[Gelöst] Fax und IP Telefonie unter einer Nummer

[Zordanus]

Hallo zusammen,

Ich habe ein Vodafone DSL 16k Regio Anschluss. D.h. ich hab VoIP Telefonie und habe nur eine Rufnummer. Nun habe ich die Fritzbox 7490 und würde gerne die interne Faxe Funktion nutzen. Jetzt meine Frage: Ist dies möglich? Die Fritzbox braucht ja für die Faxe eine eigene Rufnummer. Aber ich habe ja nur eine Telefonnummer. Wenn dies Möglich ist, wie müsste ich die Fritzbox einstellen?

Vielen Dank schonmal im Vorraus.


Gruß

Zordanus

 

[andiling]

Da kommst Du nicht herum eine weitere Nummer zu buchen oder ein externes Fax mit Weiche zu nehmen.

Die weitere Nummer gibt's u.a. bei sipgate kostenfrei (Einrichtung wie Grundgebühr) oder Du fragst Vodafone.

 

[Zordanus]

Ok, vielen Dank. Hab jetzt bei Vodafone ein Komfortanschluss beauftragt. Vielen Dank für die sehr sehr schnelle Info

 

[maddin-la]

Ich klinke mich hier mal ein. Allerdings ist mein Problem etwas anders.
Bei mir an der 7390 hängt eine ISDN-Anlage.
Fritz Fax läuft mit Fritz-LAN auf diversen Rechnern. Ein Rechner der den ganzen Tag über läuft hat eine ISDN-Karte und empfängt und versendet Faxe. Die Faxe sind durch Fritz-LAN auf allen Rechnern im Netzwerk die FritzFax installiert haben sichtbar.
Nachts läuft der Rechner nicht, da nimmt dann ein Faxgerät die Faxe entgegen.
Ist es irgendwie möglich, dass nachts die FritzBox die Faxe annimmt und im gleichen Speicherordner (NAS) ablegt wie der Rechner am Tag?

 

[Telefonmännchen]

Nein, ist nicht möglich, denn bei ISDN nimmt die FritzBox die Anrufe auf der Faxnummer sofort an. Darum kann man auch nicht mit eventuellen Verzögerungen arbeiten, außer man leitet dann eingehende Rufe auf der Faxnummer nach Zeit auf einen AB um. Hierzu muss die Faxnummer aber als Dummy auf einem der analogen Anschlüsse der FritzBox zugewiesen sein.

Was spricht dagegen, die FritzBox grundsätzlich den Empfang machen zu lassen und die Softwarelösung ausschließlich für den Versand zu nutzen? Die Integration eingehender Faxe in eine bestehende FritzFax-Lösung ist sowieso nicht möglich, da die FritzBox die Faxe im .pdf-Format ablegt und die Softwarelösung benutzt da .sff (wenn ich mich noch recht erinnere). Das sind zwar Grafiken aber out of the box auch nur mit dem Faxprogramm lesbar. Bei einem Umstieg auf nur Versand, hast Du zumindest im Empfangsordner ein einheitliches Format, das auch alle Rechner ohne installierte Software lesen können.

Gruß Telefonmännchen

 

[Andre]

Doch, sicher geht das.

Hier im Forum gibt es doch eine php-API, mit der man automatisiert über die Weboberfläche Einstellungen ändern kann.
Ergo muss der Server beim Hochfahren ein Skript starten, was das interne Fax der FBF abschaltet (z.B. die Nummer auf eine ungenutzte ändert, dann ist es nur ein Kommando...) und beim Runterfahren das Fax in der FBF wieder aktiviert.
Will man am Server nichts Ändern, kann man auch per Freetz eine modifizierte Firmware für die FBF erzeugen und einen cronjob einrichten, der das zeitgesteuert mit dem ctl_mgr einstellt.
Beispielsweise, um indem sie die Faxnummer auf einen anderen (falschen, ungenutzten oder leeren) Wert setzt:
ctlmgr_ctl w telcfg settings/FaxMSN0 ""
zum Einschalten dann wieder die Faxnummer eintragen:
ctlmgr_ctl w telcfg settings/FaxMSN0 123456

