Hi cvgrone,
Auffällig: Du hast FEC-Werte > 0 trotz Fastpath, ich dachte bislang, das wäre ausgeschlossen (weil im Fastpath-Betrieb keine Fehlerkorrekturdaten gesendet werden!?).
Vorab die folgende Erläuterung:
FEC ist, wie viele bereits wissen werden, die Abkürzung für "forward error correction", also grob übersetzt "vorrausschauende Fehlerkorrektur". Um dies zu ermöglichen, wird mit den Nutzdaten zusätzlich zur Prüfsumme eine weitere, eigentlich unnötige ( redundante ) Information mitgesendet, welche es nicht nur erlaubt festzustellen, ob die Nutzdaten fehlerfrei angekommen sind. Vielmehr erlaubt sie es bis zu einer begrenzten Anzahl an fehlerhaften Bits pro Paket festzustellen, welche Bits falsch angekommen sind und diese zu korrigieren. Kann ein Datenpaket mit Hilfe der FEC korrigert werden, so taucht dies in der Statistik unter FEC auf. Kann das Datenpaket dagegen, weil zu viele fehlerhafte Bits im Paket vorhanden waren, nicht korrigiert werden, so muß das Paket erneut gesendet werden und taucht in der Statistik unter CRC auf. Somit ergibt sich zunächst die Erkenntnis, daß FECs die Geschwindigkeit der Übertragung nicht negativ beeinflussen, da die entsprechenden Pakete ja ohne erneute Übertragung korrigiert werden konnten. Somit sieht eine hohe Zahl von FECs in der Statistik zwar nicht "schön" aus, hat aber keinen wirklichen Einfluß. Im Gegensatz dazu führen CRC Errors tatsächlich zu einer Verrringerung der Übertragungsgeschwindigkeit, da die entsprechenden Pakete ja erneut gesendet werden mußten.
Was hat nun Interleave und Fastpath damit zu tun ?
Wie oben bereits gesagt, kann die FEC immer nur eine bestimmte Anzahl an Bits pro Paket korrigieren. Nehmen wir also im folgenden einmal an, es könne immer nur ein fehlerhaftes Bit pro Paket korrigiert werden. Wird bei der Übertragung nun, durch eine extrem kurze Störspitze, nur ein Bit verfälscht, so kann die FEC dies immer korrigieren, egal ob man Fastpath oder Interleave verwendet. Ist die Störspitze dagegen etwas länger, so daß z.B. drei aufeinander folgende Bits gestört werden, so ist eine FEC bei Fastpath nicht mehr möglich. Daher werden bei Interleaved die Bits der einzelnen Pakete vor der Übertragung verschachtelt (to interleave = verschachteln) und nach der Übertragung wieder in die richtige Reihenfolge gebracht. Dies sorgt dafür, daß die verfälschten Bits nach der Rückvertauschung nicht mehr im gleichen, sondern in verschiedenen Paketen sind, so daß die Wahrscheinlichkeit, daß sie per FEC korrigiert werden können, viel höher ist als bei Fastpath. Ein genauere Erläuterung des Verfahrens überlasse ich mal der Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Interleave#Interleaving_in_der_Daten.C3.BCbertragung
Zusammen gefasst kann man also sagen, daß die FEC bei Fastpath nur bei extrem kurzen Störimpulsen helfen kann, während sie bei Interleave auch längere Störimpulse korrigieren kann. Daher tauchen bei Fastpath in der Statistik sehr viel seltener FECs auf als bei Interleave. Der einzige Nachteil bei Interleave ist, daß sich die Übertragungszeit der Pakete erhöht, und zwar um so mehr um so langsamer der DSL Anschluß ist. Bei einem DSL 16000 beträgt diese Verschlechterung allerdings gerade mal 7mS, während es auf langsameren Anschlüssen natürlich ein deutlich höherer Wert sein wird.
C.U. NanoBot