[Problem] Fritz.Box 7490 und 2 x Fritz.Repeater 1750E - Fragen, Probleme

@luckyiam:
Selbst eine effektive Datenübertragung mit der Hälfte der angezeigten Bandbreite ist und bleibt ein Wunschtraum ... in der Praxis kann man sich glücklich schätzen, wenn man einen Bruchteil wirklich erreicht. Das ist nun einmal so und die Idiotie der Marketing-Abteilungen, die WLAN-ac mit 1.3 GBit/s umschreiben wollen, fördert solche Mißverständnisse beim Kunden (sicherlich nicht ganz uneigennützig).

Ich kann eigentlich die in diesem Artikel zusammengefaßten Fakten nur unterstreichen, aus meiner Sicht hat dessen Autor praktisch keine Fehler in diesem Beitrag - auch wenn er schon zwei Jahre alt ist, als noch 2 Spatial-Streams "en vogue" waren bzw. Geräte mit 3 Streams in freier Wildbahn im Privathaushalt kaum anzutreffen waren.

Unter Umständen hilft schon ein etwas veränderter Aufstellort für die FRITZ!Box ... auch wenn der eingehende DSL-Anschluß den Radius einer möglichen Positionierung vorgeben mag - die Ausrichtung der Antennen (hier des Gerätes) kann schon viel verbessern.

Der von den Geräten angezeigte "Durchsatz" so einer WLAN-Verbindung basiert eben immer auf dem verwendeten Verfahren und der Feldstärke der empfangenen Signale inkl. der Anzahl der nutzbaren Streams und eine hohe Empfangsfeldstärke (durch hohe Sendeleistung) ist noch lange kein Garant für die Qualität der empfangenen "Signale".

Wenn ich das richtig verstanden habe und Deine Freundin sieht einen Unicast-Stream vom internen Server, dann ist das eben auch eine zusätzliche Belastung des Mediums, weil bei einer Unicast-Verbindung über WLAN ARQ verwendet wird, bis die Pakete tatsächlich fehlerfrei beim Empfänger angekommen sind, was bei der Übertragung von Video-Streams überhaupt nicht notwendig wäre. Erfolgen solche Übertragungen als Multicast-Stream, wird ARQ automatisch nicht verwendet, weil es eben bei Multicast-/Broadcast keinen dedizierten Empfänger gibt, der irgendeinen Empfang quittieren könnte.

Schon die Tatsache, daß dann die "empfangende Station" auch irgendwann mal das Medium belegen muß/will, führt wegen CSMA/CA zu einer weiteren Verzögerung, selbst wenn die Sendezeit solcher Quittungen wegen der geringen Größe sehr kurz sein mag. Meist geht bei solchen Szenarien in der realen Welt mehr Zeit für das Warten auf den freien Kanal drauf als für das tatsächlich Senden so einer Quittung - und solche Abläufe sind in aller Regel in Hardware realisiert beim WLAN und lassen sich nur in Grenzen beeinflussen.

Dann kommen noch andere Verfahren dazu (z.B. Wi-Fi Multimedia - WMM), die genau solche Video-Übertragungen bevorzugen sollen, indem ihnen höhere Prioritäten beim Zugriff auf das Medium eingeräumt werden (durch verkürzte Backoff-Zeiten). Wenn die Übertragung des Videos auf solche Verfahren setzen sollte (für eine realistische Einschätzung fehlen einfach zu viele Informationen), dann fallen demgegenüber eben alle anderen Verbindungen zurück und Deine XBox ist beim Spielen eben auch nur irgendeine Datenverbindung aus Sicht des Repeaters bzw. des gesamten WLANs. Da, wo dann irgendwelche QoS-Kriterien für die XBox als "Echtzeitanwendung" greifen würden (auf der FRITZ!Box, wenn es um die WAN-Priorisierung geht), da muß dieser Traffic von der XBox eben erst einmal ankommen können.

Eine ganz nette Zusammenfassung der technischen Hintergründe (wenn auch nicht mehr ganz taufrisch, aber die Prinzipien haben sich nicht so grundlegend gewandelt) ist das folgende PDF-Dokument: http://www.wocc.org/wocc2005/cover/Slides/S7/S7 Hang Liu.pdf

EDIT: Die Empfehlung für permanente 100% Sendeleistung ist einfach nicht sinnvoll ... das Beispiel mit der gut gefüllten Gaststätte (in einem anderen Thread) hinkt nicht so sehr, daß es falsch wäre.

Wenn das kein Betonbunker ist, wo die Feldstärke nach der zweiten Wand nicht mehr ausreichend ist, bringt eine höhere Sendeleistung nur eine für alle verringerte Verfügbarkeit des Mediums, weil die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen steigt und damit Übertragungen öfter wiederholt werden müssen.

Selbst wenn der Nachbar so dumm ist, ständig mit seinem WLAN "zu brüllen", kann/sollte man mit gutem Beispiel vorangehen ... je weniger andere Stationen man selbst mit einer Sendung erreicht/stört, um so seltener müssen diese ihrerseits ihre Sendungen wiederholen ... daher ergibt sich meist selbst dann, wenn man nur einseitig die Sendeleistung reduziert (auf das notwendige Maß, das ist kein Plädoyer dafür, daß man im nächsten Zimmer gar keinen Empfang mehr hat), ein positiver Effekt auch für das eigene Netz.