 

[Duplomonster]

@Zordanus
Fax und IP-Telefonie geht auch mit nur einer Rufnummer. Ich habe bei Easybell auch nur eine Telefonnummer, aber kann trotzdem Faxe an der Fritzbox empfangen. Wenn man über die Fritzbox-Oberfläche Faxe versenden will, braucht man wohl ne extra Nummer. Ich nehme dafür aber das Fritz!FAX-Programm von AVM, so dass das auch kein Problem ist.

 

[andiling]

Wie machst Du das?

Das klingt nach automatischer Faxerkennung, die geht aber nicht für VoIP. Wenn Du das über die AB-Funktion machst kannst Du den Anruf nicht mehr annehmen.

 

[Telefonmännchen]

Ergo muss der Server beim Hochfahren ein Skript starten,...

Der Server fährt aber gar nicht rauf und runter sondern die einzelnen PCs, auf denen FritzFax läuft, und deren Ordner für das Dateimanagement des Programms auf einen gemeinsames Verzeichnis auf einem gemeinsamen Server zeigen. Das Script auf allen Rechnern zu installieren ist in diesem Falle eher nicht zielführend, obwohl Deine Lösung prinzipiell Charme hat. Es ergibt sich daraus einfach zu viel Wartungsaufwand. Ich halte aber die gemeinsame Datennutzung auf für "gefährlich" wenn es mal konkurrierende Schreibzugriffe auf dem Server gibt. Da läuft doch eine Datenbank mit.

Gruß Telefonmännchen

 

[Duplomonster]

@andiling
Also ich hab die interne Faxfunktion aktiviert und dazu den AB eingeschaltet. Der AB geht bei mir nach 30 Sekunden dran (kann man am MT-D mithören) und wenn dann die Faxtöne kommen, übernimmt die Faxfunktion der Box und das Mobilteil wird stumm, das Fax bekomme ich dann per Mail.
(Die automatische Faxerkennung funktioniert auch bei VoIP, sonst dürfte meine Konfiguration nicht funktionieren.)

 

[andiling]

Hmm... zwei doch bedeutende Details:
- AB muss zunächst rangehen
- AVM Mobilteil ist von Nöten um den Anruf zu übernehmen

Bei mir zeigt er bei der Option der automatischen Faxerkennung nur die analoge Nummer an.

 

[Duplomonster]

Also wegen dem Mobilteil: das ist nur so eingestellt, dass ich den AB mithören kann, wenn einer anruft. Kann ich auch ausstellen, hat darauf keinen Einfluss. Im Übrigen kann man auch mit einem nicht-AVM-Telefon den Anruf übernehmen, wenn der AB rangegangen ist:
http://avm.de/nc/service/fritzbox/f...orter-oder-anderen-Telefon-heranholen-Pickup/

Und ja, AB muss rangehen, wie "früher" beim analogen Anschluss auch.

 

[Andre]

Der Server fährt aber gar nicht rauf und runter sondern die einzelnen PCs, auf denen FritzFax läuft

Fritz!Fax auf den einzelnen Rechnern greift aber nach der Beschreibung zum Empfang nicht auf die Netcapi der Fritz!Box zu, sondern der Empfang läuft nur auf einem Rechner mit Capi einer ISDN-Karte in nur einem der Rechner:

...Ein Rechner der den ganzen Tag über läuft hat eine ISDN-Karte und empfängt und versendet Faxe...

Auf den anderen Rechnern wird Fritz!Fax nur zum Lesen und Senden verwendet, Empfangen werden diese aber nur auf einem PC mit dessen ISDN-Karte. Ergo muss das Script auch nur auf diesem PC ausgeführt werden, denn nur wenn dieser down ist, werden Faxe nicht mehr entgegen genommen.

