Hallo Andy,
das ist immer Geschmackssache ob "nur" eine FritzBox reicht oder ob man kompliziertere Wünsche im Haus hat, die sich nur mit einer TK-Anlage abbilden lassen. An der FritzBox kannst Du
am internen S0 Bus maximal 8 ISDN(!) Telefone und ich glaube 7(?) DECT Telefone anschließen. Meist zwei analoge Anschlüsse sind auch vorhanden. Die FritzBox 7490 ist eigentlich genial
und bietet unheimlich viel fürs Geld!. Eines ist z.B. das Telefonbuch der FritzBox auf alle DECT Telefone mit Bildern der Kontakte usw. zur Verfügung zu haben. Anrufbeantworter mit Signali-
sierung am Endgerät ist auch möglich. Muss aber zugeben, ich habe noch kein Endgerät am S0 Bus hängen, denn da ist die COMmander angeschlossen.
Wo es schwieriger wird, sind z.B. Türsprechstellen, Türöffner über eine FritzBox zu realisieren. Klar, irgendwie geht alles, aber meist ist es "Krampf". Hier kann dann gebastelt werden was das
Zeug hält, schön und wartungsfreundlich ist (meist) was anderes. Denn der User möchte doch gern eine Taste am Telefon drücken und er kann mit der Türsprechstelle "sprechen" und per
weiteren Knopf die Tür öffnen.
Meine persönliche Entscheidung für Auerswald war vor einigen Jahren eindeutig die komfortable Verbindung von analogen, VoIP und ISDN Endgeräten in einer "Maschine". Man hat in seinem
Büro immer noch ein analoges Faxgerät, im Haus verteilt analoge oder ISDN Telefone. Ich möchte vom Büro auch einmal ein Telefongespräch vermitteln. Intern telefonieren können auch
wenn der DSL Anschluss mal ausgefallen ist. Das "Besetztlampenfeld" nutzen können um zu sehen, ob schon telefoniert wird.
SIP-Trunk:
Versetze Dich einmal zurück in die ISDN Welt. Dort gab es den Mehrgeräteanschluss (maximal 10 Rufnummern) und den Anlagenanschluss (eine Kopfnummer und 30, 100 Durchwahlen). Das
Gleiche hast Du heutzutage mit dem All IP Anschluss der Telekom oder so gut wie aller VoIP Provider. Sogar die Limitierung auf max. 10 Rufnummern sind in die VoIP Welt übernommen worden.
Und der Anlagenanschluss heißt in der VoIP Welt: SIP-Trunk. Hier macht es natürlich Sinn, mehr Gesprächskanäle zur Verfügung zu stellen. Sowohl eingehend als auch ausgehend. Sprich, wenn
ich 100 oder vielleicht sogar 1000 Durchwahlen habe, dann ist es wahrscheinlich, dass auch mal 100 Mitarbeiter gleichzeitig telefonieren oder erreichbar sein wollen.
Die FritzBox hat so glaube ich erst in der letzten oder vorletzten Firmware den SIP Trunk implementiert bekommen. Also ich würde professionell nicht damit arbeiten wollen, denn es können immer
Ausfälle entstehen. Die Auerswald Anlagen können natürlich beide VoIP Anschlussarten.
Meine Empfehlung:
Auerswald ist lt. eigener Erfahrung recht fehlerfrei was die VoIP Implementierung betrifft. Also man kann sehr gut damit arbeiten. Agfeo hörte ich nur (also unter Vorbehalt), dass die große VoIP
Anlage softwaremäßig noch auf einem recht niedrigen Beta Stadium stünde. Nachteilig finde ich bei Auerswald die meist fehlende G.722 HD Telefonie Richtung Amt. Software TK-Anlage wie Star-
face benötigen auch eigene Hardware, meist Konverter in die ISDN oder Analogwelt. Muss man alles mit berücksichtigen. Und Du hast mit Sicherheit auch laufende (jährliche) Kosten in Form von
Upgrades/Maintenance. Auch die Stromkosten sind für solch eine Lösung nicht unwichtig.
Für mich war Auerswald die Lösung. Wenngleich telefonieren geht auch mit einer FritzBox
Gruß
Michael
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Hi Andy,
auch wenn ich nicht immer mit Kalle übereinstimme, hat Kalle absolut Recht in Bezug auf die Routerwahl. Das "NAT-ting" ist meinst das Problem der meisten "Billigrouter". Du hast ja eine öffentliche IP Adresse
und unter Umständen ganz viele interne, private IP Adressen Deiner Geräte im LAN. Diese werden über NAT umgesetzt. Raus ist es meist kein Problem, doch z.B. bei der Sprachverbindung äußern sich Probleme
mit dem NAT bei RTP Paketen in der Form, das die Verbindung nur einseitg ist. Also ich kann zur Gegenstelle sprechen, verstehe die Gegenstelle aber nicht. Das sind RTP Probleme. Wenn SIP auch noch irgendwie
über SIP Proxy's wie im Speedport Hybrid "umgesetzt, verfälscht" werden fängt der Spaß erst so richtig an. Kann dann nämlich sein, dass Du nach ewiger Experimentiererei eine Einstellung gefunden hast, die
funktioniert - aber nicht lange. Alles selbst erlebt ...
Also guter Router ist erforderlich. Aber bitte keine Digitalisierungsbox Premium der Telekom oder dieses be.ip Geraffel. Da ist die Software wirklich gruselig zu konfigurieren.
Gruß
Michael