Du hast das Recht auf einen Serverstandort in Deutschland vergessen. :doktor:
Ich wüßte nicht, daß jemand dieses Recht geltend machen wollte ... trotzdem wird ja wohl die Frage nach dem Serverstandort noch erlaubt sein, weil sich daraus durchaus Konsequenzen ergeben.
Ehrlich Leute ... ich will keine Grundsatzdiskussion zum Datenschutz/Privatsphäre/Menschenrecht und -würde hier im falschen Thread bzw. wahrscheinlich sogar im falschen Forum an sich vom Zaun brechen, aber inzwischen will man sich offenbar in D ein Beispiel an den anderen Ländern nehmen (brandaktuell:
http://www.faz.net/aktuell/feuillet...icherung-14007059.html?printPagedArticle=true) und keine Sau interessiert das wirklich?
Da muß man dann eben doch aufpassen, mit welchen Leuten man sich in einem Forum unterhält oder auch direkt per E-Mail kommuniziert. Woher weiß man eigentlich, daß sich unter uns niemand befindet, der seinerseits unter Beobachtung irgendeiner staatlichen Einrichtung steht und wo wir auf einmal alle in seinen sozialen Kontakten auftauchen?
Klingt wieder sehr paranoid, aber diese Atmosphäre/Geisteshaltung: "Der Staat muß jederzeit und überall wissen, wer da mit wem kommuniziert (am besten auch noch worüber, selbst wenn man die Inhalte nur analysiert und nicht speichert)." erinnert mich dann eben doch mehr an 40 Jahre DDR (auch wenn ich die nicht in Gänze erlebt habe) als an "freien Meinungsaustausch". Das Mitleid mit den armen Ossis, die unter der Allgegenwart der Stasi kaum noch den Mund aufbekommen haben (so ja häufig die Lesart derjenigen, die die tatsächlichen Verhältnisse nie selbst erlebt hatten), ist den Deutschen offenbar abhanden gekommen und da verweise bitte niemand auf einen angeblichen Unterschied durch eine "demokratische Kontrolle" der Geheimdienste, das Argument ist angesichts der Ergebnisse der diversen Untersuchungsausschüsse der vergangenen Jahre nicht mal mehr als Schenkelklopfer zu gebrauchen.
Und zum Thema "nur Metadaten" (ja, ich habe die Gänsefüßchen gesehen, sie aber nicht übernommen) kann ich jedem nur empfehlen, sich diesen Begriff von einem BND-AL (Abteilungsleiter) der TA (Technische Aufklärung) mal etwas genauer erklären zu lassen:
https://netzpolitik.org/2015/live-b...lungsleiter-pauland-und-praesident-schindler/ - so ab der Frage von P. Sensburg "Metadatenzentrierter Ansatz?".
Das hat sicherlich alles mit dem IPPF nur noch am Rande zu tun, aber wenn man sich so seine Gedanken macht, wo, wie, von wem und wie lange die eigenen Daten (hier ja u.a. auch Ansichten und eben die notwendigen Daten, um diese Ansichten den richtigen Leuten zuzuordnen) dann gespeichert werden (u.a. auch aufgrund eines neuen Serverstandorts), dann würde ich das nicht unbedingt als Spinnerei abtun ... zumindest mal nachdenken kann in den wenigsten Fällen schaden.
Man muß kein Verschwörungstheoretiker sein, um sich solche Gedanken zu machen ... für mich persönlich hat das allerdings tatsächlich auch mit Medienkompetenz und mit Technikfolgenabschätzung zu tun und mit der Verantwortung für das eigene Handeln (was haben wir uns nicht früher gefragt, ob wir mit der Unterstützung zunehmender Automatisierung nicht unseren Beitrag zu steigender Arbeitslosigkeit leisten würden).
Sich hinterher hinzustellen und zu behaupten, es hätte ja niemand etwas gewußt oder auch nur ahnen können (um wieder den Bogen zu Überwachung und Datenschutz zu schlagen), hatten wir in der jüngeren Geschichte oft genug - auch wenn das kein politisches Forum hier ist (und das Thema Datenschutz ist für mich ohnehin keine Frage der Weltanschauung, das vereint ganz unterschiedliche Leute hinter einem gemeinsamen Ziel), sollte man so etwas nicht vollkommen aus den Augen verlieren.
Auch wenn ich mich keinerlei Illusion hingebe, was das Handeln der Geheimdienste auch in D angeht, "beruhigt" mich doch immer noch die Annahme, daß es wenigstens gegen bestehende Gesetze verstößt, wenn irgendein Geheimdienst in D mich als deutschen Staatsbürger ausspäht (ob nun als "Beifang" oder nicht, ist mir wurst) und insofern macht es für mich tatsächlich einen Unterschied, wo so ein Server am Ende steht. Nicht deshalb, weil ich dann etwas anderes schreibe oder weil ich so blöd wäre anzunehmen, daß eine über dieses Forum ausgetauschte PM tatsächlich eine "private message" wäre anstelle von "non-public message" - einfach aus prinzipiellen Erwägungen, weil "wer nicht kämpft, hat schon verloren" und ich gedenke mich gegen solchen "Generalverdacht" zu wehren. Wenn das nicht gelingt, müßte man ja das Gegenteil versuchen und sich einfach so weit radikalisieren, daß so eine Überwachung dann auch wieder gerechtfertigt ist - ich weiß nicht, ob das unbedingt die bessere Alternative ist. Auch wenn solche Geschichten wie die von Andrej Holm immer ganz weit weg erscheinen (
http://campus.nzz.ch/politik/ueberwachung-total, auch Wikipedia kann nicht schaden) und immer wieder "nur Einzelfälle" sind, waren das die Aktionen der Stasi gegen bestimmte Personen auch immer (nur zahlreicher, aber genauso schnell mal von Journalisten aus dem Westen der Republik öffentlich gemacht). Das generelle Klima des Mißtrauens wurde durch solche "Einzelfälle" aber auch geprägt und das will und muß ich persönlich kein zweites Mal im Leben haben. Punkt. (und zwar mein Stand-)