf der Herstellerwebsite kommt man auf 1.5uH. Ich könnte die damit sogar theoretisch anpassen.

[Edit Novize: Beiträge gemäß der Forumsregeln zusammengefasst]

@Wilsberg Meine FB hatte zunächst auch nur leise gepfiffen, dann mal gar nicht mehr, dann mal wieder mehr. Letztendlich ist die Box mit Reboots ausgestiegen und hatte immer wieder versucht das WLan anzuschalten was nicht gelang, LED WLAN blinkte kurz und blieb dann aus. Dann hat die FB wieder einen Reboot gemacht. Ich hatte dann nach einem Reboot mit LAN Kabel geschaft das WLan abzuschalten und das Setting zu sichern. Ich habe die Box dann vom Netz genommen und die 1.50€ je MP1477 für 3 neue MP1477 investiert und diese getauscht, geht mit zwei Lötkolben und etwas Lötzinn zum entlöten gut. Und siehe da das WLAN ist wieder da nach dem Reboot und war gestern im Test auch über eine Stunde stabil da. Jetzt muss ich erst wieder meine Ersatzbox die mein Internet derzeit macht wieder zurück bauen.
 
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Ich habe den von @chips beschriebenen Test gemacht, also kein Netzteil dran, DMM in Reihe mit einer 3V-Batterie (Minuspol an USB-Masse), mit der Messspitze (+) an den Anschluss der Spule 2R2, der zur benachbarten 6R8 zeigt.
Da fließen ca. 9,4mA, was leider auf defekte Frontends hinweist. Es sind keine sichtbaren Schäden/Kokelspuren auf Platine oder Bauteilen zu erkennen.

Ich meine auch, dass diese Box keine bzw. nur sehr leise Pfeifgeräusche gemacht hat.
im Gutfall fliessen die 5mA bei exact 3,3V - ist stark von der Spannung abhängig - bei 3,6V sinds schon ca. 9mA;
bei deiner Batterie mit genau 3,0V? sollten 3-4mA zu messen sein

das Pfeifen ist deutlich zu hören, wenn der MP1477 mit ca. 1kHz spinnt - wenn der 3kHz produziert wie manche, ist das ziemlich leise
Gruß
Chips
 
Leider habe ich kein zweites DMM, um die Batteriespannung im angeschlossenen Zustand parallel zu messen, könnte ich aber nächste Woche mal machen.
Leerlaufspannung der Lithium-Batterie, so ein Ding aus 10-Jahres-Rauchmelder, sind ca. 3,12V.

Im Betrieb mit Netzteil stellen sich an den Spulen der zugehörigen MP1477 ziemlich genau die 1,1V bzw. 3,3V ein und die schwanken auch nicht. Könnte es auch was ganz anderes sein oder liefert der eine Reglerkreis bei durchgeblasenem Frontend wieder konstante 3,3V, wenn die Last fehlt?
 
der Regler liefert am Anfang seines Sterbens zeitweise schon 3,3V, der spinnt dann nicht immer;
hatte auch bei früheren Fällen die 055F getauscht; die 3,3V waren ok, hatte daher den MP1477 drin gelassen;
aber irgendwann hat der Regler gesponnen und die neuen 055F wieder gefressen;
seither bin ich der Überzeugung, dass der MP1477 immer die Ursache ist für das 055F-Ableben!

Von dem Ruhestrom 5mA gehen 4mA revers in den MP1477 - am genauesten ist, die 2,2uH-Spule auszulöten und die externe 3,3V nach der Spule einzuspeisen - dann sollten die Frontends zusammen nur 1mA Ruhestrom ziehen;

btw.: wenn die Frontends durchgeblasen sind, ziehen die mehr Strom - die Last fehlt dann nicht, sondern ist höher
Gruß
Chips
 
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Ok, danke für die Klarstellung.

Ich messe nächste Woche nochmal Stromaufnahme und Batteriespannung und würde als nächstes alle drei MP1477 tauschen (da eh aus der als problematisch geltenden Charge stammend), vielleicht haben wir Glück.......
 
Per PN an chips. ;)
Oder bei Mouser, bekommst auch direkt beim Hersteller (ca. 5 € Versand).
 

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