Zur Datenschutzerklärung kommt man über...
Der Link zur Datenschutzerklärung hat es dann - unter der Bezeichnung "Rechtliches" - noch in allerletzter Sekunde in die "grauen Links" am unteren Seitenrand (oder im Hamburger-Menü, wenn der Platz nicht reicht) geschafft ... diese Datenschutzerklärung ist also nicht länger "geheim", auch wenn beim Deaktivieren der Checkbox in der ersten Seite (die sieht in der Release-Version noch genauso aus, wie in dem 7490-Screenshot oben) der Link auf die Datenschutzerklärung einfach mal ebenfalls deaktiviert wird.
Aber auch wer nichts vom MyFRITZ!-Service hält, sollte sich die Datenschutzerklärung mal durchlesen ... die hat AVM dann klammheimlich auch für alle älteren Versionen - quasi "rückwirkend" - aktualisiert (also auch für "016" und "017p1", was alle Versionen seit der 06.5x mit der neuen Online-Hilfe abdecken dürfte - weiter zurück hatte ich das noch nicht archiviert) und vermutlich nur vergessen, dem "Versprechen" aus dem vorherigen Text (und auch dessen Vorgängern):
Es kann erforderlich sein, und wir behalten uns dies dementsprechend vor, diese Hinweise zum Datenschutz unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Vorgaben zu ändern. Die Änderungen werden in geeigneter Weise bekannt gegeben. Wenn Sie das Produkt nach dem Datum des Inkrafttretens solcher Änderungen weiterhin nutzen, bedeutet dies, dass Sie mit den Änderungen einverstanden sind.
auch Taten folgen zu lassen, die z.B. über die Information am "Schwarzen Brett" im Eingangsbereich der Firma hinausgehen. Man weiß halt nicht, was AVM hier für geeignet hält ...
Es gab zu dieser Änderung (die ist inzwischen auch schon wieder ein paar Tage her und erfolgte irgendwann Ende Mai, wenn ich das richtig verfolgt habe) jedenfalls nichts bei AVM zu lesen ... weder in den Pressemitteilungen, noch unter "Aktuelles" oder irgendwo anders auf der Internet-Seite.
Eine E-Mail dazu habe ich auch nicht erhalten, denn ich wollte ja nicht, daß AVM für mich über meine FRITZ!Boxen "Buch führt" und damit weiß, ob ich ein guter oder ein schlechter Kunde bin (ich bin tatsächlich wohl eher ein schlechter).
Vielleicht hat AVM ja vor, diese Benachrichtigung der Kunden (zumindest derer, die sich gar nicht über FRITZ!OS 7 bei MyFRITZ! für irgendwelche E-Mails anmelden können oder wollen, denn dann kriegt man ja tatsächlich eine Mail mit dem Link zur neuen Erklärung, und denen AVM trotzdem eine neue Datenschutzerklärung "aufs Auge drücken" will) noch irgendwie nachzuholen?
Oder wird diese Nutzung von MyFRITZ! jetzt "Pflicht" und wir müssen demnächst noch unsere FRITZ!OS-Versionen online von AVM aktivieren lassen? Apple läßt grüßen?
Ich finde ja, so geht das irgendwie nicht ... erst recht angesichts der Tatsache, daß man (Zitat) "nach dem Datum des Inkrafttretens solcher Änderungen" ja nur noch - gezwungenermaßen - einverstanden sein kann oder auf die weitere Nutzung der FRITZ!Box verzichten müßte ... einen einfacheren Weg, sich der mittlerweile ungeliebten FRITZ!Box (weil man inzwischen genervt ist) durch Rückabwicklung zu entledigen (wenn die bestimmungsgemäße Nutzung durch einseitige Änderung nicht mehr möglich ist, ist das allemal ein Grund zur Wandlung), dürfte es kaum geben.
Wobei es auch Positives zu vermelden gibt an dieser Stelle ... der alte Passus:
AVM kann im Bedarfsfall ein (Notfall-) Software-Update unabhängig von den sonstigen Update-Einstellungen Ihrer FRITZ!Box vornehmen, etwa um den störungsfreien Betrieb zu sichern oder um Missbrauch zu verhindern.
ist in der Erklärung nicht mehr enthalten (auch nicht im Erklärungstext bei "AVM-Dienste" - der ohnehin mehr verschleierte als erklärte, das hatten wir auch schon vor einiger Zeit:
https://www.ip-phone-forum.de/threads/alles-neu-macht-der-mai-avm-telemetrie-und-die-dsgvo-wem-gehört-meine-fritz-box-wirklich.299295/) und wenn nicht nur der Text, sondern auch noch die damit zum Ausdruck gebrachte Intention von AVM der Vergangenheit angehört, dann wäre das auch wieder ein Fortschritt, denn es war ja kaum zu erklären, wieso in so einem Falle die vom Benutzer explizit festgelegten Einstellungen zum "Auto-Update" plötzlich ihre Wirkung (als Willenserklärung seitens des Benutzers) verlieren sollten.
Da das alles immer "in aller Stille" erfolgte (sowohl die Änderung beim Hinzufügen dieses Ansinnens als auch bei dessen Entfernen), kann man halt nur über die Absichten und internen Entscheidungen spekulieren und muß weiterhin aufmerksam bleiben - hier wäre es deutlich besser, wenn AVM "sich erklärt" (wie es so schön im alten Sprachgebrauch heißt) - auch mal abseits des "juristischen Textes" in der Datenschutzerklärung.
Angesichts der Datensammelwut des neuen FRITZ!OS ist es jedenfalls gar keine gute Idee von AVM, dem Kunden erst einmal die Datenschutzerklärung vorzuenthalten (wir erinnern uns, daß der Link in der ersten Seite nur funktioniert, solange die Checkbox aktiviert ist) - ohne daß der Benutzer wenigstens die (plausible) Möglichkeit hatte, die Datenschutzerklärung zu lesen (und das Deaktivieren des Links kann problemlos auch so interpretiert werden, daß dieser nur zu einer Zusatzinformation führt, die auch nur für diesen - nunmehr nicht ausgewählten - Dienst Relevanz hat), dürfte ein guter Teil der automatisch übermittelten Daten gegen die Bestimmungen der DSGVO (insbesondere gegen die, die sich mit der Zustimmungspflicht zur Verarbeitung personenbezogener Daten befassen und daß da schon eine IP-Adresse dazugehört (die AVM auch fleißig speichert, wie man selbst leicht in seinem MyFRITZ!-Account unter "letzte Anmeldungen" nachsehen kann), steht in den Erwägungsgründen zur DSGVO, konkret im EG 30) verstoßen, solange der Kunde/Benutzer nicht seine Einwilligung zur Verarbeitung erteilt hat (dazu gehört u.a. die Übertragung).
Daß es AVM immer noch für richtig hält, in den "anonymisierten Diagnosedaten" der GRX-Boxen die Seriennummer aus dem Environment in unmaskierter Form zu übermitteln, ist da nur noch das Sahnehäubchen - das ist dann so etwas wie die "AVM-eigene" Online-Kennung, mit der alle diese Daten einem Absender auch dann noch zugeordnet werden können, wenn man sich partout nicht dazu entschließen mag, dem altruistischen Angebot von AVM zu folgen und künftig das "Monitoring" der eigenen Geräte in bewährte AVM-Hände zu legen (wo dann über die Verknüpfung mit der myfritz.net-Adresse wieder noch ganz andere Datensammlungen möglich sind).