KunterBunter bringt es auf den Punkt:
Ich habe an meinem Erstwohnsitz Digitalsat, weil es mein Haus ist. In meiner Zweitwohnung habe ich auch einen Vermieter, der zuerst auf das Geld schaut. Um nun auf den Umrüstaufwand zurückzukommen. Viele Wohnhäuser (auch hier) haben Sat-TV in Baumstruktur nach der Einkabellösung. D. h. in jeweils einem Strang befinden sich mehr z. B. drei Anschlüsse. Somit teilen sich mehrere Teilnehmer einen Strang. "Normale" und damit gängige Sat-Verteilnetze werden in Strangstruktur realisiert d. h. jeder Teilnehmer bekommt seine eigenen Leitung zum Multischalter bzw. LNB. Daher ist es bei bestehenden Einkabelnetzen nicht mit dem LNB-Wechsel getan. Es müssen zusätzlich einzelne Umsetzer/Verteilschalter eingebaut werden. Außerdem braucht jeder Teilnehmer einen unicable- oder firmenspezifischen Digitalreceiver, um dann in diesen Netz alle Programme empfangen zu können. Evtl. sind noch weitere Neuverkabelungen nötig, um die Strangstruktur zu optimieren. oft existieren nämlich Mischstrukturen (Stern und Strang), die dann erst wieder aufgelöst werden müssen.
Langer Rede kurzer Sinn: Stern wäre kein Problem, LNB tauschen und gut is. Einkabellösung heißt ab 2.500 EUR aufwärts (Komponenten mit Montage ohne Neuverkabelung, je nach steigender Anschlußzahl skaliert nach oben).
Nun zu den Vor- und Nachteilen von Digisat und T-Entertain:
Digisat:
- relativ einfach erweiterbar (Anzahl der Receiver und Ausbau des Netzes)
- Receiver günstig und mit unterschiedlichsten Features bei der Ausstattung
- Aufnahmen sind zumindest bei SD-TV in der Regel unveschlüsselt und damit am PC archivierbar und anschaubar
- Sehr gute Bildqualität
- HD-Sendungen der öffentlich-rechtlichen frei empfangbar (wenn man die GEZ-Gebühren vernachlässigt. Aber die darf man ohnehin bezahlen...)
T-Entertain:
- ein Programm anschauen, zeitgleich ein anderes aufnehmen. Die Polarisationsprobleme und Einschränkungen von Sat, dass man Twinverkabelung braucht, gibt es hier nicht)
- uneingeschränkte Timeshift-, Pausen-, Vor- und Rückspulmöglichkeit
- sonstiges Angebot wie TV-Archiv (auch mit HD-Inhalt)
- komfortabler Videorecorder (Aufnahmen werden aber verschlüsselt und nicht frei kopierbar auf Festplatte des T-Home-Receivers abgelegt)
- gute bis sehr gute Bildqualität. Man liest zwar immer wieder im T-Home-Forum von endlosen Beschwerden über die Bildqualität, aber meistens liegt es am fehlerhaften Setup oder ungeeigneter Hardware. Ich habe einen ADSL-16+Anschluß, eine FB 7570 und einen 40"-LED-Fernseher. Mir gefällt die Bildqualität und kann mit meinem Digitalsatbild am Erstwohnsitz locker mithalten.
- Webradio gibt es auch mit sehr großer Vielfalt, aber Digitalradio hat man auch über Sat, daher zählt das nicht.
T-Home hat im Funktionsumfang noch viele Einschränkungen und Nachteile gegenüber Digisat, aber auch Vorteile. Weiterhin ist IP-TV noch ein relative "junges" Thema, außerdem sind für diese Jahr vom rosa Riesen Updates angekündigt (teilweise auch schon erfolgt), die viele bisherige Einschränkungen beseitigen und auch neue Möglichkeiten bzw. Komfort bieten.
Für mich war es die einzige Möglichkeit ohne Vermieter Digi-TV zu empfangen. An Digisat stört mich das HD+-Thema gewaltig, außerdem reicht mir SD-Auflösung. HD-Material ist noch relativ wenig verfügbar bei den Sendern und Hochskalieren kann mein Fernseher selbst.
Übrigens gilt die Digital-Satbeschreibung von oben für separate Sat-Receiver. Fernseher mit integriertem Multituner sind zwar schön, legen Aufnahmen aber auch verschlüsselt auf dem USB--Stick oder der Festplatte ab. D. h. ich kann die Aufnahmen auch nur auf dem Originalgerät anschauen. Das ist den HD+ bzw. den CI-Plus-Auflagen geschuldet. Kauft Euch also einen ungedongelten Satreceiver mit USB-Anschluß und CI+-Steckplatz. Oder eine Dreambox
Gruß!
grundigboy