Selbst wenn der unmittelbare Nachbar "ständig schreit", reicht es ebenfalls noch aus, wenn der im Rahmen von CSMA überhaupt von einem Notiz nehmen kann (das ist glücklicherweise auch Hardware), dabei ist die Stärke des Sendesignals praktisch egal und in diesem Falle hilft viel nicht viel - es trägt nur dazu bei, daß auch weiter entfernte Stationen den Kanal als belegt erkennen. Solange die aber auch mit entsprechend reduzierter Leistung senden, werden sie wieder die eigene Datenübertragung nicht stören.

Wer also einfach "aufdreht" in der Hoffnung, damit den Durchsatz zu erhöhen, der erweist sich damit unter Umständen einen Bärendienst - es ist ein bißchen wie das Aufdrehen der Stereo-Anlage, weil die Musik beim Nachbarn so laut ist ... irgendwann ist alles nur noch ein einziger Lärmteppich und keiner kommt mehr dazu, seine eigene Musik ungestört zu hören und anders als das menschliche Gehör kann so ein WLAN-Teilnehmer nicht allzu selektiv mit einem komplexen "Gemisch" umgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

@PeterPawn: Ich finde es tatsächlich beeindruckend wie viel Energie du in deine Antwort gesteckt hast. Danke dafür. Für mich wird eigentlich nur nicht klar was du mir damit konkret sagen möchtest. Fakt ist, dass ich ja bereits ein funktionierendes WLAN hatte. Ein WLAN, das ohne Unterbrechungen Daten ausgetauscht hat. Diesen Status möchte ich wieder erreichen.

Des Weiteren ist mir weiterhin klar, dass die Angabe "1 GBit/s" nicht für bare Münze genommen werden kann. Für mich ist es eigentlich eher ein Indikator dafür, dass die Verbindung ziemlich gut sein muss (hinsichtlich Signalstärke und Empfang). Das sollte in jedem Fall auch so sein, da der Router und der Repeater der diese Verbindung haben soll 2 Meter Luftlinie auseinander liegen, lass es 2,5 Meter sein. Dawischen ist ein Sessel und der Router ist unter einem Tisch, das wars. Ob da jetzt effektiv 500mbit/s ankommen oder nur 100Mbit/s, soll mir relativ egal sein. Dass dieser Wert auch ankommt kann ich ja alleine schon damit begründen, dass ich bei einer WLAN Verbindung in das dritte Zimmer (ca. 5 Meter Luftlinie, 2 Wände dazwischen, Repeater liegt in nem Regal) bei einem Torrent Download am PC auf 5,6 MB/s komme, was irgendwo knapp unter 50Mbit/s liegt. Ping-Tests ergeben keine Fehler, keine Lost Packages oder so. Meine Annahme war nur, dass ein Stream vom PC ins Wohnzimmer der vlt. 5MBit/s, lass es 10Mbit/s sein und ein FIFA Game von lieb gemeinten 1-3Mbit/s von dieser Technik machbar sein sollten. Ist das nicht der Fall, weil die ganzen technischen Feinheiten die du oben aufgeführt hast das verhindern, dann ist die Technik mit Verlaub.. sch****.

@MuP:
Ich habe deine Vorschläge gestern mal umgesetzt.

Router:
  • 5GHz WLAN deaktiviert
  • WLAN-Koexistenz deaktiviert
  • Feste Angabe eines WLAN Kanals
  • SEndeleistung 100%
  • Keine USB 3 Geräte

Repeater:
  • Nichts geändert (habe die Verbindungsoptionen also auf dynamisch gelassen, keine feste Zuordnung)

Ergebnis: Der erste Test lief mit nur einem Repeater (Router <-> Repeater Wohnzimmer). Der zweite Router im dritten Zimmer war weiterhin ausgestöpselt. Komplettes Fußballspiel drüber geschaut. Keine Verbindungsabbrüche, kein Aussetzer beim Fernsehen.

Nach dem Fußballspiel zweiten Router wieder eingestöpselt. Rest unverändert. Zunächst paar Ubuntu Torrents angeschaltet. Geschwindigkeit 5,6 MB/s. Anschließend meine Freundin dazu verdonnert 1-2 Folgen ihrer Serie zu schauen. Ich habe ein paar Runden FIFA gespielt -> Keinerlei (auffällige) Ruckler, die sonst aufgetreten sind. Klar gibt es mal Ruckler, die sind aber vermutlich der Verbindung zum Gegner geschuldet. Diese, ich nenne sie "Time Shifts" (Spiel bleibt stehen, friert für 1-3 Sekunden ein und danach sehe ich wieder das aktuelle Bild), hatte ich zu keinem Zeitpunkt. Mir wäre auch keine Trennung des Repeaters aufgefallen oder dergleichen. Also wohl auch alles top!