Natürlich stellt sich die Frage, ob das ganze lohnt. Wenn man nur eine Faxnummer hat, bietet sich die Portierung zu Sipgate an, in einen Sipgate Plus-Account. Der Vorteil ist dort, dass man das Sendeprotokoll (mit Inhalt des Faxes) auf dem Server von Sipgate hat, das man als Kunde zwar löschen, aber nicht manipulieren kann. Damit stellt ein solches Faxprotokoll im Rechtsstreit einen stärkeren Indizenbeweis für den Zugang beim Empfänger dar, als dies mit der jetzigen Lösung der Fall ist. Die paar Euro im Monat sind mir es schlicht wert, auch wenn ich selten Faxe versende.


Zum Thema Fax und Telephonie auf einer Rufnummer: Man kann kostenlos ohne Probleme einen ganzen Haufen Rufnummern bekommen, so dass man sich das Ganze mit AB nicht antun sollte. Kostenloses Sipgate Basic reicht.

 

[Duplomonster]

Zum Thema Fax und Telephonie auf einer Rufnummer: Man kann kostenlos ohne Probleme einen ganzen Haufen Rufnummern bekommen, so dass man sich das Ganze mit AB nicht antun sollte. Kostenloses Sipgate Basic reicht.

Sipgate Basic unterstützt aber T.38 nicht. Ich hatte es damit auch probiert, aber regelmäßig Abbrüche gehabt. Mit meiner Easybell-Rufnummer habe ich dank T.38 keinerlei Probleme. Ich weiß aber nicht, wieviele von den Anbietern der kostenlosen Nummern T.38 unterstützen.
Und da ich nicht so viele Faxe bekomme, lohnt sich dafür extra ne Zusatzrufnummer für mich nicht. Muss aber jeder selbst wissen und für sich entscheiden. Und ein "Antun" mit dem AB ist das nun nicht wirklich, der Aufwand hält sich doch arg in Grenzen (einmal einrichten und gut ist). Und die Ursprungsfrage war ja, ob das funktioniert, und wenn ja, wie. Und das tut es, ohne Extrakosten.
(Und die Frage der Beweiskraft bzw. der Indizwirkung sei mal dahingestellt, oder gibt es da schon Urteile zu, wo differenziert wird, wie das Protokoll zustande kam?)

 

[Andre]

Naja, ein AB ist schon nervig. Man hat da dann hinterher Anrufe drauf, die abgehört und oft auch beantwortet werden wollen. Oft legen die Anrufer auch auf. Ich hasse auch als Anrufer ABs. Entweder der andere ist erreichbar, dan spreche ich mit ihm, oder eben nicht. Das ist aber Geschmackssache.

Es gibt verschieden Urteile, wie die Beweiskraft eines Faxprotokolls ist. Diese gehen sehr unterschiedlich aus, weil es eben keine Urkundenbeweise, sondern nur Indizien sind, also der freien Beweiswürdigung unterliegen. Auch der Einwand, es sei zwar ein Fax eingegangen, aber nicht lesbar gewesen oder hätte einen anderen Inhalt gehabt, ist immer wieder ein Streit, der durchaus verschieden geurteilt wird. So hat der BGH in einem Fall quasi postuliert, dass in einer laufenden Geschäftsbeziehung eine Rückfrage erfolgen müsse, wenn zumindest der Absender erkennbar sei, wovon er ausgehe und ein Fax als zugegangen gewerte. Das war aber wie immer ein Einzelfall. Ob das auf andere Konstellationen anwendbar ist, ist fraglich. Wenn das Protokoll nicht nur den Versand, sondern auch den Inhalt bestätigt und bei einem unabhängigen Anbieter erstellt wurde, ist das fast so gut wie ein Zeugenbeweis, dass auch tatsächlich dieser Inhalt versendet wurde. Dieses Problem ist bei Einschreiben sogar noch schlimmer, hier wird noch viel öffter behauptet, es sei etwas ganz anderes im Umschlag gewesen.Damit ist ein Faxprotokoll mit Inhaltswiedergabe, nahezu jedem anderen Versand außer Zustellung über Notar überlegen (wobei ich nicht sicher bin, ob das über eBrief nicht auch geht).

