Meine per WDS angeschlossenen Geräte kommen nicht ins Internet. Zurück zur Release: Alles OK. Scheint ein Routing-Problem zu sein. Über den VPN-Tunnel von außen erreicht
Kann ich nicht sagen, meine beiden Fritzboxen 7270 laufen über WDS super, alle Geräte können schön über die WDS Box online gehen. Was den Tunnel betrifft, kann ich nicht sagen. Ich nutze keine VPN Verbindung
@schnappi
HD Telefonie
SIP funktioniert folgendermaßen: Du wählst eine Rufnummer an. Dein SIP-Gerät (FritzBox, Softphone oder dergleichen) schickt diese Rufnummer an den SIP-Server Deines Anbieters und dieser antwortet entweder: Ja, diese Rufnummer ist mir bekannt, per Internet erreichbar und derzeit unter der IP-Adresse w.x.y.z erreichbar oder aber er antwortet diese Nummer ist mir nicht bekannt und muß über das VoIP-Gateway vermittelt werden.
In ersterem Fall verbindet sich Dein SIP-Gerät direkt mit dem SIP-Gerät der Angerufenen und das Gespräch wird direkt per IP aufgebaut, wobei alleine die SIP-Geräte untereinander den Sprach- oder gar Videocodec (auch Video geht per SIP) aushandeln. Der SIP-Server hat nur die Aufgabe die IP der Gegenstelle herauszurücken. Das Gespräch selbst läuft nicht über den SIP-Server, weshalb der Betreiber des SIP-Servers weder mitbekommt, welcher Codec verwendet wird, noch wann das Gespräch endet (ergo ist keine Berechnung möglich).
In zweiterem Fall (die Nummer ist dem SIP-Server nicht bekannt bzw. nicht per IP erreichbar) verweist der SIP-Server an das VoIP-Gateway und das Telefonat wird über diesen (meist ins PSTN) vermittelt. Auch hier hat der SIP-Server nur die Aufgabe die Verbindung zum VoIP-Gateway zu vermitteln. Die Aushandlung des Codecs erfolgt zwischen SIP-Gerät und dem VoIP-Gateway.
Aus technischer Sicht wäre es nun einzig richtig, wenn alle Anbieter ihre Teilnehmerverzeichnisse untereinander abgleichen würden. Der O2 Server müßte also bei sipgate anfragen können, welche IP der Kunde mit der Rufnumer 123456 gerade hat und entsprechen Deiner FritzBox diese IP verraten sodaß sich diese direkt wie in Deinem ersten Schaubild mit der FritzBox des angerufenen sipgate Kunden verbinden kann. Wie ich aber oben beschrieben habe, ist im Fall einer direkten P2P-Verbindung keine Abrechnung möglich, weil der gesamte Sprachverkehr an der VoIP-Infrastruktur vorbeiläuft. Deshalb stellen sich eigentlich alle Anbieter diesem im Schema als "Datenabgleich" bezeichneten Verfahren entgegen, denn sie wollen weiterhin Herr über die Sprachverbindung bleiben.
Deshalb landen alle Telefonate zu anderen Anbietern zwangsläufig auf dem VoIP-Gateway Deines Anbieters, der dieses dann an das VoIP-Gateway des Anbieters des Angerufenen übergibt, wie es das zweite Schaubild zeigt. Allerdings zeigt das Schaubild, daß die Übertragung zwischen den beiden Gateways über das "Telefonnetz" erfolgt. Tatsächlich ist es so, daß hier einige Anbieter Telefonate zwischen ihren Gateways per IP vermitteln. Sofern das der Fall ist und beide VoIP-Gateways G.722 beherrschen, ist es auch möglich, daß man anbieterübergreifend HD-telefoniert. Erfolgt die Interkonnektion zwischen den Gateways allerdings über alte Vermittlungstechnik, die kein G.722 beherrscht, wird es nichts mit HD.
Also nochmal: technisch optimal wäre, wenn unabhängig vom Anbieter das Telefonat wie in Schaubild 1 abgewickelt würde. Es sind alleine kommerzielle Interessen, die die Umsetzung verhindern und den Umweg über die VoIP-Gateways wie in Schaubild 2 erzwingen.
In erstem Fall hängt es nur von den beiden abgebildeten FritzBoxen (und den daran angeschlossenen Telefonen) ab, ob das Telefonat in HD geführt werden kann, in zweiterem Fall eben auch, ob die Gateways und die Verbindung zwischen ihnen HD beherrscht.
Der SIP-Server hat also keinen Einfluß darauf, ob HD geht. Es liegt nur an den SIP-Geräten und ggf. dem VoIP-Gateway.
Was HD über ISDN angeht, so ist das eine uralte Geschichte. Wie Du bei Wikipedia nachlesen kann, ist die Verwendung des G.722 Codecs (der aktuell immer noch für HD per VoIP verwendet wird) bereits 1988 von der ITU spezifiziert worden. Allerdings gab es nur ganz wenige ISDN-Telefone, die G.722 beherrschten. Mir sind da nur sehr teure professionelle Geräte, die für die Zuspielung von Rundfunkbeiträgen gedacht waren, bekannt. Letztlich hat sich G.722 via ISDN nie durchgesetzt. AVM hat das inzwischen zwar in die aktuellen FritzBoxen implementiert, aber das ist für ISDN wohl zu spät. Theoretisch wäre es übrigens möglich zwischen ISDN und VoIP HD-Telefonate zu führen, wenn das jeweilige VoIP-Gateway beidseitig (also auf IP- und ISDN-Seite) G.722 beherrschte.
HD-Telefonate zwischen UMTS und VoIP sind theoretisch auch möglich, allerdings wird für den als "Adaptive Multi-Rate Wideband" (AMR-WB) genannten Standard kein G.722 verwendet, sondern G.722.2 - auch wenn die Bezeichnung sehr ähnlich ist, wird bei letzterem eine Kompression verwendet, sodaß man die Sprachpakete von G.722 in G.722.2 und umgekehrt konvertieren müßte und zwar im VoIP-Gateway. Natürlich hat das bislang keiner unserer so innovativen Netzbetreiber auf die Reihe bekommen.
Schaubild 1 HD funktioniert von 1&1 zur Telekom oder o2 usw
Schaubild 2 HD Telefonie funktioniert nicht, wie als Beispiel O2 oder Telekom usw nach Sipgate weil kein Datenabgleich der Sip Server gemacht wird.
Darum kann die Fritzbox auch nicht in HD verbinden wenn ein Anschluss bei Sipgate angerufen wird. Das ist kein Fehler der Box oder der Firmware