Was die IP Telefone von Arcor angeht: Ich habe letztes Jahr (über Karlo) einen Posten Snom 190 gekauft und die enthielten (versehentlich) alle eine Spezialversion der Firmware für Arcor vorkonfiguriert. Lies sich nur über einen Gesamt Reset-Reload für einen "normalen" Account einrichten.
Ich denke Arcor punktet momentan mit der "Operation Preis" und auch ich bin damit zufriedener Kunde nachdem ich mich ein knappes Jahr mit den bekannten Problemen anderer VoIP Anbieter geärgert habe (bitte keine neue Diskussion darüber). VoIP geht über meine Astersik Anlage halt intern wo es sowieso keine Bandbreitenprobleme gibt und "draussen" stimmt die Qualtiät per ISDN Definition anstelle QoS. Eine völlig Bussiness taugliche Sache ...
Nachdem Arcor die VoIP Sache ja von der letzten Cebit auf den Sommer, dann auf den Herbst und dann nochmal verschoben hat, wird es ja jetzt wirklich Zeit um das Gesicht nicht völlig zu verlieren. Der Hauptgrund warum Arcor hier einsteigt, ist aber wohl ein anderer:
http://www.arcor.de/business/produkte/companynet/complus_prodinfo.jsp
Die Zielgruppe sind Firmenkunden mit einem Company Net Vertrag und nicht Privatpersonen wo die 0,8 Cent anderer Anbieter noch billiger wollen. (Die haben sich nämlich längst eine Flat zu 20 Euro bestellt).
Die strategische Gefahr für Arcor besteht unmittelbar darin, daß sich größere Firmenkunden gleich ein ganzes Bündel privater Flats bestellen und sich die Leitungen dann per Asterisk im Betrieb selbst verteilen. Dazu gehört natürlich etwas Know How was die meisten momentan nicht haben und deshalb lässt sich damit im Gegensatz zu den 0,x Cent pro Minute auch noch Geld verdienen. Genau das hat Arcor erkannt und bietet deshalb Premium Verträge mit individueller Wartung der Firewalls, privater IP Bereiche etc. usw.
Damit ist
1) den Unternehme geholfen wenn jemand für ein gesamtes Netz zuständig ist
2) wahrscheinlich allemal noch gut Geld damit verdient
3) werden doppelte Netze für Telefon und IP im Unternehmen überflüssig
Wie es technisch im öffentlich Netz mit einem Gespräch weitergeht und wieviel Aufwand der Carrier bei seiner Verdrahtung machen muss, ist einem Telefonkunden einschliesslich mir sowieso egal solange es zuverlässig funktioniert. Genau das haben die VoIP Anbieter aber bisher nicht gemacht. Also ist die Tatsache ob bestimmte Strecken per VoIP oder per ISDN Technik eingebunden sind sowieso belanglos. An erste Stelle zählt die Zuverlässigkeit und an zweiter Stelle der Preis - bei Privatkunden vielleicht umgekehrt. Alles dahinter interessiert sowieso nur Technikfreaks oder sensationsgeile Journalisten.
Diejenigen VoIP Phreaks wie die Leute der ersten Stunde in diesem Forum sind aber so wenig, daß sie ruhig weiter ihr eigenes Asterisk aufsetzen können und beim Gesamtumsatz nicht groß ins Gewicht fallen. Andere VoIP Provider (wie z.Bsp der Purtel.de Verkauf von Purtel.com) haben natürlich auch längst erkannt, daß der Minutenpreis nicht negativ werden kann und die Dummen sind maximal diejenigen Vertreter die noch immer glauben, daß man vom Vertreter zum Hauptvertreter zum Generalvertreter usw. aufsteigen kann und durch VoIP irgendwann nichts mehr arbeiten muss...
Summa Summarum hat das Arcor Marketing und Management den Zug der Zeit völlig korrekt und frühzeitig erkannt und dazu auch noch akttraktive Produkte angeboten. Wohlgemerkt mit vielen zufriedenen Neukunden was sich auch im Newsnet bei einem Vergleiche zwischen T-online DSL und Arcor - Help leicht feststellen lässt. Jedenfalls hat sich Arcor damit keine blutige Nase wegen schlechter VoIP Zuverlässigkeit und QoS sondern viele zufriedene Neukunden geholt.
Und wenn ich dann mal ein Auslandsgespräch machen muss, wo Arcor ISDN ein paar Cent mehr kostet, dann kann ich mir noch immer (über den Dialplan von Asterisk sogar automatisch) eine weitere Leitung bei Nikotel oder Sipgate holen. Die gleiche Methode ist auch dann gut, wenn Frau und Schwiegermutter gleichzeitig quasseln und die 2 gleichzeitig möglichen Gespräche der Arcor ISDN Flat deshalb über Stunden belegt sind. An den mageren möglcihen 512k Uplink hat dabei natürlich noch niemand was abgeknappst, so daß im Jahresvergleich (zumindest bei Nikotel beobachtet) allemal signifikante Qualitätsverbesserungen festzustellen sind.