Dieser hinweis bezog sich aber auch eher auf die hier angesprochene gewerbliche Nutzung, wo das eher relevant sein kann.

 

[Duplomonster]

Na wenn der andere gleich auflegt, dann nimmt der AB auch nichts auf und es steht im Empfangsprotokoll der Fritzbox der Anruf statt in Abwesenheit als angenommen vom AB drauf, von daher zu vernachlässigen. Aber wie du schon sagtest, ist Geschmackssache und hängt auch davon ab, wie oft man angerufen und/oder befaxt wird. Wichtig wäre für mich eher, dass, egal ob nun extra-Nummer oder nicht, T.38 beherrscht wird, was bei vielen kostenlosen eher nicht der Fall sein dürfte. Bspw. Sipgate verdient ja an den Faxen im Basistarif extra (Zusatzpreis für die Verbindung an sich neben Minutenpreis), so dass T.38-Unterstützung dort kontraproduktiv ist und daher nicht angeboten wird bzw der (sichere) Empfang dem plus-Tarif gebührt.

Die Frage war aber nicht, was für eine Indizwirkung das Faxprotokoll an sich hat, sondern ob es davon abhängt, wie es zustande gekommen ist (über Telefon/Fax-Kombi, oder Fritzbox-pdf, sipgate-pdf?). Auch das FritzFax-Programm-Protokoll sowie die meisten Geräte-Protokolle weisen neben dem Versand auch den Inhalt des Faxes aus, also die oberen 2/3 der ersten Seite, die halt noch drauf passen. Nachvollziehbar ist es, dass sipgate ein gewissermaßen unabhängiger Protokollersteller ist, was konsequenterweise dazu führen müsste, dass keiner mehr ein All-in-One- oder Fax-Gerät mehr in der Firma haben dürfte und alle nur noch online-Faxe verschicken müssten, weil der Rest ja nicht unabhängig ist. Irgendein Admin könnte ja das Protokoll entsprechend modifizieren. Und ein in einen Prozess eingebrachtes Protokoll als Indiz müsste der Gegner ja bspw. dadurch entkräften, dass er den anderen einer Urkundenfälschung und Prozessbetrugs beschuldigt. Und wenn er das Sendeprotokoll nicht entkräften möchte, ist es dem Richter wahrscheinlich egal (auch abhängig vom Technikverständnis), wie das Ding zustande gekommen ist. Aber das wird dann hier zu akademisch.

 

[maddin-la]

Kann ich der FritzBox denn nicht beibringen, dass sie die Faxe immer entgegennimmt und auf einem Netzwerkspeicher (nicht auf dem FritzNAS oder in der Box) ablegt? Dann wäre mein Problem doch weitestgehend gelöst. Faxe senden könnte ich dann ja weiterhin über den Rechner mit der ISDN-Karte. Oder nicht?

 

[qwertz.asdfgh]

Faxe senden könnte ich dann ja weiterhin über den Rechner mit der ISDN-Karte.

BTW:
Wozu eigentlich noch die ISDN-Karte wenn ich mal fragen darf? Gibt doch CAPI-over-TCP.

 

[andiling]

Nicht alle Faxserver unterstützen Capi over TCP.

 

[maddin-la]

Jetzt mal ganz einfach gefragt. Wenn ich die FritzBox für das Annehmen der Faxe einrichte, kann ich dann mit FritzFax für FritzBox von mehreren Rechnern gleichzeitig die eingegangenen Faxe lesen und Faxe direkt über die FB versenden?