Was ist deine Empfehlung für ein weiteres Vorgehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich versuche es mal kurz und schmerzlos:

1. Dir ist egal, ob da 500 Mbit/s oder 100 Mbit/s effektiv möglich sind, aber die 100 müssen möglich sein, weil ja ein Torrent-Download mit 50 Mbit/s ankommt? Irgendetwas verstehe ich da vermutlich falsch - aber das auch nur am Rande, weil ich bei Lesen darüber gestolpert bin.

2. Für möglichst niedrige Latenz beim Spielen sollte die XBox direkt mit dem Router per WLAN kommunizieren, weil sie dann nicht mit den anderen Geräten hinter dem Repeater um die Timeslots auf dem Funkkanal konkurrieren muß, denn der Repeater ist aus WLAN-Sicht auch nur ein einzelner Teilnehmer und alle hinter ihm am Switch hängenden Geräte müssen sich diese zugeteilten Slots für den einzelnen WLAN-Teilnehmer teilen.

3. Für die Übertragung von Video-Streams ist Unicast im WLAN eine schlechte Wahl, weil das Senden von Quittungen bei diesen Paketen den Funkkanal unnötig belastet und mal ein verlorenes Paket vielleicht "Klötzchen" bildet, aber eine Wiederholung bis zu einer erfolgreichen Übertragung den gesamten Stream ins Stottern bringt. Hier wäre z.B. ein DLNA-Server, der solche Streams als Multicast aussendet (anstelle eines direkten Zugriffs auf das Dateisystem eines Servers), die bessere Wahl und entsprechende Software sollte auch für fast jede Serverarchitektur zu finden sein.

4. Die priorisierte Übertragung von Video-Streams mit WMM ist durchaus dazu geeignet, andere Datenverbindungen (dazu gehört auch die Online-Verbindung der XBox) zu behindern, da dabei eben kürzere Wartezeiten beim CSMA dazu führen, daß so ein Video-Stream das Medium deutlich öfter als "frei" erkennen und es dann seinerseits belegen wird. Ich weiß nicht, ob AVM irgendwo mal wirklich beschrieben hat, was sich hinter "WLAN für TV optimieren" verbirgt ... wenn das WMM sein sollte, könnte das Abschalten dieser Option zwar das Fernsehvergnügen der Freundin negativ beeinflussen, aber den "Jitter" für die XBox deutlich verringern.
 
Habe ich vorher etwas verpasst > Mit "2. Router" meinst du "2. Repeater" ?

Zustand jetzt: 2 Stück repeater aktiv, 2,4 GHz Rep. + Basis, 100% Power, fester Kanal, Koexistenz AUS

---
5 GHz der Basis wieder aktivieren.
Danach mit der 1-aus-3 Box weiter experimentieren > Immer nur 1 Änderung vornehmen, dann Reboot Rep.+Basis, Langzeittest, Resultate auswerten.
 
Hallo zusammen,

ich habe mich jetzt ein paar Tage nicht gemeldet. Ich habe noch einmal diverse Einstellungen ausprobiert. Ein halbwegs stabiles Ergebnis habe ich zuletzt mit einer nahezu kompletten 5GHz Einstellung erzielt. Ich habe am Router 2,4 GHz ausgestellt, am Repeater im Dritten Zimmer ebenfalls, lediglich am ersten Repeater im Wohnzimmer hatte ich 2,4GHz aktiviert, da ich noch ein paar Geräte habe, die mit 5GHz nichts anfangen können. Ich wusste zunächst nicht einmal, ob das überhaupt funktioniert, da ich mir nicht sicher war wie der Repeater dann mit den 2,4 GHz Signalen umgeht. Das Problem an der Konstellation war lediglich, dass man bei Positionswechseln in der Wohnung sehr unangenehme Netzwerkverbindungsabbrüche hatte bei einzelnen Geräten. Das war also irgendwie auch nicht so die optimale Lösung.

Per Zufall bin ich heute Morgen darauf gestoßen, dass AVM zur CeBIT ein neues Labor für die 7490 herausgegeben hat. Ich dachte mir, schlimmer kann es nicht werden und kurzerhand die Firmware installiert. In dem Zusammenhang habe ich eigentlich alle WLAN Einstellungen auf die "Standardeinstellungen" zurückgesetzt. WLAN Koexistenz ist weiter deaktiviert, beide Netze (2,4 und 5GHz) sind aktiviert, Repeater sind auch auf beiden WLAN Standards. IP Adresse der Repeater sind fest eingestellt, auch die Frequenzbänder werden derzeit flexibel genutzt. Siehe da... bisher ein Traum, wie es einmal war. Keine Aussetzer beim Fernsehen, Streaming von 1080p vom dritten Zimmer ins Wohnzimmer und gleichzeitiges zocken über Xbox One aus dem dritten Zimmer kein Problem.

Ich hoffe mal, dass das alles so bleibt. Ich bin so furchtbar erleichtert!

Danke euch für eure Hilfe, aber irgendwie hatte ich echt schon die Vermutung, dass 6.50 und 6.51 irgendwie Murks waren.

Drückt mir die Daumen.. das Netzwerk macht wieder Spaß :)

Viele Grüße
 

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