Die Achterbahn in Peking und andere

emen

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Vorab:
Ich habe grossen Respekt vor den Jungs die sich dort abgerackert haben und möchte deren Leistung auf keinen Fall herab würdigen.

Hallo, nach dem ich Heute das Trostrundendebakel „unseres“ Achters in Peking gesehen habe, fiel mir ein das ich noch diese Zeilen aus den 90ern auf dem Rechner habe.

Das Wettrudern

Vor einiger Zeit verabredete eine deutsche Firma ein jährliches Wettrudern gegen eine japanische Firma,
das mit einem Achter auf dem Rhein ausgetragen wurde.

Beide Mannschaften trainierten lang und hart, um ihre höchsten Leistungsstufen zu erreichen.
Als der Tag kam, waren beide Mannschaften topfit, doch die Japaner gewannen das Rennen mit einem Vorsprung von einem Kilometer.

Nach dieser Niederlage war das deutsche Team sehr betroffen und die Moral war auf einem Tiefpunkt.

Das obere Management entschied, dass der Grund für diese vernichtende Niederlage unbedingt herausgefunden werden musste.

Ein Projektteam wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen und um geeignete Abhilfemaßnahmen zu empfehlen.
Nach langen Untersuchungen fand man heraus, dass bei den Japanern sieben Leute ruderten und ein Mann steuerte
während im deutschen Team ein Mann ruderte und sieben steuerten.

Das obere Management engagierte sofort eine Beraterfirma, die eine Studie über die Struktur des deutschen Teams anfertigen sollte.
Nach einigen Monaten und beträchtlichen Kosten, kamen die Berater zum Ergebnis,
dass zu viele Leute steuerten und zu wenige ruderten.

Um einer weiteren Niederlage gegen die Japaner vorzubeugen,
wurde die Teamstruktur geändert.
Es gab jetzt: vier Steuerleute, zwei Obersteuerleute, einen Steuerdirektor und einen Ruderer.
Außerdem wurde für den Ruderer ein Leistungssystem eingeführt, um ihm mehr Ansporn zu geben.
„Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung geben.“
Im nächsten Jahr gewannen die Japaner mit einem Vorsprung von zwei Kilometern.

Das Management entließ den Ruderer wegen schlechter Leistungen, verkaufte die Ruder und stoppte die Investitionen für ein neues Boot.
Der Beratungsfirma wurde ein Lob ausgesprochen und das eingesparte Geld wurde dem oberen Management ausbezahlt.


Ich denke, dass das Management, das Projektteam und die Beraterfirma bei unserem Traditionsachter identisch sein könnten.

Die Quintessenz – die gleiche sein wird.

Gruss emen
 
Indeed, an dem taylor'schen Modell wird sich in D-Land nie was ändern!

Alle sind so bestrebt, ihre Pfründe zu Sichern, daß sie gar keine Zeit haben, die Einstellungen im Kopf zu Ändern!

Herr, laß Hirn regnen! :rolleyes:
 
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