DSL-Frequenzgang mit Hilfe eines "Entzerrers" begradigt

digi1

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[Edit Novize: Abgetrennt aus dem HowTo]
Hallo,
da DSL quasi Hochfrequenz auf der Telefonleitung ist mal eine Frage an die Telefontechniker. Wird beim DSLAM auch eine Kompensation (Entzerrung) des Signals durchgeführt? Wird diese Leitung eingemessen oder nach Werten aus einer Datenbank die Entzerrung übernommen?
Hintergrund: Hab jetzt ADSL2+ bekommen, synct auch schnell und ohne Probleme. Hab aber öfter "Loss of Signal". Es wird aber immer mit vollen 16k synchronisiert. Auch FECs laufen langsam hoch. Das Spectrum weist eine sehr ausgeprägte Erhöhung um 1300kHz auf (beim Pilotton). Nun habe ich mir einen Entzerrer gebastelt, der den Frequenzgang normalisiert. Erstmal hat sich die Signal/Rauschtoleranz um 3db verbessert, es treten keine "Loss of Signal" mehr auf und auch die restlichen Fehlerwerte liegen im zu vernachlässigenden Bereich. Der Dämfungswert hat sich allerdings von 15 auf 19 db erhöht, aber der Wert der Leitungskapazität hat sich erhöht (früher 18200, jetzt 19104).
Falls es Abgleichmöglichkeiten am DSLAM gibt, wäre der schlecht/fehlerhaft abgeglichen und somit ein Grund, eine Fehlermeldung abzusetzen? Warum erfolgt trotz "Loss of Signal" kein Fallback, obwohlt adaptive Aushandlung konfiguriert ist? Wie gesagt, ich kenne das Problem der Entzerrung aus der Antennen/Kabeltechnik. Auch dort gibt es handelsüblich nur festgelegte Entzerrer. Treten ungleichmäßige Entzerrungen auf, liegt meist ein Kabelschaden vor.

Gruß digi1
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

das hört sich ja interessant an. Wie genau hast du den Entzerrer gebaut?

Gruß
Markus
 
Da hier ja keine konkreten Infos zu finden sind, die das HowTo erweitern/ergänzen, habe ich diese Diskussion mal abgetrennt.
 
Hallo,

ich habe in die Leitung von der Postdose zum Splitter einen symmetrischen Sperrkreis mit der Frequenz dieser Erhöhung eingefügt. Den Sperrkreis hatte ich grob errechnet mit einem Wobbelgenerator kontrolliert, musste aber noch mal nachbessern, da ich zum einen nicht die genaue Impedanz des Kabels wusste und auch der Splitter (hab 2 probiert) eine Auswirkung auf die Frequenz hatte. Den Sperrkreis habe ich dann mit einem Widerstand soweit bedämpft, dass auf der Grafik der Fritzbox der Frequenzgang fast linear verläuft. Leider habe ich bis heute trotz Anfrage bei der Technik von 1&1 noch keine Infos auftreiben können, ob eigentlich das Signal schon am DSLAM entzerrt werden müsste und somit eventuell ein Fehler Seitens der letzten Meile der T-Com vorliegt. Weiterhin könnte ich mir vorstellen, dass eine eigene Entzerrung störend wirkt, wenn doch in gewissen Abständen manuell (oder automatisch???) die Leitung in der Kopfstelle der T-Com abgeglichen wird. Ich konnte aber noch keinen fachlich kompetenten Rat in dieser Hinsicht erhalten. Nun warte ich darauf, dass ich einen T-Com-Techniker an der Vermittlungsstelle persönlich erwische und nachfragen kann. Meine Leitung läuft seit dem anstandslos ohne ungewöhnliche Fehler.

Gruß digi1
 
Eigentlich wird ja für jeden Kanal bei ADSL2 die Signalstärke einzeln ausgehandelt, um die Leitung nicht übermäßig voll zu powern (Thema Übersprechen ect), daher ist ein Entzerrfilter, der den kompletten Signalbereich begradigt, im Idealfalle kontraproduktiv. Zu sehen ist dies bei Dir ja auch an einer gestiegenen Dämpfung der Leitung. Normalerweise sollte das durch das DSL-Modem und des DSLAM im bestimmten Bereich automatisch geschehen, soweit die beiden Modems das als notwendig erachten. Bei Dir ist es wohl gerade dieses Tüpfelchen auf dem i gewesen, was das Powercutback etwas herunterdreht und Dir damit ein stärkeres Signal präsentiert. Vermutlich ist die Fritz (in Aushandlung mit dem DSLAM?) zu sensibel eingestellt, fährt die Sendeleistung des DSLAM sehr weit herunter, und kann mit diesen Signalen einfach nicht mehr in allen Situationen stabil arbeiten. Als Resultat bricht die Verbindung ab und die Box muss sich neu syncronisieren.
Diesen Workaround sehe ich aber nicht als allgemein nutzbar an, sondern speziell nur für einen Anschluss. Deshalb, Markus, wird Dir das wohl nichts bringen.
 
Hallo,
das irgendeine Regelung erfolgen muss, ist mir eigentlich klar. Eventuell kann der Effekt auch vom entsprechenden DSL-Treiber in der Box abhängen. Mir kam es so vor, als wenn der Pilotton dadurch verloren, weil in diesem Bereich ein massiver "Buckel" im Spektrum auftrat und eventuell eine Übersteuerung eintrat. Ebenso könnte es sein, dass der Pilotton gestört ist und deshalb die Technik versucht, den Bereich anzuheben, weil sie "denkt", der Pegel ist zu niedrig. Ich hoffe, dass es mir in den nächsten Tagen doch gelingt, einen T-Com-Techniker vor Ort anzutreffen, mit dem ich in dieser Hinsicht kommunizieren kann. Fakt ist, der Effekt lässt sich eindeutig reproduzieren. Ich wollte das auch nicht als allgemeinen Workaround ansehen, wer aber auch etwas elektrotechnisch begabt ist und ähnliche Fehler hat, dem könnte diese Vorgehensweise eine Anregung sein.


Gruß digi1
 
Wenn ich mich richtig erinner, dann ist der Buckel im Spektrum (noch) normal, das liegt daran, dass die niedrigeren Frequenzen stärker gestört sind, da hier DSL und ADSL2+ Kanäle sich das Medium teilen, bei höheren Frequenzen liegen dann keine DSL-"Störer" mehr vor, ADSL2+ hat das Medium für sich und bekommt dadurch ein saubereres Signal (so hab zumindest ich den c't-Artikel vor ein paar Wochen verstanden...)
 
Hallo,
hatte einen Fehler in der Frequenzangabe, hab es im 1. Posting verbessert. Den Buckel habe ich bei 1300kHz, also mitten im Empfangsspektrum (Beginn ab ca.1000kHz bis 1600kHz).
Bei dem Buckel müsste ja eigentlich die "Emfangsleistung" am Besten sein (hohe Datenrate) aber eigenartiger Weise steigt sowohl die max. Synchronisationsfrequenz als auch die reelle Datenrate, wenn dieser Buckel weg ist, obwohl das ja eigentlich nichts mit einem eigentlichen Frequenzgang zu tun hat. Vor allem kann ich nicht verstehen, wie dadurch auch noch die Signal/Rauschtoleranz besser wird, und das nicht nur zahlenmäßig am "Schätzeisen" Fritzbox sondern auch sichtbar in der Fehleranzeige (CRC, loss of Signal). Naja, HF geht eben eigenartige Wege, wenn was funktioniert, sollte man sich freuen und das so hinnehmen :) .

Gruß digi1
 
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